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Politik in Oman

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Im Oman ist ein „Friedensfürst“ gestorben. 40 Jahre, nachdem er die letzten Rebellen durch die britische Armee hatte töten lassen…
Soliplakat mit der Befreiungsfront von Oman - etwa 1970Sultan Qabus, der große Modernisierer des Oman, der Friedensfürst, der in den regionalen Konflikten ausgleichend und neutral agierte: Die Lobeshymnen auf den Verblichenen waren kaum zu überbieten, quer durch alle Medien. Insbesondere allerdings, und dies nicht ganz zufällig, in den britischen. Schließlich war es die britische Armee, die wesentlichen Anteil an seinem erfolgreichen Putsch gegen den eigenen Vater hatte, der nach London ins Exil musste. Und die danach, beinahe 10 Jahre lang, nicht nur seine neue Armee ausrüstete und ausbildete, sondern auch die tödlichen Bombenladungen auf die von der Befreiungsfront des Oman und Dhofar bevölkerten Gebiete des Oman vom Himmel ließ. Endgültig 1979 war die revolutionäre Erhebung besiegt, tot, gefangen, vertrieben – die meisten: Tot. Auf diesem Friedhof in einem Land, knapp so groß wie die BRD (aber mit nur etwa 5 Millionen Menschen) regierte er weitere 40 Jahre lang, in der Tat mit Fortschritten der sozialen Lage vieler Menschen „seines“ Reiches (dessen Parlament er jederzeit auflösen kann). Fortschritte, die weniger seiner Großzügigkeit oder auch nur Weitsicht zu verdanken waren, sondern – wie die Einführung einer staatlichen Erwerbslosenversicherung – den massiven Protesten, die auch hier den „Arabischen Frühling“ des Jahres 2011 prägten. Zur unserer – etwas anderer – Würdigung ein aktueller Beitrag als Beispiel der Lobeshymnen, einer – als Beispiel für „Demokratie“ – über die Medien im  Oman, einer aus dem Jahre 2011 über die damaligen Proteste und drei ziemlich alte Beiträge über die Niederschlagung der 70er-Jahre-Rebellion und die Rolle der britischen Armee dabei weiterlesen »

Soliplakat mit der Befreiungsfront von Oman - etwa 1970

Im Oman ist ein „Friedensfürst“ gestorben. 40 Jahre, nachdem er die letzten Rebellen durch die britische Armee hatte töten lassen…
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Eine der Besonderheiten des Oman im regionalen Vergleich: Die eigene religiöse Tradition
Der lange Streik der Lehrer in Oman„…Doch das Sultanat tut sich mitunter schwer mit seinem einzigartigen religiösen Erbe. Bis 1950 war das Gebiet des heutigen Oman in zwei Herrschaftsbereiche geteilt. Es bestand das Imamat im Landesinneren, welches von einer islamischen Autorität in Nizwa regiert wurde, und das Sultanat an der nordöstlichen Küste mit Maskat als Hauptstadt. Sultan Said bin Taimur, der Vater des gegenwärtigen Herrschers, stürzte den Imam und nahm ihm direkte politische Einflussmöglichkeiten. Die Konkurrenz war ihm zu groß. Bis heute wird das Imamat, eine Utopie seiner Anhänger, als Bedrohung für das Sultanat und die Herrschaft der Al Said wahrgenommen und liefert politischen Sprengstoff. So traf eine Verhaftungswelle im Jahr 2005 Mitarbeiter der Sultan-Qabus-Universität in Maskat. Der Vorwurf lautete: Mitgliedschaft in einer geheimen Sekte, deren Ziel es sei, das Imamat wiederzuerrichten. Die mehrheitlich haltlosen Anklagen wurden allerdings – auch aufgrund des öffentlichen Protests – schnell fallengelassen. Um dergleichen Spaltungsbestrebungen entgegenzuwirken, wurden die religiösen Autoritäten Omans schon früh ins politische Geschäft eingebunden und eine Art Nationalislam geprägt. Die religiöse Identität wurde mit der nationalen verknüpft. Dies sollte nicht nur innerstaatlich religiösem Fundamentalismus entgegenwirken, sondern macht Oman gleichzeitig auch weniger anfällig für ausländische Einmischung und führte zur besseren Integration religiöser Minderheiten wie z.B. der Schiiten (ca. 5 Prozent). Die haben überproportional viel Einfluss in Politik und Wirtschaft und sind dem Machthaber loyal ergeben. Nicht zuletzt deshalb stießen transnationale schiitische Bewegungen in Oman meist auf unfruchtbaren Boden und auch in seiner Beziehung zu Iran kann sich Sultan Qabus der Treue seiner schiitischen Untertanen gewiss sein. Das in Oman vorherrschende religiöse „Verständnis des weder-noch“ wirkt also auf der einen Seite sektiererischen Strömungen entgegen und trägt zu religiösem Pluralismus in der Gesellschaft bei. Letztlich aber muss es auch vor dem Hintergrund der herrschaftlichen Legitimation des Sultans betrachtet werden. Eine zu stark auf die Ibadiya und das Imamat fokussierte Doktrin kann sich der Autokrat im Interesse des eigenen Machterhalts schlicht nicht leisten…“ – aus dem Beitrag „Die Ibadiya in Oman – Erfolgsrezept gesellschaftlicher Stabilität“ von Friedel Merkord am 26. Oktober 2017 bei dis:orient über den Einfluss der besonderen religiösen Tradition des Oman auf die nach wie vor bestehenden Verhältnisse. weiterlesen »

Der lange Streik der Lehrer in Oman

Eine der Besonderheiten des Oman im regionalen Vergleich: Die eigene religiöse Tradition
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