30. ordentlicher Gewerkschaftstag der GEW im Mai 2025: „Demokratie beginnt mit Bildung“

30. ordentlicher Gewerkschaftstag der GEW im Mai 2025: „Demokratie beginnt mit Bildung“„„Demokratie beginnt mit Bildung“ lautet das Motto des 30. Gewerkschaftstages der GEW, der vom 20. bis 24. Mai 2025 in Berlin stattfindet. Er folgt auf den 29. Gewerkschaftstag 2021 und den außerordentlichen Gewerkschaftstag 2022. Der Gewerkschaftstag ist das höchste Beschlussgremium der GEW und bestimmt die Ziele unserer Arbeit. 432 Delegierte legen die Position der GEW zu bildungs- und tarifpolitischen Themen fest…“ GEW-Sonderseite zu #GEWTAG25 externer Link mit allen Infos, siehe auch:

  • Gewerkschaftstag der GEW macht sich stark für bessere Schulpolitik und Demokratiebildung, Grundfinanzierung für Hochschulen sowie Wissenschaft ohne Hierarchien New
    • 30. Gewerkschaftstag der GEW „Neue Leitlinien für Schulpolitik: Aufbruch notwendig“
      Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat ihre Schulpolitischen Positionen, die für die künftigen Jahre als Leitlinien für die Schulpolitik der GEW dienen werden, nach einem dreijährigen Überarbeitungsprozess aktualisiert. Das haben die Delegierten des 30. Gewerkschaftstages, der unter dem Motto „Demokratie beginnt mit Bildung“ steht und noch bis zum 24. Mai in Berlin tagt, am Freitag beschlossen. „Wir brauchen einen Aufbruch in der Schulpolitik. Wir wollen die ‚Eine Schule für alle Kinder‘ in einem inklusiven Schulsystem, das alle bestmöglich unterstützt und fördert, niemanden zurücklässt“, sagte GEW-Vorsitzende Maike Finnern. Jahr für Jahr verließen 50.000 Jugendliche die Schule ohne einen Abschluss. Mittlerweile hätten in Deutschland fast drei Millionen Menschen im Alter von 20 bis 34 Jahren keinen Berufsabschluss. „Das ist ein gesellschaftspolitischer Skandal, den wir uns nicht länger leisten können und wollen. Deshalb brauchen wir mehr Inklusion und mehr Ganztag – und mehr Geld und Unterstützung dort, wo sie am dringendsten gebraucht werden: bei armen Kindern und ihren Familien, in benachteiligten Regionen und Stadtteilen“, unterstrich die GEW-Vorsitzende. In dem Beschluss werden folgende zentrale Positionen definiert…“ Pressemitteilung der GEW vom 23. Mai 2025 externer Link
    • Neue Finanzierungsmodelle für Hochschulen und Studium: Grundfinanzierung statt Drittmittel, Wissenschaft ohne Hierarchien, BAföG endlich erhöhen
      Visionär und doch konkret: Die Delegierten beschließen das künftige wissenschaftspolitische Programm der GEW.
      Eine Grundfinanzierung statt Drittmittel, mehr Diversität und Mitsprache aller – für diese Neuausrichtung der wissenschaftspolitischen Politik der GEW haben sich alle Delegierten des 30. Gewerkschaftstags am Freitag ausgesprochen „Unser Programm ist visionär“, sagte Andreas Keller, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands und Leiter des GEW-Organisationsbereichs Hochschule und Forschung.  Die Vision enthält aber auch viel Konkretes. So votierten die Delegierten für eine Reform der Finanzierung von Hochschulen. Laut einer Berechnung des Wissenschaftsrates von 2023 hängt deren Forschung zu 46 Prozent von wettbewerblich vergebenen, sogenannten Drittmitteln, ab. Diese staatliche Projektfinanzierung von Hochschulen soll – so die Vision – durch eine ausreichende und verlässliche Grundfinanzierung ersetzt werden. Bund und Länder müssten ihre Projektfinanzierung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) überarbeiten oder sogar abschaffen. Bisher seien infolge der Drittmittel-Abhängigkeit zu viele Arbeitsverträge befristet, das fördere Machtmissbrauch und schade der Qualität von Forschung und Lehre, so die Delegierten.  „Wissenschaft ist keine Aufgabe auf Abruf, sie ist eine Daueraufgabe.“…“ Pressemitteilung der GEW vom 23.05.2025 externer Link, siehe dazu unser Dossiers:

    • GEW macht sich für mehr und bessere Demokratiebildung stark
      Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) will sich für mehr und bessere Demokratiebildung an den Bildungseinrichtungen in Deutschland stark machen. Das haben die Delegierten des 30. Gewerkschaftstages, der unter dem Motto „Demokratie beginnt mit Bildung“ steht und noch bis zum 24. Mai in Berlin tagt, am Donnerstag beschlossen. „Wir brauchen eine nachhaltige inhaltliche und strukturelle Stärkung der Demokratiebildung in allen Bildungsbereichen sowie die strukturelle Förderung des demokratischen Engagements der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen“, sagte GEW-Vorsitzende Maike Finnern. „Demokratiebildung und -erziehung sind nicht die Feuerwehr, um gesellschaftliche Konflikte zu lösen: Sie sind die Grundlage, um demokratische Grundhaltungen, Werte und Prinzipien zu lernen und zu erleben. Das stärkt Menschen und Institutionen gegen demokratiefeindliche und rechtsextreme Entwicklungen.“…“ Pressemitteilung der GEW vom 22.05.2025 externer Link

    • GEW für Einleitung eines Prüfverfahrens für AfD-Verbot
      Mit großer Mehrheit haben sich die Delegierten des Gewerkschaftstages für die Einleitung eines Prüfverfahrens für ein AfD-Verbot beim Bundesverfassungsgericht ausgesprochen.  Inzwischen ist die Partei AfD deutschlandweit vom Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextrem“ eingestuft. Das Verbot der AfD, die darauf aus ist, die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu beseitigen, sei daher verfassungsrechtspolitisch geboten – das wurde bereits Ende November 2024 in einem Schreiben an den Rechts- und Innenausschuss des Bundestags von 17 Verfassungsrechtler*innen und Hochschulprofessor*innen deutlich benannt. Diese Position vertritt auch die GEW…“ Pressemitteilung der GEW vom 22.05.2025 externer Link

    •  Siehe auch: Gewerkschaftstag der GEW: Forderung nach Tarifvertrag für studentische Beschäftigte im Dossier: Bundesweite Petition und Bewegung für TVStud: Keine Ausnahme! Für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen Studentischer Beschäftigter
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  • Hauptsache Demokratie. GEW-Gewerkschaftstag in Berlin: Wiedergewählte Vorsitzende argumentiert gegen rechts und Aufrüstung
    Demokratie – das sei keine Herrschaftsform, sondern ein Wert an sich: So wird es in der Schule gelehrt. Es ist daher auch kein Wunder, dass die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Demokratie in den Mittelpunkt ihres 30. Gewerkschaftstags stellt. »Demokratie beginnt mit Bildung« so das Motto der diesjährigen Vollversammlung. Blöd nur, wenn man konstatieren muss, dass dieser Grundsatz hierzulande permanent gebrochen wird. So kritisierte die am Mittwoch wiedergewählte GEW-Vorsitzende Maike Finnern, ihre Gewerkschaft erstelle immer wieder Studien zur Überlastung von Lehrern, die Kultusministerkonferenz ignoriere aber deren Ergebnisse. Auch die nach wie vor ungleichen Bildungschancen und das Kooperationsverbot, das einer finanziellen Förderung der Länder durch den Bund weitgehend entgegensteht, monierte Finnern, auch, dass ein Normalverdiener im Schnitt 47 Prozent Steuern und Abgaben bezahlt, Superreiche aber nur 27 Prozent.
    Verteilungskämpfe gebe es aber »in jeder Gesellschaft«. Entsprechend kritisierte Finnern zwar die dafür politisch Verantwortlichen. Kämpfen müssten die Gewerkschaften aber vor allem gegen rechte Narrative. Die stellten materielle Verteilungsdebatten als Kampf zwischen Kulturen, Geschlechtern, Generationen dar. Es sei klarzumachen, die Verteilungskämpfe fänden statt »zwischen Arm und Reich, mächtig und ohnmächtig, zwischen Arbeitgebern und Beschäftigten«. Die GEW müsse diese Kämpfe mit und für die Schwächeren führen.
    Das ist irgendwie richtig und wichtig, aber nicht hinreichend. So auch nicht verwunderlich, dass Delegierte in der Aussprache zu Finnerns Bewerbungsrede manches genauer wissen wollten. Katharina Niebergall aus Nordrhein-Westfalen kritisierte, die GEW-Vorsitzende habe das 500-Milliarden-Euro-Sondervermögen für Infrastruktur zu positiv beurteilt. Sie verwies auf die Grundgesetzänderung, wonach das Sondervermögen komplementär zu den Rüstungsausgaben – die Finnern selbst auch kritisch sieht – stehe. »Sprich, Kriegstüchtigkeit ist das Stichwort, mit dem Infrastrukturänderungen begründet werden sollen. Und wir werden dafür die Zeche zahlen«, so Niebergall. Florian Muhl aus Hamburg sprach von den aktuellen politischen Angriffen auf Zivilklauseln und den bayerischen Plänen, die Kooperation von Hochschulen mit dem Militär zu fördern. Er wies in dem Zusammenhang darauf hin, dass die unglaublichen Summen für Aufrüstung und Tötungsmaschinen rechte Kräfte tendenziell stärkten. Beide Redner wollten von Finnern wissen, ob und wie die GEW im Bündnis mit anderen Gewerkschaften eine Gegenmacht zu dem aktuellen Kriegskurs aufbauen und wie sie das Thema in Tarifkämpfe einbringen sowie die innergewerkschaftliche Debatte darum fördern möchte
    …“ Artikel von Susanne Knütter in der jungen Welt vom 22.05.2025 externer Link, siehe auch:
  • 30. Gewerkschaftstag „Demokratie beginnt mit Bildung“: GEW für Prüfverfahren für AfD-Verbot
    Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert die Bundesregierung und die Abgeordneten des Bundestages auf, sich aktiv für die Einleitung eines Prüfverfahrens für ein AfD-Verbot beim Bundesverfassungsgericht einzusetzen. Das haben die Delegierten des 30. Gewerkschaftstages, der unter dem Motto „Demokratie beginnt mit Bildung“ steht und noch bis zum 24. Mai in Berlin tagt, am Donnerstag beschlossen…“ Pressemitteilung vom 22.05.2025 externer Link

Zuletzt für uns interessant war 2017 der 28. ordentlicher Gewerkschaftstag der GEW: Bildung. Weiter denken!

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=228127
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