Klimacamp im Rheinland 11. bis 22. August 2018: „Den Stimmen der Betroffenen Gehör geben.“

Dossier

Klimacamp im Rheinland Rheinisches Braunkohlerevier – Der Termin des diesjährigen Klimacamps im Rheinland und erste Programmpunkte stehen fest: Das Camp wird vom 11. bis 22. August 2018 in der Region um den Tagebau Garzweiler stattfinden. Dabei steht die Vernetzung mit den Anwohnenden im Vordergrund: Erstmals wird es ein Programm von und für die lokale Bevölkerung geben. Darüber hinaus finden auf dem Camp zwei internationale Konferenzen der Bewegung für Klimagerechtigkeit statt. Bereits seit zwei Jahren ist das Klimacamp im Austausch mit der Bergbaugewerkschaft IG BCE. Im letzten Jahr fand im Rahmen des Camps eine Podiumsdiskussion zur Zukunft des Rheinlandes statt: Rund 300 Menschen – Gewerkschafter, Anwohnerinnen, Wissenschaftler und Klima-Aktive – diskutierten in der Stadthalle Erkelenz über einen sozial und ökologisch gerechten Ausstieg aus der Braunkohle. Auf dem diesjährigen Klimacamp soll es eine Fortsetzung des erfolgreichen Formats geben. (…) Die Klimagerechtigkeitsbewegung wächst seit Jahren, so dass es diesen Sommer neun Klimacamps geben wird. Neben dem Rheinischen Camp gibt es Camps im Leipziger Raum, in Österreich, Tschechien, Polen, den Niederlanden und der Schweiz. Allen Camps ist gemeinsam, dass sie für Klimagerechtigkeit und ein Gutes Leben für Alle streiten.“ Pressemitteilung vom 29.5.2018 auf der Aktionsseite externer Link, dort auch Infos zum Programm externer LinkInitiative Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter für Klimaschutz ist auch dabei! Und neu dazu:

  • Ver.di und IG BCE planen Gegendemo zum Klimacamp und für den „Revier-Appell“ – Protest der „Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter für Klimaschutz“ 
    Ver.di und die IG BCE werden in diesem Jahr gemeinsam Aktionen durchführen. Diese finden in der Woche vom 13.08.2018 bis zum 17.08.2018 statt. Beteiligt sein werden Kolleginnen und Kollegen aus den Kraftwerken sowie aus den Tagebauen von RWE Power. Mit den Aktionen soll zum einen der „Revier Appell“ für das rheinische Revier, und die begleitende Unterschriftenaktion thematisiert werden. Darüber hinaus wollen wir jedoch den Focus auf die anhaltend hohe Zahl an Gewalt – und Straftaten im Hambacher Forst, und an anderen Stellen hinweisen. Mit dem Revier Appell fordern Ver.di und die IG BCE belastbare und nachhaltige Zukunftskonzepte für das Rheinische Revier, und den Einstieg in Strukturwandel, der „Gute“ Industriearbeit sichert. Neben den Aktionsstandorten findet man in der Anlage noch zwei Flyer zum Thema Versorgungssicherheit und Klimaschutz beigefügt, welche wir bei den Aktionen verteilen werden. Für den 16.08.2018 um 22 Uhr ist eine Illumination mit dem Logo der Kampagne Schnauze voll am Kraftwerk Weisweiler geplant.“ Meldung der IG BCE Alsdorf vom 8.08.2018 externer Link mit weiteren Links, siehe dazu auch:

    • ver.di Linke NRW verurteilt Beteiligung der ver.di-Bezirke an Schnauze voll Aktion während des Klimacamps New
      „… Vor zwei Jahren ist die Initiative „Schnauze voll“ von Funktionären der beiden Gewerkschaften zum damaligen Klimacamp ins Leben gerufen worden. Der ver.di-Bundesvorstand hatte damals entschieden, dass ver.di sich an dieser Initiative nicht beteiligen wird. Wie auf der Homepage des IG BCE Bezirks Alsdorf zu sehen ist, werden diese Aktivitäten in diesem Jahr gemeinsam mit den Bezirken ver.di Aachen-Düren-Erft und Linker Niederrhein durchgeführt. Die ver.di-Linke NRW hatte schon vor 2 Jahren die Initiative „Schnauze voll“ verurteilt, die explizit die Klimabewegung mit Gewalttaten in Verbindung bringt Verbindung bringt, ökologische Aspekte und die Notwendigkeit zum Strukturwandel der vermeintlichen Arbeitsplatzsicherung unterordnet und der Klimabewegung unterstellt, dieser sei die soziale Frage egal. Besonders erschreckend ist die unverantwortliche Haltung den Klimaveränderungen gegenüber, die in diesem Jahr stark bemerkbar waren. Verantwortliche Gewerkschaftspolitik wäre eher, sich den Herausforderungen zu stellen und den Strukturwandel aktiv mitzugestalten. Die ver.di Linke NRW verurteilt das Wiederaufleben der Initiative „Schnauze voll“ durch IG BCE und ver.di und ist darüber hinaus über die Beteiligung der ver.di-Strukturen empört...“ Aus der Erklärung des Koordinierungskreises der ver.di-Linke NRW vom 16.8.2018
    • „Unser Revier – Unsere Zukunft“. Ver.di und IG BCE bringen Revier-Appell auf den Weg
      Gemeinsam mit einem breiten überparteilichen Spektrum an Erstunterzeichnern aus dem Rheinischen Revier haben die Gewerkschaften Ver.di und IG BCE einen Revier-Appell auf den Weg gebracht. Die Unterzeichner fordern belastbare und nachhaltige Zukunftskonzepte für das Rheinische Revier. Die Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ und der Plan zur „schrittweisen Reduzierung und Beendigung der Kohleverstromung, einschließlich eines Abschlussdatums“ verfolgen Hundserttausende Mitarbeiter in der Energiewirtschaft und den Energieintensiven Industrie mit großer Sorge. Ein verfrühtes, von Symbolpolitik getriebenes „Abschalten“ würde dagegen schmerzhafte Folgen für die gesamte heimische Industrie haben: Kahlschlag in den Regionen, steigende Energiepreise und Jobabbau. Niemandem ist geholfen, wenn wir uns mit der Energiewende übernehmen…“ Pressemitteilung der IG BCE NRW vom 29.06.2018 externer Link und der „Revier-Appell“ externer Link
    • „Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter für Klimaschutz“ halten beim KlimaCamp im Rheinischen Revier im August 2018 mit einem Flugblatt dagegen: Auf einem toten Planeten gibt es keine Arbeitsplätze!
      "There are no Jobs on a dead Planet!"Wir sind Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter. Wir setzen uns ein für menschenwürdige Arbeitsbedingungen und gute Entlohnung. Wir wissen, dass die Mehrheit der Bevölkerung darauf angewiesen ist, ihre Arbeitskraft zu verkaufen.  Deshalb sind uns die Arbeitsplätze der Beschäftigten in der Kohle und der Autoindustrie nicht egal. Wir wissen aber auch, dass es so nicht weitergehen kann. Der CO₂‐Ausstoß ist bedrohlich angestiegen. Die Verstromung der Kohle und der motorisierte Individualverkehr heizen das Klima dramatisch an und führen weltweit zu Wetterextremen und der Vernichtung von menschlichen Existenzen. Wir können nicht so tun, als ginge uns das nichts an. (…) Der aktuell kursierende Revier-Appell von IGBCE und ver.di ist unseres Erachtens nicht der richtige Weg, mit diesem Thema umzugehen. Er enthält zwar berechtigte Forderungen nach einem regionalen Strukturentwicklungskonzept mit ausreichender Finanzierung, verlangt aber, dass die vom Bund eingesetzte „Kohlekommission“ kein Ausstiegsdatum festlegt (…) Wir meinen, dass erneuerbare Energien Arbeitsplätze schaffen und es auch stolz machen kann, die Zukunft der Reviere aktiv zu gestalten, statt an einem Wachstumsgedanken von vorgestern festzuhalten. Wir verstehen die Sorgen der Beschäftigten, halten aber eine rückwärtsgerichtete Orientierung angesichts der Verfehlung der Klimaziele nicht für vertretbar. Der Appell ignoriert außerdem komplett die Interessen der Anwohner*innen, indem er den Begriff „Heimatregion“ ausschließlich mit den Interessen der Beschäftigten und der Unternehmen belegt. Die Bewohner der von RWE abgebaggerten Dörfer können demnach ruhig ihre „Heimat“ verlieren…“ Flugblatt der Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter für Klimaschutz vom August 2018  – siehe auch unser Dossier der Initiative Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter für Klimaschutz
    • Auf der Website der ver.di-Bezirke, die auf dem Flugblatt erwähnt sind, ist dazu nichts zu finden: https://acdnerft..verdi.de/ externer Link und https://linker-niederrhein.verdi.de/ externer Link,  auf der Seite des Bezirks Linker Niederrhein (Krefeld/Mönchengladbach) ist allerdings der von Gewerkschafter*innen ausgehende „Revier-Appell“ zu finden, in dem die Braunkohle als „Deutschlands günstigster Energieträger“ gepriesen wird: https://linker-niederrhein.verdi.de/themen/nachrichten/++co++151482f6-9957-11e8-9ffd-525400f67940 externer Link
    • Wir erinnern an unser Dossier Klimacamp 2016 im Rheinland vom 19.-29. August 2016 – und die gewerkschaftliche Auseinandersetzung
  • Samstag ist es so weit, das Klimacamp im Rheinland beginnt! Programm-Update
    Vom 11.-22. August wollen wir mit Euch reflektieren, strategieren und gute Beziehungen zu den Nachbar*innen aufbauen. Und ein wunderschönes Camp gestalten! Eure Anreise könnt Ihr nach Erkelenz planen, der Ort ist derselbe wie letztes Jahr (aber nicht der Sportplatz). Hier gibt’s ’ne Packliste, dass Ihr nix vergesst!
    Das Programm steht im Zeichen der Solidarität mit dem lokalen Widerstand, von Reflektion und Strategiefindung für die Klimagerechtigkeitsbewegung. Es bietet zahlreiche Veranstaltungen und viel Platz für Open Space. Ein paar Highlights:

    • Diskussion mit Anwohner*innen aus dem bedrohten Keyenberg und Vertreter der IG BCE am Montag (13. August)
    • Markt der Möglichkeiten am Dienstag (14. August)
    • Konferenz „Structures for Change“ von Mittwoch bis Freitag (15.-17. August)
    • Strategiekonferenz der (deutschsprachigen) Klimagerechtigkeitsbewegung von Freitag bis Sonntag (17.-19. August)
      Außerdem viel Kultur: Von Filmvorführungen über Konzerte, Akrobatik, Kabarett bis zu großartigen Partys ist mal wieder so einiges geplant, um eure denk- und aktionsmüden Geister zu entlasten!...“ Infos zum Programm-Update vom 7. August 2018 auf der Aktionsseite externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=132737
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