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Bergbau in Armenien: Bauern müssen weg – Dänen profitieren
„Der Jahrhundertraub - Der Preis des roten Goldes“ – Film von Gaby Weber„…Nachdem die Kupfermine von Teghut Ende 2014 in Betrieb ging, wurde ein nahegelegener Fluss durch das mit dänischem Kapital ermöglichte Bergbauprojekt derart verschmutzt, dass die Bauern das Wasser nicht mehr für ihre Felder und Gärten nutzen konnten. Dass es dazu mit dem Segen armenischer Gerichte gekommen sei, habe mit dem Maß an Korruption zu tun, das hier herrsche, meint Sona Ayvazyan, Direktorin von Transparency International in Jerewan. „In einem durch und durch käuflichen Staat ist das Gesetz auf den Nutzen derer bedacht, die Macht und Geld haben. Wenn wie in diesem Fall ein Konflikt zwischen Kleinbauern einerseits und einem Unternehmen wie Vallex andererseits entsteht, können die ursprünglichen Eigentümer der Grundstücke nicht auf ein funktionierendes Rechtssystem hoffen.“ Wie sehr dabei Foul gespielt wurde, bestätigte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte, der im Februar 2019 zugunsten der armenischen Landwirte urteilte. Sie sollen nun von ihrer Regierung entschädigt werden – nur wann? Aber der Streit um die Grundstücke, die Korruption und der Mangel an Kompensationen sind bei weitem nicht die einzigen schweren Konflikte, die das Bergbauprojekt belasten. Mehrere hundert Hektar unberührter Wald wurden gefällt. Ein Damm, der Millionen Tonnen giftiger Abfälle aus dem Bergwerk zurückhält, ist nicht gegen Erdbeben gesichert und kann das Dorf Shnogh mit seinen 3.600 Einwohnern einer Schlammflut preisgeben. Kupfer aus dem mit dänischem Kapital ausgestatteten Bergwerk wurde zudem jahrelang in einer Hütte an Rand der Provinzstadt Alaverdi unter Umständen geschmolzen, die Experten für entsetzlich hielten. Mit all diesen Umständen ist ein Projekt beschrieben, in das für mehrere Jahre 350 Millionen Steuer- und Renten-Kronen (47 Millionen Euro) normaler Durchschnittsdänen geflossen sind. Wie konnte soviel Geld in ein Unternehmen geraten, das derart gravierende Folgen für den Lebensraum tausender Armenier hat? Zu erklären ist das mit den regen Geschäftsbeziehungen des Bergbaubetriebes Vallex mit der staatlichen dänischen Exportkreditagentur EKF, dem Pensionsfonds PensionDanmark und dem Ingenieurriesen FLSmidth. Man muss dazu wissen, dass EKF zum Wirtschaftsministerium in Kopenhagen gehört und dänischen Firmen hilft, Auslandsinvestitionen mit dem Steuergeld dänischer Durchschnittsbürger abzusichern…“ – aus dem Beitrag „Ruin aus Westnordwest“ von Jens Malling am 29. April 2020 im Freitag (Ausgabe 15/2019). weiterlesen »

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Zwischen Wellblechhütten im „Land der Steine“: Ein IT-Zentrum im Norden Armeniens
[Buch] Kapital und Arbeit: Klassenanalysen I„…Das GTC soll zeigen: Der Grundstein für eine erfolgreiche Karriere kann auch in Gyumri, in Armenien, gelegt werden – und vielleicht wird der Umweg vieler junger Armenier über ausländische Hochschulen in Westeuropa und den USA sogar irgendwann gar nicht mehr nötig sein. Es heiße ja immer, sagt Harutyunyan: Es gibt keine Jobs in Armenien, darum sind die Menschen gezwungen, das Land zu verlassen. Das stimme heute aber nur noch bedingt: „IT ist eine der am stärksten wachsenden Branchen heute in Armenien, es gibt 12.000 offene Stellen im IT-Bereich. Das Problem ist ganz einfach: Wir haben nicht die Leute, um diese Stellen zu besetzen.“ Anfang Dezember 1988 bebte die Erde heftig in Gyumri und der gesamten Shirak-Region im Norden Armeniens. Geschätzt 25.000 Menschen kamen in den Trümmern ihrer Häuser ums Leben oder wurden obdachlos. Noch immer, über 30 Jahre nach der Katastrophe, leben in Gyumri 10.000 Menschen in rostigen Containern oder Wellblechhütten. Doch es verändert sich etwas in Armenien: Der neue Premierminister macht den Menschen Hoffnung, und der digitale Wandel bietet auch dem kleinen Land an den Hängen des Südkaukasus‘ Entwicklungsmöglichkeiten. Armenien jedenfalls soll zum IT-Zentrum ausgebaut werden: Eigentlich kein schlechter Plan für das „Land der Steine“, wie die Armenier ihre karge Heimat oft nennen – ein Land, das kaum Rohstoffe und wenig Landwirtschaft hat. Der digitale Wandel, er trägt für Sarkis Mkhitaryan und seine Klassenkameraden an diesem Nachmittag den Namen einer Würgeschlange: Die Jugendlichen haben es heute mit der Programmiersprache „Python“ zu tun. Der 16-jährige Sarkis sitzt mit etwa 20 gleichaltrigen Jungen und Mädchen in einem Klassenraum des GTC und löst unter Anleitung seines Lehrers kleinere Programmier-Aufgaben. Am Ende des Kurses sollen die Jugendlichen in der Lage sein, einfache Webseiten zu gestalten…“ – aus dem Beitrag „Ein Jahr nach der Samtenen Revolution“ von Christoph Kersting am 11. April 2019 im Deutschlandfunk Kultur über den von der Regierung initiierten „IT-Aufbruch“ Armeniens. weiterlesen »

[Buch] Kapital und Arbeit: Klassenanalysen I

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