„Zeitenwende“ als Geldsegen für die Rüstungsindustrie – diese Firmen profitieren (auch auf dem Arbeitsmarkt) – andere „konvertieren“ rückwärts
Dossier

"Ihre Gewerkschaft Sindicato de Trabajadores de Embotteladora Central S. A. (Gewerkschaft der Arbeiter der Abfüllwerke) des Coca-Cola-Unternehmens in Guatemala feiert im August ihr 50jähriges Bestehen. Die Gründung 1975 fiel in die Zeit von Diktatur und Bürgerkrieg. (...) Es gab Hinweise, dass die Unternehmensleitung direkt die Morde in Auftrag gab, aber juristisch beweisen konnten wir das nicht. (...) Etwa ab 1985 konnten wir wieder legal arbeiten und seither 29 Tarifverträge aushandeln, die zu den besten des Landes gehören. (...) Die Arbeitszeiten von 44 Wochenstunden werden exakt eingehalten, die Nachtarbeit beläuft sich auf maximal sechs Stunden pro Schicht. Alle Arbeiter haben die staatliche Krankenversicherung und genießen Rentenanspruch..." Interview von Thorben Austen in der jungen Welt vom 22.08.2025 ("»Wir orientieren uns an der Arbeiterklasse im Land«") mit William Arnulfo Estrada Paredez und Edgar Giovanni Cruz Berttrám von Sindicato de Trabajadores de Embotteladora Central S. A. (Stecsa)
"... Tellerwaschen in der Restaurantküche, Handlangen auf dem Bau, 24-Stunden-Pflege im Privathaushalt, Erdbeerpflücken auf dem Feld oder Bettenmachen im Hotel – oft verrichten in den Niederlanden Menschen aus Fernost oder Südamerika die unangenehmste und unterbezahlteste Arbeit. (...) Sie sind ihrem Chef, der sie oft schamlos ausbeutet wie moderne Arbeitssklaven, auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. »Wenn alle Arbeiter ohne Papiere streiken würden, hätten die Niederlande ein Problem«, stellte Tesseltje de Lange, Professorin an der Radboud-Universität in Nijmegen, in der Tageszeitung De Volkskrant fest. Die Niederlande sind auf diese Leute angewiesen. Die Gesellschaft hat jedoch lange die Augen vor der bitteren Lebensrealität dieser Arbeitskräfte verschlossen – bis unlängst ein besonders krasser Fall ans Licht kam..." Artikel von Gerrit Hoekman in der jungen Welt vom 22. August 2025 ("Moderne Sklaverei") - siehe mehr daraus und dazu
"Der Streik der Kawasaki United Labor Union bei Kawasaki Motors Philippines begann am 21. Mai 2025, nach fast einem Jahr gescheiterter Verhandlungen und Schikanen durch das Unternehmen. Ursprünglich bot das Management eine Lohnerhöhung von 7 % und 21 Zusatzleistungen an, zog diese Angebote jedoch später zurück und kürzte die Erhöhung auf 5 % und die Zusatzleistungen auf fünf. Als Begründung wurden Umsatzeinbußen und andere geschäftliche Bedenken angeführt. Die Gewerkschaft reduzierte ihre Lohnforderung von 11,5 % auf 10,5 %, doch das Management weigerte sich nachzugeben und senkte sein Angebot nun weiter auf 5 %. In einem Versuch, die Gewerkschaft zu zerschlagen, reichte das Unternehmen Klagen gegen die Gewerkschaftsführer ein und behauptete, der Streik sei illegal. Diese Klagen wurden jedoch abgewiesen. Nach Monaten des Streiks weigert sich das Management immer noch, zu Verhandlungen in gutem Glauben zurückzukehren." engl. LabourStart-Protestaktion mit der Kawasaki United Labor Union (KULU) (leider nur auf Fratzebuch)