unser „Untermieter“ der ersten Stunde, also seit ca 25 Jahren, die unabhängige Gewerkschaftszeitung „express“ – Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit – feiert am morgigen 8. Oktober den 60. Geburtstag mit einer Jubiläumstagung in Frankfurt am Main: „Vom Begehren nach einer anderen Freiheit getragen. Anstöße für emanzipatorisches Organisieren und Mobilisieren“.
Wir gratulieren und dokumentieren das ausführliche Programm – nicht nur für diejenigen, die bei der VKG-Konferenz eine kurze Pause wagen…
Ein schönes Ziel für 2023 wäre eine gemeinsame Tagung aller Gewerkschaftslinken…
a) Uns wichtigste/exklusive Veröffentlichungen seit dem letzten Newsletter:
Erste Runde der Wahlen in Brasilien 2022: Lula 48 %, Bolsonaro 43 %
„… Es war bereits bekannt, dass die nächste Lula-Regierung, sollte sie gewählt werden, aufgrund der gesellschaftlichen und politischen Kräfteverhältnisse keinen großen Handlungsspielraum haben würde. Dies hat sich mit den Ergebnissen der ersten Wahlrunde in etwas radikalerer Form bestätigt. Ein Kommentator sagte: „Lula ist eine Insel in einem Meer der extremen Rechten“. Nach vier Jahren Bolsonaro hat der Faschismus in der brasilianischen Bevölkerung Fuß gefasst, allerdings in geografisch ungleicher Weise. Lula gewann in den meisten Staaten des Nordens und in allen Staaten des Nordostens, oft mit großem Vorsprung. (…) Das Gesamtpanorama dieser ersten Runde zeigt die Hartnäckigkeit der extremen Rechten, die es geschafft hat, sich in der brasilianischen Bevölkerung zu verwurzeln, trotz der verschiedenen Misserfolge der Regierung Bolsonaro, sowohl in der Wirtschaftspolitik als auch im Umgang mit der Pandemie. Die ideologischen Verschiebungen scheinen eine Eigendynamik zu entwickeln, und es wird an einer neuen Regierung Lula liegen, eine Gegenbewegung zu schaffen. (…) Wie der brasilianische Pädagoge Paulo Freire sagte: „In einer Gesellschaft wie der brasilianischen ist das Aufrechterhalten der Hoffnung bereits ein politischer Erfolg.““ Artikel von Jörg Nowak vom 5.10.2022 – wir danken!
Keine Atempause….? oder Zeit zum Luftholen! Sozialismus, Existenzgeld und Erwerbslosenbewegung
„… Der eingeengte Blick auf die Beratungstätigkeit, verbunden mit dem scheinbar geringen Organisations- und Demonstrationswillen armer Leute, hat zu einem politischen Stillstand einer vormals recht agilen Erwerbslosenbewegung geführt, der durch den kapitalistischen Umbau der Arbeitswelt in den letzten beiden Jahrzehnten noch verstärkt wird. Aber auch die Debatte über Existenzgeld, als Alternativkonzept zu einer autoritären Sozialstaatspolitik tritt auf der Stelle. (…) Aber ohne eine breite Debatte darüber, was linke Gruppen (über das „gegen“ hinaus) sich vorstellen, werden wir noch weiter ins Abseits rutschen. Wie könnte eine andere Gesellschaft aussehen? Gibt es für deren Gestaltung emanzipatorische Prinzipien? Können wir uns überhaupt auf gemeinsam zu erkämpfende Alternativen einigen? Und wie wollen wir den weiteren Weg gestalten? (…) Es wäre an der Zeit diese Überlegungen und Konzepte mit der Alltagspraxis sozialer Bewegungen in Bezug zu setzen, und zusammen auf ihre Plausibilität zu hinterfragen...“ Artikel von Harald Rein, erschienen in express – Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit Ausgabe 9/2022 – wir danken!
Siehe im Dossier auch den Aufruf zur Demo am Sa. 8.10.22 in Berlin: „Preise runter! – Kein Vertrauen diesem System und seinen Handlangern“ sowie den Aufruf zur Kundgebung am 8. Oktober in Hamburg: „Wir zahlen nicht für eure Profite! Für eine sozial gerechte Verteilung der Krisenkosten“
AKTUELL BEI LABOURNET.TV: Solidarität mit Gewerkschaften in der Ukraine
„“Wir können nur zusammen gewinnen, oder wir verlieren. Wir alle.“ (aus dem Video) Agnieszka Mróz von der polnischen Basisgewerkschaft Inicjatywa Pracownicza (IP) aus Poznań, berichtet darüber, wie sich die Situation der Lohnabhängigen in der Ukraine derzeit rasant verschlechtert und ihnen Null-Stunden-Verträge, die Pflicht, 60 Stunden die Woche zu arbeiten, und vieles mehr aufgezwungen werden. Basisgewerkschaften wie Inicjatywa Pracownicza (IP), SUD-Solidaires, Conlutas, ADL-Cobas organisieren Solidaritätskonvois in die Ukraine, um die dortigen Gewerkschaften, die derzeit sowohl gegen die russischen Panzer als auch gegen die Auslöschung ihrer Rechte als Arbeiter*innen kämpfen, zu unterstützen. Wir haben Agnieszka Mróz am 2. Oktober 2022 auf der OKG Konferenz in Berlin interviewt.“ Video von labournet.tv (englisch mit dt. UT | 5 min | 2022)
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
Spenden willkommen unter IBAN DE 76430609674033739600