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Wie die Gelbwesten in einem halben Jahr Frankreich verändert haben – und was man daraus lernen könnte…
Plakat zur Versammlung der Versammlungen der Gelbwesten in Saint Nazaire am 5., 6. und 7. April 2019Der Moment der Gilets jaunes („Gelbwesten“) hat den Konsens der Politik und des gesellschaftlichen Lebens in Frankreich gebrochen. Seit November haben Hunderttausende Desillusionierte immer wieder Ausschreitungen in den Innenstädten angezettelt, Autobahnen und Ölraffinerien blockiert, Mautstationen und Kreisverkehre im ganzen Land besetzt und sich Schlachten mit der Polizei geliefert. Während sich die erste Phase der Bewegung mit Slogans gegen die von Macron und seinem Team von Technokraten initiierte Benzinsteuer richtete, weigerten sich die Gilets jaunes, nach Hause zu gehen, auch nachdem die Steuer unter einem Kopfsteinpflasterhagel aufgehoben wurde. Linke, Kommentator*innen und Politiker haben die Grundabsicht der Bewegung nicht verstanden, während die Politisierten – von den Anarchistinnen über die Gewerkschafter bis hin zu den Neonazis – entweder versuchen, die Bewegung zu lenken oder sie völlig ablehnen. Die Gilets jaunes haben einen Prozess angestoßen, den zwar niemand versteht, den aber auch niemand ignorieren kann. Was auch immer das Ergebnis der gegenwärtigen Sequenz von Kämpfen sein wird, es ist klar, dass die Gilets jaunes die Regeln der Politik und der sozialen Bewegungen, wie wir sie kennen, gebrochen haben. Wir halten es daher für sinnvoll, einige Lehren aus dieser komplexen und unvollendeten Sequenz zu ziehen, in der Hoffnung, dass wir in Zukunft unter ähnlichen Umständen – die sicher eintreten werden – besser handeln können…“ – so beginnt der Beitrag „Durchschlagende memes – Was wir von den Gilets Jaunes lernen können“ von Adrian Wohlleben und Paul Torino am 04. Mai 2019 bei Hydra (ursprünglich englisch bei Metamute) weiterlesen »
Plakat zur Versammlung der Versammlungen der Gelbwesten in Saint Nazaire am 5., 6. und 7. April 2019Der Moment der Gilets jaunes („Gelbwesten“) hat den Konsens der Politik und des gesellschaftlichen Lebens in Frankreich gebrochen. Seit November haben Hunderttausende Desillusionierte immer wieder Ausschreitungen weiterlesen »

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Von St. Petersburg bis Rostow: Prozesswelle gegen russische Anarchisten und Antifaschisten
Solidaritätsaktion gegen die Prozesswelle gegen Anarchisten in Russland, April 2019In den Ermittlungsakten ist schlicht vom »Netzwerk« die Rede. Am 8. April begann in St. Petersburg der Prozess gegen mutmaßliche Mitglieder jener vermeintlichen Terrorgruppe. Zwei der anarchistischen und antifaschistischen Szene zugehörige Angeklagte, Wiktor Filinkow und Julij Bojarschinow, müssen sich vor einem eigens aus Moskau angereisten Militärtribunal verantworten. Einen »dynamischen Ablauf« hatte der Vorsitzende Richter angekündigt. Sogar Videoaufnahmen wurden gestattet. (…) Für den 25. April ist in Pensa der Prozessbeginn gegen mutmaßliche Mitglieder zweier Zellen angesetzt, darunter auch zwei wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung angeklagte Antifaschisten. Es ist unklar, ob ausreichend Beweismittel dafür vor­gelegt werden können, dass das »Netzwerk« überhaupt existiert hat. Die Hauptangeklagten weisen jegliche Schuld von sich. Klar ist nur, dass sich die meisten von ihnen kannten. Und dass die Sache durch Jegor Sorin, der nicht auf der Anklagebank sitzen wird, erst ins Rollen kam. Dieser wurde mit Drogen erwischt und dann vom ­Inlandsgeheimdienst FSB unter Druck gesetzt. Anfangs sollte er Informa­tionen über islamistische Anwerber an der Universität liefern, später auch über Antifaschisten aus seinem Umkreis…“ – aus dem Bericht „Das konstruierte Terrornetzwerk“ von Ute Weinmann am 25. April 2019 in der jungle world (Ausgabe 17/2019) über die „Anarchistenprozesse“ in Russland. Siehe dazu auch einen weiteren Prozessbericht weiterlesen »
Solidaritätsaktion gegen die Prozesswelle gegen Anarchisten in Russland, April 2019In den Ermittlungsakten ist schlicht vom »Netzwerk« die Rede. Am 8. April begann in St. Petersburg der Prozess gegen mutmaßliche Mitglieder jener vermeintlichen Terrorgruppe. Zwei der anarchistischen und antifaschistischen Szene zugehörige Angeklagte, Wiktor weiterlesen »

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Der „Sturm aufs Krankenhaus“: Der französische Innenminister verliert seinen Medien-Krieg – auch, weil der gleichzeitige Streik der Notaufnahmen zeigt, wer die Krankenhäuser wirklich kaputt macht…
Der Streik in Frankreichs Notaufnahmen breitet sich seit Mitte April 2019 von Paris ausgehend übers ganze Land ausDa hat er sich aber von seinen sicher nicht schlecht bezahlten Beraterkreisen so richtig was Kluges ausdenken lassen, der Monsieur Castaner, seines Zeichens (noch?) Innenminister der französischen (Polizei)Republik: „Gelbwesten stürmen ein Pariser Krankenhaus in blinder Zerstörungswut“. Verbreitet über willfährige Medien, allen voran RTL. Nachdem überall – zuerst in den sozialen Medien – Videos zu sehen waren, die überdeutlich machten, dass Castaners Lügenproduktion wirklich 100%ig war, kam noch hinzu, dass zunehmend öffentlich bewusst wurde, dass Notaufnahmen im ganzen Land gerade im Streik sind, weil die Regierungspolitik die Krankenhäuser nicht nur in Fake News zerstört – was naheliegend sofort zum Ergebnis hatte, dass überall die Frage aufgeworfen wurde, wer denn nun wirklich die Krankenhäuser in Schutt und Asche lege. Dumm gelaufen, Castaner. Dabei hatte er so darum gekämpft, dass ein Gesetz gegen Fake News beschlossen wurde. Ganz dumm gelaufen. Sowohl die gescheiterte Diffamierungskampagne gegen den sozialen Protest, als auch die quer durchs Land wachsende Streikbeteiligung, deren Gründe auf der Hand liegen. Siehe in unserer Materialsammlung zu den Lügen des Herrn Castaner, dem Streik der Notaufnahmen und der Entwicklung der Krankenhäuser und des Gesundheitswesens in Frankreich einige aktuelle Beiträge, inklusive der Stellungnahme der Betroffenen der „Krankenhaus-Lüge“ sowie zwei Meldungen, die Schlaglichter auf den Zustand des französischen Gesundheitswesens werfen weiterlesen »
Der Streik in Frankreichs Notaufnahmen breitet sich seit Mitte April 2019 von Paris ausgehend übers ganze Land ausDa hat er sich aber von seinen sicher nicht schlecht bezahlten Beraterkreisen so richtig was Kluges ausdenken lassen, der Monsieur Castaner, seines Zeichens (noch?) Innenminister weiterlesen »

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Die kroatischen Gewerkschaften wollen eine Volksabstimmung über die Anhebung des Rentenalters: Initiative „67 ist zu viel“
Kroatische Gewerkschaften organisieren die Initiative "67 ist zu viel" gegen die Erhöhung des RentenaltersDie Initiative „67 ist zu viel“ lehnt einen Gesetzesvorschlag der Regierung ab, das Rentenalter in Kroatien von 65 auf 67 anzuheben. (…) „Wir fordern alle Bürger in den nächsten zwei Wochen dazu auf, diese Gelegenheit zu nutzen. Wir haben viel Geld und Arbeit investiert, aber es war die einzige Möglichkeit, damit alle Bürgern sich äußern und ihre Meinung über diesen Gesetzesvorschlag geben können“, sagte Ana Miličević Pezelj, ein Mitglied des Organisationskomitees der Initiative. Der Minister für Arbeit und Altersvorsorge Marko Pavić ist der Ansicht, dass ein erfolgreiches Referendum zu einem Rückgang der Renten um 5 bis 7 Prozent führen würde. Anfang dieses Monats sagte Pavić, das Referendum würde Kroatien am Ende rund 45 Milliarden Kuna kosten. Um ein Referendum abzuhalten, muss die Initiative mindestens 385.000 Unterschriften in Kroatien sammeln oder zehn Prozent des stimmberechtigten Publikums erreichen. Bis zum 11. Mai werden in 200 Städten und Gemeinden Unterschriften gesammelt. An dieser Aktion sind 4000 Aktivisten der Gewerkschaften beteiligt…“ – aus dem Beitrag „Gewerkschaften hoffen mit einem Referendum die Rentenreform aufzuheben“ von Tonci Petric am 26. April 2019 bei der Stimme Kroatiens zur Mobilisierung für ein Referendum. Siehe dazu einen weiteren aktuellen Beitrag, einen Hintergrundbeitrag zur Situation der Gewerkschaften in Kroatien und den Hinweis auf unseren ersten Beitrag zum Widerstand gegen die kroatische Gegenreform des Rentensystems weiterlesen »
Kroatische Gewerkschaften organisieren die Initiative "67 ist zu viel" gegen die Erhöhung des RentenaltersDie Initiative "67 ist zu viel" lehnt einen Gesetzesvorschlag der Regierung ab, das Rentenalter in Kroatien von 65 auf 67 anzuheben. (…) "Wir fordern alle Bürger in den nächsten zwei Wochen dazu weiterlesen »

[Tarifrunde Druck 2018] Die Druckmacher. Der Unternehmerverband Druck und Medien will arbeitsrechtlich um Jahrzehnte zurück – oder gar keine Tarifverträge
Tarifrunde Druck 2018Es ist keine »normale« Lohnrunde mit Warnstreiks, nächtlichem Verhandlungsmarathon und einem Kompromiss. In der aktuellen Tarifrunde für die deutsche Druckindustrie zeichnet sich ein größerer Konflikt ab. Tarifflucht greift um sich. Am Donnerstag endete eine neue Verhandlungsrunde ergebnislos. Auslöser einer Zeitenwende ist die Kündigung des Manteltarifvertrags (MTV) für die Branche durch den Arbeitgeberverband Bundesverband Druck und Medien (BVDM). Gewerkschafter im ver.di-Fachbereich 8 (Medien) gehen davon aus, dass der BVDM diesmal aufs Ganze gehen, die Lohnkosten deutlich senken und die Arbeitsbedingungen erheblich verschlechtern will. Dem Verband schwebt eine Verlängerung der Arbeitszeit auf bis zu 40 Wochenstunden, eine massive Reduzierung der Regeln für die Maschinenbesetzung sowie eine Kürzung von Lohnzuschlägen, Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld vor. Damit wären Errungenschaften gefährdet, die ältere Generationen in zähen Arbeitskämpfen erreicht haben. Dazu gehören hohe Lohnzulagen für Nacht-, Sonntags- und Feiertagsarbeit, also für atypische Arbeitszeiten etwa bei der Zeitungsproduktion. Eine Streichung würde den Betroffenen schlagartig Lohnverluste in zweistelliger Höhe bescheren. Von großer Bedeutung ist die im MTV festgeschriebene 35-Stunden-Woche…“ Artikel von Hans-Gerd Öfinger vom 24.11.2018 beim ND online, siehe für aktuelle Meldungen die Sonderseite bei ver.di und neu: [Tarifergebnis] Manteltarif wieder in Kraft gesetzt Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen steigen in drei Stufen weiterlesen »
Tarifrunde Druck 2018"Es ist keine »normale« Lohnrunde mit Warnstreiks, nächtlichem Verhandlungsmarathon und einem Kompromiss. In der aktuellen Tarifrunde für die deutsche Druckindustrie zeichnet sich ein größerer Konflikt ab. Tarifflucht greift um sich. Am Donnerstag endete eine neue Verhandlungsrunde ergebnislos. Auslöser einer Zeitenwende ist weiterlesen »

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HDP-Aufruf: Hungerstreik in der Türkei verschärft, Solidarität wird verfolgt
Das Plakat zu den Solidaritätsaktionen mit dem kurdischen Massenhungerstreik im April 2019… Abdullah Öcalan war zwischen den Jahren 2013 und 2015 Chefunterhändler der kurdischen Bewegung im Friedensprozess. Als die türkische Regierung im April 2015 den Friedensprozess beendete, wurde er von der Gesellschaft isoliert. Dies hat seitdem zur Folge, dass die Behörden ihm Besuche von seinem Rechtsbeistand, seinen Angehörigen und anderen Personen verweigern. Er darf weder telefonieren noch Briefe versenden oder empfangen. Das Komitee zur Verhütung der Folter (CPT) und die Parlamentarische Versammlung des Europarates (PACE) haben wiederholt betont, dass die Isolationshaftbedingungen Abdullah Öcalans gegen die Artikel 3 und 10 der Europäischen Menschenrechtskonvention verstoßen und die Türkei und ihre Behörden aufgefordert sicherzustellen, dass alle Gefangenen des Hochsicherheitsgefängnisses von Imrali auf Wunsch Besuche ihrer Angehörigen und Anwält*innen erhalten können. Obwohl sich der Gesundheitszustand der Hungerstreikenden nach Monaten des Nahrungsentzuges dramatisch verschlechtert hat, ignorieren die türkischen Behörden auch weiterhin ihre Forderungen. Angesichts dessen haben 15 politische Gefangene in vier Gefängnissen ihren Hungerstreik am 30. April in ein ‚Todesfasten‘ umgewandelt…“ – aus der Dokumentation „Offener Brief der HDP zum Todesfasten“ am 03. Mai 2019 bei der ANF des HDP-Briefes an die internationale Staatengemeinschaft, mit dem die Regierungen aufgefordert werden, Druck auf die Türkei auszuüben, das Isolationsregime zu beenden. Siehe dazu auch die Pressemitteilung zu Beginn des Todesfastens, einen Bericht über die Polizeirepression gegen gewerkschaftliche Solidarität und ein Beispiel für die Verfolgung von Solidarität quer durchs Land weiterlesen »
Das Plakat zu den Solidaritätsaktionen mit dem kurdischen Massenhungerstreik im April 2019„... Abdullah Öcalan war zwischen den Jahren 2013 und 2015 Chefunterhändler der kurdischen Bewegung im Friedensprozess. Als die türkische Regierung im April 2015 den Friedensprozess beendete, wurde er von der Gesellschaft weiterlesen »

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Der Kampf zur Verteidigung von Rojava gegen die türkische Aggression ist international
Kampagnenplakat Solidarität mit RojavaSyrien, das ist seit Jahren der Inbegriff von blutigem Bürgerkrieg, IS-Terror und Stellvertreterkrieg der Mächte im Ringen um Einfluss im Mittleren Osten. Aber die notleidende syrische Bevölkerung floh nicht nur nach Europa, viele Menschen fanden auch innerhalb des Landes Zuflucht: im Norden Syriens, in der Region #Rojava, an der Grenze zur Türkei. Hier leben Kurden, Araber, Aramäer und Syrer friedlich zusammen, seien es Muslime, Jesiden oder Christen. Oberste Prinzipien sind autonome Selbstverwaltung, Frauenemanzipation, Schutz und anteilige Beteiligung von Minderheiten und religiöse Toleranz. Diese Grundsätze sind in einer Art Verfassung, dem sog. Gesellschaftsvertrag, niedergelegt. Aber funktioniert das auch in der Praxis? Wie kann es gelingen, jahrhundertealte Gesellschaftsstrukturen und Geschlechterbeziehungen aufzubrechen, die noch von traditionellen Handlungsmustern geprägt sind? phoenix-Autor Robert Krieg lernt Menschen kennen, die das gesellschaftspolitische Experiment der Demokratie von unten tragen und voranbringen wollen. In der Kleinstadt #Amûdê, die hauptsächlich von der Landwirtschaft lebt, begleitet er Sitzungen von Stadtteilkomitees, besucht eine Ladenkooperative und eine Textilmanufaktur. Besonders aktiv sind die Frauen, die ihre neu gewonnen Rechte nutzen. Sie bringen sich einerseits politisch in der kommunalen Selbstverwaltung ein, wenn auch unentgeltlich. Andererseits werden sie wirtschaftlich unabhängig durch Arbeitsplätze, die sie selbst geschaffen haben. Noch steht vieles am Anfang und muss erst erkämpft werden, aber auch Männer bis hinauf zu den ehrwürdigen Älteren unterstützen sie, um gemeinsam dem gesellschaftspolitischen Ideal der #Basisdemokratie näherzukommen“  – so der Text zur Vorstellung des Films „Experiment Rojava in Syrien“ von Robert Krieg seit dem 02. Mai 2019 bei You Tube eingestellt (Phoenix). Zur Entwicklung in Rojava und zur Kampagne gegen die türkische Aggression fünf weitere Beiträge weiterlesen »
Kampagnenplakat Solidarität mit RojavaSyrien, das ist seit Jahren der Inbegriff von blutigem Bürgerkrieg, IS-Terror und Stellvertreterkrieg der Mächte im Ringen um Einfluss im Mittleren Osten. Aber die notleidende syrische Bevölkerung floh nicht nur nach Europa, viele Menschen fanden auch innerhalb des Landes weiterlesen »

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Sudan
Der Kampf um den „Übergang“ im Sudan geht weiter – die Massenproteste erst recht
Zur Ikone der Bewegung im Sudan geworden: Der Zug aus Atbara bringt Demostranten nach KhartumIn den festgefahrenen Verhandlungen zwischen Demonstranten und Militärführung im Sudan haben Vermittler die Gründung zweier Übergangsräte vorgeschlagen: einen unter Leitung des Militärs, der andere unter Leitung der Zivilisten. Der neue Militärrat solle demnach für die Sicherheit zuständig sein, sagte Omar al-Digeir, der der Allianz für Freiheit und Wandel angehört, einer der einflussreichsten Gruppen der Protestbewegung, am Sonntag. Welche Aufgaben die beiden Gremien hätten, müsse noch entschieden werden, sagte al-Digeir. Bei den Vermittlern handelt es sich um Geschäftsmänner, Journalisten und Prominente der sudanesischen Gesellschaft. Ob beide Seiten dem Vorschlag zustimmen oder an einem gemischt besetzten Komitee festhalten, war unklar. Ende April hatten die Protestbewegung und die Militärführung ein gemischtes Gremium zur Beratung über einen Ausweg aus der politischen Krise des Landes beschlossen, konnten sich aber nicht über dessen Zusammensetzung einigen. Ein Vertreter der Protestbewegung erklärte bereits, er sei gegen zwei Räte. Die Bewegung wolle nur einen «symbolischen Regierungsrat» mit Militärvertretern, sagte Siddig Jussef, Chef der kommunistischen Partei. Die Entscheidungsgewalt müsse beim Parlament und beim Kabinett liegen…“ – aus der (afp)-Meldung „Im Sudan schlagen Vermittler zwei Übergangsräte vor“ am 05. Mai 2019 bei der NZZ online, wobei nichts dazu gesagt wird, wie diese „Vermittlung“ zustande gekommen ist… Siehe zur Auseinandersetzung um den „Übergang“ zwei weitere aktuelle Beiträge, sowie zwei Berichte über die Proteste und Auseinandersetzungen im Alltag sowie ein Appell – und natürlich der Hinweis auf den bisher letzten unserer zahlreichen Beiträge zum Sudan weiterlesen »
Zur Ikone der Bewegung im Sudan geworden: Der Zug aus Atbara bringt Demostranten nach KhartumIn den festgefahrenen Verhandlungen zwischen Demonstranten und Militärführung im Sudan haben Vermittler die Gründung zweier Übergangsräte vorgeschlagen: einen unter Leitung des Militärs, der andere unter Leitung der Zivilisten. weiterlesen »

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Das rasante Wirtschaftswachstum Äthiopiens – Die Folgen für die ArbeiterInnen sind Billiglöhne und viele Arbeitsstellen-Wechsel
Niedriglohn: Habe Arbeit, brauche GeldWelche Auswirkungen hat das rasante Wirtschaftswachstum Äthiopiens auf die ArbeiterInnen und die Industrie? Diese Frage stellen sich JosteinLøhrHauge und Vincent Hardy in ihrem Artikel „Ethiopia is industrialising — where are the labour unions? vom 01. Mai 2019 auf Europe Solidaire Sans Frontières: „Äthiopien befindet sich in einem wirtschaftlichen Umbruch. Da es in den letzten 15 Jahren die am schnellsten wachsende Volkswirtschaft der Welt war, wird es oft als „afrikanischer Löwe“ bezeichnet – ein Spitzname, der einen Kontrast zu den Asiatischen Tigern herstellt und gleichzeitig auf Ähnlichkeiten hinweist, eine Anspielung auf vier Länder (Hongkong, Singapur, Südkorea und Taiwan), die sich schneller industrialisierten als jedes andere Land in der Geschichte des Kapitalismus. Die asiatischen Tiger industrialisierten sich durch ein unverwechselbares Modell: Sie verbanden Privateigentum mit starker staatlicher Intervention und gaben der wirtschaftlichen Entwicklungsplanung (deren zentrale Säule die Industrialisierung war) politische Priorität. Äthiopiens Entwicklungsmodell ist ähnlich, und man vergleicht nun die beiden.“ In einer Studie haben die Autoren herausgefunden, dass die Personalfluktuation hoch ist. „ArbeiterInnen in der Textil- und Lederindustrie behalten ihre Jobs nicht sehr lange. Das ist ganz normal für Branchen, die auf billige, ungelernte Arbeitskräfte angewiesen sind, aber in Äthiopien ist die Rate erschreckend hoch.“ Die dortigen Löhne für ungelernte ArbeiterInnen sind derzeit die niedrigsten der Welt und es gibt leichte Zugänge zu anderen Beschäftigungsmöglichkeiten, beides hat eine hohe Personalfluktuation zur Folge. In der globalen Konkurrenz, die in dem Textil-Sektor besonders hart ist, ist diese Fluktuation ein Nachteil. Die äthiopische Regierung sucht nach Maßnahmen, diese zu verringern und trotzdem attraktiv für ausländische Firmen zu sein. weiterlesen »

Niedriglohn: Habe Arbeit, brauche Geld

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Im Osten des Kongo: Eine Bestandsaufnahme des „illegal“ betriebenen handwerklichen Bergbaus in einer Zone der Milizen
Eine von Tausenden Goldminen in Südafrika, die von den Konzernen "verlassen" wurden - nicht aber von den BelegschaftenKeiner weiß genau, wer wann wo was fördert – so ist die Situation des Bergbaus im Osten des Kongo, einer der Regionen, in denen Milizen ihr blutiges Unwesen treiben. Der Aufsatz „Mapping artisanal mining areas and mineral supply chains in eastern DR Congo: Impact of armed interference & responsible sourcing“ von Peer Schouten im April 2019 bei Academia.eu dokumentiert ist ein Bericht über die Arbeit kartographischer Bestandsaufnahme unter Berücksichtigung von Milizen und regierungsamtlichen Befriedungseinheiten. Die, so eines der Ergebnisse, keineswegs umstandslos zu einer Befriedung beitragen. Der sogenannte handwerkliche Bergbau vor allem im Osten des Kongo ist eben eine Branche von globalem Gewicht – weswegen auch alle bewaffneten Kräfte an seinem Funktionieren interessiert sind… weiterlesen »

Eine von Tausenden Goldminen in Südafrika, die von den Konzernen "verlassen" wurden - nicht aber von den Belegschaften

Im Osten des Kongo: Eine Bestandsaufnahme des „illegal“ betriebenen handwerklichen Bergbaus in einer Zone der Milizen
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Keine Profite mit der Miete: Bundesweite Aktionswoche gegen steigende Mieten und VerdrängungVor einem Vierteljahr hatten die Aktivisten des Frankfurter Mietentscheids rund 25.000 Unterschriften bei der Stadt eingereicht. Seither drängen sie darauf zu erfahren, was aus ihren Forderungen wird. Doch Rechtsdezernentin Daniela Birkenfeld (CDU), in deren Dezernat der Entscheid jetzt geprüft wird, hat auf Anfrage der FR noch nicht einmal einen Zeitpunkt für das Ende der Prüfung genannt. (…) Der Sprecher des Mietentscheids, Alexis J. Passadakis, zeigte sich enttäuscht und nannte das Verhalten der Stadt „demokratiepolitisch hoch fragwürdig“. Es drohe eine Aushöhlung der direkten Demokratie. Passadakis befürchtet eine ähnliche Entwicklung wie beim Radentscheid, für den mehr als 40 000 Stimmen gesammelt worden waren. Nach neun Monaten Prüfung hatte die Stadt ihn dann abgelehnt (…) Der Mietentscheid fordert, dass der städtische Wohnungskonzern ABG Holding ab 1. September 2019 nur noch zu 100 Prozent öffentlich geförderten Wohnraum für Geringverdienende und mittlere Einkommen schafft…“ – aus dem Beitrag „Frankfurter Mietentscheid zögert sich hinaus“ von Klaus-Jürgen Göpfert am 19. April 2019 in der FR Online, worin auch noch der Sprecher der städtischen Wohngesellschaft zitiert wird, der das alles als „linken Populismus“ sieht… Siehe dazu einen weiteren Beitrag zum Mietentscheid in Frankfurt und einen Beitrag, der die Mietenpolitik der Stadt deutlich macht. weiterlesen »
Keine Profite mit der Miete: Bundesweite Aktionswoche gegen steigende Mieten und VerdrängungVor einem Vierteljahr hatten die Aktivisten des Frankfurter Mietentscheids rund 25.000 Unterschriften bei der Stadt eingereicht. Seither drängen sie darauf zu erfahren, was aus ihren Forderungen wird. Doch Rechtsdezernentin Daniela Birkenfeld weiterlesen »

Der Mietenwiderstand wächst auch in KielNur rund 200 Protestler versammelten sich nach Angaben der Polizei zu der Demonstration unter dem Motto „Kommunale Wohnungen statt Vonovia & Co“. Das war die Mindestzahl, mit der die Organisatoren vom Kieler Bündnis für bezahlbaren Wohnraum gerechnet hatten. Auf ihrem zweistündigen Marsch durch den Stadtteil ließen die Demonstranten ihrer Wut zumindest verbal freien Lauf: „Attacke, Attacke! Vonovia ist Kacke!“ Und: „Ganz Kiel hasst Vonovia“, brüllten sie, was angesichts des relativ kurzen Demonstrationszugs nicht sehr überzeugend klang. (…) „Wir gehen hier heute auf die Straße, weil immer mehr Menschen in dieser Stadt in Wohnungsnot geraten und bezahlbarer Wohnraum Mangelware ist“, ließ der Sprecher des Bündnisses für bezahlbaren Wohnraum Andreas Meyer über das Mikrofon wissen. Er sprach von einer verfehlten Wohnungsmarktpolitik: „Von ehemals 13700 Sozialwohnungen sind in Kiel nur noch 1500 übrig. Immer mehr Wohnungen fallen aus der Sozialbindung – allein 2018 waren das 4000.“ (…) Gerrit (45) aus dem Bergenring sagte: „Ich demonstriere, damit sie mich nicht aus der Wohnung werfen.“ Rainer, ein 62-jähriger Vonovia-Mieter aus Elmschenhagen, der ebenfalls nicht mit vollem Namen genannt werden möchte, hielt ein Transparent hoch, auf dem er die entschädigungslose Enteignung von Vonovia fordert…“ – aus dem Artikel „Kleiner Aufruhr gegen Vonovia“ von Karen Schwenke am 27. April 2019 in den Kieler Nachrichten – dessen Wortwahl („brüllen“ beispielsweise) zwar bereits klar macht, wo die Sympathien der Autorin liegen (jedenfalls nicht bei protestierenden Mietern), der aber dennoch Hinweis auf den sich ausbreitenden und organisierten Mietenprotest auch in Kiel ist. Siehe dazu auch Verweise auf Webseiten, die zur Organisierung dieses Protestes dienen, inklusive Videoberichten von der Demonstration weiterlesen »
Der Mietenwiderstand wächst auch in KielNur rund 200 Protestler versammelten sich nach Angaben der Polizei zu der Demonstration unter dem Motto „Kommunale Wohnungen statt Vonovia & Co“. Das war die Mindestzahl, mit der die Organisatoren vom Kieler Bündnis für bezahlbaren Wohnraum gerechnet hatten. weiterlesen »

Nazis rausDer Aufzug war genau choreografiert. In Reih und Glied, mit hellbraunen Hemden, Trommeln, brennenden Signalfackeln und Dutzenden Fahnen marschierten die 500 Rechtsextremen des „III. Wegs“ am 1. Mai durch Plauen. Die sächsische Polizei ließ es geschehen – und erntet nun Kritik. Von „einem Auftritt in NS-Reinform“ spricht die Linken-Landtagsabgeordnete Jule Nagel, die sich am Gegenprotest in Plauen beteiligte. Die Neonazis seien „quasi in Uniform“ marschiert, hätten in Reden Migranten und Politiker bedroht. „Das hätte verhindert werden müssen“, so Nagel zur taz. (…) Die Polizei wies die Kritik zurück. Die Fackeln, Trommeln und Fahnen seien von der Versammlungsbehörde des Landkreises genehmigt worden, sagte ein Sprecher der zuständigen Polizei Zwickau. Zur Uniformierung kenne man die Rechtsprechung. „Das, was in Plauen gezeigt wurde, war rechtlich aber nicht zu beanstanden.“ Auch dass die Neonazis einen Galgen mitgebracht hatten, an dem sie eine EU-Flagge aufknüpften, sei vom Landkreis genehmigt worden, so der Polizeisprecher. Und dass die Rechtsextremen später kollektiv über die Flagge trampelten? Laut Polizei ebenfalls kein Verstoß. Dies wäre nur bei Staatsflaggen der Fall gewesen – die EU-Fahne sei hier ausgenommen. In einer Bilanz sprach die Polizei in Plauen von einem „friedlichen Geschehen“…“ – aus dem Bericht „Genehmigung selbst für den Galgen“ von Konrad Litschko am 02. Mai 2019 in der taz über den Rechtsradikalismus in Sachsen – von Polizei und Behörden, wie man sieht: Das bisschen Galgen und braune Uniformen wird man ja noch friedlich tragen dürfen… Siehe dazu auch einen weiteren Beitrag zur rechten Mitte in Sachsen und unser Dossier: Brauner 1. Mai 2019 – nicht ohne Proteste weiterlesen »
Nazis rausDer Aufzug war genau choreografiert. In Reih und Glied, mit hellbraunen Hemden, Trommeln, brennenden Signalfackeln und Dutzenden Fahnen marschierten die 500 Rechtsextremen des „III. Wegs“ am 1. Mai durch Plauen. Die sächsische Polizei ließ es geschehen – und erntet nun Kritik. weiterlesen »

BuVo-Beschluss der EVG: AfD und EVG – das geht nicht zusammen
"... Wer als Erwerbsloser oder Arbeiter die AfD wählt, wählt gegen seine eigenen Interessen!"„Die EVG bekennt Farbe: Wer Mitglied der AfD ist oder gar für sie kandidiert, ist in unserer Gewerkschaft nicht willkommen. Der Bundesvorstand hat am Montag in einer außerordentlichen Sitzung eine entsprechende Erklärung verabschiedet. Die Erklärung ist eine unserer Antworten auf die Herausforderung durch rechtsextreme und rechtspopulistische Parteien. „Klare Kante zeigen, nicht rumeiern, sondern klar sagen: Wer bestimmte Grenzen überschreitet, gehört nicht mehr zu uns“, so der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner. Zweitens aber, und auch hier müssen wir unseren Weg konsequent fortsetzen: „Wir müssen uns um die Themen der Menschen kümmern. Wir stehen für gute Arbeit, für mehr Tarifbindung, für soziale Gerechtigkeit, für bezahlbares Wohnen.“ (…) „Der Bundesvorstand stellt fest, dass die AfD und andere rechtspopulistische bzw. rechtsextreme Parteien sowie Gruppierungen den Positionen und Zielen der EVG unvereinbar gegenüberstehen“, heißt es in der Erklärung. „Ein öffentliches Eintreten für die AfD (…) ist ein Verhalten, das den Zielen und der Satzung der EVG entgegensteht und dem Ansehen der Gewerkschaft schadet.“…“ EVG-Meldung vom 1. April 2019. Siehe dazu: »Es muss klar sein, was uns unterscheidet« Wie umgehen mit AfD-Mitgliedern in Gewerkschaften? EVG zeigt klare Kante durch Unvereinbarkeitserklärung weiterlesen »
"... Wer als Erwerbsloser oder Arbeiter die AfD wählt, wählt gegen seine eigenen Interessen!""Die EVG bekennt Farbe: Wer Mitglied der AfD ist oder gar für sie kandidiert, ist in unserer Gewerkschaft nicht willkommen. Der Bundesvorstand hat am Montag in einer außerordentlichen Sitzung eine entsprechende weiterlesen »

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Mieterwiderstand in Wien: Rechtsregierung in Österreich will das Vorzeigemodell sozialen Wohnungsbaus deregulieren
Plakat und Logo der Wiener MietenkampagneDie Regierung beschließt die ersten im Regierungsprogramm angekündigten Maßnahmen zur Deregulierung der Mietpreise. Schritt für Schritt bereitet die Regierung die in ihrem Programm angekündigten Geschenke an die Immobilienwirtschaft vor: Mit April 2019 wurde die Richtsatzgrenze der Mieten im Altbau erhöht. Ein weiterer zum selben Datum eingebrachter Gesetzesentwurf sieht die Deregulierung und Marktöffnung des gemeinnützigen Wohungssegments vor und eine weitere Beschränkung des Zugangs zu Sozialwohnungen. Vor allem neu Zugezogene sollen keine Möglichkeit zur Anmietung von Sozialwohnungen erhalten. Beide Maßnahmen tragen vor allem zur Steigerung der Profite der Immobilienwirtschaft bei oder – wie die Regierung schreibt – dazu Mietpreise den Gesetzen des „Marktes“ zu unterwerfen. Beispiele anderer Großstädte, von Berlin bis London, zeigen, dass das Prinzip der Marktpreisbildung im Bereich des Wohnens vor allem einen Effekt hat: Die Verknappung leistbaren Wohnraums und den weiteren Anstieg der Mieten…“ – aus dem Beitrag „Alles für die Immobilienwirtschaft?“ am 21. April 2019 bei der Initiative Mieten runter Wien (Facebook), mit dem auch einer ersten Protestkundgebung am 10. Mai 2019 in Wien aufgerufen wird weiterlesen »
Plakat und Logo der Wiener MietenkampagneDie Regierung beschließt die ersten im Regierungsprogramm angekündigten Maßnahmen zur Deregulierung der Mietpreise. Schritt für Schritt bereitet die Regierung die in ihrem Programm angekündigten Geschenke an die Immobilienwirtschaft vor: Mit April 2019 wurde die Richtsatzgrenze der Mieten weiterlesen »

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