Aktuelle Beiträge

Wer nicht spurt, kriegt kein Geld„Von offizieller Seite wird oft behauptet, dass 3,1 Prozent der erwerbsfähigen Hartz-IV-Beziehenden von Sanktionen betroffen wären. (…) Wie kommen die 3,1 Prozent Sanktionsquote zustande? Es wird der durchschnittliche Bestand der Erwerbsfähigen, die Hartz-IV-Leistungen beziehen (im Jahr 2017 waren das 4,36 Millionen), mit dem durchschnittlichen Bestand derjenigen davon, die zu einem bestimmten Zeitpunkt mindestens eine Sanktion erleiden mussten ins Verhältnis gesetzt. Im Jahr 2017 waren dies rund 137 Tausend. Daraus ergibt sich eine Sanktionsquote von 3,1 Prozent. (…) Dieser Stichtagsquote der Sanktionen kann aber eine ganz andere Quote der direkten Betroffenheit von Hartz-IV-Sanktionen gegenübergestellt werden. Dann nämlich, wenn man fragt: Wie viele erwerbsfähige Personen, die während eines Jahres mindestens einmal Hartz IV bezogen haben, waren von mindestens einer Sanktion betroffen? Dann ergibt sich eine viel höhere Quote, die über das ganze Ausmaß der direkten Betroffenheit von Hartz-IV-Sanktionen informiert: Im Jahr 2017 waren laut Bundesagentur für Arbeit 5,52 Millionen Erwerbsfähige mindestens einmal im Hartz-IV-Bezug. Davon mussten 457 Tausend mindestens einmal eine Sanktion erleiden (…). Im Jahr 2017 waren also 8,3 Prozent aller derjenigen, die mindestens einmal in diesem Jahr Hartz IV bezogen haben, direkt von mindestens einer Sanktion betroffen, also rund jeder Zwölfte. Mit dieser Angabe ist noch nichts über das gesamte Ausmaß der Betroffenheit von Hartz-IV-Sanktionen gesagt – sind doch die, die mit einer/einem Sanktionierten in einer Bedarfsgemeinschaft leben, ebenfalls von der Kürzung der Hartz-IV-Leistung mit betroffen…“ Meldung von Katja Kipping vom 20. Februar 2019 auf ihrer Homepage weiterlesen »
Wer nicht spurt, kriegt kein Geld"Von offizieller Seite wird oft behauptet, dass 3,1 Prozent der erwerbsfähigen Hartz-IV-Beziehenden von Sanktionen betroffen wären. (...) Wie kommen die 3,1 Prozent Sanktionsquote zustande? Es wird der durchschnittliche Bestand der Erwerbsfähigen, die Hartz-IV-Leistungen beziehen (im Jahr 2017 waren weiterlesen »

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„Ich war es nicht, die Kommunisten sind es gewesen…“ – wie Gewerkschaften in Myanmar sich von Streikenden distanzieren…
Arbeiteraktivisten in Myanmar (Dezember 2015)„…Im Januar 2015 gingen tausende von Arbeiter*innen aus fünf Textilfabriken in der Shwepyitha Industriezone, einer der Industriezonen um Rangun, für fünf Wochen in den Streik. Sie forderten höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Aber trotz der Unterstützung seitens des Gewerkschaftsbundes und verschiedener Labour-NGOs in den Verhandlungen liefen diese nicht gut. Aus Sicht der Arbeiter*innen war der Verhandlungsprozess intransparent und das Ergebnis nicht zufrieden stellend. Außerdem wurde das Ergebnis später gar nicht umgesetzt. Obwohl einige zurück zur Arbeit gingen, streikten andere deswegen weiter. Hunderte der Streikenden marschierten durch die Ranguner Innenstadt, um ihren Forderungen Ausdruck zu verleihen. An dieser Stelle griffen Polizei und Schläger in Zivil die Demonstrierenden an und lösten die Demonstration gewaltsam auf. Die Behörden verklagten einige der Anführer unter dem „Gesetz über friedliche Versammlung“. Gewerkschaftsführer und Aktivist*innen aus Labour-NGOs behaupteten, Kommunisten hätten die „gewaltsamen Aktionen“ angezettelt. Ein prominenter Aktivist behauptete, dass „Kommunisten den Streik organisierten.“ Jene hätten Arbeiter*innen irregeführt, um Unruhe zu stiften und die Regierung mit militanten Aktionen wie die Demonstration in der Innenstadt herauszufordern. Diese Aussage ist besonders komisch, weil besagter Aktivist selbst unter der Militärherrschaft wegen der Mobilisierung von Arbeiter*innen aus dem Untergrund zu lebenslanger Haft verurteilt wurde und seit 2012 aktiv an der Bildung von neuen Gewerkschaften beteiligt ist. Trotzdem konnte mir niemanden Beweise für diese Behauptung liefern, außer dass Arbeiter*innen „die Internationale sangen“ und Demosprüche riefen, die auf die Verantwortung der Regierung hinwiesen. Tatsächlich äffte diese Erzählweise die Argumentation der Regierung nach, die behauptete, dass die Arbeitskämpfe von Außenstehenden angezettelt wurden. Die Regierung drohte damit, dass das Arbeitsministerium zusammen mit lokalen Behörden gegen diejenigen vorgehen würde, die „mit Demonstrationen Unruhe stiften.“ Sie hatte davor Angst, dass die Streiks auf die Straßen überlaufen würden und mit den Studierendenprotesten für eine Reform des Bildungssystems, die zu der Zeit gleichzeitig liefen, zusammengehen könnten. Leider führte der Kommunistenvorwurf dazu, dass Gewerkschafter*innen und Aktivist*innen aufhörten, den Streik zu unterstützen…“ – aus dem Artikel „Der Einfluss sozialpartnerschaftlicher Ideologie in den Gewerkschaften von Myanmar“ von Jinyoung Park am 18. Februar 2019 in Südostasien über Verhältnisse in diesem oft so unbekannten Land, die gar nicht so unbekannt sind… weiterlesen »

Arbeiteraktivisten in Myanmar (Dezember 2015)

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Nach der Hauptstadt wird auch in Mandalay demonstriert: Für eine Reform der Arbeitsgesetze Myanmars entsprechend den ILO Vorgaben
Arbeiteraktivisten in Myanmar (Dezember 2015)In Mandalay demonstrierten am Sonntag, den 17. Februar, rund 1000 Arbeiterinnen und Arbeiter für mehr Rechte. Es geht um die Organisationsfreiheit auch für Staatsangestellte, Schutz der Arbeiter in den Sonderwirtschaftszonen und Anpassung der nationalen Gesetze an die Regeln der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Bereits eine Woche zuvor hatten mehrere Tausend Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter in Rangun für dieselben Forderungen demonstriert“ – so die Meldung „Auf der Straße für Arbeitsrechte“ am 20. Februar 2019 bei den Rote Fahne News über die Fortsetzung der landesweiten Kampagne der Gewerkschaften in Myanmar, die verschiedenen Sonderregelungen, allesamt dazu gedacht, Rechte zu beschneiden, endgültig abzuschaffen. Siehe dazu auch einen Bericht über die Demonstration in Rangun in der Woche zuvor. weiterlesen »

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Nach der Hauptstadt wird auch in Mandalay demonstriert: Für eine Reform der Arbeitsgesetze Myanmars entsprechend den ILO Vorgaben
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Die Gewerkschaftsbewegung in Indonesien zwischen Schwierigkeiten und neuen Möglichkeiten
Das Buch „Worker Activism after Reformasi 1998: A New Phase for Indonesian Unions?“Anja Engelhorn schreibt in dem Artikel „Zwischen politischer Marginalisierung und Selbstbehauptung“  vom 18. Februar 2019 in der Südostasien Zeitschrift über die Lage der Gewerkschaften in Indonesien und über Schwierigkeiten der Organisierung: „Die Gewerkschaftslandschaft in Indonesien ist sehr divers. So hat sich zwischen 2017 und 2018 die Zahl der Gewerkschaftsföderationen von sechs auf 14 um mehr als das Doppelte erhöht. Doch spricht die Anzahl der Gewerkschaften noch lange nicht für deren Stärke; denn gleichzeitig sank die Gesamtzahl der Mitglieder erheblich. Die Erklärungen der vier Aktivist*innen fallen hierzu sehr ähnlich aus. Strukturell ausschlaggebend ist zunächst die gesetzliche Regelung, der zufolge die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft an ein konkretes vertraglich abgesichertes und steuerpflichtiges Arbeitsverhältnis gekoppelt ist. Diese Voraussetzung schließt bereits einen Großteil der arbeitenden Bevölkerung Indonesiens von einer gewerkschaftlichen Organisierung aus, da die Mehrheit nicht in einem vertraglichen Arbeitsverhältnis arbeitet, sondern im so genannten informellen Sektor tätig ist.“ Neben der Bindung einer Gewerkschaftsmitgliedschaft an ein „geregeltes“ Arbeitsverhältnis, stellen patriarchale Strukturen, die sich auch in den Gewerkschaften wiederspiegeln, und die Kontinuitäten zur Suharto Diktatur in den gesellschaftlichen Machtpositionen Schwierigkeiten für eine gewerkschaftliche Organisierung dar. Auch die zunehmende Polarisierung zwischen den Präsidentschaftskandidaten und das Erstarken eines konservativen Islams bringen Gefahren für die Gewerkschaftsbewegung mit sich. Davon abgesehen zeigen aber auch die Organisierung des Generalstreiks 2010 oder die Mautstraßenblockade der Serang-Bitung 2014 sowie die Politisierung des internationalen Frauentags, dass es neben den Schwierigkeiten auch hoffnungsvolle Entwicklungen gibt und die Gewerkschaften über ein politisches Potential verfügen. weiterlesen »

Das Buch „Worker Activism after Reformasi 1998: A New Phase for Indonesian Unions?“

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Arbeitskampf in einen der größten Kupfer- und Goldabbau Gebiete der Welt – ArbeiterInnen in Indonesien gehen nach Massenentlassungen in den Streik
Streik gegen Kurzarbeit bei Freeport Indonesien: Sie werden aus den Unterkünften verjagt und verdienen keine lebenswichtigen Zuschläge mehrIn der südostasien Zeitschrift schreiben Tri Puspital & Andrea Höing am 17. Februar 2019 in dem Beitrag „Der Kampf der Freeport Arbeiter*innen in Westpapua über den Arbeitskampf in Westpapua. Das Unternehmen Freeport McMoRan hat die Lizenz in Westpapua Kupfer und Gold abzubauen, u.a. gibt es dort die zweitgrößte Kupfermine der Welt und das größte bis heute bekannte Goldvorkommen der Welt. Die indonesische Regierung und das Unternehmen streiten sich um die Umsetzung des Bergbaugesetzes von 2009, das den Export von Roherz verhindern und den Aufbau von Weiterverarbeitungsindustrien in Indonesien begünstigen sollte. Während der Bergbauriese sich weigerte dem nachzukommen, macht die indonesische Regierung 2017 Ernst. Zwischen Januar und April durfte der Weltkonzern kein Kupfer mehr aus Indonesien exportieren. Der Streit wird dabei vor allem auf den Rücken der ArbeiterInnen ausgetragen, welche wiederum mit Streik und Arbeitskampf reagieren: „Freeport reagierte auf das Exportverbot mit der Zwangsbeurlaubung von 12.000 Angestellten und der Massenentlassung von 20.000 Leiharbeiter*innen. Die beurlaubten Arbeiter*innen bekamen nur noch ein Grundgehalt und verloren über die Hälfte ihres Einkommens. Sie wurden aufgefordert, innerhalb von zwei Tagen das Gebiet zu verlassen. Viele der Arbeiter*innen lebten schon seit 15-20 Jahren in der Minenstadt Timika und sollten nun in ihre ehemalige „Heimat“ zurückkehren. Unterkünfte wurden durch den Sicherheitsdienst unter Gewalteinsatz geräumt. Gewerkschafter berichten, dass die staatliche Krankenkassenkarte BPJS (Badan Penyelenggara Jaminan Sosial) und Bankkonten der Arbeiter*innen ohne Ankündigung gesperrt wurden. […] Während eines erneuten Streiks am 19. August 2017 eskalierte die Lage. 2.000 Arbeiter*innen und Familienangehörige wurden von Soldaten und Spezialeinheiten der Polizei erwartet. Diese schlugen die Demonstration unter Einsatz von Wasserwerfern, Tränengas und Gewehren nieder, teilweise sogar, während sich die Demonstranten im Gebet befanden. Neben schweren Verletzungen und Schusswunden wurden einzelne Personen verhaftet, getreten und gedemütigt.“ weiterlesen »

Streik gegen Kurzarbeit bei Freeport Indonesien: Sie werden aus den Unterkünften verjagt und verdienen keine lebenswichtigen Zuschläge mehr

Arbeitskampf in einen der größten Kupfer- und Goldabbau Gebiete der Welt – ArbeiterInnen in Indonesien gehen nach Massenentlassungen in den Streik
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Ein neuer übergreifender gewerkschaftlicher Dachverband wurde gegründet: Die Danish Trade Union Confederation FH
DK: FH Fagbevægelsens HovedorganisationDie beiden größten gewerkschaftlichen Dachverbände (LO und FTF) haben sich als Danish Trade Union Confederation FH fusioniert, berichtet Marie Preisler in ihrem Artikel „Danish trade union movement gathers the troops“ im Nordic Labour Journal am 11. Februar 2019. Sie repräsentieren 1,4 Millionen Mitglieder aus 79 Einzelgewerkschaften. „Die Gewerkschaften in der FTF vertraten hauptsächlich Beschäftigte des öffentlichen Sektors, während die Gewerkschaften in der LOun- und angelernte Arbeitskräfte hauptsächlich in Privatunternehmen organisierte. Der Zusammenschluss bedeutet, dass öffentliche und private Beschäftigte im selben Gewerkschaftsbund organisiert sind. Dadurch lässt sich eines der Hauptziele von FH leichter erreichen: die Interessen der Mitgliedsorganisationen in einer Zeit besser durchzusetzen, in der die Gewerkschaftsbewegung nicht automatisch Einfluss auf wichtige Entscheidungen in der Gesellschaft hat…“ Siehe dazu auch einen weiteren Beitrag weiterlesen »

DK: FH Fagbevægelsens Hovedorganisation

Ein neuer übergreifender gewerkschaftlicher Dachverband wurde gegründet: Die Danish Trade Union Confederation FH
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Demonstrationsrecht verteidigen!Die Kompetenzen der Polizei werden europaweit enorm ausgeweitet. In Bern werden Personen ohne konkreten Tatverdacht überwacht, in Bayern gar eingesperrt. Was geschieht da bloss? (…) Das totalrevidierte Polizeigesetz in Bern, das geplante Demonstrationsgesetz in Frankreich, die neuen Polizeigesetze in diversen deutschen Bundesländern: Sie alle sind Ausdruck davon, wie der Ruf nach «Law and Order» derzeit immer lauter wird. Zwar unterscheiden sich die Gesetzesänderungen je nach Kontext und Land. Aber sie zeugen von einer grundsätzlichen Entwicklung und haben auffallende Gemeinsamkeiten. Erstens: Der Polizei werden zahlreiche neue Kompetenzen und Mittel eingeräumt, mehr Befugnisse und härtere Ausrüstung. Zweitens: Diese neuen polizeilichen Möglichkeiten zielen zunehmend auf den präventiven Bereich ab – auf den «präkriminellen», bevor eine Straftat überhaupt passiert ist. Und drittens greifen die neuen Gesetze in die Freiheitsrechte ein und sind unter anderem – mehr oder weniger explizit – darauf ausgelegt, soziale Proteste einzudämmen, potenzielle Aufstände zu bekämpfen. (…) «Die Antiterrorgesetze untergraben die Grundrechte in Europa», stellte Amnesty International in einem 2017 veröffentlichten Bericht fest. Die Menschenrechtsorganisation hatte Antiterrormassnahmen in vierzehn EU-Staaten analysiert und kam zum Schluss: Die neuen weitreichenden Gesetze zeigten, dass in Europa ein gefährlicher Sicherheitswahn herrsche. (…) Die Gesetzesänderungen in Frankreich, Deutschland und der Schweiz unterscheiden sich im Einzelnen, aber sie werfen ähnliche Fragen auf. Erstens: Glauben wir wirklich, dass wir sicherer sind, wenn Polizeikommandos mit Handgranaten ausgerüstet sind? Zweitens: Was, wenn wir durch die zunehmend präventiven Polizeimassnahmen irgendwann alle verdächtig werden? Und drittens: Trauen wir uns dann, wenn alle erst einmal unter Generalverdacht stehen, noch, unsere Empörung darüber auf die Strasse zu tragen?“ Artikel von Merièm Strupler vom 21.02.2019 bei der WoZ onlline weiterlesen »
Demonstrationsrecht verteidigen!"Die Kompetenzen der Polizei werden europaweit enorm ausgeweitet. In Bern werden Personen ohne konkreten Tatverdacht überwacht, in Bayern gar eingesperrt. Was geschieht da bloss? (...) Das totalrevidierte Polizeigesetz in Bern, das geplante Demonstrationsgesetz in Frankreich, die neuen Polizeigesetze in diversen deutschen weiterlesen »

Nazis rausDie Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) hat am vergangenen Mittwoch einen Nazi-Hetzbrief mit Morddrohung erhalten. „Antifaschisten rechtfertigen die deutschen Kriegstoten“ und „Antifaschisten lassen Zuwanderung und Volkszerstörung zu“ steht da unter anderem zu lesen, bevor es heißt (alle Rechtschreibfehler im Original): „Tod diesem Dreckspack und diesen Schmoks. Ein Schlag, Ein Stich, Ein Schuss. Kurz und bündig.“ Des Weiteren bezeichnet die Hetzschrift das „Aufhalten der links-demokratisch optimierten Überbevölkerung“ ebenso als Notwendigkeit wie die Abschaffung der „demokratischen Scheinfreiheit“. Adressiert war das Schreiben an die CBG-Zeitschrift Stichwort BAYER, die es mit den „Besatzermedien“ verglich, die „voller Glück über den Untergang der Wahrheit schwadronieren“. Mit „Sieg Heil“ und den SS-Runen endet der Erguss, der sich auch ansonsten offen zum Nationalsozialismus, der NSDAP und der SS bekennt. „Dieser Brief ist ein erneutes Zeichen für das Erstarken faschistischer Kräfte in Deutschland. Immer öfter wagen sie es, ihre Gegner offen zu bedrohen. Die Coordination gegen BAYER-Gefahren wird sich davon jedoch nicht einschüchtern lassen“, hält Axel Köhler-Schnura vom Vorstand der Coordination fest. Die CBG hat umgehend einen Rechtsanwalt eingeschaltet und Strafanzeige gestellt. Einzelne CBG-Vorstandsmitglieder sahen sich schon in der Vergangenheit Bedrohungen von Alt- und Neonazis ausgesetzt. Gerade in Düsseldorf, wo sich die Geschäftsstelle des Vereins befindet, erfahren diese Kreise seit einiger Zeit Zulauf.“ Presse-Information vom 21.02.19 der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) (noch nicht online) – wir verzichten auf die Dokumentation des beigefügten Schreibens und erklären uns solidarisch! weiterlesen »
Nazis raus"Die Coordination gegen BAYER-Gefahren externer Link (CBG) hat am vergangenen Mittwoch einen Nazi-Hetzbrief mit Morddrohung erhalten. „Antifaschisten rechtfertigen die deutschen Kriegstoten“ und „Antifaschisten lassen Zuwanderung und Volkszerstörung zu“ steht da weiterlesen »

Kündigung wegen Wiederheirat: Ein Chefarzt rüttelt am Sonderstatus der Kirche
dds_april2013Nach Scheidung und Wiederheirat wollte er einfach nur seinen Job behalten dürfen. Nun hat das Bundesarbeitsgericht ein Grundsatzurteil gefällt, das der gesamten Kirche wehtut. (…) Und genau das trägt der Vorsitzende Richter Koch nach 55 Minuten Verhandlung, 110 Minuten Beratung und dem Gefeixe mit dem Anwalt Müller vor: Die Vorschrift, „keine nach der Rechtsordnung der katholischen Kirche ungültige Ehe zu schließen, war im Hinblick auf die Art der Tätigkeiten des Klägers keine wesentliche, rechtmäßige und gerechtfertigte berufliche Anforderung.“ Übersetzt in Alltagssprache: Ein Chefarzt muss Gravierenderes tun, um für die Kirche unzumutbar zu sein; für Abtreibung werben oder Hass verbreiten, zum Beispiel. „Das war’s“, sagt der Vorsitzende Koch, und schiebt nach: „Aus unserer Sicht.“ War’s das wirklich? Die Kirche könnte nun erneut vors Bundesverfassungsgericht ziehen. Ob sie dies tut, will sie entscheiden, wenn das schriftliche Urteil vorliegt, wie ein Sprecher in Köln am Mittwochnachmittag erklärt; also in einigen Monaten wohl…“ Artikel von Detlef Esslinger vom 20. Februar 2019 bei der Süddeutschen Zeitung, siehe dazu ver.di-Kommentar und Hintergrund weiterlesen »
dds_april2013"Nach Scheidung und Wiederheirat wollte er einfach nur seinen Job behalten dürfen. Nun hat das Bundesarbeitsgericht ein Grundsatzurteil gefällt, das der gesamten Kirche wehtut. (...) Und genau das trägt der Vorsitzende Richter Koch nach 55 Minuten Verhandlung, 110 Minuten Beratung und dem Gefeixe weiterlesen »

Spaltung bis in die Belegschaft. Bei einer Konferenz diskutieren Gewerkschaften über die Zukunft der Autoindustrie
Elektro-MobilitätGewerkschafter in der Auto-Industrie müssen offenbar große Widersprüche aushalten. Das wurde auf der Konferenz „Aus unseren Kämpfen lernen“ der Linkspartei-nahen Rosa-Luxemburg-Stiftung in Kooperation mit den Gewerkschaften IG Metall, Verdi, NGG, GEW, DGB sowie der Kooperationsstelle Hochschulen-Gewerkschaften deutlich. (…) In der Arbeitsgruppe 11 suchten Gewerkschaftsmitglieder eigentlich gewerkschaftliche Antworten auf die Krise der Automobilindustrie. Doch stattdessen diskutierten sie Grundsätzliches, einige Teilnehmer forderten die „Enteignung der Schlüsselindustrien“, die „Überwindung des Kapitalismus“ und schließlich auch eine „Weltrevolution“. Michael Clauss, Betriebsratsmitglied bei Daimler in Untertürkheim, sagte: „Das ist schön und gut, aber nicht Mainstream in den Betriebsräten.“ Er plädierte dafür, konkrete Antworten zu diskutierten, und stellte zugleich fest, dass er eine „Krise“ der Automobilindustrie nicht feststellen könne. Autobauer verkauften und verdienten gut und investierten massiv in E-Mobilität. „Elektro-Autos sind die Lösung, die das Kapital hat. Und dieser Zug läuft schon, und zwar geschwind.“ (…) Während im Plenum aber Einigkeit darüber herrscht, dass die E-Mobilität umweltpolitisch und sozial nicht das Gelbe vom Ei ist, wissen die Gewerkschaftsmitglieder sehr wohl, dass ihre Meinung nicht stellvertretend für die Belegschaft steht. (…) Die Belegschaft sei gespalten, berichtet Clauss: Während die einen dächten, das mit der E-Mobilität komme gar nicht erst, demonstrierten andere gegen Dieselfahrverbote. Eine Frau aus dem Plenum warnte davor, in eine Situation zu kommen wie im Braunkohlerevier. „Da haben Kumpels Umweltschützer als Verbrecher diffamiert.“ (…) In der Gewerkschaft selber breche wieder der Widerspruch zwischen Arbeit und Umwelt auf…“ Bericht von Hannah Schmitz vom 18.02.2019 bei der Braunschweiger Zeitung online (im Abo), siehe zum Hintergrund unser Dossier: Konferenzen “Erneuerung durch Streik” – nun “Aus unseren kämpfen lernen” weiterlesen »
Elektro-Mobilität"Gewerkschafter in der Auto-Industrie müssen offenbar große Widersprüche aushalten. Das wurde auf der Konferenz „Aus unseren Kämpfen lernen“ der Linkspartei-nahen Rosa-Luxemburg-Stiftung in Kooperation mit den Gewerkschaften IG Metall, Verdi, NGG, GEW, DGB sowie der  Kooperationsstelle Hochschulen-Gewerkschaften deutlich. (...) In der Arbeitsgruppe 11 suchten Gewerkschaftsmitglieder weiterlesen »

25 Jahre Widerstand gegen Verarmung, Entrechtung und Rassismus – Tacheles e.V. wird 25 – und ist heute notwendiger denn je!
tacheles-logoDer Erwerbslosen- und Sozialhilfeverein Tacheles wurde vor 25 Jahren, am 24. Februar 1994, als Reaktion auf die rassistischen Brandanschläge von Solingen und Mölln gegründet. Zentrales Motiv war es, Menschen in Notlagen durch praktisches, solidarisches Handeln zu unterstützen, ihre Rechte wahrzunehmen. Dabei wirkt die Überwindung materieller und gesellschaftlicher Ausgrenzung dem Gefühl sozialer Deklassierung entgegen und beugt somit rassistisch motivierten Neiddebatten und -handlungen vor. Der Verein ist als Interessenvertretung von Arbeitslosen und materiell benachteiligten Menschen im Laufe der Jahre über die Grenzen Wuppertals hinaus aktiv und bekannt geworden. Begonnen hat alles 1994 mit Sozialberatung am Küchentisch von Harald Thomé, Gründungsmitglied und heutiger Vorsitzende des Vereins. Seitdem wurden die Aktivitäten von Tacheles stetig ausgeweitet. Regional und bundesweit bekannt, betreibt der Verein inzwischen eine Homepage mit ca. 4,5 Mio. Zugriffen im Monat sowie ein Arbeitslosenzentrum mit Stadtteil- und Ausflugscafé an der Nordbahntrasse. Aber vor allem bietet Tacheles seit eh und je Sozialberatung an und trotz vergrößertem Team und neuen Räumlichkeiten kann der Verein den Bedarf an Hilfe und Unterstützung kaum decken. Die Tacheles-Beratung ist behördenunabhängig und parteiisch im Sinne der Ratsuchenden. Sie umfasst Informationen, Hilfestellungen und Tipps im Umgang mit den Ämtern sowie Unterstützung bei der Durchsetzung von Leistungsansprüchen gegenüber den Behörden. Die Sozialberatung wurde von der Vereinsgründung bis heute stets ehrenamtlich geleistet. Hierfür erhält der Verein keine öffentliche Förderung. (…) Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums ist für den 16. Juni rund um den Bahnhof ein großes „Fest der Solidarität“ geplant, das zusammen mit vielen anderen Wuppertaler Organisationen, Initiativen und auswärtigen Gästen gefeiert werden soll.“ Tacheles Pressemitteilung vom 20.02.2019 – wir gratulieren und danken für die tolle, fast ebenso lange Zusammenarbeit!!! weiterlesen »
tacheles-logo"Der Erwerbslosen- und Sozialhilfeverein Tacheles wurde vor 25 Jahren, am 24. Februar 1994, als Reaktion auf die rassistischen Brandanschläge von Solingen und Mölln gegründet. Zentrales Motiv war es, Menschen in Notlagen durch praktisches, solidarisches Handeln zu unterstützen, ihre Rechte wahrzunehmen. Dabei wirkt die weiterlesen »

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Überfall französischer Sondereinheiten (CRS) auf streikende Postbeschäftigte vor dem Arbeitsministerium in Paris: Sofortige Freilassung von Gael Quirante!
Wer eine Petition abgeben will..: Festnahme des streikenden Postlers Quirante durch die CRS im französischen Arbeitsministerium 20.2.2019Seit 11 Monaten kämpfen die Postbeschäftigten des Bezirks 92 um ihre Wiedereinstellung. Am Mittwoch, 20. Februar 2019 wollten sie, zusammen mit einer Reihe von UnterstützerInnen, mit einem Besuch beim Arbeitsministerium bewirken, dass dieses sich zum eindeutig illegalen Verhalten der Postdirektion verhalte. Wie sich die Ministerien verhalten wurde auch schnell deutlich: Die seit langen Jahren berüchtigten „Republikanischen Sicherheitskomitees“ (CRS) – lange Jahre vor der Polizei in der BRD im Marsmenschen-Outfit – wurden mobilisiert und nahmen dabei Gael Quirante, den Gewerkschafter von SUD PTT, der sozusagen zum persönlichen Symbol dieses Kampfes wurde, fest und verschleppten ihn ins 13. Kommissariat. In der Erklärung „Soutien à Gaël et libération immédiate“ des Gewerkschaftsbundes SUD Solidaires vom 20. Februar 2019 wird unterstrichen, dass die Kriminalisierung von Arbeitskämpfen eine inzwischen in Frankreich fast schon übliche Praxis geworden sei und dazu aufgerufen, am gleichen Abend vor der Kommissariat zu protestieren und die sofortige Freilassung von Gale Quirante zu fordern. Siehe dazu auch die Stellungnahme der SUD PTT zu dieser absurden Willküraktion, einen ausführlichen Videobericht von der Solidaritätsaktion am Abend – und den Hinweis auf unseren bisher letzten Bericht zum Kampf bei der „92″ weiterlesen »
Wer eine Petition abgeben will..: Festnahme des streikenden Postlers Quirante durch die CRS im französischen Arbeitsministerium 20.2.2019Seit 11 Monaten kämpfen die Postbeschäftigten des Bezirks 92 um ihre Wiedereinstellung. Am Mittwoch, 20. Februar 2019 wollten sie, zusammen mit einer Reihe von UnterstützerInnen, mit weiterlesen »

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Frankreich: Nach einem bewegten Doppelwochenende der „Gelbwesten“-Protestbewegung: Wie weiter?
Aufruf der CGT zum sozialen Streik am 19. März 2019 in FrankreichListen und Parteien gründen, oder doch lieber nicht? Antisemitismusproblematik: als solche sehr real, aber durch das Regierungslager gegen den Protest gewendet..; Frankreich debattiert und polemisiert, die „Gelben Westen“ (mit oder ohne eigenes Verschulden) mittendrin…“ Artikel von Bernard Schmid vom 20.02.2019 – wir danken! weiterlesen »
Aufruf der CGT zum sozialen Streik am 19. März 2019 in Frankreich"Listen und Parteien gründen, oder doch lieber nicht? Antisemitismusproblematik: als solche sehr real, aber durch das Regierungslager gegen den Protest gewendet..; Frankreich debattiert und polemisiert, die „Gelben Westen“ (mit oder ohne eigenes weiterlesen »

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Die LehrerInnen an den öffentlichen Schulen des US-Bundesstaates West Virginia erneut im Streik: Gegen den Ausbau der Privatschulen – der Landes-Senat macht einen „Rückzieher“
Streikversammlung der Lehrer in West Virginia am 19.2.2019 - ein schneller erster Erfolg, als der Landessenat sein Privatisierungsgesetz zurückzogIm letzten Jahr hatte ihr neuntägiger Streik dazu geführt, dass in einer ganzen Reihe von Bundesstaaten ebenfalls Schulstreiks stattfanden: Eine Bewegung gegen langjährige Kürzungspolitik (keineswegs nur in republikanisch regierten Bundesstaaten, wie es hierzulande gerne dargestellt wird) war im ganzen Land entstanden. Die eben immer – neben Lohnerhöhungen – mehr Geld für die Schulen insgesamt fordert. Dass nun die Regierung im Bundesstaat Virginia ein neues Gesetz verabschiedet haben will, das einen Teil des erhöhten Haushalts dem Ausbau privater Schulen (charter schools) zuwenden will, darf durchaus auch als Provokation gelten. Die Empörung darüber war so groß, dass sich die LehrerInnen-Gewerkschaften gezwungen sahen, erneut einen Streik auszurufen und zu organisieren, der, wie schon im Vorjahr, durch umfassende Aktivitäten der Mitglieder geprägt ist. Wobei die Debatten in Gewerkschaften und Belegschaften vor allem um die Frage geht, ob Privatschulen prinzipiell abgelehnt werden sollen, wogegen sich Gewerkschaften wehren, die der Demokratischen Partei besonders nahe stehen. Dass bereits der Streikbeginn so massiv war, dass der Senat von West Virginia einen Rückzieher machte und die gerade eben beschlossenen Maßnahmen aussetzte. ist sicherlich ein Erfolg – der aber eben noch nicht bedeutet, dass die weiteren Privatisierungsbestrebungen damit beendet wären. Zum Streik in West Virginia zwei aktuelle Beiträge weiterlesen »
Streikversammlung der Lehrer in West Virginia am 19.2.2019 - ein schneller erster Erfolg, als der Landessenat sein Privatisierungsgesetz zurückzogIm letzten Jahr hatte ihr neuntägiger Streik dazu geführt, dass in einer ganzen Reihe von Bundesstaaten ebenfalls Schulstreiks stattfanden: Eine Bewegung gegen langjährige Kürzungspolitik weiterlesen »

Cilip / Bürgerrechte & Polizei 117/2018 mit dem Themenschwerpunkt "Drohende Gefahren"Der Ruf der Polizei ist nicht mehr der beste. Die Reaktion der Beamten darauf scheint sich an der alten „Ist der Ruf erst ruiniert …“-Binsenweisheit zu orientieren. Ob Staatsdiener wie jüngst in Dresden mit voller Härte gegen Journalisten vor­gehen, ob sie offenbar Kollegen decken, die unter dem Kürzel „NSU 2.0“ Drohbriefe an eine Anwältin verschicken, ob sie sich im Alltag aufführen wie Hooligans und Richter in einer Person, ob sie offen fremdenfeindlich agieren oder sogar Gefangene in ihrer Obhut sterben: Nichts davon hat bisher dazu geführt, eine externe Kontrollstelle einzurichten, die sich dieser strukturellen Probleme annimmt. (…) Dass man sich nicht beschweren muss, wenn man sich nicht an die Regeln hält, ist ein Widerspruch in sich. Denn die Polizei ist ja angeblich dazu da, diese Regeln zu bewahren. Einen Jugendlichen grün und blau zu schlagen, der Wände mit Farbe anmalt, ist nicht Teil dieses Regelkatalogs. Dafür muss man normalerweise in Länder fahren, die etwa die Scharia anwenden. Komischerweise sind die Verteidiger von solch überhartem Vorgehen der Polizei meist die gleichen Menschen, die unbegründet Angst davor haben, den islamischen Strafkatalog bald in Deutschland über sich ergehen zu lassen. Paradox!...“ Kolumne Lügenleser von Juri Sternburg vom 19.2.2019 bei der taz online weiterlesen »
Cilip / Bürgerrechte & Polizei 117/2018 mit dem Themenschwerpunkt "Drohende Gefahren""Der Ruf der Polizei ist nicht mehr der beste. Die Reaktion der Beamten darauf scheint sich an der alten „Ist der Ruf erst ruiniert …“-Binsenweisheit zu orientieren. Ob Staatsdiener wie jüngst in Dresden weiterlesen »

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