[Mit dem LabourNet-Discount-Code] Das September-2025-Shirt von Working Class History/dna: Mahalla Worker Power (Ägypten 2007)
„Diesen Monat richten wir unseren Blick auf einen historischen illegalen wilden Streik, der bei der MISR Spinning and Weaving Company, einer der größten staatlichen Textilfabriken Ägyptens in Mahalla el-Kubra nördlich von Kairo, stattfand. Zehntausende Textilarbeiter*innen beteiligten sich an dem Streik, nutzten ihre kollektive Macht und setzten schließlich alle ihre Forderungen durch. Die Arbeiter, die mit Hungerlöhnen konfrontiert waren, traten in den Streik, nachdem die Regierung ihnen nur einen Bruchteil der Prämien zahlte, die ihnen gemäß Gewinnbeteiligungsvereinbarungen zustanden. Insgesamt sechs Tage bestreikten die Arbeiter die Fabrik, in der 27.000 Menschen beschäftigt sind und die Textilien in die ganze Welt exportiert. Laut Aussagen von Fabrikmanagern kostete der Streik Millionen von Dollar pro Tag. Die Streikenden forderten bessere Arbeitsbedingungen, Sozialleistungen sowie höhere Löhne, da letztere teilweise gerade einmal 31 Euro pro Monat betrugen. Der Streik bei MISR ereignete sich inmitten einer Welle von Arbeitsunruhen, die das Land erfasste…“ Siehe mehr Informationen zur Geschichte und Bestellung im Dossier zur dankenswerten Aktion – auch zur Unterstützung unserer Arbeit!
Verschuldung, Verzweiflung und Angst nach Entlassung von fast 300 Mitarbeitern des öffentlichen Zentrums „Rede Cuca“ in Fortaleza im Nordosten Brasiliens
„Die Autonome Allgemeine Gewerkschaft der Bildungsarbeiter von Ceará (SIGAE-CE) prangert die schwerwiegenden Verletzungen der Arbeitnehmerrechte in Fortaleza im Nordosten Brasiliens an. Fast 300 Mitarbeiter von Rede Cuca, einem Netzwerk öffentlicher Zentren für Bildung, Kultur und Sport für Arbeiterjugendliche, wurden im Juni 2025 entlassen und haben bis heute keine Abfindung erhalten. Die Nichtauszahlung dieser gesetzlich garantierten Rechte hat ganze Familien in Not gebracht. Unter den Entlassenen sind Arbeiter kurz vor der Rente, die ihre Absicherung der letzten Dienstjahre verloren haben, und andere, die nun Morddrohungen ausgesetzt sind, weil sie auf Kredithaie zurückgreifen mussten, um Miete, Lebensmittel und die grundlegenden Lebensbedürfnisse zu bezahlen. Die Situation hat sich zu einer humanitären Krise aus Verschuldung, Verzweiflung und Angst verschärft…“ Zuschrift der SIGAE-CE vom 1. September 2025 (port., maschinenübersetzt), die zur unternationalen Solidarität aufruft – siehe mehr daraus
Das Leben der iranischen Gewerkschafterin Sharifeh Mohammadi ist in großer Gefahr: Bitte nutzt das Muster-Protest-Schreiben der iranischen Gewerkschaftskampagne
Die „Campaign to Defend Sharifeh Mohammadi“ hat uns über die Syndicate of Workers of Tehran Bus Company englische Musterschreiben zugesandt mit der Bitte, sie direkt an die unten genannten Behörden zu senden, zuverbreiten und mit der Kampagne zu teilen, damit diese sie ins Farsi übersetzen und in ihren Farsi-Socials teilen können. Siehe alle Infos und Hintergründe im Dossier Gewerkschaften im Iran mobilisieren gegen die Terrorjustiz und Repression – und rufen auf zur internationalen Solidarität
[Nachahmenswert] Erfolg für die Kampagne gegen Leiharbeitstarife: Die Androhung „Wir gehen zum EuGH“ lässt den Verleiher kapitulieren
„… Der Leiharbeitnehmer Johannes A. wurde vom 2.6. bis 12.6. 2020 in einem Kölner Metallbetrieb eingesetzt. Er leistete dort dieselbe Arbeit wie ein Beschäftigter der Entgeltgruppe 4 des Lohntarifs Metall. Umgerechnet auf die Stunde sah der Tarif eine Vergütung von 18,06 Euro brutto vor. A hatte jedoch nur 10,15 Euro die Stunde erhalten. Daraus ergab sich eine Differenz von 569,52 Euro. Im Januar 2021 erhob A mit Hilfe des DGB-Rechtsschutzes Klage auf Zahlung dieses Betrages. Eine Entscheidung erging zunächst nicht. Das Gericht wollte ersichtlich abwarten, wie die Musterverfahren vor dem BAG und dem EuGH ausgehen. Dies war verständlich, auch wenn man dabei einige Jährchen Geduld aufbringen musste.
Auf Vorlage des BAG entschied der EuGH, die Leiharbeitstarife dürften vom Grundsatz des „Equal Pay“ nur dann abweichen, wenn sie dafür zugleich einen Ausgleich, z. B. einen längeren Urlaub vorsehen. Das tun die geltenden Leiharbeitstarife bis heute nicht. Viele rechneten deshalb damit, dass sie vom BAG „gekippt“ würden. Doch dieses sah die Sache anders und setzte sich über das Urteil des EuGH hinweg (…) Der DGB-Rechtsschutz nahm nicht etwa die Klage zurück, sondern argumentierte offensiv: Das Arbeitsgericht Köln solle erneut den EuGH anrufen und u. a. fragen, ob das Vorgehen des BAG mit dem Europäischen Recht vereinbar war. (…) Würde das Arbeitsgericht Köln dem folgen? Vermutlich ja, doch muss die Frage bis auf weiteres offenbleiben. Der beklagte Verleiher zog nämlich die Notbremse: Er anerkannte die Klageforderung in vollem Umfang. (…) So wie in dem Kölner Verfahren kann man überall vorgehen. Der hier dokumentierte Schriftsatz kann als Muster dienen (…) Es war noch nie so einfach, als Leiharbeiter einen Prozess zu gewinnen. Das Geld liegt gewissermaßen auf der Straße. Man muss es nur aufsammeln.“ Aus dem Artikel von Prof. Wolfgang Däubler vom 3. August 2025 – samt einer Handlungsanleitung im Dossier zur Kampagne: [Die Anstalt, Prof. Wolfgang Däubler und LabourNet Germany] Gesucht: LeiharbeiterInnen für eine Klage für gleichen Lohn und gleiche Bedingungen auch in Deutschland