Tarifrunde Leiharbeit 2025: DGB-Gewerkschaften fordern 7,5% mehr Geld mit der Laufzeit von 12 Monaten (12 Monate zu viel)
„In der Tarifrunde Leiharbeit 2025 hat die DGB-Tarifgemeinschaft die Forderung beschlossen: 7,5 Prozent mehr Geld in allen Entgeltgruppen bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Dabei soll wie bisher ein deutlicher Abstand der untersten Entgeltgruppe 1 (EG1) zum allgemeinen Mindestlohn eingehalten werden. (…) Wenn sich durch den Tarifabschluss dann die Entgelte erhöhen, steigen zudem Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld und der Mitgliedervorteil. Grund dafür ist die durchgesetzte Tarifdynamik. Das heißt, bei einer Tariferhöhung um X Prozent gibt es dann auch X Prozent mehr bei den Sonder- und Extrazahlungen…“ Meldung der IG Metall vom 5. August 2025
. Die Tarifverhandlungen beginnen ab dem 22. August in Frankfurt am Main, wahrscheinlich wieder an einem klandestinen, aber teuren Ort. Die 8 DGB-Gewerkschaften
hatten die Entgelttarifverträge am 28. März 2025 zum 30. September 2025 gekündigt, die IG Metall auch die Branchenzuschlagstarifverträge. Siehe mehr Infos zur erneuten, überflüssigen Tarifrunde:
- In der DGB-e-mail „Leiharbeit – Tarifrunde 2025/2026 startet!“ vom 5.8.25 (im Text deckungsgleich mit der Tarifinfo vom 05.08.2025
) heißt es u.a.: „Leiharbeitsbeschäftigte müssen für ihre gute Arbeit und oft geforderte Flexibilität durch den Wechsel des Einsatzbetriebs faire Löhne erhalten. Deshalb ist eine spürbare Lohnerhöhung dringend erforderlich.“ Für uns (und einige Länder weltweit) ist dies ein Grund für ein höheres Gehalt gegenüber dem Stammpersonal, nicht geringeres, weshalb wir natürlich auch diese Tarifrunde für falsch halten. Für den Arbeitgeberverband ist es natürlich ohnehin zu viel:
- Tarifrunde Zeitarbeit 2025: „Maß und Mitte statt Maximalforderungen“
„GVP-Statement zu den Forderungen der DGB-Tarifgemeinschaft anlässlich der bevorstehenden Tarifverhandlungen in der Zeitarbeit. Mit Unverständnis reagiert der Gesamtverband der Personaldienstleister e. V. (GVP) auf die Forderungen der DGB-Tarifgemeinschaft nach 7,5 Prozent mehr Lohn in allen Entgeltgruppen bei einer Laufzeit von nur zwölf Monaten: „In der aktuell angespannten wirtschaftlichen Lage sind solche Maximalforderungen nicht nur realitätsfern, sondern gefährden auch konkret Arbeitsplätze in der Zeitarbeit“, erklärt Sven Kramer, Tarifverhandlungsführer des GVP. „Viele Unternehmen kämpfen mit Auftragsrückgängen, gestiegenen Kosten und einer spürbar geringeren Nachfrage nach flexibler Beschäftigung. Wer in dieser Situation die Lohnkosten massiv erhöht, setzt nicht nur Arbeitsplätze aufs Spiel, sondern bringt auch ganze Geschäftsmodelle ins Wanken.“
Die Zeitarbeit ist eine der wenigen Branchen, in denen flächendeckende Tarifbindung besteht. Bereits heute liegt der Stundenlohn in der untersten Entgeltgruppe mit 14,53 Euro deutlich über dem gesetzlichen Mindestlohn…“ Mitgliederinfo vom 05.08.2025bei GVP und zuvor:
- IG Metall kündigt Branchenzuschlagstarifverträge zum 30.09.2025
„Die IG Metall hat alle mit ihr abgeschlossenen Branchenzuschlagstarifverträge zum 30.09.2025 gekündigt. Konkrete Forderungen von Gewerkschaftsseite liegen nicht vor. (…) Die mit den Gewerkschaften IGBCE, Ver.di und EVG abgeschlossenen Branchenzuschlagstarifverträge wurden nicht gekündigt.“ Meldung vom 17.07.2025 beim Gesamtverband der Personaldienstleister e.V.
Siehe zuvor:
- im Juni 2025: Im Vorfeld der Tarifrunde 2025/26 wird der fusionierte Tarifvertrag mit GVP für die Leiharbeit „verschlankt und modernisiert“
- Dossier zur letzen Tarifrunde: IG Metall startet für die DGB-Tarifgemeinschaft die Tarifrunde Leiharbeit 2024 mit der Lohnforderung von 8,5 Prozent – es fehlt noch viel zum equal pay
- und natürlich das Dossier zur Kampagne: [Die Anstalt, Prof. Wolfgang Däubler und LabourNet Germany] Gesucht: LeiharbeiterInnen für eine Klage für gleichen Lohn und gleiche Bedingungen auch in Deutschland