Niger: Aggressives Frankreich. Lavierende USA. Russland könnte politisch profitie-ren. Und was sagen örtliche Gewerkschaften?
„… Allerdings bedeutet dies nicht, dass die Putschregierung deswegen unpopulär oder in breitesten Bevölkerungskreisen verhasst wäre. Dies ist bislang nicht der Fall, auch wenn die Gesellschaft grundsätzlich gespalten ist (und die Perspektive einer
Militärregierung natürlich nicht nur Jubel hervorruft). Doch es ist vor allem die, bislang verbale, Konfrontatio1n mit der Ex-Kolonialmacht Frankreich, welche ihr Unterstützung einträgt. Wie auch in den vorausgegangenen Putschfällen in der Nachbarstaaten Mali und Burkina Faso. Übrigens auch seitens von Gewerkschaften. Jedenfalls sind mehrere, darunter die wichtigsten, nigrischen Gewerkschaftsverbände derzeit in einer Unité d’actions syndicales (ungefähr: „Einheit für gewerkschaftliche Aktionen“) zusammengefasst. Diese unterstützt in einer am 03. August dieses Jahres unterzeichneten Erklärung – vgl. dazu das Dokument im Originalwortlaut, mitsamt Unterschriften und Stempeln, im Anhang als PDF – den Machtwechsel infolge des Putschs, sowie die Bestrebung nach nationaler Souveränität und verurteilt „die Instrumentralisierung der CEDEAO durch Frankreich“. (Letzteres bildet tatsächlich die vorantreibende Kraft hinter aktuellen Interventionsplänen.)…“ Artikel von Bernard Schmid vom 14.08.2023 – wir danken!
Tunesien und Libyen: Nach (mindestens) 27 nachgewiesenen Toten: Einigung zwi-schen Tunesien und Libyen über die Auf- bzw. Rücknahme in die Wüste vertriebener Migranten. Zugleich Verschärfung des Grenzschutzes
„… Unterdessen kam „wenigstens“ oder „endlich“ seit dem Donnerstag, den 10.08.2023 nun ein Abkommen zwischen Tunesien und dem Nachbarstaat Libyen über die (Wieder-)Aufnahme von rund 300; nach wie vor unter der Wüstensonne ausharrenden Migranten zustande. Diese, nachdem sie aus Tunesien in der Sahara abgesetzt worden waren, werden nun zwischen Libyen und Tunesien aufgeteilt und in beiden Ländern (rück-)aufgenommen. (…) Sei es, dass es sich v.a. die tunesischen Behörden aufgrund der infolge der Todesfälle doch wieder aufgewachten internationalen Aufmerksamkeit nicht mehr erlauben konnten, noch weitere der insgesamt 300 Betroffenen einfach in der Wüste verrecken zu lassen. Sei es, dass man in Tunis nun zu der Auffassung, der Abschreckung sei nun genüge getan, und man habe an den bisher verzeichneten Opfern ja bereits „ein Exemple statuiert“; im Glauben, dass dadurch weitere Zuwanderung (in Richtung Tunesien bzw. über Tunesien in Richtung EU) tendenziell unterbunden werde. Doch zugleich wird das Grenzschutzregime in der Region künftig verschärft…“ Kurzmeldung von Bernard Schmid vom 14.08.2023 – wir danken! Siehe den Volltext und Hintergründe im Dossier
Die Kriegsfrage: Nationalistisch oder internationalistisch betrachtet
„Krieg ist grundsätzlich und immer etwas, was nicht im Interesse des einfachen Bürgers, Arbeitsmannes oder von mir aus Untertanen ist. Weder im eigenen Land noch im Land, welches bekriegt werden soll oder von dem man bekriegt wird. Zum allem Überfluss dürfen und müssen die Untertanen mit eigentlich gleichgerichteten Interessen sich wechselseitig erschießen. Und das haben sie auch in der Geschichte der Menschheit reichlich getan. Getrennt von dieser aus der Arbeiterbewegung stammenden internationalistischen Sichtweise gibt es eine geopolitische Sichtweise: Welcher Herrscher positioniert sich wo, wie und tritt möglicherweise aggressiver auf, als der Kontrahent. So wirklich geht das den einfachen Bürger nichts an. Das ist ein Streit anderer Art und kein Lohnkampf – im Gegenteil. Viele sind tot und der Rest darf die Kosten des Krieges an der Heimatfront bezahlen. (…) Für einen Sozialisten, für einen Anarchisten, für die Arbeiterklasse gibt es und kann es niemals einen zu teilenden, zu akzeptierenden Grund für einen Krieg geben…“ Artikel von Klaus Hecker vom 10. August 2023 – wir danken!
„Interview vom Juli 2023 mit Klimaaktivistin Felicitas und BVGer Matthias Kurreck über die Kampagne #WirFahrenZusammen und eine neue Strategie für die Klimabewegung. Die Aktivist*innen von #WirFahrenZusammen werden die Tarifkampagne des Nahverkehrs (TV-N) 2024 unterstützen: „Ich stelle mir da immer so ein schönes Bild vor: Dass wir im Frühjahr 2024 80.000 Beschäftigte haben, die in die Auseinandersetzung für bessere Arbeitsbedingungen gehen und wir gleichzeitig als Klimabewegung auch mit 80.000 Leuten auf der Straße stehen.“ (aus dem Video)...“ Video bei labournet.tv (deutsch | 9 min | 2023)
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
Spenden willkommen unter IBAN DE 76430609674033739600