Sex-Arbeit

sex workers rightsJedes Jahr erinnern Sexarbeiter*innen an die spektakuläre Kirchenbesetzung der französischen Kolleg*innen 1975 in Lyon/Frankreich und machen in Aktionen und Demonstrationen auf die immer noch fehlende Gleichstellung mit anderen Erwerbstätigen aufmerksam. Die Coronapandemie hat besonders deutlich gemacht, wie unfair der Staat beim Thema Sexarbeit handelte: Prostitution war z. T. verboten und die Bordelle waren länger geschlossen als andere Branchen. Es entstand z. T. große Not und Abhängigkeiten. Bis heute hat sich die Branche nicht von diesen Benachteiligungen erholt. Hinzu gekommen sind die Folgen des Krieges in der Ukraine, die Energiekrise und die allgemeine Inflation. Die Evaluierung des seit 2017 gültigen ProstituiertenSchutzGesetzes (ProstSchG) sollte eine Chance sein, endlich fundierte und überprüfbare Fakten und Daten zu bekommen – weg von Fehlinformationen, Klischees, Vorurteilen und von konservativen Werten geprägte Forderungen. Sexarbeit ist Arbeit! Es besteht hier dringender Änderungsbedarf!...“ Pressemitteilung vom 2.6.2023 beim Bundesverband Sexuelle Dienstleistungen e. V. (BSD), siehe auch Doña Carmen e.V. weiterlesen »

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2. Juni – Internationaler Hurentag: Kampf um gleiche Rechte
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Dossier

Protestaktion und Demo am 13. Juni 2015 in Frankfurt/Main gegen das Prostituiertenschutzgesetz und für die Rechte von Sexarbeiter/innenNach Informationen der aktuellen Ausgabe des SPIEGEL liegt ein erster Entwurf für das geplante neue „Prostituiertenschutzgesetz“ vor, der alle Befürchtungen von Seiten der Sexarbeiter/innen bestätigt. Der vorliegende Entwurf erweist sich – wie die vorliegenden Informationen erneut bestätigen – vor allem als „Prostituiertenkontrollgesetz“, mit dem ohne Skrupel Grundrechte der im Prostitutionsgewerbe tätigen Personen mit Füßen getreten und sie zu Menschen zweiter Klasse degradiert werden sollen…“ Pressemitteilung von Donna Carmen e.V. vom 12.04.2015 und Anmerkung der LabourNet Redaktion. Neu: Internationaler Hurentag 2022: Prostituiertenschutzgesetz als Schutz der Gesellschaft vor Prostitution weiterlesen »

Dossier zum Prostituiertenkontrollgesetz

Protestaktion und Demo am 13. Juni 2015 in Frankfurt/Main gegen das Prostituiertenschutzgesetz und für die Rechte von Sexarbeiter/innen

Internationaler Hurentag 2022: Prostituiertenschutzgesetz als Schutz der Gesellschaft vor Prostitution
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sex workers rights„Eigentlich sieht es gerade alles ziemlich düster aus für die Sexarbeit. Die Einschränkungen der Corona-Pandemie haben die Branche hart getroffen, staatliche Unterstützung bleibt verhalten. Aber Not macht bekanntlich erfinderisch. In diesem Fall eine Erfindung des Plattformkapitalismus: OnlyFans. Seit der Coronakrise können viele Sex- und Pornoarbeiter*innen ihren Jobs in der Offline-Welt nur noch eingeschränkt nachgehen. Da bietet ihnen die Plattform die Möglichkeit, ihre Arbeit online fortzusetzen. (…) Dass OnlyFans ihnen nun die Möglichkeit gibt, relativ uneingeschränkt Content zu kreieren, ihn zu verwalten und sich über einen Abonnent*innenkreis zu finanzieren, deuten viele aus der Branche als Schritt hin zu neuer Selbstbestimmtheit von Pornoarbeiter*innen und zu mehr Anerkennung von Sexarbeit. Die deutsche Sexarbeiterin Yma Louisa Nowak erzählt auf ihrem YouTube Account nicht nur, dass sie von ihrer Arbeit auf OnlyFans uneingeschränkt leben kann, sondern betont den feministischen Charakter: Sie tut nichts, was sie nicht will und kämpft mit ihrem Content für die Enttabuisierung von dicken Frauenkörpern. (…) Wenn es doch so einfach wäre. Aber ein Vorfall aus dem vergangenen Jahr zeigt ziemlich eindeutig: Die Selbstbestimmung von Arbeiter*innen in der Sex- und Pornobranche ist und bleibt ein umkämpftes Feld…“ Artikel von Theresa Hartmann vom 10. Februar 2022 in neues Deutschland online weiterlesen »

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Neues Geschäftsmodell, altes Stigma: Der Umgang der Plattform OnlyFans zeigt auf, dass Sexarbeit nie unabhängig von der Gesellschaft ist, in der sie entsteht
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sex workers rights„… Vergangene Woche, am 3. November, feierte das »Berlin Strippers Collective« sein zweijähriges Bestehen mit einer Diskussionsrunde zum Thema »My Body, my Choice« (»Mein Körper, meine Entscheidung«, jW). Die Mitglieder des Kollektivs organisieren verschiedene Events. Sie tanzen bei Shows in Berliner Technoclubs und veranstalten Pole-Dance-Workshops. Besonders beliebt ist ein Aktzeichenkurs. In ihrem Manifest machen sie ihre Position klar: »Unter kapitalistischen Arbeitsverhältnissen sind alle Körper Objekte, die Aufgaben erfüllen: eure Körper genauso wie unsere.« (…) »Initiativen wie das Berlin Strippers Collective leisten einen riesigen Beitrag zur Gemeinschaftsbildung und machen die Arbeitskämpfe Sexarbeitender in der Öffentlichkeit sichtbar.« In Zeiten weitverbreiteter Des- und Fehlinformationen über Sexarbeit sei das Selbstschutz, Verteidigung und Empowerment zugleich. Hydra e. V. und Organisationen wie das Kollektiv klärten darüber auf, wie »Sexarbeit, Migration und Kapitalismus zusammenhängen« und welche Rolle »Stigma, Rassismus und Diskriminierung« dabei spielten.“ Kurzreportage von Annuschka Eckhardt in der jungen Welt vom 12.11.2021 weiterlesen »

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Arbeitskampf an der Stange. Das »Berlin Strippers Collective« vereint Sexarbeitende, die sich gegen kapitalistische Ausbeutungsverhältnisse einsetzen
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Corona und Prostitution: Große Sorgen in der Sexarbeit

Dossier

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm„Das ist das ganz große Drama“, sagt Stephanie Klee vom Bundesverband Sexuelle Dienstleistungen (BSD), in dem sich unter anderem Betreiber:innen von Bordellen organisiert haben: Mehrere Städte und Bundesländer haben wegen des Corona-Virus angeordnet, Prostitutionsstätten vorerst zu schließen. Dazu gehören Hamburg, Berlin, Nordrhein-Westfalen und das Saarland. Mit weiteren Verboten wird gerechnet. Die Polizei kontrollierte vielerorts bereits am Wochenende, ob die Verbote umgesetzt werden. Natürlich habe sie volles Verständnis, dass Gesundheit vorgehe, sagt Klee. „Aber viele wissen nicht, wie sie die nächste Zeit überstehen sollen.“ Auch Johanna Weber vom Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen (BesD), der für Sexarbeiter:innen spricht, sagt: Vor allem unter denjenigen, die ohnehin schon marginalisiert arbeiten, die weder Krankenversicherung noch festen Wohnsitz haben, „herrsche richtig Panik.“ Ohnehin hätten sehr viele Sexarbeitende nahezu keine Rücklagen. Oft wohnen Sexarbeiter:innen vorübergehend in den Bordellen, in denen sie arbeiten. „Die wurden jetzt von einem Tag auf den anderen auf die Straße gesetzt“, sagt Weber. Viele, die nicht in Deutschland leben, könnten wahrscheinlich nicht mehr nach Hause reisen oder müssten in Quarantäne. Die Grenzen etwa nach Polen oder Bulgarien sind dicht. (…) Ihr Verband suche bereits nach Lösungen: sowohl, um die drohende Obdachlosigkeit vieler Kolleg:innen aufzufangen, als auch, um zu klären, wie es mit staatlichen Ausfallzahlungen aussieht…“ Artikel von Patricia Hecht vom 16.03.2020 bei der Taz online, siehe auch Dona Carmen an Bundesgesundheitsminister und neu: PCR-Test-Regel benachteiligt Sex-Branche /  [Film] Das Ende der Sexarbeit? Prostitution nach der Pandemie weiterlesen »

Dossier „Corona und Prostitution: Große Sorgen in der Sexarbeit“

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm

PCR-Test-Regel benachteiligt Sex-Branche /  [Film] Das Ende der Sexarbeit? Prostitution nach der Pandemie
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sex workers rights„… Grundsätzlich müssen wir als MarxistInnen an vier Punkten ansetzen. Erstens müssen wir Seite an Seite mit SexarbeiterInnen für die komplette Entkriminalisierung und gegen jegliche Repression von staatlicher Seite kämpfen sowie für bessere Arbeitsbedingungen und Selbstorganisierung  (natürlich auch in Form von Selbstverteidigungsstrukturen) eintreten, denn nur wenn die Sexarbeit ohne Zuhälterei und Kriminalisierung organisiert ist, kann überhaupt erst eine Kontrolle über die Verkaufs- und Arbeitsbedingungen durch die SexarbeiterInnen selbst durchgesetzt werden. Das inkludiert natürlich nicht nur die Selbstorganisierung am Arbeitsplatz, sondern schließt auch eine gewerkschaftliche Organisierung mit ein (wie es sie zeitweise bei ver.di in Hamburg gab), um größeren Druck im Kampf gegen Diskriminierung und für ArbeiterInnenrechte auszuüben, der Vereinzelung der Sexarbeitenden und der Stigmatisierung entgegenzuwirken. Auf der anderen Seite ist es aber natürlich auch notwendig, den Personen, welche unter dem ökonomischen Zwang und den teilweise sehr schlechten Arbeitsbedingungen leiden, eine Möglichkeit zu bieten, ohne größere Probleme auszusteigen. (…) Egal, wofür sich die individuelle Person entscheidet, es gilt das Selbstbestimmungsrecht über den eigenen Körper und die Person sollte in ihrer Entscheidung unterstützt werden, natürlich ohne einerseits die Sexarbeit zu stigmatisieren oder andererseits sie zu romantisieren…“ Artikel von Leonie Schmidt in Neue Internationale 257 vom Juli/August 2021 bei ArbeiterInnenmacht weiterlesen »

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Sexarbeit und Prostitution im Kapitalismus
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sex workers rightsIn der Hurenbewegung ist klar: Sexarbeiter*innen müssen sich selbst organisieren und für ihre Rechte und bessere Arbeitsbedingungen kämpfen. Eine zentrale Forderung ist weltweit, Sexarbeit komplett zu entkriminalisieren sowie der Kampf gegen Gewalt gegen und Stigmatisierung von Sexarbeiter*innen. Die prominenteste Selbstorganisation in Deutschland ist der Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen (BesD), der seit 2013 aktiv ist. Er ist das größte Sprachrohr der Sexarbeiter*innen-Bewegung im Land. (…) Der Berufsverband gibt an, die Interessen aller Menschen in der Sexarbeit zu vertreten, während hurenfeindliche Aktivist*innen ihm vorwerfen, nur die privilegiertesten, nämlich weiße, deutsche cis Frauen in Domina, Tantra und Escort zu priorisieren. (…) Ein offener Brief aus den Reihen des BesD selbst greift nun den Vorwurf auf, dass der Verband vor allem privilegierte Interessen vertritt. Aber eben anders, als hurenfeindliche Feminist*innen es gerne sehen. Darin werfen zwölf Mitglieder dem Verband vor, rassistische und transfeindliche Diskriminierung zu tolerieren und die Arbeit der eigens dafür gegründeten AG Antidiskriminierung zu blockieren. Darüber hinaus beschreiben sie den Berufsverband als intransparent, hierarchisch und rechtsoffen. Kurz vor Veröffentlichung des Briefes wurde ein Aktivist aus dem Berufsverband ausgeschlossen – er habe mit seinen Vorwürfen der Diskriminierung den Frieden gestört…“ Artikel von Christian Schmacht im ak 670 vom 20. April 2021 weiterlesen »

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Deutsche Zustände in der Hurenbewegung. Der Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleitungen ignoriert Kritik an Diskriminierung und rechten Kontakten
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Sexarbeit ist Arbeit„Was bedeuten die von Zeit zu Zeit aufflammenden und von interessierter Seite immer wieder angeheizten Debatten um das so genannte „Sexkaufverbot“? Ist in Deutschland demnächst mit einer strafrechtlichen Umerziehung von Männern zu rechnen, die sexuelle Dienstleistungen in Anspruch nehmen? Steht das ‚Schwedische Modell‘ vor der Tür? Und wäre es überhaupt ein ‚Modell‘ für Deutschland?…“ Diese Fragen beantwortet die Doña Carmen e.V. mit einem 32-seitigen Statement vom Oktober 2019 – siehe zur Debatte über Sexkaufverbot stellvertretend ein Interview beim Spiegel online vom 14.7.2019 weiterlesen »
Sexarbeit ist Arbeit"Was bedeuten die von Zeit zu Zeit aufflammenden und von interessierter Seite immer wieder angeheizten Debatten um das so genannte „Sexkaufverbot“? Ist in Deutschland demnächst mit einer strafrechtlichen Umerziehung von Männern zu rechnen, die sexuelle Dienstleistungen in Anspruch nehmen? Steht weiterlesen »

Sexarbeit ist Arbeit„… Widerstand gegen Pläne aus der SPD: Oppositionspolitikerinnen, Expertinnen und Sexarbeiterinnen sprechen sich gegen ein Sexkaufverbot aus. Sie reagieren damit auf einen Bericht der taz, in dem hochrangige Sozialdemokratinnen das sogenannte nordische Modell gefordert haben. Unter anderem forderte die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen, Maria Noichl, den Kauf von Sex vollständig zu verbieten und Freier zu bestrafen. „Für SexarbeiterInnen wäre die Einführung des nordischen Modells eine Katastrophe“, sagt Cornelia Möhring, frauenpolitische Sprecherin der Linksfraktion. Sie selbst habe in Schweden mehrere Gespräche zur Auswertung des dort geltenden nordischen Modells geführt. Es verhindere Prostitution nicht, sondern verlagere sie in den illegalen Raum. „Betroffene finden noch weniger Schutz als zuvor und werden stigmatisiert.“ (…) Die Historikerin Sonja Dolinsek, die zu Prostitutionspolitik forscht, sagt, mit Einführung des nordischen Modells müssten „alle Bordelle in Deutschland geschlossen werden“. Was mit den Sexarbeiterinnen passierte, wäre unklar. „Sie könnten nur noch in Einzelwohnungen, im Wald oder auf der Straße arbeiten – das trägt auf keinen Fall zur Sicherheit bei.“ Zudem würde überhaupt nicht mehr bekannt, unter welchen Bedingungen gearbeitet würde. „Es hat sich bisher jenseits unserer Vorstellungskraft bewegt, was innerhalb der SPD im Gespräch ist“, sagt Johanna Weber vom Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen. Das nordische Modell werde von Sexarbeiterinnen weltweit abgelehnt…“ Artikel von Patricia Hecht vom 22. Juni 2019 bei der taz online weiterlesen »
Sexarbeit ist Arbeit"... Widerstand gegen Pläne aus der SPD: Oppositionspolitikerinnen, Expertinnen und Sexarbeiterinnen sprechen sich gegen ein Sexkaufverbot aus. Sie reagieren damit auf einen Bericht der taz, in dem hochrangige Sozialdemokratinnen das sogenannte nordische Modell gefordert haben. Unter anderem forderte die Vorsitzende weiterlesen »

Dossier

Sexarbeit ist ArbeitIn einem „Offenen Brief“ hat Doña Carmen e.V., Verein für die rechtlichen und sozialen Interessen von Prostituierten, die Offenbacher Gesundheitsdezernentin Sabine Groß (Bündnis 90 / Die Grünen) aufgefordert, im städtischen Gesundheitsamt die Zuständigkeit der ‚Fachberatung Psychosoziale Gesundheit / Sozialpsychiatrie‘ für die obligatorische Gesundheitsberatung von Sexarbeiter/innen umgehend zu beenden. Die ‚Fachberatung Psychosoziale Gesundheit / Sozialpsychiatrie arbeitet auf Grundlage von § 7 HGöGD und richtet ihre Angebote an „Menschen mit psychischen Krankheiten, Abhängigkeitserkrankungen und seelischen und geistigen Behinderungen sowie hiervon bedrohte Menschen“. Dass Sexarbeiter/innen aufgrund ihrer Berufsausübung per se in diese Kategorie gehören, wird niemand ernsthaft behaupten wollen. Die institutionelle Zuordnung der gesundheitlichen Zwangsberatung von Sexarbeiter/innen zur Sozialpsychiatrie ist ausgesprochen problematisch und geeignet, Angehörige einer ganzen Berufsgruppe pauschal als „behindert“ bzw. „krank“ einzustufen. Die Verbreitung eines von Vorurteilen geprägten Bildes von Sexarbeit wird damit billigend in Kauf genommen. Dies verbietet sich schon deshalb, weil Prostituierten im Nationalsozialismus aus politisch motiviertem Ressentiment seitens der Ärzteschaft nur allzu bereitwillig „moralischer Schwachsinn“ attestiert wurde, um sie anschließend als „Asoziale“ stigmatisieren, aufgreifen und internieren zu können...“ Pressemitteilung von Doña Carmen e.V. vom 31.1.2019 und der Offene Brief sowie nun die Reaktionen: Öffentliche Zivilgesellschaftliche Anhörung: So kann man mit Menschen nicht umgehen! weiterlesen »

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Sexarbeit ist Arbeit"In einem „Offenen Brief“ hat Doña Carmen e.V., Verein für die rechtlichen und sozialen Interessen von Prostituierten, die Offenbacher Gesundheitsdezernentin Sabine Groß (Bündnis 90 / Die Grünen) aufgefordert, im städtischen Gesundheitsamt die Zuständigkeit der ‚Fachberatung Psychosoziale Gesundheit / weiterlesen »

Sexarbeit ist ArbeitFrau de Rivière, Sie argumentieren in Ihrem Buch gegen die Stigmatisierung der Prostitution, dass die normale Erwerbstätigkeit so frei gar nicht wäre und überwiegend Elemente einer Notlösung zur Sicherung der Existenz in sich berge. Ist also die freie Lohnarbeit eine Form der Prostitution? Wie würden sie den Unterschied von freier Lohnarbeit und Prostitution beschreiben? Undine de Rivière: Ich persönlich finde in der Sexarbeit mehr Freiheit und kenne viele Sexarbeiterinnen, die gerade diese Freiheit, die Selbständigkeit und die Flexibilität in ihrem Beruf sehr schätzen. Andererseits kenne ich auch Menschen, die mit diesem Job nicht besonders glücklich sind, weil sie sich nicht selbst verwirklichen können. Wie andere Leute in anderen Berufen auch, die eben ihren Job machen – die Geld verdienen, um zu überleben. Ich glaube, das ist leider, so wie unsere Gesellschaft strukturiert ist, derzeit der Normalzustand. Ich finde vor allem wichtig, dass man in der Sexarbeit keine anderen Maßstäbe ansetzt, als bei anderen Berufen. Dass ein Unterschied gemacht wird; zwischen Selbstverwirklichung und Selbstbestimmung. Oft werden nur die sogenannten glücklichen Huren von denjenigen abgegrenzt, die ausgebeutet oder gezwungen werden. Das große Mittelfeld von Sexarbeiterinnen, deren Arbeitszufriedenheit mit den konkreten Umständen zusammenhängt – also wie viel Geld verdient wird, ob man angenehme oder unangenehme Kunden hat, wie die kollegiale Zusammenarbeit ist, wie die Vermieter drauf sind – fällt völlig unter den Tisch. Ich würde mir wünschen, in einer Gesellschaft zu leben, in der niemand gezwungen ist, für Geld Dinge zu tun, die ihm gegen den Strich gehen. Das gilt für die Sexarbeit genauso wie für andere Berufe.“…“ Kennen Sie zufälligerweise das Lied „We Are All Prostitutes“ von der Pop Group? Undine de Rivière: Nein, das kenne ich nicht. Würden Sie dieser allgemeinen These zustimmen? Undine de Rivière: Das hängt davon ab, was unter Prostitution verstanden wird: Ursprünglich bedeutet der Begriff „die Preisgegebene“. Es geht also um jemanden, der zur Schau gestellt und vermietet wird. Bei der Leiharbeit könnte man schon sagen, dass das irgendwie hinkommt. Dagegen arbeiten viele Sexarbeiterinnen selbstbestimmt, sie werden nicht von jemandem vermietet und zur Schau gestellt. Sie sind selbst handelnde Subjekte. Insofern weiß ich nicht, ob uns der inflationäre Begriff der Prostitution hier so viel weiter bringt. Ich finde, wir sollten ihn durch „Sexarbeit“ ersetzen…“ Interview von Reinhard Jellen mit Undine de Rivière auf und bei Heise vom 07.07.2018 1.Teil und Teil 2 des Interviews: weiterlesen »
Sexarbeit ist ArbeitFrau de Rivière, Sie argumentieren in Ihrem Buch gegen die Stigmatisierung der Prostitution, dass die normale Erwerbstätigkeit so frei gar nicht wäre und überwiegend Elemente einer Notlösung zur Sicherung der Existenz in sich berge. Ist also die freie Lohnarbeit eine weiterlesen »

sex workers rights„Ich bin es leid! Wann immer – gerade auch unter ParteigenossInnen der LINKEN – das Thema «Prostitution» oder «Sexarbeit» angeschnitten wird, habe ich es mit den immer gleichen Argumenten zu tun. Nichts wird hinterfragt, nichts wird reflektiert und die Meinungen stehen wie einbetoniert. Niemand fragt, warum dieses Thema seit 2013 in den Medien in mehr oder weniger emotionalisierter Form behandelt wird – und warum immer nur EIN Aspekt von Wirklichkeit zum Tragen kommt. Niemandem fällt auf, dass es sich hier um einen Stellvertreterkrieg handelt, der auf Kosten von allen Frauen geführt wird. Ein Stellvertreterkrieg, der in perfider Weise von den skandalösen Verhältnissen in der neoliberalen, kapitalistischen Gesellschaft ablenkt. Denn letzten Endes profitieren wir alle von Ausbeutung und Menschenhandel. (…) Niemand streitet ab, dass es in der Sexarbeit Ausbeutung und Misshandlungen übelster Art gibt und dass Frauen und Mädchen, die unter entwürdigenden Umständen arbeiten, jede verfügbare Hilfe brauchen, um sich daraus zu befreien. Nur durch gesellschaftliche Akzeptanz und die Anerkennung als freiberuflicher Tätigkeit, durch das Herausholen aus der Grauzone lässt sich dieses Problem lösen. In dem Augenblick, in dem Sexarbeit kein Tabuthema mehr ist und die Hure nicht mehr gesellschaftlich stigmatisiert wird, die Situation der Huren also generell verbessert wird, lassen sich diese Probleme langfristig lösen. Also: SexarbeiterInnen brauchen das offiziell anerkannte Recht auf Organisation in einem Berufsverband, mit allen Pflichten wie z.B. der Pflicht zu Weiterbildung und dem Einhalten von Qualitätsstandards, einer allgemein geltenden Gebührenordnung und einer Besteuerung, wie sie für andere freiberufliche Tätigkeiten wie z.B. Heilpraktiker und Therapeuten gilt. Unter solchen Prämissen ist die Registrierung über den Berufsverband durchaus sinnvoll. Aber auch nur dann!…“ Beitrag von Almuth Wessel in der SoZ Nr. 11/2017 weiterlesen »
sex workers rights"Ich bin es leid! Wann immer – gerade auch unter ParteigenossInnen der LINKEN – das Thema «Prostitution» oder «Sexarbeit» angeschnitten wird, habe ich es mit den immer gleichen Argumenten zu tun. Nichts wird hinterfragt, nichts wird reflektiert und die Meinungen weiterlesen »

Flüchtlinge zur Prostitution gezwungen – Sicherheitsleute als Zuhälter in Berliner Flüchtlingsheimen
„Mitarbeiter von Berliner Sicherheitsfirmen vermitteln Flüchtlinge in die Prostitution. Das ergeben Recherchen von Frontal 21. Nach Schilderung von Sozialarbeitern, Insidern bei Sicherheitsfirmen und Flüchtlingen prostituieren sich auch Minderjährige. (…) Gegenüber Frontal 21 berichtete ein Sicherheitsbeauftragter, der für mehrere Flüchtlingsunterkünfte in Berlin verantwortlich ist, dass es ein regelrechtes Zuhälter-Netzwerk in Berliner Flüchtlingsheimen gäbe. Oft sei es so, dass Sicherheitsleute den Erstkontakt in die Prostitution aufbauten und Flüchtlinge zu Sex gegen Geld überredeten. Sex mit männlichen Flüchtlingen sei besonders gefragt, sagte der Sicherheitsbeauftragte: “Die sollen so alt sein, sie sollen so schön sein. Ab 16 Jahre aufwärts, je jünger umso teurer.(…) [Ein 20-jähriger] Afghane sagte dem ZDF, er müsse Geld verdienen, um zu überleben. „Ich schäme mich für das, was ich tue.“…“ Beitrag von Susana Santina und Shams Ul-Haq vom 24. Oktober 2017 bei Frontal21 – ZDF (Videolänge: ca. 7:30 Min., abrufbar bis zum 24. Oktober 2018) weiterlesen »
"Mitarbeiter von Berliner Sicherheitsfirmen vermitteln Flüchtlinge in die Prostitution. Das ergeben Recherchen von Frontal 21. Nach Schilderung von Sozialarbeitern, Insidern bei Sicherheitsfirmen und Flüchtlingen prostituieren sich auch Minderjährige. (...) Gegenüber Frontal 21 berichtete ein Sicherheitsbeauftragter, der für mehrere Flüchtlingsunterkünfte in Berlin verantwortlich ist, dass es ein regelrechtes Zuhälter-Netzwerk in Berliner weiterlesen »

Protestaktion und Demo am 13. Juni 2015 in Frankfurt/Main gegen das Prostituiertenschutzgesetz und für die Rechte von Sexarbeiter/innen„Seit dem 1. Juli 2017 müssen sich alle Personen, die neu in der Sexarbeit arbeiten wollen, behördlich anmelden. Für Sexarbeiter*innen, die bereits vor diesem Stichtag tätig waren, gelten Übergangsfristen bis Ende 2017. Wir lehnen diese Anmeldung ab, da sie erhebliche Datenschutzprobleme verursacht, ein sehr großes Outing-Risiko birgt und alle Sexarbeiter*innen, die sich nicht anmelden können oder wollen, in die Illegalität drängt. (…) Schon vor dem Inkrafttreten des Gesetzes gab es von verschiedenen Seiten immer wieder die Idee, dass sich alle solidarischen Personen ab dem 1. Juli 2017 als Prostituierte bei den Behörden anmelden sollten. Dabei gibt es verschiedene Zielsetzungen, bspw. die Überforderung oder Verwirrung der Behörden(mitarbeiter*innen), die Aufdeckung und Recherche der tatsächlichen Vorgänge bei der Anmeldung, die politische Skandalisierung dieser Praxis einer “Hurenkartei”, etc. Wir als Kampagne “Sexarbeit ist Arbeit. Respekt!” möchten nun weder davon abraten sich solidarisch anzumelden, noch explizit dazu aufrufen. Allerdings ist es uns wichtig, auf verschiedene Formen, kreative Möglichkeiten und auch Konsequenzen der “Solidarischen Anmeldung” einzugehen. Vor allem die Tatsache, dass die Tätigkeit als Prostituierte*r mit einem gesellschaftlichen Stigma behaftet ist, sollte stets im Hinterkopf behalten werden…“ Stellungnahme und Hinweise von und bei “Sexarbeit ist Arbeit. Respekt!” vom 9. Oktober 2017 weiterlesen »
Protestaktion und Demo am 13. Juni 2015 in Frankfurt/Main gegen das Prostituiertenschutzgesetz und für die Rechte von Sexarbeiter/innen"Seit dem 1. Juli 2017 müssen sich alle Personen, die neu in der Sexarbeit arbeiten wollen, behördlich anmelden. Für Sexarbeiter*innen, die bereits vor diesem Stichtag tätig weiterlesen »

Sexarbeit ist Arbeit„In den vergangenen Jahren hat sich in der Sexarbeit viel getan: Doch was eigentlich genau? Gibt es eine größere Akzeptanz in der Gesellschaft oder sind Prostitution und Sexarbeit nach wie vor Tabuthemen? Und wie sieht es mit den arbeitsrechtlichen Aspekten aus? Wir wollen uns den Wandel des Berufsbildes anschauen und einen Blick in Realität und Zukunft von Sexarbeiter*innen werfen…“ Veranstaltungshinweis bei Sexarbeit ist Arbeit. Respekt! auf die Veranstaltung der ver.di Jugend Leipzig-Nordsachsen am 13. Juli 2017 von 17:00 – 20:00 Uhr Volkshaus Leipzig (Erich-Schilling-Saal, 5.Etage), Karl-Liebknecht-Str. 30, 04107 Leipzig (Eintritt frei) weiterlesen »
Sexarbeit ist Arbeit"In den vergangenen Jahren hat sich in der Sexarbeit viel getan: Doch was eigentlich genau? Gibt es eine größere Akzeptanz in der Gesellschaft oder sind Prostitution und Sexarbeit nach wie vor Tabuthemen? Und wie sieht es mit den arbeitsrechtlichen weiterlesen »

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