Klage auf Equal Pay in Gießen (Hessen) gegen Randstad: Termin beim Landesarbeitsgericht Hessen am 31. Oktober 2019!
Das ursprünglich für den 16.1.2019 terminierte Berufungsverfahren gg. Randstad zum Urteil in Gießen (und seitens des Gerichts abgesagt worden) am LAG Frankfurt findet nun am 31. Oktober 2019 statt! Ab 11:30 Uhr im Sitzungssaal B 1.14 (60327 Frankfurt am Main, Gutleutstraße 130) gibt es sicherlich Platz für hoffentlich viele interessierte und solidarische BesucherInnen!
Zugeständnisse der chilenischen Regierung können die Massenproteste nicht beenden – ebenso wenig, wie es die blutige Repression kann…
„… Heute kam es zum angekündigten Generalstreik und großen Demonstrationen. In Santiago waren es wohl 200.000 Menschen oder mehr – der Demonstrationszug füllte die breite Avenida fast 3km lang. Weitere große Demonstrationen gab es in Valparaiso (keine Zahl bekannt) und Concepción (offiziell 40.000). Insgesamt ist es heute angeblich friedlicher verlaufen – allerdings kam es auch weiterhin zu Plünderungen abseits der großen Demonstrationen. Der Ausnahmezustand wurde bislang nicht zurück genommen, das Militär hat erneut in allen Regionen Ausgangssperre erteilt. Auch diese wurde wieder massenhaft gebrochen. Im ganzen Land kommt es immer wieder zu Kochtopfdemos und zivilem Ungehorsam sowie Barrikadenbau und Massenmilitanten Aktionen. Dabei geht die Polizei und das Militär weiterhin nicht zimperlich vor, es kommt weiterhin zu Verletzten. Die Diktatur ist noch nicht besiegt. Das Nationale Institut für Menschenrechte Chiles (INDH) gibt indes heute bekannt, dass seit den Protesten, die am 17. Oktober begannen, bis heute nacht, Mittwoch 23. Oktober, von Militär und Polizei 2.410 Menschen festgenommen wurden. Dabei wurden 898 in der Hauptstadtregion Santiago festgenommen, die anderen 1512 Festnahmen erstreckten sich über den Rest des Landes. Dies zeigt erneut, wie verbreitet die Proteste sind. Sie haben Santiago längst verlassen. Unter den Festgenommenen waren 274 Minderjährige, 18% der Festgenommenen waren Frauen. Verletzte hat es offiziell 535 gegeben, 210 davon sind durch Schusswaffeneinsatz verletzt worden. 55 Anklagen gegen Verletzung von Menschenrechten wurden von der INDH eingereicht, davon 5 Anklagen wegen Mordes oder fahrlässiger Tötung und 8 wegen sexueller Gewalt...“ – aus dem Bericht „Kämpfe in Chile gehen weiter, Stand Mittwoch Abend, 23. Oktober“ von Chile despertó am 24. Oktober 2019 bei de.indymedia über den ersten Tag des zweitägigen Generalstreiks in Chile – der bei weitem nicht die einzige Protest- und Widerstandsaktion war. Zu den fortgesetzten Massenprotesten und dem Generalstreik in Chile sechs weitere Beiträge, auch über alternative Gewerkschaften in dieser Bewegung – und inklusive einer ausführlichen Kritik der US-Medien, die auch hierzulande trifft – sowie den Hinweis auf unseren bisher letzten Beitrag zu den Massenprotesten in Chile
»Vom Betrieb heraus denken«? Die IG Metall und die diesjährige Wahl ihres Ersten Vorsitzenden
„… Jörg Hofmann steht für ein zutiefst traditionalistisches Gewerkschaftsmodell. Also eine Gewerkschaft, die fast ausschließlich auf ihre Tarifergebnisse blickt, eine Stellvertreter-Gewerkschaft, in der sich langsam hochdienende Funktionäre das Sagen haben, eine Gewerkschaft, die an die SPD und den Staat glaubt, eine Gewerkschaft, die sich selbst überwiegend an der Mitgliederentwicklung bemisst und die eben deshalb Neuerungen wie etwa Organizing fast nur anhand der Aufnahmezahlen bewertet. Dieses traditionalistische Modell hat tiefe Wurzeln in der IG Metall bzw. bei ihren Mitgliedern. Denn insbesondere viele ArbeiterInnen in der deutschen Auto-Industrie sehen es als bewährtes Modell an. Diesen Beschäftigten ist vor allem wichtig, dass die IGM für sie gute Tarifverträge herausholt, das »Wie« ist zweitrangig. Und entsprechend ist der Traditionalismus ihres Vorsitzenden nur das Spiegelbild dieser Beschäftigten, die letztlich nur ruhige Entwicklung und keine Veränderung außer Lohnsteigerungen wollen. Allerdings: so konservativ diese Kernklientel der IG Metall auch sein mag, sie kann die gegenwärtigen Realitäten nicht ignorieren. Und genau da wird es spannend und für die IGM-Mitglieder kompliziert: Viele wollen keine Veränderung, aber sie sehen genau, dass massive gesellschaftliche Umwälzungen bzw. Transformationen auf sie zukommen. Kann man da einfach so weiter machen wie bisher? (…) Ritualisierte Praxen, nichtssagende Rhetoriken, Gremien, in denen die Ergebnisse bereits vorher feststehen, und die oft langweiligen, technokratisch agierenden VertreterInnen, mit denen man es in der Gremienarbeit zu tun hat oder die die IGM nach außen repräsentieren – all das ließ man sich vielleicht noch in Zeiten gefallen, in denen das Wachstum unendlich schien, der Diesel sauber daherkam, das Klima keinen Wandel kannte und die extreme Rechte noch nicht (auch am 9. Oktober 2019) dazu übergegangen war, Synagogen in Deutschland wieder am helllichten Tag anzugreifen. Aber diese Zeiten sind vorbei…“ Artikel von Toni Richter , erschienen in express – Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit 10/2019
5. Branchen » Dienstleistungen, privat und Öffentlicher Dienst » Transportwesen: Speditionen und Logistik » Kurier- und Lieferdienste
»Der Algorithmus, wo man mit muss« – Lieferdienste: FastFood 4.0 oder perfide Datensammlung?
„… Der Markt sortiert sich neu – und dabei ist durchaus erst mal die Frage zu stellen, welcher Markt denn überhaupt. Denn ganz offensichtlich geht es bei Foodora, Deliveroo, Lieferando und Co. nicht um Essen, es geht um Daten. Wer ein Faible für Verschwörungstheorien hat, dürfte nun sogar vermuten, dass der Marktausstieg von Foodora und Deliveroo schlicht bedeutet, dass die Firmen nun genug Daten gesammelt haben – sie sind so vom Markt verschwunden, wie der E-Scooter verschwinden wird, wenn genügend Bewegungsdaten gesammelt worden sind. Das hat auch für die bisherigen Proteste erhebliche Auswirkungen. Es stellt sich die Frage, ob dieser nicht von Anfang an eine falsche Zielrichtung genommen hat, weil die Organisierenden nachvollziehbarerweise glaubten, es ginge um die Lieferung von Mahlzeiten. Mit Foodora ist das einzige Unternehmen der Branche verschwunden, das Betriebsräte, wenn auch mit fragwürdigen Erschwerungen der Betriebsratsarbeit, akzeptiert und sich zeitweise – zumindest in Deutschland – als mit Gewerkschaften verhandlungswillig gezeigt hat (junge welt, 31. Januar 2019). Was die Rider-Proteste der vergangenen drei Jahre einerseits so relevant und andererseits auch so öffentlichkeitswirksam macht, ist die Schnittstelle, an der diese Arbeit stattfindet: Als hochgradig von digitaler Technik und Algorithmen abhängige Arbeit steht sie exemplarisch für die sogenannte »Industrie 4.0« (oder eher: Service 4.0). Gleichzeitig zeigt sie einen alltagsnahen prekären Dienstleistungsbereich auf, mit dem viele Menschen in Kontakt geraten, sei es als direkte KonsumentInnen, als VerkehrsteilnehmerInnen oder als BesucherInnen kooperierender Restaurants oder Fastfood-Ketten. Im weiteren Sinne gehört die Arbeit der Riders zum expandierenden Bereich der Logistik…“ Artikel von Torsten Bewernitz, erschienen in express – Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit 10/2019
»Meat & don’t greet« – Schlachthausbeschäftigte und ihre Verbündeten organisieren sich gegen Razzien der Migrationsbehörden in den USA
„Geschätzte elf Millionen Menschen ohne gültige Aufenthalts- und Arbeitserlaubnisse leben und arbeiten in den USA. Sie sollen »so schnell entfernt werden, wie sie gekommen sind« – so kündigte der oberste Heeresführer des Land of the Free and Home of the Brave per Twitter die US-weiten Razzien unter Leitung der Polizei- und Zollbehörde ICE Mitte Juni an. Doch nicht nur ICE-Agenten protestieren gegen ihren Auftrag und fordern die Abschaffung der Heimatschutzbehörde, weil sie sich lieber »auf echte Kriminelle konzentrieren wollen« (Spiegel, 1. Juli 2019), auch die BürgermeisterInnen vieler Megacities verweigern die Kooperation, und Zehntausende gingen in verschiedenen Städten auf die Straße. Wir dokumentieren einen Bericht über betriebliche Solidaritäts- und Protestbewegungen aus den Labor Notes...“ Artikel von Rose Bookbinder, erschienen in express – Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit 10/2019
28. Interventionen » Asyl, Arbeitsmigration und Antirassismus » Asylrecht und Flüchtlingspolitik » Aufenthalt und Ausweisung » Dossier: Der Tod des Asylbewerbers Oury Jalloh
AKTUELL BEI LABOURNET.TV: Trucker und ihre Gesundheit
„Dr. Wolfgang Hien spricht über die Situation der Berufskraftfahrer_innen. Sie sind einer viel zu hohen Konzentration von Dieselabgasen und Stickoxyden ausgesetzt. Dazu kommt die Stressbelastung mit dauerhaft erhöhten Stresshormonen. Die Trucker haben eine deutlich erhöhte Krebsrate wegen der dauernden chronischen Vergiftung. Außerdem arbeiten sie dauerhaft mehr als 10 Stunden täglich. Dr. Hien hat sich die Krankenstände der Truckler angeschaut und hat festgestellt: Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes und Bandscheibenschäden, Lungenkrebs und Blasenkrebs und schwere Schlafstörungen sind sehr stark erhöht.“ Video bei labournet.tv (deutsch | 22 min | 2019)
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi