DHL Leipzig: Von der Arbeit ausgeschlossen wegen Antimilitarismus. Gewerkschafter nach Rede auf Demo gegen Waffenexporte freigestellt

An urgent Call from Palestinian Trade Unions: Stop Arming Israel„»Mein Name ist Christopher, ich komme gerade aus der Nachtschicht.« Mit diesen Worten wandte sich Christopher T. am 23. August an die Teilnehmer eines »March to Airport« gegen die Militarisierung am Flughafen Halle-Leipzig und insbesondere gegen Waffenlieferungen an Israel. (…) Christopher T. begründete in seinem kurzen Redebeitrag, warum er sich daran beteiligte, und begrüßte Kolleg*innen. »Es ist uns als Flughafenarbeiter ein großes Anliegen, dass unsere Arbeit nicht dem Krieg dient«, betonte T., der auch als Vertrauensmann bei der Gewerkschaft Verdi aktiv ist. (…) Doch für T. hat sein kurzer Auftritt gravierende Folgen. DHL hat ihn freigestellt. Seitdem darf er den Betrieb nicht mehr betreten und bekommt rund ein Viertel weniger Lohn. (…) T. will gegen seine Freistellung juristisch vorgehen. Dafür braucht er den Rechtsschutz seiner Gewerkschaft. Zum Umgang von Verdi mit seinem Fall äußert er sich differenziert…“ Artikel von Peter Nowak vom 23.09.2025 in ND online externer Link – siehe mehr daraus und dazu:

  • DHL Leipzig: Aufruf „Kein Transport für Völkermord – Solidarität mit Palästina ist kein Verbrechen – Sofortige Rücknahme der Kündigung Christophers!“ zum Mitzeichnen New
    Ende August beteiligten sich 600 bis 700 Menschen an einem Marsch zum Flughafen Leipzig/Halle. Vor dem Flughafen und den Hallen von DHL forderten sie auf einer Kundgebung ein Ende aller Transporte von Rüstungsgütern an den Staat Israel. Der Flughafen Leipzig/Halle ist ein zentrales Drehkreuz für militärische Transporte der Bundesrepublik, von NATO-Staaten und auch Israels. (…)
    Unter den Teilnehmern des Marsches war Christopher, ver.di-Vertrauensmann bei DHL. In seiner Rede verwies er auf Beispiele aus Griechenland und Italien, wo Hafenarbeiter Waffenlieferungen an den Staat Israel durch Streiks und Blockaden verhinderten. Unter Beifall führte er aus: „Wir können uns nicht darauf verlassen, dass DHL zu der Einsicht gelangt, dass diese Lieferungen verwerflich sind, denn für die ist das ein Riesengeschäft. Wir müssen auf unsere eigene Kraft vertrauen. (…) Arbeiter schießen nicht auf Arbeiter – kein Transport für Völkermord!“ (…)
    Wegen seiner Rede wurde Christopher von DHL erst freigestellt und inzwischen fristlos gekündigt. Die Unterzeichnenden fordern von DHL die Rücknahme der Kündigung. Von unseren Gewerkschaften fordern wir als aktive Mitglieder, Christopher politisch und juristisch zu verteidigen und den Angriff von DHL auf unseren Kollegen sowie auf gewerkschaftliche Organisierung und Diskussion im Betrieb entschieden zurückzuweisen
    …“ Aufruf der Gewerkschafter:innen für Gaza externer Link samt ErstunterzeichnerInnen
  • ver.di-Vertrauensmann Christopher T. nach Freistellung nun durch DHL Leipzig gekündigt: Solidaritätsresolution in Vorbereitung
    • Kündigung wegen gewerkschaftlichen Friedensengagements – Sagt NEIN! zu Repression und Maßregelung!
      Auf der Demonstration zum Flughafen Halle/Leipzig am 23. August, auf der gegen Waffentransporte für Israels Völkermord in Gaza protestiert wurde, machte der DHL-Mitarbeiter und ver.di-Kollege und -Vertrauensmann Christopher T. deutlich, dass von dort Waffenlieferungen abgehen. Unter anderem sprach er davon, dass der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall ein DHL-Kunde sei. Wenige Tage später wird er erst von seiner Arbeit freigestellt, mittlerweile wurde er fristlos gekündigt (…) Deshalb unterstützt ´Sagt NEIN!´ die Solidaritätsresolution ´Kein Transport für Völkermord! Solidarität mit Palästina ist kein Verbrechen – Sofortige Rücknahme der Kündigung Christophers´, für die aktuell noch Unterstützer*innen gesucht werden. Eure Solidarität und Unterstützung erklärt Ihr bitte gegenüber dem Unterstützer*innenkomitee unter: soli-christopher@proton.me. Wenn DHL damit durchkäme und diese Schweinerei Schule macht, dann müssen wir uns noch wärmer anziehen, als es der eisige Wind der Repression jetzt schon erfordert… (…)
      Wir erwarten von der Gewerkschaft ver.di, dass sie Christopher entsprechend ihrer Rechtsschutzrichtline den erforderlichen juristischen Beistand gewährt – wenn erforderlich bis zum Bundesarbeitsgericht und zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Wir fordern den ver.di-Bundesvorstand  auf, sich umgehend zum rechtswidrigen Vorgehen von DHL öffentlich zu positionieren und sich mit Christopher solidarisch zu erklären…“
      Aus der Neuigkeit vom 25.09.2025 externer Link zur Petition Sagt Nein! Gewerkschafter:innen gegen Krieg, Militarismus und Burgfrieden externer Link
    • Interessent/innen können sich unter soli-christopher@proton.me melden, wir haben bereits!
  • Gewerkschafter bei DHL freigestellt wegen Antimilitarismus
    Weiter aus dem Artikel von Peter Nowak vom 23.09.2025 in ND online externer Link: „… Er rechnet allerdings mit der Unterstützung seiner Gewerkschaft bei den juristischen Auseinandersetzungen. Dabei wird es auch um die Frage der freien Meinungsäußerung gehen. Denn T. hat auf der Demonstration zwar ausdrücklich als DHL-Arbeiter gesprochen. Er tat dies aber nicht in seiner Arbeits-, sondern in seiner Freizeit.
    Er hat auch keineswegs DHL angegriffen, sondern ausdrücklich betont, dass die Kolleg*innen Welthandel betreiben und die Welt verbinden wollen. Er hat sich nur dagegen gewandt, dass diese Arbeit dem Krieg dient. Er verweist auch darauf, dass es bei DHL schon vor dem Marsch ein Flugblatt kämpferischer Gewerkschafter*innen gab, die erklärten, dass ihre Arbeit nur friedlichen Zwecken dienen soll.
    DHL begründet die Freistellung damit, dass T. angeblich Betriebsgeheimnisse preisgegeben habe, weil er gesagt hat, dass er auch schon Pakete von DHL in der Hand gehabt habe, bei denen einem »richtig anders« werde, und dass man diese eigentlich nicht befördern wolle.
    Mittlerweile haben sich zahlreiche Gruppen, die den Marsch organisiert haben, mit T. solidarisch erklärt. Für sie ist es auch ein Präzedenzfall. Denn künftig könnten auch andere Arbeiter*innen von Repressalien betroffen sein. T. hatte in seiner Rede auch auf antimilitaristische Streiks und Proteste in griechischen und italienischen Häfen in den vergangenen Monaten verwiesen. Bei DHL sei er nicht der Einzige, der wegen rüstungskritischer Äußerungen sanktioniert wird, sagt er. Ihm sei ein weiterer Fall bekannt
    …“
  • DHL-Mitarbeiter wendet sich gegen Waffentransporte – und wird deswegen freigestellt
    Aktuell berichten verschiedene Medien von der Freistellung eines DHL-Beschäftigen – wegen seiner Kritik an Waffentransporten nach Gaza…“ Meldung vom 20.09.2025 in rf-news.de externer Link
  • Waffenumschlag am Airport Leipzig/Halle: DHL geht gegen Kriegsgegner vor
    Logistikmitarbeiter Christopher T. spricht auf Demo gegen Waffenlieferungen. Einige Sätze könnten ihn nun seinen Job kosten…“ Artikel von Steffen Höhne vom 19.09.2025 in mz.de externer Link (im Abo)
  • „Arbeiter schießen nicht auf Arbeiter“
    Die inkrimierte, vollständige Rede von Christopher T. am 23. August beim Marsch zum Flughafen gegen die Lieferung militärischer Güter an den Staat Israel ist hier dokumentiert: https://archive.org/details/rededhl2308 externer Link und nun auch auf labournet.tv externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=230772
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