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Lebensbedingungen in Japan

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Sanrizuka: Über 50 Jahre bekämpfen Arbeiter:innen und Bauern den Flughafen Narita – auch aktuell

Dossier

27. November 2022: Protest gegen Bau einer Dritten Startbahn am 2. größten Flughafen Japans in NaritaKämpfe gegen Flughäfen und deren Erweiterungen gibt es auch in Japan: Bauern, Arbeiter:innen und Studierende haben Aktionen entwickelt, um den Bau eines Flughafens und die Zerstörung von Ackerland und Natur in Sanrizuka zu verhindern, die ganz andere militante Formen annahmen: Von Streiks über Sabotagen bis zu Sprengstoffangriffen. In den letzten über 50 Jahren starben dabei ein halbes Dutzend Menschen auf der Seite der Polizei und der Aktivist:innen. Kleine Landwirt:innen, die sich ihr Land nicht stehlen lassen wollten, kämpften Ende der 1960er Jahre zum Teil noch mit Guerilla-Methoden aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Arbeiter:innen der „National Railway Motive Power Union of Chiba“ organisierten Bummelstreiks und Sabotagen bei den Eisenbahnen. Auch radikalisierte Studierende schlossen sich dem Aufstand an, der zum Symbol der Klima- Land- und Arbeiter:innenbewegung in Japan wurde. Siehe zum Hintergrund eine Reihe von teilweise auch älteren Beiträgen anlässlich der neuen Vertreibungsversuche von Takao Shito und anderen letzten Bauern der Region. NEU: Massive Proteste am 15. Februar 2023 gegen die gewaltsame polizeiliche Zwangsräumung des Bauers Takao Shito und den Ausbau des Militärflughafens Narita weiterlesen »

Dossier zu Sanrizuka/Japan: Über 50 Jahre bekämpfen Arbeiter:innen und Bauern den Flughafen Narita

27. November 2022: Protest gegen Bau einer Dritten Startbahn am 2. größten Flughafen Japans in Narita

Massive Proteste am 15. Februar 2023 gegen die gewaltsame polizeiliche Zwangsräumung des Bauers Takao Shito und den Ausbau des Militärflughafens Narita
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Systematisch benachteiligt: Mit der Gleichberechtigung geht es in Japan nur langsam voran
#KuToo - Massenprotest der Japanerinnen gegen den Zwang zu hohen AbsätzenDie Nachrichten, die Ende Februar von den japanischen Medizinuniversitäten kamen, ließen aufatmen. »Es ist jetzt herausgekommen, dass die Annahmequote nicht nur für Frauen niedrig ist«, sagte ein offenbar zufriedener Regierungsvertreter gegenüber der Nachrichtenagentur Kyoto. Erstmals seit Beginn offizieller Statistiken im Jahr 2013 haben weibliche Bewerberinnen landesweit bei den Aufnahmetests für das Medizinstudium besser abgeschnitten als Männer. In Japan sorgte die Notiz für Schlagzeilen. Zuvor war 2018 öffentlich geworden, dass mehrere der führenden Hochschulen bei ihren Tests Frauen systematisch benachteiligt hatten. (…) Im Zusammenhang mit Sexismus auf dem Arbeitsmarkt in Japan war der Fall nur einer von vielen über die letzten Jahre. In kaum einem Industriestaat werden Frauen so stark diskriminiert wie hier. Zwar sind sie durchschnittlich keineswegs schlechter ausgebildet als Männer, tendenziell trifft eher das Gegenteil zu. Doch Arbeitgeber investieren weniger Geld in die Weiterbildung von Frauen, geben ihnen häufiger nur befristete Arbeitsverträge und befördern sie deutlich seltener…“ Artikel von Felix Lill vom 13.03.2022 beim ND online – siehe auch von 2019: Massenprotest der Japanerinnen gegen die Bekleidungsdiktatur der Unternehmen weiterlesen »

#KuToo - Massenprotest der Japanerinnen gegen den Zwang zu hohen Absätzen

Systematisch benachteiligt: Mit der Gleichberechtigung geht es in Japan nur langsam voran
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24. nationaler Demonstrationstag der Alternativgewerkschaften am 7. November 2021 für ein landesweites Netzwerk kämpferischer Gewerkschaften in Japan

Dossier

24. nationaler Demonstrationstag der Alternativgewerkschaften am 7. November 2021 für ein landesweites Netzwerk kämpferischer Gewerkschaften in JapanLasst uns ein landesweites Netz von kämpferischen Gewerkschaften aufbauen! / Durchbrechen wir die brutale Unterdrückung der Kan-Nama! / Nehmt die Entlassung von 1.047 nationalen Eisenbahnarbeitern zurück! / Stoppt die Verfassungsrevision und einen neuen Krieg! Die Katastrophe von Covid-19 hat die ganze Welt erfasst. Sie wurde durch den neoliberalen Globalismus verursacht und verschärft und gefährdet das Überleben der Menschheit. Der Zusammenbruch des Gesundheitswesens, die wachsende soziale Kluft, die drastische Zunahme der nicht regulär Beschäftigten, der endlose Kreislauf von Armut, Bankrott und Arbeitslosigkeit, die harte Realität von Frauen, die in den Selbstmord getrieben werden – es ist an der Zeit, dass die Arbeitnehmer und Bürger den Neoliberalismus besiegen, um als menschliche Wesen zu leben. (…) In den Betrieben wird ein heftiger Angriff auf die Gewerkschaften geführt, um das Modell einer „Gesellschaft ohne Gewerkschaften“ zu schaffen. (…) Im Namen der „Arbeitreform“ fördert das Management in allen Branchen die völlige Entlassung von Arbeitnehmern, die Abschaffung aller Kündigungsbeschränkungen und die Zerstörung des Vereinigungsrechts…“ Aus dem (engl.) Aufruf bei DoroChiba zur Unterstützung der diesjährigen Nationalen ArbeiterInnenkundgebung am 7. November in Tokyo, zu deren Demo Zehntausende von ArbeiterInnen erwartet werden – Mag Wompel hat für das LabourNet Germany ein Grußwort geschrieben, das wir im Beitrag samt Hintergründen dokumentieren. Siehe neu: Resolution des nationalen Demonstrationstags der Alternativgewerkschaften am 7.11. in Tokyo in Solidarität mit den ArbeitnehmerInnen und BürgerInnen Myanmars weiterlesen »

Dossier zum 24. nationaler Demonstrationstag der Alternativgewerkschaften am 7. November 2021 in Japan

24. nationaler Demonstrationstag der Alternativgewerkschaften am 7. November 2021 für ein landesweites Netzwerk kämpferischer Gewerkschaften in Japan

Resolution des nationalen Demonstrationstags der Alternativgewerkschaften am 7.11. in Tokyo in Solidarität mit den ArbeitnehmerInnen und BürgerInnen Myanmars
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Olympia 2021 ist für die japanische Rechtsregierung ein Muss – wogegen sich die relativ kleine Widerstandsbewegung mit jener größeren gegen „Fukushima-Weißwaschen“ verbindet

Dossier

Kundgebung und Protestaktionen am 23. Juli 2021 in Tokyo: "Stoppt die olympischen Spiele!"„… Wie die meisten sozialen Bewegungen in Japan ist die Anti-Olympia-Bewegung relativ klein und medial auch nicht gut repräsentiert. Allerdings ist sie international recht gut vernetzt, etwa mit denen in Los Angeles und Paris, wo ja 2024 und 2028 die Sommerspiele stattfinden sollen. [Kann so eine Bewegung die Spiele 2021 in Tokio kippen?] Nein, diese Bewegung wird das wohl nicht können. Das heißt aber nicht, dass ich fest damit rechne, dass die Spiele stattfinden können. Auch wenn jetzt schon Testveranstaltungen mit größeren Zuschauermengen durchgeführt werden und es auch positive Nachrichten zu möglichen Impfstoffen gibt, halte ich es immer noch für durchaus nicht unwahrscheinlich, dass die Spiele doch nicht nächsten Sommer in Tokio stattfinden können. (…) [In Japan sind Anti-Olympia- und Anti-AKW-Bewegung nahe beieinander, warum?] Das gibt es erstens oft personelle Überschneidungen: Viele Olympiagegner waren schon vorher in der recht lebendigen Anti-AKW-Bewegung aktiv. Aber es gibt auch einen inhaltlichen Zusammenhang: Es gilt bei den Kritikern als besonders problematisch, während eines nuklearen Notstandes, der in Fukushima ja immer noch besteht, ein solches Mega-Event abzuhalten…“ – aus dem Interview „„Eine Absage ist möglich““ am 22. November 2020 in der taz online von Martin Krauss mit Sonja Ganseforth (Deutsches Institut für Japanstudien) zum Besuch des IOC-Bosses in Japan und der aktuellen Lage um dessen wichtigstes Geschäft. Siehe dazu auch Beiträge zum Versuch der japanischen Rechtsregierung, „Fukushima“ vor den Olympischen Spielen offiziell endgültig zu beenden, einen Videobericht von ersten Protesten dagegen und neu: Kundgebung und Protestaktionen am 23. Juli 2021 in Tokyo: „Stoppt die olympischen Spiele!“ zu deren Eröffnung – Bericht und Bildergalerie sowie Videos weiterlesen »

Dossier zur Widerstandsbewegung gegen Olympia 2021 in Japan

Kundgebung und Protestaktionen am 23. Juli 2021 in Tokyo: "Stoppt die olympischen Spiele!"

Kundgebung und Protestaktionen am 23. Juli 2021 in Tokyo: „Stoppt die olympischen Spiele!“ zu deren Eröffnung – Bericht und Bildergalerie sowie Videos
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Nachdem die Olympiade verschoben ist, steigen die Zahlen der Erkrankten in Japan plötzlich steil an – warum wohl?
Internationale Kampagne gegen olympische Geschäftemacherei - jetzt auch in Tokio gegen 2020„…Japans Regierung hat angekündigt, zwei wiederverwertbare Stoffmasken als Schutzmaßnahme gegen die Corona-Pandemie an jeden Haushalt zu verteilen. Die in Hongkong erscheinende South China Morning Post schreibt allerdings, dass die Idee nicht besonders ankam.  Zum einen machten sich viele in den sozialen Netzwerken darüber lustig, dass es nicht viel mehr als eine unzureichende Geste sei. Außerdem gab es nach der Auslieferung der ersten zehn Millionen Exemplare zahlreiche Klagen, die verteilten Masken seien verschmutzt. Von Haaren, Staub, schlechtem Geruch und toten Insekten ist die Rede. Die erste Charge hatte eigentlich vor allem für Schwangere sein sollen, doch nun habe das Ministerium hinterhergeschickt, dass diese Masken lieber nicht von Schwangeren getragen werden sollten. Die Regierung hatte am vergangenen Donnerstag den Ausnahmezustand über das ganze Land verhängt, wie die gleiche Zeitung an anderer Stelle berichtet. Gleichzeitig sei geplant, jedem Bürger einmalig 100.000 japanische Yen (854 Euro) als Unterstützung auszuzahlen. Japan verzeichnete bis Montag 10.797 registrierte Infizierte und 236 Todesfälle. Die Zahl der Neuzugänge hat am 11. April ihren bisherigen Höhepunkt erreicht und flacht seitdem langsam ab, abgesehen von einigen auffälligen Schwankungen, die vermutlich mit unregelmäßigen Meldungen zu tun haben. Japans Wirtschaft war bereits vor dem Ausbruch der Corona-Krise in der Rezession. Im letzten Quartal 2019 war das Bruttonationaleinkommen um mehr als ein Prozent geschrumpft…“ –aus dem Beitrag „Corona in Japan: Dreckige Masken und einbrechende Exporte“ von Wolfgang Pomrehn am 21. April 2020 bei telepolis zur aktuellen „nacholympischen“ Entwicklung in Japan. Siehe dazu zwei weitere aktuelle Beiträge über die Epidemie-Entwicklung in Japan nach der Absage der Olympiade für dieses Jahr. weiterlesen »

Internationale Kampagne gegen olympische Geschäftemacherei - jetzt auch in Tokio gegen 2020

Nachdem die Olympiade verschoben ist, steigen die Zahlen der Erkrankten in Japan plötzlich steil an – warum wohl?
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Japans alternative Eisenbahngewerkschaft: Wir verteidigen nicht die „japanische Wirtschaft“, sondern das Leben der Menschen gegen eine hemmungslose Regierung
Japanische Eisenbahngewerkschaft Doro-Chiba„Man darf niemals vergessen: Die Regierungen werden jede Krise ausnutzen, um ihre reaktionären Ziele zu verfolgen“ – das ist ein Kernsatz aus der Einleitung der Erklärung – die gleichzeitig ein Aufruf zum Widerstand ist – „Fight Against the State of Emergency Declaration! Get Compensation of Lost Income! Rebuild the Devastated Medical System!“ der alternativen Eisenbahngewerkschaft Doro Chiba vom 22. April 2020, die bereits in der Überschrift die wesentlichen Orientierungspunkte zusammen fasst: Ablehnung des Notstands-Regimes, Kampf um Ersatz für verlorenes Einkommen und Wiederaufbau des zerstörten Gesundheitswesens. Die Ablehnung des Notstandes wird darin sowohl konkret mit den diktatorischen Maßnahmen, die „zum Paket“ gehören begründet, als auch mit der prinzipiellen Gegnerschaft zum Kriegskurs der Abe-Regierung, die jetzt ihre Chance sehe, für die so lange angestrebte entsprechende Verfassungsänderung, die eine Kriegsteilnahme ermöglichen solle. Was die sozialen Maßnahmen betreffe, so stellen die Hilfen für die arbeitenden Menschen und Erwerbslosen gerade einmal rund 5% der insgesamt für Krisen-Bewältigungsmaßnahmen vorgesehenen Gelder dar, was nicht nur die riesigen Geldmengen deutlich mache, die für die Konzerne vorgesehen sind, sondern auch völlig unzureichend seien und insbesondere jene 21,5 Millionen Menschen außer Acht lasse, die unter verschiedenen prekären Bedingungen arbeiten müssen. Was das Gesundheitssystem betrifft, so zieht Doro Chiba nicht nur eine Gesamtbilanz des „Privatisierungs-Schreckens“ sondern verweist auch auf die Haushaltsbeschlüsse der Regierung unmittelbar vor Ausbruch der Epidemie im März 2020: Bis 2025 sollen weitere 424 öffentliche Krankenhäuser mit 20.000 Betten geschlossen werden. Was die „langfristige Bilanz“ angeht: Betten zur Behandlung von Infektionskrankheiten sind in den letzten 20 Jahren von 9.700 auf 1.700 reduziert worden. Abschließend wird darauf verwiesen, dass es auch in Japan eine deutliche Zunahme von Streikaktionen gebe, die der Verteidigung von Gesundheit und Einkommen dienten. Die Erklärung „„Fight Against the State of Emergency Declaration! Get Compensation of Lost Income! Rebuild the Devastated Medical System!“ (die wir hiermit knapp zusammengefasst übersetzt haben) dokumentieren wir hiermit weiterlesen »

Japanische Eisenbahngewerkschaft Doro-Chiba

Japans alternative Eisenbahngewerkschaft: Wir verteidigen nicht die „japanische Wirtschaft“, sondern das Leben der Menschen gegen eine hemmungslose Regierung
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Massenprotest der Japanerinnen gegen die Bekleidungsdiktatur der Unternehmen
#KuToo - Massenprotest der Japanerinnen gegen den Zwang zu hohen Absätzen„… Gegen den Zwang zu hohen Absätzen rebellieren nun die ersten japanischen Angestellten. Die Anführerin des Aufstands ist das Erotikmodell Yumi Ishikawa. Die 32-Jährige lässt sich für Boulevardblättchen mit wenig Kleidung und viel Schmollmund ablichten, jobbt aber nebenbei auch als Kellnerin und Hostess. Obwohl sie im Prinzip kein Problem mit einer betont femininen Selbstdarstellung hat, platzte ihr der Kragen, als ein Hotel ihr – wieder einmal – bei einem Job ein Outfit mit hohen Absätzen vorschrieb. So startete Ishikawa im Februar eine Online-Petition auf Change.org, die am Dienstagnachmittag 20.000 Unterschriften vorweisen konnte. Ihre konkrete Forderung: Die Regierung soll ein Gesetz auf den Weg bringen, das den Zwang zu hochhackigen Schuhen als Diskriminierung einstuft. (…) Um ihre Petition im Netz zu verbreiten, hat Ishikawa ein eigenes Hashtag erfunden. „#KuToo“ ist ein Kunstwort voller Anspielungen. Es ist lose an „#MeToo“ angelehnt, aber die vorherrschende Bedeutung erschließt sich nur auf Japanisch. Das Hashtag ist gleichlautend mit den Worten für „Schuhe“ und für „Schmerz“. Es ist also eine geschickte Mischung aus MeToo und „Schuh-tut-weh“…“ – aus dem Beitrag „Aufstand gegen Stöckelschuhe“ von Finn Mayer-Kuckuk am 04. Juni 2019 in der taz online, worin auch noch an eine ähnliche Bewegung in Großbritannien erinnert wird… Siehe dazu zwei weitere Beiträge weiterlesen »
#KuToo - Massenprotest der Japanerinnen gegen den Zwang zu hohen Absätzen„… Gegen den Zwang zu hohen Absätzen rebellieren nun die ersten japanischen Angestellten. Die Anführerin des Aufstands ist das Erotikmodell Yumi Ishikawa. Die 32-Jährige lässt sich für Boulevardblättchen mit wenig Kleidung und weiterlesen »

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Wie Armut in Japan bekämpft wird: Durch polizeiliche Räumung eines sozialen Zentrums
Das besetzte Zentrum in Osaka wurde Ende April 2019 geräumtJapan hat in der Nachkriegszeit einen mit dem deutschen vergleichbaren Wirtschaftsboom erlebt. Die Tagelöhner von Kamagasaki der sechziger und siebziger Jahre fanden ­daher schnell immer wieder Anstellung, wenngleich sie prekär lebten. Als die japanische Spekulationsblase in den späten Achtzigern platzte und damit eine 20jährige Stagnationphase begann, in der die Automatisierung Einzug hielt, verloren viele, auch bislang regulär Beschäftigte ihre materielle Existenzgrundlage. Viele zogen die Obdachlosigkeit der Schande vor (als die es in Japan immer noch gilt), ihrer Familie den ­Arbeitsplatzverlust einzugestehen. Der nationale Traum der Boomzeit, in einer Mittelschichtsgesellschaft zu leben, wich der Ernüchterung angesichts des sozialen Elends der ­Arbeitslosigkeit und der Obdachlosigkeit. Perspektivlosigkeit und organisierte Kriminalität dominieren das Straßenbild Kamagasakis von den Neunzigern bis heute. Begleitet hat den Auf- und Niedergang der Arbeiterschaft Kamagasakis das sogenannte Airin Center, das von Land und Stadt im Oktober 1970 auf der Südseite der Bahnstation Shin-Imamiya errichtet worden ist (…) Fast einen Monat nach der Besetzung, am 24. April, haben Stadt und Land schließlich die Räumung und Verriegelung des Airin Centers veranlasst. Über 100 Polizisten, diverse Beamte der Präfektur Osaka und Mitarbeiter des Arbeitsamts waren daran beteiligt. Anders als bei einer Besetzung üblich, hatte niemand Barrikaden errichtet. Das Airin Center blieb zeit seiner Besetzung für alle Bedürftigen und Interessierten ­geöffnet. Schon kurz nach der Räumung kursierten Demonstrationsankündigungen für die kommenden Tage in den sozialen Medien…“ – aus dem Beitrag „Die Lebensader der Arbeiter“ von Sabri Deniz Martin am 02. Mai 2019 in der Jungle World über Armut in Japan und deren polizeiliche „Betreuung“… Siehe dazu auch einen Beitrag zur nun geräumten Besetzung und eine Meldung über die Drohungen gegen die letzte Hausbesetzung Japans. weiterlesen »
Das besetzte Zentrum in Osaka wurde Ende April 2019 geräumtJapan hat in der Nachkriegszeit einen mit dem deutschen vergleichbaren Wirtschaftsboom erlebt. Die Tagelöhner von Kamagasaki der sechziger und siebziger Jahre fanden ­daher schnell immer wieder Anstellung, wenngleich sie prekär lebten. Als die weiterlesen »

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