Wir trauern um Karl Fischbacher (Labournet-Austria)
Unser Lieblings-Kooperationspartner im weltweiten LabourNet-Verbund, der Gründer des Labournet-Austria , Karl Fischbacher ist am gestrigen Sonntag, 12. Januar 2020 68jährig nach langer Krankheit und doch überraschend verstorben. Nicht nur der linken Szene Wiens fehlt er schon länger – wir hoffen, dass Labournet-Austria in seinem Sinne fortgeführt werden kann…
Das angebliche Zugeständnis der französischen Regierung verhindert nicht die Armutsrente – der Kampf geht weiter, trotz Polizeigewalt, Propagandakampagnen und gewerkschaftlicher Spaltungspolitik
Unisono mit den bürgerlichen Medien in Frankreich schlagen auch die in der BRD den Ton an, eine wesentliche Forderung der Bewegung gegen Macrons Reform hin zur Armutsrente – die Verhinderung der Erhöhung des Eintrittsalters – sei erfüllt: Und begleitet dies mit Lob für die Lieblingsgewerkschaft von Frankreichs Bürgertum. Die CFDT – im Gegensatz zu den „Radikalen“ – versucht denn auch sofort, diesen „Ball“ aufzunehmen und gemeinsam mit der UNSA (die bei ihrer eigenen Gewerkschaft im Pariser Nahverkehr allerdings erfolglos blieb) Kurs auf ein Ende der Bewegung zu nehmen. In der gemeinsamen Erklärung „Jusqu’à la victoire“ vom 11. Januar 2020 (hier bei SUD Solidaires dokumentiert) unterstreicht die Intersyndicale ihre grundsätzlich andere Haltung: Weder handele es sich um ein wirkliches Zugeständnis, noch sei das Rentenalter die zentrale Frage, sondern das Punktesystem bei der Rentenberechnung bedeute eben ein Armutskonzept. Die beteiligten Organisationen CFE-CGC, CGT, FO, FSU, Solidaires, UNEF, UNL und MNL rufen zu weiteren Aktionen zunächst bis zum 16. Januar auf und kündigen an, am 15. Januar, bei einem erneuten Treffen, weitere Mobilisierung zu beschließen. Siehe dazu fünf weitere aktuelle Beiträge zur Kritik der angeblichen Zugeständnisse und ihrer gewerkschaftlichen Fanclubs, sowie der wachsenden Polizeigewalt
„Guten Tag, Angola, wir sind vom Internationalen Währungsfonds. Wir würden mit Ihnen gerne über unsere Bibel reden, besonders über Buch Eins – schmerzhafte Reformen“
In diesen Tagen macht vor allen Dingen das Verfahren gegen die Tochter des ehemaligen Staatspräsidenten Isabel dos Santos auch außerhalb Angolas Schlagzeilen: Die reichste Frau Afrikas bekam ihre (besser wohl: Einige ihrer) Konten eingefroren wegen des laufenden Betrugsverfahrens gegen sie und ihren Ehemann. Ein Zeichen für zumindest zwei Dinge auf einmal: Die „Veteranen-Bereicherung“ der MPLA ist nach beinahe 4 Jahrzehnten offensichtlich ans beginnende Ende gelangt. Und die neuen Kräfte, die da am Werk sind, wollen die seit langem eingeschlagene Förderung der Privatwirtschaft wesentlich aktiver und systematischer vorantreiben als bisher – auch gedrängt von den Problemen, die die auf Erdöl basierende Wirtschaft erlebt. Weswegen man mit dem Internationalen Währungsfonds zusammen arbeitet – dessen Schreibtisch-Sturmtruppen ihr übliches Programm umsetzen wollen, ganz ohne auf Änderungen im Ton bei Sonntagsreden Rücksicht zu nehmen. Die jüngsten Streiks der Ölarbeiter bei Halliburton – einer der neuen wichtigen „Partner“ des staatlichen Ölkonzerns Sonangol – seien, so ein Sprecher der Regierung, nur der Anfang, man werde mehr davon erleben, wenn erst das Programm mit dem IWF „umgesetzt“ werde, aber damit werden man leben müssen – und können. Zur aktuellen Entwicklung in Angola eine kleine Materialsammlung, in der versucht wird, das Abkommen mit dem IWF in den Rahmen des Veränderungsprozesses nach dem Ende des Santos-Regimes zu stellen
[Buch] Entgrenzte Arbeit, (un-)begrenzte Solidarität? Bedingungen und Strategien gewerkschaftlichen Handelns im flexiblen Kapitalismus
„Arbeit im Gegenwartskapitalismus ist zu weiten Teilen entgrenzte Arbeit. Sie soll zeitlich, räumlich sowie normativ möglichst unbeschränkt, d.h. flexibel sein. Bewährte soziale Strukturen und rechtliche Referenzrahmen verlieren demgegenüber an Bedeutung. Damit gehen vielfach soziale Desintegration, (betriebliche) Fragmentierung sowie prekäre Beschäftigungs- und Lebensverhältnisse einher. Ausgehend von dieser Problemlage diskutieren die Beiträge des Sammelbandes entgrenzte Arbeit als Herausforderung gewerkschaftlicher Solidarisierung im nationalen und internationalen Kontext. Indem jeder wissenschaftliche Beitrag aus der gewerkschaftlichen Praxis kommentiert wird, werden Dialoge zwischen kritischer Wissenschaft und Gewerkschaft initiiert. Der Band will damit zu einer praxisorientierten Arbeits- und Gewerkschaftsforschung beitragen.“ Info des Verlags Westfälisches Dampfboot zum von Carmen Ludwig, Hendrik Simon und Alexander Wagner herausgegebenen Buch (Münster 2019, 258 Seiten, 25 Euro, ISBN: 978-3-89691-275-6) – siehe dazu weitere Informationen und als Leseprobe im LabourNet Germany das Vorwort von Frank Deppe – wir danken!
33. Interventionen » Kampf um Grundrechte » Kommunikationsfreiheit und Datenschutz » Überwachung und Datenschutz » Datenschutz und EU » Dossier: EU-Paket zum Datenschutz (ePrivacy)
AKTUELL BEI LABOURNET.TV: Tage des Kampfes, Tage der Trauer
„Zehntausende Migrant_innen schuften in den Gewächshäusern Südspaniens für Hungerlöhne, damit die europäischen Supermärkte ganzjährig frisches und billiges Gemüse anbieten können. Dieser eindringliche, sehenswerte Film von Aline Juárez Contreras erzählt die Geschichte von 22 marokkanischen Arbeiter_innen, die sich zur Wehr setzen und der Ausbeutung und Diskriminierung im Plastikmeer von Almería Organisierung und Solidarität entgegensetzen.“ Video bei labournet.tv (spanisch mit dt. UT | 31 min | 2019)
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi