Tech-Workers: Marginalisierung oder Gegenmacht? Gewerkschaftliche Organisierung in der US-amerikanischen Tech-Industrie
„Eine Anhörung im Stadtrat von Austin im US-Bundesstaat Texas ging kürzlich in den sozialen Medien viral. Noch während zwei Beschäftigte der Google-Tochter YouTube Music dort um Unterstützung für ihre Verhandlungen mit dem Unternehmen baten, wurde ihnen die Nachricht ihrer Kündigung durchgestellt. »Ich will nicht stören«, unterbrach eine Mitarbeiterin ihren Kollegen in seiner Ansprache, »aber wir wurden gerade alle gekündigt«. Gerade noch hatten die beiden dem Stadtrat erklärt, dass sie sich der Gewerkschaft Alphabet Workers Union angeschlossen hatten, um gegen prekäre Löhne und ihre Ausgliederung aus dem Unternehmen zu kämpfen. Kurz darauf war klar, dass Google und der Subunternehmer Cognizant darauf mit der Schließung ihrer ganzen Abteilung reagierten. Dieser Vorfall steht sinnbildlich für die Situation der amerikanischen Tech Industry, die sich bereits seit geraumer Zeit in einer Krise befindet…“ So beginnt der Artikel von Valentin Niebler in express – Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit 4/2024 – siehe den vollständigen Text
Das Schwere, das schwer zu machen ist. Lucas Rudolph über die Hürden eines studentischen Organizings
„Schätzungsweise 400.000 studentische Beschäftigte an Hochschulen und Forschungsinstituten haben keinen Tarifvertrag – und dabei wird es vorerst bleiben. (…) Studentische Beschäftigte arbeiten in verschiedensten Bereichen der Hochschulen und Forschungseinrichtungen (…) Die Tätigkeiten sind sehr unterschiedlich. Genauso unterschiedlich sind die Härten und Konflikte des Arbeitsalltags. Eines haben aber alle studentischen Beschäftigten gemein: Sie studieren. Deshalb machen sie die Arbeit als Hilfskraft gefühlt »nur nebenbei« – egal, wie viel Zeit sie tatsächlich investieren. (…) Weil Studentische Beschäftigte ihre Kolleg:innen nicht kennen, fühlen sie sich ihnen selten verbunden. Die Solidarität ist groß in Teams, kleinen Instituten oder Verwaltungsbereichen – aber kaum vorhanden zwischen Hilfskräften generell. (…): Wer als Hilfskraft arbeitet, wird später mal etwas anderes tun. Die Erfahrungen, die man währenddessen sammelt, nimmt man aber mit. Studentische Beschäftigte, die gelernt haben, sich für ihre Interessen einzusetzen, werden das womöglich auch nach dem Studium tun, wenn sie sich in alle Betriebe verstreuen…“ Artikel von Lucas Rudolph in express – Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit 4/2024
Professionelle PR-Arbeit? Schafft sie mehr Nähe oder mehr Distanz zwischen BR und den Kolleg:innen im Betrieb?
„… BR-Gründungen sind fast immer die Sache einer kleinen Minderheit. Soll ein Betrieb wirklich mitbestimmt werden, kann die Betriebsratsgründung deswegen nur der erste Schritt sein. Das gewählte Gremium muss sich im Anschluss darum bemühen, möglichst große Teile der Belegschaft für die Mitbestimmung zu gewinnen. Der Betriebsrat muss zu einer Sache der gesamten Belegschaft werden. Wie kann der Betriebsrat dies erreichen? In Handbüchern und Schulungen hört man oft den Begriff »Öffentlichkeitsarbeit des Betriebsrats«. (…) Statt Öffentlichkeitsarbeit schlage ich den Begriff »Belegschaftsarbeit« vor. Er beschreibt besser, worum es dem Betriebsrat bei der Kommunikation mit seinen Kolleg:innen gehen sollte. (…) Betriebsratsarbeit muss selbst zur Belegschaftsarbeit werden. (…) Eine Wandlung des Betriebes, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und mehr Handlungsmacht für die Beschäftigten ist aber im Interesse der gesamten Belegschaft. Deswegen muss auch die gesamte Belegschaft Verantwortung dafür tragen und sich aktiv in die Mitbestimmungsarbeit einbringen. Der Betriebsrat muss ihnen nur den Weg dazu ebnen.“ Aus dem Artikel von René Kluge in express – Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit 4/2024
AKTUELL BEI LABOURNET.TV: Die Geschichte der Gelbwesten – erzählt von ihnen selbst
„Anhand von Bild-und Videomaterial aus dem Internet rekonstruiert der Film die Bewegung der Gelbwesten Tag für Tag von November 2018 bis November 2019. Er verfolgt die verschiedenen Phasen der Bewegung und dokumentiert die Vielfalt der Teilnehmer*innen und ihrer Aktionsformen – aus dem Inneren der Bewegung heraus.“ Video bei labournet.tv (französisch mit dt. UT | 120 min | 2023)
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
Spenden willkommen unter IBAN DE 76430609674033739600