aus der Reihe „was fehlt“ heute die zynische Gedenkmünze „Pflege“ (toppt sogar den Lavendel) und der Impf-Patriotismus eines Gesundheitsministers, der ja Impfstoffe lieber weg wirft, als Pharma-Profite zu schmälern und/oder an Afrika oder Südamerika zu denken (dazu gibt es heute aber genug unter „Politik“) …
a) Unsere (netz)exklusiven Veröffentlichungen seit dem letzten Newsletter:
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Streiken gegen Amazon – geht da endlich was?
„Amazon ist in aller Munde. Medien und PolitikerInnen kriegen Gänsehaut angesichts des Reichtums und der Macht eines Jeff Bezos. Aber auch die Linke erschaudert vor der »totalen Kontrolle« der schlecht bezahlten und »menschenunwürdig ausgebeuteten« ArbeiterInnen in den Amazon-Lagern. Wieder einmal verklebt der Mythos der alles beherrschenden kapitalistischen Technologie die Hirne und verfälscht die politische Intervention! Die ArbeiterInnen nur als krass überwacht, atomisiert und ohnmächtig darzustellen, ist der typisch paternalistische Zugang vieler Linker und der meisten Gewerkschaften (»die Arbeiter sind ohne uns schwach«). In den folgenden Beiträgen schauen wir uns den Arbeitsprozess in einem Amazon- und im Lager eines Drogeriemarkts genauer an. Die ArbeiterInnen dort sind keineswegs hirnlose Maschinenanhängsel…“ Artikel aus der Wildcat Nr. 108 „Kämpfe in der Logistik“ vom Sommer 2021 – wir danken der Redaktion!
„Es handelt sich um Laila El Harim, 40 Jahre jung. Sie ist am 3. August 2021 in einem Unternehmen in der Provinz Modena bei der Arbeit ums Leben gekommen. Das Unternehmen produziert Behälter für Eiscreme und Backwaren; Laila arbeitete an einer Schneidmaschine und blieb in der Maschine stecken, während sie „weiterarbeitete“. Laila El Harim hatte eine 4-jährige Tochter und wollte dieses Jahr ihren Lebenspartner heiraten. Die Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung wegen „fahrlässiger Tötung“ eingeleitet und die Arbeitsmaschine beschlagnahmt, um den genauen Ablauf der Ereignisse zu verstehen. Internen Quellen zufolge war die Maschine im „Wartungsmodus“ und nicht, wie eigentlich vorgesehen, im „Arbeitsmodus“ eingeschaltet, so dass die Sensoren den automatischen Stopp bei einem Notfall nicht einschalten konnten. Vor einigen Tagen wurden die Zahlen der tödlichen Arbeitsunfälle publiziert (siehe Italien News vom 23. Juli): Nur im 2020 nahmen sie um 29% im Vergleich zum Vorjahr zu, das sind 1538 Arbeitstote jährlich, was einem täglichen Durchschnitt von mehr als 4 Personen entspricht. Die Gründe liegen bei der mangelnden Durchsetzung von Sicherheitsvorschriften und den hohen Arbeitsrhythmen.“ Bericht von Maurizio Coppola vom 4.8.2021 – wir danken!
AKTUELL BEI LABOURNET.TV: Das Leben hat keine Zeit zu verlieren
„Las Kellys sind Frauen, die in Hotels saubermachen. Sie haben sich als Gewerkschaft organisiert und sind in mehreren Städten in Spanien präsent. Um ihre Ausbeutung zu beenden gründen sie jetzt eine Hotelbuchungszentrale, bei der die Kund_innen Unterkünfte in Hotels buchen können, in denen gute Arbeitsbedingungen herrschen. „Wir möchten beweisen, dass wir es machen können. Dass man mit Würde arbeiten kann.“ (aus dem Video) Anfang 2022 soll die Platform namens „Yo reservo con Las Kellys“ (Ich reserviere mit den Kellys) bereits in Betrieb gehen, denn „das Leben hat keine Zeit zu verlieren„.“ Video bei labournet.tv (spanisch mit dt. UT | 9 min | 2021)
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
Spenden willkommen unter IBAN DE 76430609674033739600