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Die indische Rechtsregierung lässt ihre Schlägerbanden jetzt auch auf Studierende los

Speak Up! Sozialer Aufbruch und Widerstand in Indien„… Ein vermummter und mit Eisenstangen bewaffneter Mob drang in die Uni im Süden Delhis ein. Lehrende wie Studierende wurden bedroht, ernsthaft verletzt und der Campus wurde demoliert. 24 Personen mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Alle AngreiferInnen konnten später unbehelligt fliehen. Denn laut Augenzeugen griff die Polizei erst nach Stunden ein. Die Polizei dementiert das. Die Fotos und Videos von der Gewalt lösten Empörung aus. Eines zeigt die blutüberströmte Präsidentin der JNU-Studentengewerkschaft, Aishe Ghosh. Die Angreifer hatten es auf unbequeme Köpfe wie Ghosh abgesehen. In den letzten Wochen waren bereits zwei andere Universitäten in Nordindien attackiert worden, nachdem es dort zu Protesten gegen das umstrittene Migrationsgesetz gekommen war, das viele als anti-muslimisch verstehen. Die Angegriffenen an der JNU sind überzeugt, dass sie rechten Hindufundamentalisten attackiert wurden. Die JNU ist manchen aus dem politischen Spektrum der regierenden hindu­nationalistischen Volkspartei BJP schon lange ein Dorn im Auge. Sie ist ihnen zu rebellisch und zu links. Zuletzt widersetzten sich die Studierenden der JNU einer Erhöhung der Unigebühren. Als Angreifer werden Mitglieder der hindunationalistischen ABVP vermutet, die quasi die Studentenorganisation der BJP ist. Einige Opfer wollen auch einige Täter erkannt haben, da sie von denen zuvor schon mit Steinen beworfen worden waren. Aus Protest gegen den Angriff und aus Solidarität mit den Opfern haben am Montag Menschen in mehreren indischen Städten demonstriert…“ – aus dem Beitrag Schlägertrupp greift Uni an“ von Natalie Mayroth am 06. Januar 2020 in der taz online externer Link über die jüngste terroristische Attacke der Modi-Banden. Zu diesem Angriff, der zu einer wachsenden Welle von fundamentalistischen Terror-Kampagnen gehört – die von den religiös diktierten Staatsbürgerschaftsgesetzen nochmals befeuert wurde – zwei weitere aktuelle Beiträge und der Hinweis auf den Beitrag im LabourNet Germany, der diesen Überfall erstmals berichtete:

  • „Offene Gewalt“ von Silva Lieberherr und Aditi Dixit am 08. Januar 2020 in der jungen welt externer Link berichten über die Täter: „… Mittlerweile erhärtet sich der Verdacht, dass sich der orchestrierte Angriff vor allem gegen Linke richtete. Die ABVP ist die Studierendenorganisation der Rashtriya Swayamsevak Sangh (RSS), der extrem rechten, paramilitärischen Mutterorganisation der regierenden BJP. Studierende hatten die Angreifer als ABVP-Mitglieder erkannt, und mittlerweile hat die Onlinezeitung Scroll Chatverläufe veröffentlicht, die diesen Verdacht stützen. Bisher gab es noch keine Festnahmen. Die Polizei hat jedoch eine Anzeige des Sicherheitspersonals gegen Gosh und 19 andere wegen Vandalismus aufgenommen. Ghosh, die im Dachverband die marxistische Studierendenvereinigung vertritt, hatte bei dem Angriff Kopfverletzungen davongetragen. Sie gab sich auf der Pressekonferenz weiterhin kämpferisch und kündigte an, »jede Eisenstange, die gegen die Studierenden eingesetzt wird«, mit Debatte und Diskussion zu beantworten (…). »Die JNU wird ihre demokratische Kultur aufrechterhalten.«...“
  • „India: Police Fail to Protect Students“ am 07. Januar 2020 bei Human Rights Watch externer Link ist eine Meldung, in der sowohl darauf hingewiesen wird, dass der Überfall drei Stunden andauerte – ohne polizeiliche Aktivität, als auch durch Hinweise auf verschiedene polizeiliche Aktionen insbesondere der letzten Wochen deutlich macht, dass dies kein Einzelfall ist, während die Polizei umso schneller und intensiver „aktiv“ werde, wenn Regierungsgegner irgendwelche auch noch so friedlichen Proteste organisieren…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=160302
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