Klimabewegung ohne Klasse? Über die Krise der Ereignispolitik und den Ausweg einer ökologischen Klassenpolitik
„In diesem Artikel argumentieren wir, dass dominante Akteure der deutschsprachigen Klimabewegung eine Strategie der Ereignispolitik verfolgen, die die herrschenden Verhältnisse nicht hinreichend adressieren kann. In einem ersten Schritt veranschaulichen wir, dass die Strategie der Ereignispolitik sich unkritisch auf den Staat bezieht, Arbeit und Klasse ausspart, daher kaum materielle Macht aufbauen kann und auch auf dem ideologischen Terrain fehlschlägt. In einem zweiten Schritt argumentieren wir, dass eine Strategie der ökologischen Klassenpolitik das Potenzial hat, Staat und Kapital ideologisch und materiell etwas entgegenzusetzen, und diskutieren ihre Probleme.(…) Die Strategie der ökologischen Klassenpolitik ist aber auch mit einigen Schwierigkeiten konfrontiert, die wir abschließend thematisieren wollen. Erstens findet der Labour Turn in der Klimabewegung wie auch in der radikalen Linken nach wie vor wenig Unterstüt zung (Klima & Klasse 2024). Denn ökologische Klassenpolitik ist im Gegensatz zu Ereignispolitik oder revolutionärer Militanz mühsam, weniger aufregend und daher unattraktiv. Auch bestehen Berührungsängste mit Arbeiter*innen; Kämpfe auf dem Terrain des Staates und in Gewerkschaften werden aus ideologischen Gründen von revolutionären ökologischen Akteuren zu oft ausgeschlossen…“ Artikel von Caesar Anderegg und Leon Switala in PROKLA 219 vom Juni 2025
Wir danken der Prokla-Redaktion und emfehlen die gesamte PROKLA 219 mit dem Schwerpunkt „Sozial-ökologische Bewegungen im Spannungsfeld von Staat und Demokratie“
Siehe weitere Beiträge zur Debatte um Klima-Klassenkampf im Dossier
21. Interventionen » Asyl, Arbeitsmigration und Antirassismus » Asylrecht und Flüchtlingspolitik » Aufenthalt und Ausweisung » Abschiebung und Proteste » Was heißt eigentlich »sicheres Herkunftsland«?
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AKTUELL BEI LABOURNET.TV: Lars Hirsekorn über die Automobilindustrie
„Lars Hirsekorn arbeitet seit 1994 bei VW in Braunschweig und ist Mitglied des dortigen Betriebsrates. Er spricht über den Tarifabschluss, der im Dezember 2024 bei VW abgeschlossen wurde und den Zustand der deutschen Automobilindustrie im Allgemeinen. Bei VW sollen 35.000 Stellen abgebaut und die Profitrate auf 6% gebracht werden. Die Arbeiter*innen sind wütend auf die IG-Metall, die nach ein paar Stunden Warnstreik einen solchen Abschluss gemacht hat, – ohne die Streikkasse angerührt zu haben und vor allem ohne Rücksprache mit der Belegschaft. Hirsekorn ist Mitinitiator einer Aktionszeitung, die den Widerstand und Debatten in der Automobilindustrie anfachen soll.“ Video bei labournet.tv (deutsch | 32 min | 2025)
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
Spenden willkommen unter IBAN DE 76430609674033739600