- Automobilindustrie
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- Chemische Industrie
- Dienstleistungen, privat und Öffentlicher Dienst
- Elektro- und Metall(-Zulieferer)
- Elektrotechnik
- Energiewirtschaft (und -politik)
- Fahrzeugbau (Vom Fahrrad, über Trecker bis zum Flugzeug)
- Gewerkschaften als Arbeitgeber
- Holz, Papier, Glas und Kunststoffe
- Landwirtschaft und Gartenbau
- Lebens- und Genussmittelindustrie
- Maschinen- und Anlagenbau
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- Sonstige Branchen
- Stahl-Industrie
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[Rezension] Digitaler Imperialismus: Das neue Gewand der Ausbeutung
„Techkonzerne üben mit Daten und Algorithmen Macht aus und befeuern ein digitales Wettrüsten, das vor allem zulasten des Globalen Südens geht. Wie war das noch mal mit der grossen Erzählung von der digitalen Revolution als Demokratisierungs- und Entwicklungsmaschine, dank der auch der Globale Süden zu den Industriestaaten des Nordens wird aufschliessen können? Mit dem Mantra von «AI will fix it» – die KI wirds schon richten – als Update? Wenn der Techjournalist Ingo Dachwitz und der Globalisierungsexperte Sven Hilbig dieses längst hohl gewordene Versprechen erneut aufrufen, dann als rhetorische Steilvorlage, um es in ihrem Buch «Digitaler Kolonialismus» ein für alle Mal zu dekonstruieren. Man liest sie atemlos, ihre Punkt-für-Punkt-Abrechnung, in deren Verlauf sie eine stringente Gegenerzählung aufbauen: Der Kolonialismus wirkt bis heute fort – in strukturellen Abhängigkeits- und Ausbeutungsverhältnissen, geschaffen in Eroberungszügen von neuen, ungleich mächtigeren Kolonialherren…“ Rezension von Franziska Meister in der WOZ vom 14. August 2025
und mehr daraus/dazu:
- Mythos grüne Digitalisierung: KI und der neue Raubbau am Globalen Süden
„… Vor allem im Wettrennen um die schnellste und klügste Künstliche Intelligenz sind Rechenzentren eine der wichtigsten Infrastrukturen. Nicht nur der Datenhunger der sogenannten Großen Sprachmodelle ist schier endlos, auch ihr Bedarf an Rechenkapazität kennt keine Grenzen. Mit jeder neuen KI-Generation werden auch die dafür benötigten neuronalen Netze immer größer, um mehr komplexe Inhalte abbilden zu können. Ohne die Cloud-Kapazitäten von Microsoft, Google und Amazon wäre der aktuelle KI-Hype schlicht nicht möglich. In Nordamerika, in Europa und in Teilen Asiens hat die jüngste Welle der Künstlichen Intelligenz deshalb einen regelrechten Bauboom für Rechenzentren ausgelöst. (…)
KI und Rechenzentren: Der Energieverbrauch steigt und steigt
Der Bauboom bei Rechenzentren ist kein globales Phänomen. Zwar betrifft er in geringerem Ausmaß auch Lateinamerika und Afrika, wo sich das Investitionsvolumen durchaus erhöht hat, doch die meisten Rechenzentren (ent-)stehen in den Industrieländern. Nach Zahlen des Infrastrukturdienstleisters Enconnex aus 2024 befinden sich mehr als ein Drittel der weltweiten Rechenzentren in den USA, etwa 3000 von 8000. Erst Anfang 2024 eröffnete Google auch in Johannesburg ein Cloud-Datenzentrum, das erste des Unternehmens in Afrika überhaupt. Wenn es darum geht zu erfahren, wie viel Energie solche Rechenzentren verbrauchen, werden die Techkonzerne auffällig schmallippig. Klar ist: Trotz technischer Fortschritte steigt mit der Rechenleistung auch der Energieverbrauch. Rechenzentren bestehen aus einer gewaltigen Ansammlung von Hochleistungscomputern, die rund um die Uhr betrieben und gekühlt werden müssen. Um sicherzustellen, dass Daten nicht verloren gehen, speichern die Techkonzerne Daten doppelt und dreifach auf verschiedenen Servern. Bei Chatvideos gilt die Faustregel, dass sie siebenfach von über den Globus verteilten Cloudanbietern gespeichert werden.
Wegen der mangelnden Transparenz der Betreiber von Rechenzentren gibt es bis heute Probleme beim Monitoring ihres Energieverbrauchs. (…) Rechenzentren verbrauchen allerdings nicht nur Unmengen von Strom, sondern auch riesige Mengen an Wasser für die Kühlung. (…)
Der Bau neuer Rechenzentren wird aufgrund der Anforderungen an die Strominfrastruktur weltweit zu einem umstrittenen Thema. Im krassen Gegensatz dazu stehen die Rhetorik von Techkonzernen und die Politik in den Industrieländern. Denn die Akteure versprechen nicht nur rasante Fortschritte bei der Nachhaltigkeit von Rechenzentren, sondern verkaufen Digitalisierung und Künstliche Intelligenz insgesamt als großen Motor für Umwelt- und Klimaschutz. (…)
Mit seinem unstillbaren Hunger nach Speicher- und Rechenkapazität erweist sich der Hype um Künstliche Intelligenz derzeit als noch größerer Klimasünder. Der Betrieb von Rechenzentren ist nur die eine Seite, hinzu kommen Faktoren wie die Herstellung der notwendigen Hochleistungschips. Bei den Anwendungen der generativen Künstlichen Intelligenz kommt zum Energieverbrauch für das Training der dahinterliegenden großen Sprach- oder Bildmodelle auch der Verbrauch für die Nutzung durch Millionen Menschen. (…)
Eine ungleiche Verteilung von Profiten und Kosten
Es lässt sich festhalten: Wer vom digitalen Fortschritt profitiert und wer dafür den Preis zahlen muss, ist global äußerst ungleich verteilt. Darauf verweist nicht zuletzt Rebeca Grynspan, die Generalsekretärin der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung. „Die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Umwelt sind ein globales Problem, aber die Folgen sind nicht gleichmäßig verteilt“, schreibt Grynspan im Vorwort des 2024 veröffentlichten UNCTAD Berichts. „Die Entwicklungsländer, die oft reich an den für die digitalen Technologien benötigten Ressourcen sind, tragen eine unverhältnismäßig große Last der Kosten, während sie nur begrenzte Vorteile daraus ziehen.“ (…)
Eine vermeintliche Lösung für das Problem der wachsenden Elektroschrottberge sehen einige Geschäftsleute darin, den Müll einfach im Globalen Süden abzuladen. Das ist zwar meistens illegal, aber ein einträgliches Geschäft. So landen jährlich Millionen Tonnen Elektroschrott – alte Bildschirme, Computer, Fernseher und Kühlschränke – auf riesigen Müllhalden wie der Agbogbloshie am Rande von Ghanas Hauptstadt Accra. Arbeiter:innen versuchen hier – ohne Schutzausrüstung – wiederverwertbare Rohstoffe wie Aluminium und Kupfer aus dem Müll der Industriestaaten zu gewinnen, was oft über offenem Feuer und unter Entwicklung hochgiftiger Gase passiert. Greenpeace prägte hierfür bereits in den 1990er Jahren den Ausdruck „Toxic Colonialism“. Knapp 13 Millionen Frauen und 18 Millionen Kinder arbeiteten nach Zahlen der Weltgesundheitsorganisation im Jahr 2021 auf Elektroschrottmüllhalden im Globalen Süden. Arbeiter:innen, die Gold und Kupfer aus alten Geräten recyceln wollen, seien bis zu 1000 giftigen Substanzen ausgesetzt, sagt die WHO. (…)
Zum riesigen Energie- und Wasserbedarf der Digitalisierung und dem Problem des Elektroschrotts gesellt sich der gewaltige Rohstoffhunger…“ Artikel von Ingo Dachwitz und Sven Hilbig in den Blättern vom September 2025
u.a. auch zu Kobalt und Kongo… siehe dazu unser Dossier: Kinder – Kobalt – Zwangsarbeit: Im Kongo. Nun eine Klage gegen globale Technologiekonzerne - Weiter aus der Rezension von Franziska Meister in der WOZ vom 14. August 2025
: „… Sie führen keine Staaten, sondern Konzerne und haben innert kürzester Zeit mithilfe von Daten, digitalen Diensten und künstlicher Intelligenz globale Imperien aufgebaut, die sich jeglicher demokratischen Kontrolle entziehen. Vieles davon ist nicht grundsätzlich neu. Aber Dachwitz und Hilbig nehmen in ihrer Analyse nicht nur das Agieren von Big Tech aus den USA ins Visier, sondern auch deren Konkurrenz aus China, die mit staatlicher Rückendeckung in Afrika operiert. Und sie werfen ein Schlaglicht auf die unrühmliche Rolle, die das rohstoffarme Europa in dieser neokolonialen Dynamik spielt. Dass sie dabei ihre privilegierte Position als weisse Männer aus dem Norden mitreflektieren und auf die Kompetenz von Stimmen aus dem Süden setzen, ist über weite Strecken ein Gewinn. (…) Ursprung und Treiber des digitalen Kolonialismus ist der «Ressourcenfluch» vieler Länder Afrikas. Techkonzerne und die geopolitischen Grossmächte hinter ihnen ringen in einem gnadenlosen Wettlauf um den Zugang zu den strategischen Rohstoffen der Digitalisierung, die sich namentlich in der Demokratischen Republik Kongo, einem der weltweit ärmsten Länder, konzentrieren: Kobalt, Kupfer, Seltene Erden, Nickel, Wolfram, Gallium, Germanium und Lithium. Zum neokolonialen Muster gehören dabei vor allem die rücksichtslose Ausbeutung von Mensch und Natur, nicht nur beim Abbau. Sämtliche Aufbereitungs- und Verarbeitungsschritte bis zum digitalen Endprodukt finden im industrialisierten Norden statt, wohin auch alle Profite fliessen. (…) Kritisch setzen sich Dachwitz und Hilbig auch mit Europa auseinander, dem ursprünglichen Zentrum kolonialer Macht, wo die EU aktuell mehr schlecht als recht versucht, dem monopolartigen Überwachungskapitalismus der Techkonzerne mit Regulierungen oder dem Aufbau eigener digitaler Infrastrukturen beizukommen. Bloss, wie soll das funktionieren, wenn wie im Fall des Cloudprojekts «Gaia-X» auch Microsoft, Google, Amazon, Huawei, Alibaba und sogar der Überwachungskonzern Palantir (…) beteiligt sind? Überhaupt mischt die EU längst in der neokolonialen Ausbeutung und Unterdrückung Afrikas mit (…) Aus der Perspektive des Globalen Südens zeigt Europa zunehmend ungeschminkt die altbekannte koloniale Fratze der Macht. Und so konsequent es ist, dass die beiden europäischen Autoren auch das Schlusswort einer Stimme aus dem Süden überlassen: Der vermeintliche Lichtblick wider den digitalen Kolonialismus kommt überraschend naiv daher, was ärgerlich ist. Als wärs ein Kochrezept, skizziert die guatemaltekische Techanwältin und Menschenrechtsaktivistin Renata Ávila Pinto darin in einem Zehn-Punkte-Programm, wie die Macht von Big Tech gebrochen werden kann: Graswurzelprojekte, die sich am Konzept des digitalen Gemeinguts orientieren; globaler Schuldenschnitt; ein Ende von Patenten und «geistigem Eigentum». Das wird der komplexen Analyse auf den 300 Seiten zuvor in keiner Weise gerecht.“ - «Digitaler Kolonialismus. Wie Tech-Konzerne und Grossmächte die Welt unter sich aufteilen» von Ingo Dachwitz und Sven Hilbig erschien April 2025 bei C. H. Beck München zum Preis von 28 Euro (352Seiten)
Siehe auch zum Thema:
- Digitaler Kolonialismus – eine Reihe bei Netzpolitik
- z.B. das Dossier [Vom ADM-Manifest zum KI-Gesetz] Was entscheiden Algorithmen – und wer kontrolliert das?
- das Dossier Globaler Süden am Bsp. Kenia: Prekäre Klickarbeit hinter den Kulissen des Text-Generators ChatGPT
- oder das Dossier [Content Moderators Union in Afrika] Hinter ChatGPT, Facebook und Co. stecken prekäre und traumatisierende Arbeitsbedingungen