„Nicht die Zeiten sind schlecht, sondern die Machtverhältnisse“: Gemeineigentum ist keine Utopie
„Kolleginnen und Kollegen, Leiharbeiter sollen hier bei VW weggeputzt werden wie tote Fliegen von der Fensterscheibe. 35.000 Stellen sollen bei VW abgebaut werden. Arbeitsplatzvernichtung ist in der Automobil- und Zulieferindustrie an der Tagesordnung, mit dramatischen Folgen für die Regionen. (…) Wie viele Stellen könnte man mit den Profiten der Eigentümerfamilien durch die Arbeitszeitverkürzung erhalten? Der eine baut sich einen Privattunnel und die anderen stehen ohne Arbeit da und müssen um ihre Existenz fürchten. In was für einer Welt leben wir eigentlich? Hier wird deutlich, dass diese Eigentumsformen an Produktionsmitteln uns schaden. (…) Die Erkenntnis der Arbeiterbewegung aus den beiden Weltkriegen war Vergesellschaftung und damit Demokratisierung der Konzerne, damit wir selbst entscheiden, was und unter welchen Bedingungen produziert wird. Deshalb finden wir Vergesellschaftung und Gemeineigentum im §15 des Grundgesetzes und in der IG Metall-Satzung unter §2 wieder. Friedensbewegung, Klimagerechtigkeitsbewegung und Beschäftigte greifen diese Forderungen wieder auf.
Kolleginnen und Kollegen, VW entstand durch eine Blutspur von Zwangsarbeit in Wolfsburg. VW, gebaut auf dem Fundament von Kriegsverbrechen, darf nie mehr Kriegsmaterial produzieren!...“ Rede von Thorsten Donnermeier, Vertrauensmann bei VW Kassel, bei einer Betriebsversammlung am 04.06.2025 – im Volltext im Dossier
[Buch] Willi Bleicher. Texte eines Widerständigen. Briefe aus dem KZ, Reden und Interviews
„Willi Bleicher, geb. 1907, ist in der Zeit der Weltwirtschaftskrise jahrelang arbeitslos. Aber er kämpft für eine gerechte Welt und gegen die braune Gefahr. Die Nazis zerstören seine erste große Liebe; sie stecken ihn ins Konzentrationslager, wo er Widerstand leistet und alles daran setzt, dass ein kleines Kind das KZ überlebt. Trotz Folter kriegen ihn SS und Gestapo nicht klein. Wenige Jahre nach dem Krieg sitzt Bleicher in der Chefetage der größten deutschen Gewerkschaft, der IG Metall. Doch dann wird er aus politischen Gründen degradiert. Er geht zurück an die Basis. In den sechziger Jahren ist er der wichtigste Streikführer der Bundesrepublik. Und Gegenspieler des früheren SS-Mannes Hanns Martin Schleyer, der den Arbeitgeberverband leitet. In dem von Bleicher-Biograf Hermann G. Abmayr herausgegebenen Buch werden erstmals Bleichers Briefe aus dem KZ veröffentlicht, viele seiner Reden und wichtige Interviews.“ Schmetterling-Verlag zum soeben erschienen Buch – siehe mehr zum Buch und als Leseprobe „Schuldbekenntnis der deutschen Arbeiterklasse“, die erste große öffentliche Rede nach 13 Jahren, 1946
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AKTUELL BEI LABOURNET.TV: Lars Hirsekorn über die Automobilindustrie
„Lars Hirsekorn arbeitet seit 1994 bei VW in Braunschweig und ist Mitglied des dortigen Betriebsrates. Er spricht über den Tarifabschluss, der im Dezember 2024 bei VW abgeschlossen wurde und den Zustand der deutschen Automobilindustrie im Allgemeinen. Bei VW sollen 35.000 Stellen abgebaut und die Profitrate auf 6% gebracht werden. Die Arbeiter*innen sind wütend auf die IG-Metall, die nach ein paar Stunden Warnstreik einen solchen Abschluss gemacht hat, – ohne die Streikkasse angerührt zu haben und vor allem ohne Rücksprache mit der Belegschaft. Hirsekorn ist Mitinitiator einer Aktionszeitung, die den Widerstand und Debatten in der Automobilindustrie anfachen soll.“ Video bei labournet.tv (deutsch | 32 min | 2025)
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
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