ratlos und reaktiv: Von Hartz IV zu den Teuerungsprotesten
„Corona, Krieg, Klimakrise und zunehmende Verarmung wirken in unterschiedlicher Form auf die hiesige Bevölkerung ein. Während die einen von den vielfältigen Krisen profitieren, gerät ein anderer, größerer Teil in eine materielle Abwärtsspirale. (…) Ich möchte im Weiteren einige Hinweise darauf geben, woran es vielleicht gelegen hat, dass besonders betroffene Menschen auch in Krisenzeiten nicht sofort auf die Straße gehen, welche Rolle dabei linke Gruppen spielen und weshalb die Hartz IV-Proteste zwar ein positives Beispiel darstellen, aber mit der heutigen Situation nur schwer vergleichbar sind. (…) Parolen der linken Bewegung wie „Genug ist genug“ oder „Wir werden die Kosten der Krise nicht tragen“ sprechen die Armutsbevölkerung nicht an, da diese sowieso tagtäglich dafür zahlen muss. Gegen wen sollen Arme in der jetzigen Krise aufstehen? Wo ist die kritische Struktur, an der sie teilnehmen könnten? Forderungen, die sich etwa gegen das Bürgergeld richten, sind in den großen Bündnissen nicht präsent, eine gesellschaftspolitisch nachvollziehbare Perspektive, in denen sich auch Arme wiederfinden, ist nicht vorhanden. Erfahrungsgemäß ist für sie eher das individuelle Durchwurschteln erfolgversprechender als der öffentliche Protest…“ Artikel von Harald Rein aus dem Buch „KlassenLos – Sozialer Widerstand von Hartz IV bis zu den Teuerungsprotesten“ – wir danken und empfehlen das gesamte Buch!
Siehe Informationen zum Buch und dessen Vorwort als erste Leseprobe im Dossier zum Buch
Japan: Antikriegskundgebung am 23. September 2023 in Tokio auch gegen die Verklappung des radioaktiv verseuchten Wassers
„Am 23. September fand mitten in Tokio eine Antikriegskundgebung statt. Es gab ca. 800 TeilnehmerInnen, mit vielen Studierenden an der Spitze. Bei dieser Kundgebung handelt es sich hauptsächlich um 4 Punkte: 1) Sofortige Einstellung der Verklappung des radioaktiv verseuchten Wassers! 2) Putin und die NATO Hände weg von der Ukraine! 3) Nieder mit der Regierung Kishida, die den Weg der reaktionären Revision der Verfassung, der beispiellosen militärischen Aufrüstung und des Angriffskriegs auf China geht! 4) Wiederbelegung des Antikriegskampfs weltweit: Am 19. Nov. veranstalten wir in Japan die nationale Arbeiterkundgebung gegen den Ukraine- sowie den heranrückenden dritten Weltkrieg, Der nächste Schritt wird die Antikriegskundgebung am 21. Oktober, am internationalen Antikriegstag sein, die auch mitten in Tokio stattfindet…“ Bericht vom 25.9.2023 und Fotos von Nobuo (Tigerman) MANABE für das Internationale Arbeitersolidaritätskomitee von Doro-Chiba – siehe dessen Fortsetzung mit den Hintergründen
b) Darüber hinaus im LabourNet Germany – ebenso wichtig:
„Der 1979 gedrehte und 1990 veröffentlichte Dokumentarfilm „ABC da Greve“ (ABC des Streiks) dokumentiert einen großen Streik in der Metallindustrie im damals größten Industriegebiet Lateinamerikas „ABC Paulista“. Es war der erste massenhafte Arbeitskampf während der Militärdiktatur in Brasilien (1964-1985). Unter der Führung des Gewerkschafters Luiz Inácio „Lula“ da Silva (der später zwei erfolgreiche Amtszeiten als Präsident Brasiliens absolvieren sollte und 2022 zum dritten Mal zum Präsidenten gewählt wurde), traten 150.000 Arbeiter*innen verschiedener multinationaler Autokonzerne in den Streik und kämpften für bessere Bezahlung und bessere Lebensbedingungen. Die Versammlungen der Arbeiter*innen waren so groß, dass die Polizei zum Eingreifen gerufen wurde, nachdem ein Gericht den Streik für illegal erklärt hatte. Die Arbeiter*innen mussten verschiedene Orte finden, um sich zu organisieren und zu kämpfen, darunter ein Stadion und Räume in Kirchen. Diese mächtige Bewegung erkämpfte unter anderem eine Lohnerhöhung von über 60%.“ Video bei labournet.tv (portugiesisch mit dt. UT | 85 min | 1990)
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontres de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
Spenden willkommen unter IBAN DE 76430609674033739600