Nach dem Abkommen der Gewerkschaften mit Nissan: KollegInnen bei Subunternehmen der Region Barcelona bereiten Streik vor – denn bisher stehen sie „im Regen“…
Der Abschluss einer Vereinbarung aller im Unternehmen vertretenen Gewerkschaften mit Nissan, so hatten wir bereits berichtet (siehe den vorherigen Beitrag in diesem Dossier), lasse einstweilen die Frage offen, was mit den Beschäftigten der zahlreichen Subunternehmen geschehen werde. So war der Stand der Dinge zu jenem Zeitpunkt – der nun „abgeklärt“ ist: Die Beschäftigten der Subunternehmen sind von diesem Abkommen nicht erfasst, es bleibt der jeweiligen Unternehmenswillkür überlassen, wie ihre Perspektive aussehen soll. Und bei allen Debatten, die es über das Abkommen selbst in der Gewerkschaftsbewegung Spaniens gibt, ist klar: Das ist das entscheidende Manko. Denn, was auch immer man an diesem Abkommen zu kritisieren haben mag – was nicht wenig ist – bleibt festzuhalten, dass es allemal besser ist, als viele solcherart Abkommen beispielsweise hierzulande. Aber die KollegInnen der Subunternehmen haben nicht nur oft genug jahrelang für Nissan geschuftet: Es sind auch viele. Grob: Wenn Nissan in der Region Barcelona rund 2.500 Beschäftigte hat, so sind weitere 1.500 eben bei Subunternehmen beschäftigt. Die sich während des langen Streiks immer wieder mit solidarischen Aktionen beteiligt haben. Und nun eben auch diese Solidarität einfordern – denn viele von ihnen wollen, mit allem, was sie haben, einen Streik organisieren mit dem Ziel, die Vereinbarungen des Abkommens sollen auch für sie gelten. Und wenn während des Streiks immer wieder betont worden war, dass insgesamt etwa 25.000 Menschen und ihre Jobs an Nissan „dran hängen“, so sind sie nicht nur die ersten davon, sondern es sind eben auch viele weitere Menschen von dieser Situation betroffen. Siehe zur aktuellen Entwicklung bei Nissan, den gewerkschaftlichen Debatten und den Perspektiven der LeiharbeiterInnen drei aktuelle Beiträge im Dossier
2. Internationales » Belarus/Weißrussland » Politik
Was die EU wegen der demokratischen Massenproteste in Belarus tun soll? Ihre neoliberalen Polizeistaats-Finger von dem Land lassen
Während die Massenproteste in Belarus trotz aller Repressionsversuche nicht nur nicht abnehmen, sondern weiter anwachsen – gestärkt durch eine ebenfalls weiter anwachsende Streikbewegung – und das Regime erste Versuche startet, Zugeständnisse zu signalisieren – was ebenfalls nicht den erhofften Effekt hat – findet die demokratische Massenbewegung, wenig überraschend, Freunde unter Kräften, die ansonsten demokratischen Bewegungen nicht eben besonders freundlich gegenüber stehen. Wodurch auch die Appelle ausgerechnet an die EU wachsen, Maßnahmen gegen das Regime zu ergreifen – an eine EU, die sich darum „nicht lange bitten“ lässt. (Im Gegensatz zu Appellen etwa gegen Maulkorb-Gesetze in Spanien, polizeistaatlicher Eskalation in Frankreich, aber auch zu nur irgendwelchen Schritten gegen mörderische Geschäftsfreunde in Kairo oder Ankara und, und…) Linke Kräfte im Land – und in der EU – nehmen gegen ein Vorgehen der EU ebenso Stellung, wie gegen die Repression des Regimes und machen dabei unter anderem soziale Forderungen und demokratische Veränderungen zum Thema. Siehe zu den Reaktionen auf die Massenproteste in Belarus fünf aktuelle Beiträge – und den Hinweis auf die bisher letzte unserer zahlreichen kommentierten Materialsammlungen zu Belarus
[Buch] Markt zerfrisst Gesundheitswesen! Stimmen aus einem zornigen Bereich
„KollegInnen aus den Krankenhäusern, GewerkschafterInnen und Mitglieder der Bündnisse gegen die Profite mit der Gesundheit berichten aus ihren Arbeitsbereichen. Sie geben einen tiefen Einblick in haarsträubende Zustände, zu denen die Unterwerfung des Gesundheitswesens unter die Marktzwänge geführt hat. Personalnot, Lohndumping, Tempozwang und Operationenwettlauf schnüren der Gesundheit von Personal und Patienten die Luft ab. Zentraler Hebel zur Durchsetzung des ökonomischen Drucks ist die Finanzierung über Fallpauschalen. Corona hat uns die Zustände in den Krankenhäusern wie unter einer Lupe gezeigt. Die Beschäftigten des Gesundheitswesens haben vor einigen Jahren begonnen, sich massiv zu wehren. Volksentscheide gegen Gewinnprinzip und Personalnot sind trotz großer Zustimmung gestoppt worden. Die Beschäftigten und Teile der Öffentlichkeit nehmen neuen Anlauf, eine Befreiung der Gesundheit vom Profit durchzusetzen.“ Umschlagtext des gerade erschienen Buches bei Die Buchmacherei , herausgegeben von Klaus Dallmer (256 S. / ISBN 978-3-9822036-4-5 /12,00 EURO), siehe daraus das Inhaltsverzeichnis und eine Leseprobe – wir danken!
16. Interventionen » Asyl, Arbeitsmigration und Antirassismus » Asylrecht und Flüchtlingspolitik » Aufenthalt und Ausweisung » Schrumpfendes Asylrecht » Dossier: (Fachkräfte)Einwanderungsgesetz – und die Debatte
„13. August 2020, Protest gegen die Schließung des Kinos Colosseum in Berlin, Prenzlauer Berg. „Unser Arbeitgeber, Sammy Brauner, der millionenschwer ist, ist noch nicht mal bereit für Sozialverhandlungen und möchte uns mit ein paar hundert Euro abspeisen. Und das nach über 20 Jahren Betriebszugehörigkeit.“ (aus dem Video)“ Video bei labournet.tv (deutsch | 2 min | 2020)
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
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