Zanon, Stefani und Cerámica Neuquén: Spendenaufruf der drei selbstverwalteten Keramikfabriken in Neuquén / Argentinien
„In diesem Jahr feiern wir 24 Jahre Arbeiter*innenselbstverwaltung bei Zanon, 15 Jahre bei Stefani und 11 Jahre bei Cerámica Neuquén, den drei von Arbeiter*innen übernommenen Fabriken, die zusammen mit der Textilfabrik Traful Newen in der Provinz Neuquén ein Beispiel dafür sind, wie wir uns gegen die Schließungen oder Entlassungen wehren können, die die Bosse durchsetzen wollen. Heute sind unsere Projekte durch jahrelange Sparpolitik, Preiserhöhungen, finanzielle Schwierigkeiten und die Angriffe der Regierung bedroht. (…) Am 31. Januar hat der Vorstand der Elektrizitätsgenossenschaft Calf bei Cerámica Neuquén die Stromversorgung wegen eines dreimonatigen Zahlungsrückstands eingestellt. Der selbstverwaltete Betrieb hat die Energie 10 Jahre lang bezahlt, aber als die Gebührenerhöhungen von Milei zum Tragen kamen, wurde der Energiepreis mit mehr als 30 Millionen Pesos pro Monat unbezahlbar (…) Als ob dies nicht schon schlimm genug wäre, hat das Unternehmen Camuzzi am 26. Mai die Gasversorgung bei Zanon und Cerámica Neuquén eingestellt, womit es die beiden selbstverwalteten Betriebe lahmgelegt und 120 Arbeitsplätze in Gefahr gebracht hat…“ Aus dem internationalen Solidaritäts- und Spendenaufruf in dt. Übersetzung durch Alix Arnold (danke!) – siehe den ganzen Aufruf, mehr Informationen und Spendenmöglichkeit im Dossier
Repressionswelle nach dem wenig erfolgreichen Metallerstreik in Andalusien
„… Erneut hallten am späten Freitag Parolen durch die südspanische Hafenstadt Cádiz. „Gegen Repression: Klassensolidarität“. Gefordert wurde von etwa 800 Menschen, dass die Repressionswelle nach dem Metallerstreik, der drei Wochen die Bucht um die andalusische Hafenstadt in Atem hielt, beendet wird. Strafverfahren gegen Streik-Aktivist*innen müssten eingestellt werden, wurde gefordert. Inzwischen kam es auch zu einer ersten Entlassungen. Ein Mitglied der anarchosyndikalistischen Gewerkschaft CGT wurde gefeuert, der den Streik angeführt habe. (…) Knapp 30.000 Beschäftigte hatten zunächst am 18. und 19. Juni befristet für einen neuen Tarifvertrag gestreikt, der angesichts der Halsstarrigkeit der gut knapp 6000 betroffenen Unternehmen schließlich unbefristet weitergeführt wurde. (…) Bei dem Ausstand wurden, wie üblich bei den kämpferischen Beschäftigten in der Provinz Cádiz, Straßen und Industriegebiete blockiert, zum Teil wurden auch Barrikaden gebaut. Es kam dabei auch zu Zusammenstößen mit der Polizei. Dass es trotz der massiven Verhaftungswelle am Freitag bei einer überschaubaren Demonstration blieb, hängt mit einem Problem dieses Arbeitskampfs zusammen: Sommerferien…“ Aus dem Artikel von Ralf Streck vom 19.07.2025 – wir danken!
Friedensbotschaft der H&M-Betriebsräte: Mensch sein heißt Frieden schaffen! Überall!
„Wir stehen hier zusammen als Betriebsräte und ver.di-aktive Betriebsräte um eine Friedensbotschaft zu senden, denn genau das liegt in unserer Geschichte als Betriebsräte in diesem Land. (…) Heute finden wir uns wieder in einer Situation, in der das Aufrüsten wie vor dem Ersten und Zweiten Weltkrieg die Oberhand gewinnt und zunehmend an die Stelle des Friedens tritt. Wir beobachten, dass dies weitgehend unwidersprochen geschieht. (…) Wir Betriebsräte vereinen Menschen unterschiedlichster Kulturen, Herkunft, Religionen, Weltanschauungen, sexueller Orientierungen, unterschiedlichster Geschlechter, weil wir die einzige Institution in jedem einzelnen Betrieb sind, die demokratisch gewählt wurde. Was im Kleinen gelingt, muss im Großen möglich sein. Deshalb schauen wir hin und erwarten, dass niemand mehr wegschaut. Mensch sein heißt Frieden schaffen! Überall!“ Resolution der bundesweiten Betriebsräteversammung von H&M am 26.6.2025 – siehe den gesamten Text und auch alle Infos zur 3. Gewerkschaftskonferenz für den Frieden der RLS in Salzgitter am 11./12. Juli 2025 samt Link zum Livestream
In ganz Europa stellen sich Hafenarbeiter:innen und andere Transportbeschäftigte gegen den Transport von Militärausrüstung
„… In ganz Europa stellen sich Hafenarbeiter und andere Transportbeschäftigte gegen den Transport von Militärausrüstung und bekräftigen, dass Häfen und Verkehrsinfrastruktur nicht zur Unterstützung bewaffneter Konflikte genutzt werden dürfen. Diese Aktionen spiegeln eine breitere Weigerung wider, sich an Gewalt zu mitschuldig zu machen, sowie ein gemeinsames Bekenntnis zu internationaler Solidarität und humanitären Werten. (…) Wir lehnen es entschieden ab, dass Transportarbeiter, darunter auch Hafenarbeiter, wegen ihres Widerstands gegen Gewalt und ihrer Forderung nach Frieden ins Visier genommen werden. Arbeitnehmer, die im Einklang mit internationaler Solidarität und humanitären Grundsätzen handeln, dürfen dafür nicht bestraft werden. Die ETF und ihre Mitgliedsorganisationen in ganz Europa betonen: Frieden ist dringend notwendig und nicht verhandelbar…“ Aus der engl. Meldung von ETF vom 24.6.2025 – siehe den gesamten (maschinenübersetzten) Text und mehr dazu