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Olympia 2021 ist für die japanische Rechtsregierung ein Muss – wogegen sich die relativ kleine Widerstandsbewegung mit jener größeren gegen „Fukushima-Weißwaschen“ verbindet

Dossier

Kundgebung und Protestaktionen am 23. Juli 2021 in Tokyo: "Stoppt die olympischen Spiele!"„… Wie die meisten sozialen Bewegungen in Japan ist die Anti-Olympia-Bewegung relativ klein und medial auch nicht gut repräsentiert. Allerdings ist sie international recht gut vernetzt, etwa mit denen in Los Angeles und Paris, wo ja 2024 und 2028 die Sommerspiele stattfinden sollen. [Kann so eine Bewegung die Spiele 2021 in Tokio kippen?] Nein, diese Bewegung wird das wohl nicht können. Das heißt aber nicht, dass ich fest damit rechne, dass die Spiele stattfinden können. Auch wenn jetzt schon Testveranstaltungen mit größeren Zuschauermengen durchgeführt werden und es auch positive Nachrichten zu möglichen Impfstoffen gibt, halte ich es immer noch für durchaus nicht unwahrscheinlich, dass die Spiele doch nicht nächsten Sommer in Tokio stattfinden können. (…) [In Japan sind Anti-Olympia- und Anti-AKW-Bewegung nahe beieinander, warum?] Das gibt es erstens oft personelle Überschneidungen: Viele Olympiagegner waren schon vorher in der recht lebendigen Anti-AKW-Bewegung aktiv. Aber es gibt auch einen inhaltlichen Zusammenhang: Es gilt bei den Kritikern als besonders problematisch, während eines nuklearen Notstandes, der in Fukushima ja immer noch besteht, ein solches Mega-Event abzuhalten…“ – aus dem Interview „„Eine Absage ist möglich““ am 22. November 2020 in der taz online externer Link von Martin Krauss mit Sonja Ganseforth (Deutsches Institut für Japanstudien) zum Besuch des IOC-Bosses in Japan und der aktuellen Lage um dessen wichtigstes Geschäft. Siehe dazu auch Beiträge zum Versuch der japanischen Rechtsregierung, „Fukushima“ vor den Olympischen Spielen offiziell endgültig zu beenden, einen Videobericht von ersten Protesten dagegen – sowie den Hinweis auf unseren bisher letzten Beitrag zum „Kampf um Olympia“ im Interesse von Kapital und Reaktion sowie nun neue Proteste:

  • Kundgebung und Protestaktionen am 23. Juli 2021 in Tokyo: „Stoppt die olympischen Spiele!“ zu deren Eröffnung – Bericht und Bildergalerie sowie Videos New
    Die Kundgebung (bzw. Der Kampf) am 23. Juli war sehr erfolgreich! Der Kampf an diesem Tag bestand aus 3 Teilen, an denen sich mehrere Hindert Menschen beteiligten: Zuerst Demonstration durch die Stadtmitte von Tokio (Stadtteil Shibuya) am Nachmittag, dann Agitations- und Propagandaaktion vor dem Hauptbahnhof von Shibuya am Spätnachmittag und schließlich Protestaktion unmittelbar vor dem Nationalstadion am Abend, wo und während die Eröffnungszeremonie stattfand.
    Die ersten zwei Teile des Kampes wurden seit Wochen angekündigt, aber der dritte Teil wurde unmittelbar vor der Aktion bekanntgemacht.
    Zwei Gruppen, StudentInnen an der Spitze, haben sich guerillamäßig dem   Nationalstadion angenähert. Die erste Gruppe wurde von der Polizei gestoppt. Aber es ist der zweiten Gruppe gelungen, unmittelbar vor dem Nationalstadion aufzutreten! Auch die Glücksgöttin hat den OlympiadegegnerInnen zugelächelt.
    Obwohl es eine Festname gab, war die Protestaktion dort ganz erfolgreich: Die Stimmen der Proteste haben bis ins Stadion zu vernehmen und zwar von Anfang bis zum Ende der Eröffnungszeremonie – jeder dort musste unsere Stimmen dauernd hören, u.a. „Go to Hell IOC!“. Der Premierminister Suga war so durcheinander, dass er fast vergaß, während der kurzen Rede von Tenno (Kaiser) aufzustehen. Das allein zeigte ganz deutlich das Maß unseres Sieges. Die japanische Rechtsregierung hat diesmal eine Niederlage erlitten. Aber wir sind damit nicht zufrieden und unser Kampf geht weiter!“ Bericht vom 25.7.21 unserer FreundInnen von Doro-Chiba – wir danken Tigermann von Doro Chiba! Siehe einige Videos und deren Bildergalerie:

  • Kundgebung am 23. Juli 2021 in Tokyo: „Stoppt die olympischen Spiele!“
    Vor anderthalb Jahren waren diejenigen, die zu den olympischen Spielen „Nein“ sagten, waren die winzige Minderheit. Aber die Lage hat sich inzwischen völlig verändert! Die überwältigende Mehrheit der japanischen BürgerInnen ist jetzt gegen die olympischen Spiele. „Stoppt die olympischen Spiele!“ ist jetzt die Stimme des Himmels und der Erde. So haben wir (die Doro-Chiba-Strömung) uns beschlossen, am 23. Juli, also am Tag der Eröffnungszeremonie, wieder eine relativ große (die Zahl der TeilnehmerInnen würde ca. 1000-1500 sein), gewaltfreie aber/und eindrucksvolle Demonstration zu machen.“ Mitteilung unserer KollegInnen von Doro-Chiba – sie werden auch dieses Mal Fotos der Demo schicken
  • ethecon Stiftung protestiert gegen Olympia: „Atomares Imperium vor dem Fall“
    ethecon Stiftung Ethik & Ökonomie protestiert entschieden gegen die Eröffnung der Olympischen Spiele in Tokio. Es handelt sich um eine rein propagandistische Show, die vor allem von der atomaren Menschheitskatastrophe in Fukushima ablenken soll. Die Stiftung steht auf der Seite der japanischen und internationalen Proteste gegen diese „Olympiade des Betrugs“ im Zeichen der Corona-Pandemie und im Schatten des Atom-GAUs von Fukushima. ethecon erneuert seine Forderungen nach Ausstieg aus der Atomtechnologie und Haftung des TEPCO-Konzerns. (…) Auch heute, zehn Jahre nach der Katastrophe, dauert die Kernschmelze in den GAU-Reaktoren des TEPCO-Konzerns an. Millionen Tonnen hochverstrahltes Kühlwasser lagern auf dem Reaktor-Gelände. Die GAU-Anlage ist nach wie vor im radioaktiven Ausnahme-Zustand. Die gesamte Provinz Fukushima mit Millionen von Menschen hat mit atomarer Verstrahlung zu kämpfen. Die Krebsraten bei Kindern in der Region Fukushima steigen erschreckend. Nur ca. 250 Kilometer entfernt soll nun mit der Durchführung der Olympischen Spiele in Tokio der Welt Normalität vorgegaukelt werden. Trotz andauernder Atom-Katastrophe, trotz der in Japan tobenden der Corona-Pandemie, trotz gefährlicher Hitze- und Klimabedingungen. Am 23. Juli will die japanische Regierung die Olympischen Sommerspiele 2021 mit einem großangelegten Propaganda-Akt in Fukushima, nur ca. 100 Kilometer vom Ort der Atom-Katastrophe eröffnen. Und das alles, obwohl TEPCO im April offiziell ankündigte, trotz massiver nationaler und internationaler Proteste das auf dem Gelände gesammelte tritium-haltige und damit hochgiftige Wasser in den Pazifik leiten zu wollen. Historiker und ethecon-Geschäftsführer Niklas Hoves meint dazu: „Über 2,7 Milliarden US-Dollar wurden bereits in die Spiele investiert. Wie einst im Römischen Imperium zeigt das Volumen dieser Geldverschwendung für die Spiele nur das Ausmaß der Krise, in der sich Japan befindet. Auch das Atomare Imperium in Japan wird fallen.“ Und weiter meint er, „eine Mehrheit der Japaner*innen hat sich gegen die ‚Olympiade des Betrugs‘ im Zeichen der Corona-Pandemie und im Schatten des Atom-GAUs von Fukushima ausgesprochen. Über 10.000 Freiwillige Helfer sagten bereits ihre Beteiligung an den Olympischen Spielen aufgrund der Gefahrenlage ab! ethecon steht an der Seite dieser Massen-Proteste.“…“ Pressemitteilung vom 19.7.2021 bei ethecon externer Link noch nicht online – siehe zum Huntergrund unsere Rubrik zu Jpan: 2011: Erst das Erdbeben, dann der Tsunami und letztlich auch noch die Atommafia
  • Sommerspiele in Tokio: Ausnahmezustand in der Olympiastadt 
    Anti-Olympia-Bewegung in JapanIn Tokio sinkt die Stimmung vor dem Start der Sommerspiele auf den Nullpunkt. Jetzt wurden auch die Zuschauer ausgeschlossen (…) Zum vierten Mal seit Beginn der Pandemie hat Japans Regierung einen Ausnahmezustand über die Hauptstadtregion verhängt. Damit beginnt der softe Lockdown, der von April und bis Juni galt, von Neuem: Menschen sollen möglichst daheimbleiben, Treffen in Gruppen vermieden, Alkohol nicht ausgeschenkt werden. Das gilt zunächst bis zum 22. August – und damit bis nach den Olympischen Spielen, die am 23. Juli für zweieinhalb Wochen stattfinden sollen. Auch für die größte Sportveranstaltung der Welt gibt es nun strengere Regeln: Die Ende Juni verkündete Marschroute, in jeder Spielstätte dürften bis zu 10 000 oder die Hälfte der Plätze besetzt werden, haben die Organisatoren wieder verworfen. Die Spiele in Tokio sollen jetzt doch ohne Zuschauer in den Stadien laufen. Hintergrund für den Entschluss sind die erneut steigenden Infektionszahlen. Japan ist mit bisher 815 000 Infektionen und 15 000 Todesfällen – bei einer Bevölkerung von 126,5 Millionen – weiterhin relativ milde vom Virus betroffen. Doch angesichts der alternden Bevölkerung und eines Mangels an Intensivbetten arbeiten viele Krankenhäuser schon länger an der Kapazitätsgrenze…“ Artikel von Felix Lill, Tokio, vom 09.07.2021 im ND online externer Link
  • Erneute Protestaktion in Tokio am 15. Juni 2021: „Die Olympische Spiele stoppen!“ – aber auch „Keine Lohnabkürzung sowie keine Entlassung aus Coronagründen!“ 
    Prostestaktion in Tokio am 15. Juni 2021: "Die Olympische Spiele stoppen!"Am 15. Juni 2021 hat „Netzwerk der Gewerkschaften in Tokio“(*) eine Protestaktion vor dem Gebäude gemacht, in dem sich JOC befindet. An diesem Tag ist John Coates (Vizevorsitzender von IOC) in Tokio angekommen. „Netzwerk der Gewerkschaften in Tokio“ ist die Organisation der kleineren amalgamisierten Gewerkschaften in Tokio, die die Art und Weise des Kampfes von Doro-Chiba unterstützen und praktizieren.
    Eigentlich wollte das Netzwerk einem Vertreter von JOC einen Aufforderungssatz überreichen (siehe diesen Aufforderungssatz/Forderungskatalog in der englischen Übersetzung )  direkt aushändigen) Aber niemand kam. So haben wir gut eine Stunde vor dem Gebäude eine Prostestaktion gemacht, so zB. wie Sprechchöre usw. Auf den Plakaten stand (übersetzt, siehe Foto): „Die Olympische Spiele stoppen!“ (ganz groß geschrieben), „Die Olympischen Spiele = Profit statt Leben!“, „Money, money, money: Ripper-off-Barons“, „Cancel the Olympics! Save lives!“, „Barons von Ripper-off: Coates, Bach – Don’t come!“, „Wir brauchen keine Olympischen Spiele!“, „Nein zur Mobilisierung von mehr als einer Million von Grund- und Mittelschülern als Zuschauer!“, „Nein zur Abschaffung der städtischen Krankenhäuser in Tokio!“, „Keine Lohnabkürzung sowie keine Entlassung aus Coronagründen!“ und „Nieder mit der Regierung Suga, die nur an Profit denkt und den Weg zur reaktionären Revision der japanischen Verfassung geht„. Bericht mit Foto vom 17.6.2021 von Nobuo (Tigermann) Manabe von Doro-Chiba – wir danken!
  • Kundgebung in Tokio am 6. Juni 2021 gegen die olympischen Spiele – Bericht und Fotos 
    Kundgebung in Tokio am 6. Juni 2021 gegen die olympischen Spiele: KrankenpflegerInnen an der Spitze

    KrankenpflegerInnen an der Spitze

    Die überwältigende Mehrheit der japanischen Bürger ist jetzt gegen die Tokioter Olymiade, und zwar entweder für Aufhören oder für Aufschiebung. Aber JOC, die japanische Regierung und die Stadt Tokio etc. wollen Schulter an Schulter mit IOC unbedingt die Tokioter Olymiade veranstalten: Dahinter steckt die Hauptströmung der japanischen herrschenden Klasse. Aber diese Richtung ist eingetlich selbstmörderisch auch für diese Kräfte.
    So was wiederholt sich aber ab und zu mal: Der Angriff auf Pearl Harbor am 8. Dez. 1941 und der darauffolgende Krieg im Pazifischen Ozean mit den riesengroßen USA waren auch selbstmörderisch für die damaligen japanischen herrschenden Klassen (Kapitalisten und Großgrundbesitzer); Die Herrscher haben oft keine Vernunft.
    Gegen die olympischen Spiele haben wir (Doro-Chiba-Strömung), am 6. Juni, mitten in Tokio eine relativ große Kundgebung gemacht!
    Hauptlosung: Stoppt die olympischen Spiele!
    Nebenlosungen: Alles (Krankenpersonal und Mittel) nicht für die olympischen Spiele, sondern für die Corona-Maßnahmen und für die Leute, die in Not sind, einsetzen! Leben statt Profit! Schützt unsere Kinder! Keine Privatisierung der städtischen Krankenhäuser! Keine Verklappung des radioaktiv konterminierten Wassers! Keine reaktionäre Revision der japanischen Friesensverfassung! Nieder mit der Regierung Suga! usw.usf.
    Kleinere Rechtsgruppierungen haben hartnäckig mit gepanzerten Fahrzeugen mit gewaltigen Lautsprechern unsere Demonstration gestört. Aber wir haben gelassen unsere Demonstration bis zum Ende durchgesetzt! Ein großer Sieg!Bericht und Fotos vom 9.6.2021 von Nobuo (Tigermann) Manabe von Doro-Chiba – wir danken! (Siehe alle Fotos am Ende des Beitrags)

  • „Japanische Regierung plant riesiges Umweltverbrechen“ am 18. Oktober 2020 bei den Rote Fahne News externer Link meldete zu den Abschten der japanischen Rechtsregierung, das „Kapitel“ Fukushima vor der Olympiade offiziell zu beenden: „Im März 2011 ereignete sich im japanischen Kernkraftwerk Fukushima die größte nukleare Katastrophe seit Tschenobyl. Seither stellt die Lagerung der bisher 1,23 Millionen Tonnen radioaktiv verseuchten Wassers ein ungelöstes Problem dar. Bis zum Sommer 2022 werden die Tanks, in denen das Abwasser der Anlage gespeichert ist, vollständig gefüllt sein. Jetzt melden verschiedene Medien, dass die japanische Regierung zusammen mit dem Betreiber Tepco plant, mehr als eine Million Tonnen radioaktives Wasser ins Meer einzuleiten.Umweltorganisationen und Fischer protestieren“.
  • „Fukushima No. 1 nuclear plant wastewater looks headed for ocean“ am 16. Oktober 2020 bei THE ASAHI SHIMBUN externer Link war die Originalmeldung zu diesem verbrecherischen Vorhaben, worin auch ausführlich über die entsprechend notwendige Mobilisierung sogenannter Experten berichtet wird, die den Plan der Rechtsregierung „stubenrein“ reden und schreiben sollen.
Kundgebung in Tokio am 6. Juni 2021 gegen die olympischen Spiele: Versammlung mitten in Tokio

Kundgebung in Tokio am 6. Juni 2021 gegen die olympischen Spiele: Versammlung mitten in Tokio

Kundgebung in Tokio am 6. Juni 2021 gegen die olympischen Spiele: Demonstration durch die Stadt

Demonstration durch die Stadt

Kundgebung in Tokio am 6. Juni 2021 gegen die olympischen Spiele: Studierende machen mit

Studierende machen mit

Kundgebung in Tokio am 6. Juni 2021 gegen die olympischen Spiele: KrankenpflegerInnen an der Spitze

KrankenpflegerInnen an der Spitze

Kundgebung in Tokio am 6. Juni 2021 gegen die olympischen Spiele: Nobuo (Tigermann) Manabe von Doro-Chiba in der Demonstration

Nobuo (Tigermann) Manabe von Doro-Chiba in der Demonstration

Kundgebung in Tokio am 6. Juni 2021 gegen die olympischen Spiele: Zielort der Demonstration

Zielort der Demonstration

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=181825
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