Berliner Amazon-Tower: Zu Fall bringen

Dossier

No Amazon Tower Berlin - BerlinVsAmazonBerlins derzeit höchster Wolkenkratzer soll künftig vor allem vom Internetgiganten Amazon als Coworking-Space genutzt werden. Das Unternehmen rechnet nicht mit dem Widerstand der Bevölkerung. Höchste Zeit, sich gegen Gentrifizierungspolitik und prekarisierte Arbeitsbedingungen zur Wehr zu setzen. (…) Das Projekt von EDGE und Amazon in Berlin ist ein Schlag ins Gesicht von all jenen, die sich in den letzten Monaten und Jahren für niedrigere Mieten, (Re-)Kommunalisierung oder eine offene Stadt für alle eingesetzt haben. (…) Es gilt, wie in New York das Thema Gentrifizierung mit anderen Themen, insbesondere dem jahrelangen Kampf der Amazon Beschäftigten um andere Arbeitsbedingungen, zu verbinden. Wir müssen klar erzählen, wer in der Skybar erwünscht sein wird und wer nicht…“ – aus dem Beitrag „Fuck off, Amazon!“ von John Malamatinas am 17. Oktober 2019 im re:volt magazine externer Link zur Organisierung des Widerstands gegen den neuesten Gentrifizierungsschritt. Siehe dazu:

  • Demonstration gegen „Amazon-Tower“ am 24.11.: gegen Gentrifizierung durch Amazon, schlechte Arbeitsbedingungen und Überwachung bei Amazon zugleich New
    • Demonstration gegen „Amazon-Tower“: Turmbau zu Amazon
      Amazon plant den Einzug in die neue Konzernzentrale in Friedrichshain. Dagegen demonstrieren Geg­ne­r*in­nen am Black Friday. (…) Auch in Berlin-Friedrichshain gingen am Freitagnachmittag hunderte Menschen auf die Straße, um unter dem Motto „Amazon ist kein guter Nachbar“ gegen den „fiesen Tech-Konzern“ zu demonstrieren. Vor dem leblos wirkenden Klotz an der Warschauer Brücke protestierten sie gegen die hier geplante Eröffnung Amazons Konzernzentrale im nächsten Jahr. „Ein Konzern, der Mit­ar­bei­te­r*in­nen drangsaliert, Milliarden verdient, aber keine Steuern zahlt und für digitale Überwachung steht, hat hier nichts zu suchen“, empört sich ein Mitglied der Initiative „Berlin vs Amazon“, die zu der Kundgebung aufgerufen hat.
      Durch den Einzug Amazons in „Jeff’s Tower der Schande“ drohe dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg weitere Aufwertung und Verdrängung, befürchtet Berlin vs Amazon. Sie fordern daher den Stopp des „Ausverkaufs der Stadt“ und der Gentrifizierung. Als „Gipfel des Raubtierkapitalismus“ habe Amazon in ihrem Kiez nichts zu suchen. (…)
      Um der Ausbeutung der Arbeiter*innen, des Planeten und der Kommunen ein Ende zu setzen, hat Berlin vs Amazon Grundsätze formuliert, nach denen Amazon handeln muss, wenn es Verantwortung übernehmen will. Unter anderem fordern sie die Stärkung der Arbeiter*innenrechte, höhere Umweltstandards, den Schutz des Kiezes und ein Ende der Überwachung. Sie fordern zudem eine Konzern-Besteuerung, die kartellrechtliche Zerschlagung Amazons Monopolmacht sowie die Einleitung der Vergesellschaftung. „Ansonsten kann Amazon nicht erwarten in Berlin willkommen geheißen zu werden“, so die Aktivist*innen. Diese Erwartung sollte sich Amazon jedoch in jedem Fall abschreiben. Eine Demonstrantin drückt ihren Wunsch aus, „dass der Tower aussieht, wie das Axel Springer Gebäude nach dem RAF-Anschlag ’72.“ Ein anderer versichert ihr, dass Gott das richten werde
      .“ Artikel von Lilly Schröder vom 25.11.2023 in der taz online externer Link
    • Trotz des schlechten Wetters versammelten sich am frühen Abend zahlreich Menschen, um gegen Gentrifizierung durch Amazon & schlechte Arbeitsbedingungen, Ausbeutung & Überwachung bei Amazon zu demonstrieren. Aufgerufen hatten Stadtteil- & Mieter_innen-Inis bis hin zu Gewerkschaften. Make Amazon pay!Post von @dermagle.bsky.social vom 24.11.23 externer Link mit Foto
    • für niesel bei 3° gut besuchte musikalische kundgebung von @berlinvsamazon.bsky.social in friedrichahain gegen den amazontower DER TOWER MUß WEG! amazon hat im unbezogegen klotz alle lichter angemacht, damit der nicht wieder bestrahlt wird, sie scheinen dieses bild nicht zu mögen, wir erinnern uns…“ Post von @ernstd.bsky.social vom 24.11. externer Link mit Foto 
    • Und ein Video von Freundeskreis Videoclips auf youtube externer Link : #NoAmazonTower | Amazon raus aus Berlin! Stoppt den Ausverkauf der Stadt und die Gentrifizierung!
  • „Amazon ist kein guter Nachbar“ – Black Friday-Kundgebung am 24.11.23 vor dem Amazon-Tower in Berlin 
    24.11. Demo von „Berlin vs Amazon“ gegen die geplante Amazon-Konzernzentrale am EdgeTower in Friedrichshain +++ In Solidarität mit den weltweit streikenden Amazon-Beschäftigten und gegen Gentrifizierung in Berlin +++ Forderung: Kein Einzug von Amazon in den Turm und Zerschlagung des Tech-Riesen +++ Rechtsgutachten von „LobbyControl“ zeigt: Zerschlagung von Amazon wegen erdrückender Monopolmacht ist machbar und nötig +++
    In Solidarität mit den weltweit streikenden Amazon-Beschäftigten: „Berlin vs Amazon“ demonstriert gegen die geplante Konzernzentrale in Friedrichshain und fordert gemeinsam mit einem breiten Bündnis die Zerschlagung des Tech-Riesen
    Als Teil der globalen „Make Amazon Pay“-Kampagne organisiert „Berlin vs Amazon“ zum diesjährigen Black Friday (24. November) eine Kundgebung gegen die geplante Konzernzentrale in Berlin-Friedrichshain. An diesem Tag organisieren Amazon-Beschäftigte und Aktivist:innen in über 30 Ländern Streiks und Proteste – darunter auch viele in Berlin-Brandenburg. „Berlin vs Amazon“ unterstützt den globalen Arbeitskampf und fordert eine kartellrechtliche Zerschlagung des Tech-Riesen…“ Pressemitteilung von „Berlin vs Amazon“ externer Link zur Kundgebung am 24.11.23 ab 17:30 Uhr vor dem Eingang der U-Bahnstation Warschauer Straße in Berlin-Friedrichshain

  • Der Turm stürzt ein! Musikalische Protest-Performance am AmazonTower am 8.10.23 – nächste Aktion am 24.11. zum Black Friday
    • DER TURM STÜRZT EIN! Für eine Zukunft ohne Verdrängung, Überwachung, Ausbeutung und Tech Kapitalismus Türme
      Berlin-Friedrichshain, Warschauer Brücke, vor Amazon Tower, 8.10.23 – siehe Infos auf der Aktionsseite http://derturmstuerztein.net/ externer Link, Fotos im Tweet von Freundeskreis Videoclips vom 8. Okt. 2023 externer Link, bei Berlin vs Amazon auf Twitter externer Link sowie einige Videos unter #noAmazonTower
    • Protest gegen Gentrifizierung: Singen gegen Amazon
      „Eine Protest-Oper arbeitet sich am Amazon-Tower ab und zeigt, dass das widerständige Berlin noch nicht Geschichte ist. „Unser Kiez könnte schöner sein – aber ist er nicht“, singen zwei Jugendliche auf dem namenlosen Platz unterhalb der Warschauer Brücke. Am frühen Sonntagabend hat sich diese „Lücke zwischen nichts und gar nichts“ verwandelt in eine improvisierte Bühne: Aufgeführt wird das Straßentheater-Spektakel „Der Turm stürzt ein“. Hunderte Schaulustige säumen die umliegenden Fußgängerbrücken und verfolgen die zweistündige Protest-Performance von über 40 Akteur*innen der Lauratibor-Protestoper. Diese hatte sich 2019 gegründet, um gegen die Gentrifizierung zwischen Lausitzer und Ratiborstraße in Kreuzberg künstlerisch zu intervenieren. Zuletzt war sie im Sommer des vergangenen Jahres auf den Straßen zu sehen. Dieses Mal geht es „gegen Big Tech, Verdrängung, Überwachung, Ausbeutung und vor allem gegen den bevorstehenden Einzug des Megakonzerns Amazon“, wie das Kollektiv in der Ankündigung schreibt. Der Edge East Side Tower nebenan ist fast fertig gestellt und soll noch in diesem Jahr eingeweiht werden. Das Bürogebäude gehört mit 142 Metern zu den höchsten Berlins. Für die Protestgruppe ist der Amazon-Tower die Zuspitzung vieler Krisen: „explodierende Mieten und Wohnungslosigkeit, Verdrängung von Freiräumen und Kiezkultur, Greenwashing beim Bau des Turms, die Weiterentwicklung der digitalen Überwachung, Ausbeutung von Arbeitskräften in den Lagerhallen und im Versand, Monopolisierung, Steuervermeidung und die massive Zerstörung der Natur.“ (…) Und so wettert auch der Moderator zu Beginn des Stückes: „Dieser Turm ist kein Turm, dieser Turm ist eine Maschine zur Umverteilung des Reichtums von unten nach oben, dieser Turm organisiert deine Überwachung.“ Schließlich sagt er gar: „Dieser Turm ist eine Kriegserklärung!“ Der Inhalt des Protestmusicals ist simpel: Drei Außerirdische kommen auf die Erde, weil sie verhindern wollen, dass die Menschen nicht nur die Erde, sondern auch das Weltall erobern und ausbeuten. Um dieses etwas platte Stilmittel entspannt sich ein Spektakel, das es in sich hat. (…) „Konsum ist eine der effizientesten Waffen gegen die Intelligenz des Menschen“, lernen die Außerirdischen, während das Profit-Orchester eine Konsumpolka spielt (…) Weiter geht es mit einer vorgetragenen Klage: „Kapital vertreibt das Leben aus der Stadt, um als Investment immerzu zu wachsen in den Himmel. (…) Die Stadt der Reichen, der Konzerne und der Spekulation: Beschissen. Lächerlich. Brutal. Danke für nichts, auch dir, Senat (…) Sie sagen Wachstum, Wirtschaftsstandort, wir sagen Verdrängung und Enteignung unsrer Stadt! Wir sagen Mietenwahnsinn! Wir sagen Amazon, fuck off!“ Schließlich stellen die Protagonist*innen fest: „Shit, diese Stadt ist ja vorbei. Oh no!“ (…) „Der Turm steht, das ist klar“, sagt eine der Organisatorinnen zur taz. „Aber einfach aufhören ist für mich keine Option.“ Sie befürchtet, dass sich die 3.400 Amazon-Angestellten, die hier einmal arbeiten werden, hauptsächlich damit beschäftigen werden, „wie man KIs weiterentwickelt und wie demokratische Grundstrukturen noch weiter abgebaut werden und in unser aller Leben immer noch mehr eingegriffen wird, indem wir auch immer weiter individualisiert werden und nachverfolgbar werden“. Es sei wichtig, dagegen ein Zeichen zu setzen…“ Artikel von Darius Ossami vom 9. Oktober 2023 in der taz online externer Link
  • Amazon Tower in Berlin: Kiez gegen Konzern. In Friedrichshain haben Aktivisten den Kampf gegen den Amazon Tower noch nicht aufgegeben 
    Der große Tower gegenüber dem S-Bahnhof Warschauer Straße in Friedrichshain ragt über die S-Bahnbrücke. Dort sollen Beschäftigte des Amazon-Konzerns einziehen. »Der genaue Termin ist uns noch nicht endgültig bekannt«, sagt Max vom Bündnis Berlin versus Amazon, das seine Arbeit am Montagabend in einer Neuköllner Kneipe vorstellte. Etwa 30 Menschen, vornehmlich aus der akademischen Linken, sind gekommen. »Wir sind schon die zweite Generation der Amazon-Kritiker*innen in Berlin«, sagt Max.
    Schon vor Baubeginn des Towers hatte sich ein Anti-Amazon-Bündnis mit ambitionierten Plänen gegründet. Doch dann bremste die Corona-Pandemie die Aktivist*innen aus, und der Turm wuchs in die Höhe. Das neue Bündnis ist mit unterschiedlichen politischen Methoden aktiv. Zu diesen gehört auch ein kurzes Video, in dem Amazon-Boss Jeff Bezos vermeintlich auf die Forderungen von Berlin versus Amazon eingeht, die Löhne der Beschäftigten erhöht und auch endlich kräftig Steuern nachzahlt. Doch schnell merkt man, dass es sich bei dem Video um eine Satire handelt. Berlin versus Amazon hat 14 Forderungen aufgestellt, die der Konzern erfüllen soll, bevor er in den Tower einzieht. Mit Lohnerhöhungen, verkürzten Arbeitszeiten und dem Stopp der Überwachungsmaßnahmen der Beschäftigten in den Lagerhallen finden sich viele gewerkschaftliche Forderungen in dem Katalog. Tatsächlich kooperiert das neue Bündnis mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und ruft zu Solidaritätsaktionen auf, wenn die Amazon-Beschäftigten für einen Tarifvertrag in den Streik treten. (…) Das Bündnis Berlin versus Amazon will die nächsten Monate zur Mobilisierung nutzen und gönnt sich keine Sommerpause. Am 31. Juli lädt es zu einem offenen Treffen in einen Stadtteilladen in der Warschauer Straße…“ Artikel von Peter Nowak vom 18.07.2023 in ND online externer Link
  • [Protest in Berlin am Black Friday, 25. November 22] Amazon – kein guter Boss und Nachbar
    Ein trüber Novembertag in Berlin: Am Umsteigebahnhof Warschauer Straße in Berlin-Friedrichshain hetzen die Menschen zu Bahnen und Bussen. Doch manche bleiben stehen und hören den Reden zu. Am 25. November hat am Warschauer Bahnhof im Stadtteil Friedrichshain ein außerparlamentarisches Bündnis zu einer Solidaritätskundgebung mit den Beschäftigten des Amazon-Konzerns aufgerufen. Warum an diesen Tag und an diesen Ort, darüber erklärten die Redner*innen interessierte Leute gerne auf. Denn in diesem Jahr fiel der Black Friday auf den 25. November. 
    Der  letzte Freitag im November läutet in den USA seit den 1950er Jahren das Weihnachtsgeschäft ein. Mittlerweile nutzen Lieferkonzerne wie Amazon und Co. diesen  Tag, um mit großen Schnäppchenwerbungen ihren Profit anzukurbeln. Der  besondere Kund*innenandrang ist mit  besonderen Belastungen Amazon-Beschäftigten verbunden. Aber sie haben natürlich erkannt, dass der Konzern an diesen Tag Streiks besonders schmerzen, weil dadurch die Lieferkette unterbrochen ist. Daher traten auch 2022 wie schon in den letzten Jahren rund um den Schwarzen die Beschäftigten in den Amazon-Filialen verschiedener Länder in den Streik. Wie in den vergangenen Jahren wurden sie von außerbetrieblichen Solidaritätsinitiativen unterstützt.
    In Berlin organisierten verschiedene Gruppen der außerparlamentarischen Linken die Kundgebung an der Warschauer Brücke, weil sich dort die Baustelle des sogenannten Amazon-Tower befindet, der mit 140 Metern das höchste Bauwerk Berlins werden soll. Die Baustelle ist seit Jahren ein Ort von Protesten verschiedener Stadtteilinitiativen, die Amazon als Treiber von Verdrängung armer Menschen im Stadtteil kritisieren. Bereits vor drei Jahren hatte sich unter dem Motto „Amazon ist kein guter Nachbar“ ein Bündnis mit dem erklärten Ziel gegründet, den Amazon-Tower zu verhindern. Doch die Corona-Pandemie bremste deren Aktivitäten aus. Erst in diesem Jahr gab es wieder kleinere Proteste vor dem in die Höhe wachsenden Turm.
    Make Amazon pay
    Dabei ging es den Kritiker*innen immer auch um die Solidarität mit den Amazon-Beschäftigten, was sie in Reden und Parolen betonten. Dafür hatte die Initiative „Make Amazon-Pay“ (https://makeamazonpay.com externer Link),  die seit 2016 auch in Berlin außerbetriebliche Solidarität mit den Amazon-Beschäftigten durch Veranstaltungen und Straßenprotesten organisierte, gute Vorarbeit geleistet.
    Am 25. November waren auf der Berliner Kundgebung allerdings keine streikenden Beschäftigten anwesend, was ein großes Manko war. Nur ein Passant erklärte, er habe vor einigen Jahren mal für Amazon gearbeitet und könne die Kritiker*innen daher völlig unterstützen. Zu den Redner*innen auf der Kundgebung gehörten zwei Berliner Verdi-Gewerkschaftler*innen, die die Bedeutung außerbetriebliche Solidarität betonten. Danach kamen Aktivist*innen von Stadtteilinitiativen zu Wort, die in ihrer Kritik  betonten, dass Amazon weder ein guter Nachbar noch ein guter Boss sei. Während der Konzern im Jahr 2022 Rekordgewinne zu verzeichnen hat, gehen die gewerkschaftsfeindlichen Taktiken im Betrieb weiter. Zudem trägt der Konzern nicht nur zur Verdrängung von einkommensarmen Menschen bei. Er betreibt zudem eine aktive Politik der Steuervermeidung, indem er in Europa keine Einkommenssteuer zahlt. Klimaaktivist*innen von Ende Gelände und Sand im Getriebe, die am Protestbündnis beteiligt waren, verwiesen darauf, dass Amazon  zur Vermehrung der CO2-Emissionen beitragt. In einer Rede wurde betont, dass Amazon nur einer von vielen Großkonzernen ist, die im Kapitalismus ihren  Profit machen. Langfristiges Ziel müsse es sein, dass die Beschäftigten dort wie in allen Betrieben ohne Bosse selber über die Produktion entscheiden.  
    Proteste zur Amazon-Eröffnung?
    Die Kundgebung sorgte für Aufmerksamkeit, immer wieder blieben Menschen stehen, um die Reden zu hören. Es gab überwiegend positive Reaktionen der Passant*innen. Besonders gut an kam die eingeblendete Leuchtschrift mit den Parolen „Make Amazon Pay“ und „Amazon ist kein guter Nachbar“, die auf die Baustelle des Tower projiziert wurden. Es gab von einigen Passant*innen die berechtigte Frage, ob es angesichts der Fortschritte an der Baustelle nicht zu spät für Proteste sei. Dem wurde entgegengehalten, dass vielleicht der Amazon-Tower nicht mehr verhindert werden kann, aber es liegt auch an uns, dass der Amazon-Tower ein Ort des Protestes und der Solidarität mit den Beschäftigten wird. Damit könnte bereits bei der im Laufe des nächsten Jahres geplanten Eröffnung ein Zeichen gesetzt werden. Aber dann sollten auch Amazon-Beschäftigte aus verschiedenen Standorten dabei sein. Dafür gibt es in Berlin ein Vorbild. Die Preisverleihung des Springer-Konzerns an Amazon-Boss Bezos war am 24. April 2018  von lautstarken Protesten  begleitet, an denen sich Amazon-Beschäftigte  aus verschiedenen Standorten in Deutschland aber auch aus dem westpolnischen Poznan beteiligt hatten..“ Artikel von Peter Nowak vom 28.11.2022 – wir danken! Siehe auch:

    • So wurde der Berliner Amazon Tower zur Projektionsfläche für Proteste
      Rund um den Black Friday wurden auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Amazon Standorte weltweit durch Mitarbeitende wie auch Gewerkschaften bestreikt. Doch neben den Arbeitsniederlegungen gibt es auch zusätzliche Protestformen. So wurde der derzeit im Bau stehende Berliner Turm an der Warschauer Straße einfach als Projektionsfläche für die Botschaft der Protestierenden genutzt.  Laut dem linksliberalen Nachrichtenportal Neues Deutschland externer Link, zeichnete sich der internationale Gewerkschaftsbund Uni Global Union für die neuartige Beleuchtung des Gebäudes verantwortlich. Dabei wurden Protestrufe wie „Der Tower muss weg“ oder „The wrong Amazon is burning“ (zu Deutsch: „Der falsche Amazon(as) brennt“) abwechselnd auf das Gebäude projiziert.  Für den Gewerkschaftsbund gibt es dabei gar keinen Black Friday. Für die Aktivistinnen und Aktivisten heißt der Tag „Make Amazon Pay-Day“. Bereits seit zwei Jahren organisieren sich zu diesem nicht nur Gewerkschaftler, sondern auch Umweltorganisationen wie Oxfam und Greenpeace sowie der Verband Progessive Internationale. Immerhin zeigen die Bestrebungen zunehmend Erfolge. Mehr und mehr Amazon Mitarbeitende schließen sich Gewerkschaften wie der deutschen Verdi an. So wird auch am Standort Berlin-Mariendorf derzeit ein Betriebsrat gewählt. Wenn es nach Verdi-Bezirksleiter Boris Bojilov geht, sollen „nächstes Jahr bei der Black-Friday-Kundgebung in Berlin auch Streikende mit dabei sein“. (…) Doch nicht nur in Berlin wurde ein Gebäude des Online-Händlers genutzt, um eine aktivistische Botschaft zu verbreiten. In München brachten Protestierende von Greenpeace großflächige Banner an das hiesige Amazon Headquarter an und wiesen dabei auf die umweltschädlichen Auswirkungen des Massenkonsums hin…“ Beitrag von Ricarda Eichler vom 29. November 2022 im Amazon-Watchblog externer Link
    • Siehe für aktuelle Hintergründe unser Dossier: #MakeAmazonPay am Blackfriday, 25. November 2022, mit weltweiten Aktionen und Streiks bei Amazon
    • Siehe auch #NoAmazonTower #NoTowerForBezos
    • Make Amazon Pay
      Am 25. November 2022 gab es eine Solidaritätskundgebung mit den Beschäftigten des Amazon-Konzerns und gegen den Amazon Tower in Berlin Friedrichshain. Die Kampagne MakeAmazonPay existiert seit 2019 und bringt verschiedenen Gruppen und Aktivist*innen zusammen, die gegen Amazon kämpfen. Im Stadtteil und im Betrieb. 2022 war das drtte Jahr in Folge, in dem die Kampagne einen globalen Aktionstag organisiert hat. „Amazon nimmt Arbeiter*innen aus. Amazon nimmt Gemeinden aus. Amazon nimmt unseren Planeten aus.“, heißt es auf der Kampagnenwebseite von #MakeAmazonPayVideo von labournet.tv externer Link (engl. mit dt. UT | 3 min | 2022)
  • [Neues Video] Stop the 140m Amazon Tower & HQ in Berlin 
    Neues Video! Der geplante #Amazon-Tower hat in #Friedrichshain-Kreuzberg nichts zu suchen. Gegen #Ausbeutung, #Verdrängung & #Überwachung bei #Amazon und in #Berlin! Solidarität mit den streikenden Arbeiter*innen! #MakeAmazonPayMeldet BerlinVsAmazon auf Twitter externer Link zum Video auf vimeo externer Link
  • Amazon Subvertisement — Berlin
    In Berlin sind eine Reihe von Plakaten auf Werbeflächen aufgetaucht, die die schädlichen Geschäftpraktiken von Amazon aufzeigen. Laut der Ad-Hack-Gruppe namens “Stay Cyborg” lenken die Plakate die Aufmerksamkeit auf vier spezifische Praktiken des Riesenkonzerns: Die Ausbeutung von Arbeiter:innen, Massenüberwachung durch Datenverfolgung, Steuerhinterziehung und Gentrifizierung…“ Meldung vom 7.9.2020 und die Plakate bei BerlinVsAmazon externer Link
  • Widerspruch eingereicht – Baugenehmigung für Amazon-Hochhaus muss zurückgenommen werden: Protest-Aktion am Fr. 4. September 11:00, Warschauer Brücke
    Bei der Protest-Aktion werden die NaturFreunde Berlin mit Unterstützung von Aktivist*innen von Berlin Vs Amazon ihren Widerspruch gegen die Erteilung der Baugenehmigung zum Bauvorhaben „Edge East Side Berlin“ vorstellen, der beim Stadtentwicklungsamt eingereicht wurde. In dem Widerspruch fordern die NaturFreunde Berlin die Aufhebung der Baugenehmigung des 140 Meter hohen EGDE Towers, auch bekannt als Amazon Tower. 2023 soll das höchste Haus Berlins die Warschauer Brücke überragen. Der berüchtigte und ausbeuterische Amazon-Konzern will in den Turm mit rund 3400 Entwickler*innen einziehen. Es drohen Aufwertung und Verdrängung und es wird eine Umschichtung der Nachbarschaft zugunsten einer Tech-Elite angestoßen. Kommt zur Pressekonferenz und Protest-Aktion am Freitag, 4. September um 11.00 Uhr an der Warschauer Brücke, vor der Baustelle des EDGE East Side Berlin…“ Meldung vom 2.9.2020 bei BerlinVsAmazon externer Link
  • „Der Amazon-Turm wackelt“ von Georg Sturm am 26. Oktober 2019 in neues deutschland online externer Link zum aktuellen Stand der Dinge: „… Das Stadtentwicklungsamt des Bezirks schlägt nun vor, dass die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen und der Bezirk die Erfüllung des Vertrags durch den Eigentümer verlangen und diese in Abstimmung mit dem Senat »bis hin zu einer Klage« durchsetzen solle. Weder die zuständige Senatsverwaltung noch der Bauherr, der niederländische Projektentwickler OVG Real Estate, haben bisher zu dieser Forderung Stellung genommen. Drastische Kritik kam vonseiten der Opposition. Der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Fraktion Berlin, Christian Gräff, sprach von einem »Kulturkampf gegen jeden Investor von Weltruf«. Grünen-Stadtrat Schmidt verhindere mit seinem Vorstoß »großartige Zukunftschancen« für Bezirk und Stadt. Schmidt hingegen stellt klar, dass die Entscheidung des Bezirks nichts mit Amazon zu tun habe und bereits getroffen worden sei, bevor überhaupt bekannt wurde, dass der Online-Konzern Mieter werde. (…) Vorbild für die junge Initiative, die Amazon-Angestellte beim Arbeitskampf unterstützt, sind die Anwohner*innen-Proteste gegen die Eröffnung einer neuen Zentrale von Amazon in New York. Dort wurde Anfang des Jahres die von der Stadt subventionierte Ansiedlung des Internet-Giganten verhindert...“
  • Siehe No Amazon Tower Berlin – BerlinVsAmazon –  Homepage externer Link und auf Twitter externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=156446
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