- Bündnis Umfairteilen und Aktionen
- Die Occupy-Bewegung und Aktionstage
- Gewerkschaftliche Mobilisierung in der Krise
- Initiativen der Linken gegen den Kapitalismus und dessen Krisen
- Interventionen gegen die neoliberale EU
- Klimastreiks und -kämpfe
- Mobilisierungsdebatte: Wie kämpfen (gegen Kapitalismus)?
- Proteste gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21
- Automobilindustrie
- Bauindustrie und Handwerk
- Chemische Industrie
- Elektro- und Metall(-Zulieferer)
- Elektrotechnik
- Energiewirtschaft (und -politik)
- Fahrzeugbau (Vom Fahrrad, über Trecker bis zum Flugzeug)
- Gewerkschaften als Arbeitgeber
- Holz, Papier, Glas und Kunststoffe
- Landwirtschaft und Gartenbau
- Lebens- und Genussmittelindustrie
- Maschinen- und Anlagenbau
- Medien und Informationstechnik
- Rüstungsindustrie und -exporte
- Sonstige Branchen
- Stahl-Industrie
- Stoffe und Bekleidung
- Abfall/Umwelt/Ver-/Entsorgung
- Banken und Versicherungen
- Bildungs- und Erziehungseinrichtungen
- Call-Center
- Dienstleistungen allgemein/diverse
- Gastronomie und Hotelgewerbe
- Gesundheitswesen
- Kultur und/vs Freizeitwirtschaft
- Öffentlicher Dienst und Behörden
- Reinigungsgewerbe und Haushalt
- Sex-Arbeit
- Soziale Arbeit, Kirche und Wohlfahrts-/Sozialverbände
- Sportwirtschaft
- Transportwesen: (Öffentlicher) Personen (Nah)Verkehr
- Transportwesen: Bahn
- Transportwesen: Hafen, Schiffe und Werften
- Transportwesen: Luftverkehr
- Transportwesen: Post- und Paketdienste
- Transportwesen: Speditionen und Logistik
- Wachdienste und Sicherheitsgewerbe
Berliner Amazon-Tower: Zu Fall bringen
Dossier
„Berlins derzeit höchster Wolkenkratzer soll künftig vor allem vom Internetgiganten Amazon als Coworking-Space genutzt werden. Das Unternehmen rechnet nicht mit dem Widerstand der Bevölkerung. Höchste Zeit, sich gegen Gentrifizierungspolitik und prekarisierte Arbeitsbedingungen zur Wehr zu setzen. (…) Das Projekt von EDGE und Amazon in Berlin ist ein Schlag ins Gesicht von all jenen, die sich in den letzten Monaten und Jahren für niedrigere Mieten, (Re-)Kommunalisierung oder eine offene Stadt für alle eingesetzt haben. (…) Es gilt, wie in New York das Thema Gentrifizierung mit anderen Themen, insbesondere dem jahrelangen Kampf der Amazon Beschäftigten um andere Arbeitsbedingungen, zu verbinden. Wir müssen klar erzählen, wer in der Skybar erwünscht sein wird und wer nicht…“ – aus dem Beitrag „Fuck off, Amazon!“ von John Malamatinas am 17. Oktober 2019 im re:volt magazine
zur Organisierung des Widerstands gegen den neuesten Gentrifizierungsschritt. Siehe dazu:
- Begleitet von Protest eröffnet Amazon Berliner Standort im konzerneigenen Hochhaus: Glänzende Fassade mit Schattenseite: Amazon verweigert weiterhin Tarifvertrag
- Eröffnung des Amazon-Towers: Glänzende Fassaden in Berlin, miese Arbeitsbedingungen in den Verteilzentren – ver.di fordert Tarifvertrag
„Den Einzug des globalen Versandriesen Amazon in seine neue Berliner Edel-Repräsentanz – das Edge-East-Side-Hochhaus an der Warschauer Brücke, genannt „Amazon Tower“– nimmt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) zum Anlass, auf die inakzeptable Verweigerungshaltung des Konzerns zu fairen, sicheren und vor allem gesunden Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen. „Der Amazon-Tower mag schön in der Berliner Sonne glänzen, wenn sie denn scheint – das kann aber nicht die Tatsache überstrahlen, dass der Konzern seinen rund 40.000 Mitarbeitenden in Deutschland gute und verlässliche Arbeitsbedingungen in Form eines Tarifvertrags verweigert“, sagte Silke Zimmer, ver.di Bundesvorstandsmitglied und zuständig für den Einzelhandel, am Montag. „Wer als Weltkonzern der führende Versandhändler in Deutschland sein will, hat sich hier seiner sozialen Verantwortung als Arbeitgeber zu stellen.“ Sie forderte Berlins Regierenden Bürgermeister Kai Wegner auf, sich beim Hauptstadt-Arbeitgeber Amazon für die Anerkennung von Tarifverträgen und die Wahrung von Arbeitnehmerrechten einzusetzen. (…) „Amazon muss den Forderungen seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter endlich nachkommen und einen Tarifvertrag verhandeln, der gute Löhne sichert und vor krankmachender Arbeit schützt“, erklärte Silke Zimmer. ver.di fordert neben der Anerkennung der bestehenden Flächentarifverträge eine tarifvertragliche Vereinbarung mit Amazon zum Thema „Gute und gesunde Arbeit“. Seit mehr als zehn Jahren werde dies verweigert, kritisierte sie. Auch Amazons Verhältnis zu demokratischer Repräsentanz und Kontrolle sei mangelhaft: Der Konzern nutze zwar gern öffentlich finanzierte Infrastruktur, Bildungssysteme und Verkehrsanbindungen, weigere sich aber, bei Anhörungen im Europäischen Parlament Rede und Antwort zu stehen. Das EU-Parlament hat Amazon-Lobbyisten daher bis auf Weiteres verbannt, weil sie wiederholt Befragungen fernblieben. Am 26. Juni 2025 hat Amazon eine neue Gelegenheit, sich vor dem Ausschuss für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten zu verantworten.“ ver.di-Pressemitteilung vom 16. Juni 2025zu:
- Fassade mit Schattenseite: Amazon verweigert weiterhin Tarifvertrag
„Die Amazon-Beschäftigten sind auch nach über zwölf Jahren weiter auf einen langen Arbeitskampf eingestellt, national und international und vor allem solidarisch, Streiks inbegriffen (…)
Mit dem Einzug in den neuen „Amazon Tower“ an der Warschauer Brücke in Berlin will sich der Versandriese in Berlin repräsentativ und zukunftsgewandt zeigen. Doch hinter der glänzenden Fassade sieht die Realität vieler Beschäftigter anders aus (…) Bei Amazon berichten Beschäftigte in Verteilzentren von einer Arbeitsrealität, die geprägt ist von ständiger Überwachung: Apps, Scanner und Kameras erfassen jede Bewegung, jede Pause wird dokumentiert. „Der daraus resultierende Druck bei gleichzeitig körperlich schwerer Arbeit führt zu massiven gesundheitlichen Problemen“, sagt Silke Zimmer. ver.di fordert deshalb neben der Tarifbindung auch eine verbindliche tarifliche Regelung zu „guter und gesunder Arbeit“. Doch statt strukturelle Ursachen von Erkrankungen anzugehen, setzen Unternehmen wie Amazon auf Anwesenheitsprämien, um Fehlzeiten zu senken. Beschäftigte erhalten Boni, wenn sie regelmäßig zur Arbeit erscheinen – auch wenn gesundheitliche Gründe dagegensprechen. (…) Am #MakeAmazonPayDay beteiligen sich Gewerkschaften, Menschenrechts- und Umweltorganisationen sowie andere Initiativen in mindestens 23 Ländern der Welt. (…) Am 14. Mai 2013 haben Beschäftigte in den Amazon-Verteilzentren Bad Hersfeld und Leipzig zum ersten Mal die Arbeit niedergelegt. Nahezu jährlich haben sie seitdem Lohnerhöhungen und vereinzelt Vereinbarungen zu ihrem Gesundheitsschutz erstreikt und verhandelt. Doch ihr eigentliches Ziel haben die vielen ver.di-Mitglieder beim Online-Giganten Amazon bis heute nicht aus den Augen verloren: einen Tarifvertrag, der ihre Arbeitsbedingungen auf Dauer sichert und nicht der Willkür ihres Arbeitgebers überlässt. (…) Die Stundenlöhne haben sich erhöht und der Gesundheitsschutz hat sich teils verbessert. Aber keiner dieser Erfolge ist bisher tariflich abgesichert. Amazon kann das alles jederzeit wieder zurücknehmen. Und tut das auch: Die Stundenzuschläge von zwei Euro, die Amazon den über 20.000 in Deutschland Beschäftigten noch im Frühjahr während der ersten Corona-Welle zahlte, wurden im Sommer 2020 einfach wieder gestrichen. (…) In den USA und mittlerweile auch in Deutschland geht Amazon mit der App „Mentor“ sogar noch einen Schritt weiter. Diese erfasse Arbeitszeiten, das Fahrverhalten und die Nutzung des Telefons in Echtzeit. So könnten Vorgesetzte Beschäftigte, die nicht schnell genug arbeiten, durch Anrufe und Textnachrichten zu mehr Leistung antreiben. Wer negative Bewertungen bekommt oder Pakete verliert, könne für Tage oder Wochen gesperrt werden, ohne Lohn zu erhalten, oder müsse mit einer Kündigung rechnen. Amazon bereite zudem ein neues Kontrollsystem für das Autofahren vor. Das „Driveri“-Kamerasystem mit vier Videokameras registriere fortlaufend das Fahrverhalten – zum Beispiel, wer wie schnell fährt oder bremst. Das solle Unfälle vermeiden, setze aber zugleich die Fahrer und Fahrerinnen noch mehr unter Druck. Und das gilt nicht nur in den USA, sondern ebenso für die 18 Logistikzentren, 5 Sortierzentren und mehr als 50 Verteilzentren in Deutschland. (…) Gewerkschaften und Datenschützer kritisieren die Arbeitsbedingungen bei Amazon schon lange und scharf. Sie beobachten Verstöße gegen Arbeitszeitgesetze, das Mindestlohngesetz, das Gesetz zur Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und den Datenschutz. Zu wenige Beschäftigte hätten einen unbefristeten Vertrag, der ihnen den Arbeitsplatz sichert, auch wenn sie streiken oder einen Betriebsrat gründen…“ Ausführliche neue ver.di-Themenseite zu Amazon vom 16. Juni 2025 - Demo gegen Amazon-Turm in Berlin: »Auf schlechte Nachbarschaft«. Begleitet von Protest eröffnet Amazon seinen Berliner Standort im konzerneigenen Hochhaus
„Ein wenig hat man sich inzwischen daran gewöhnt: An der Warschauer Brücke in Friedrichshain steht seit mehr als einem Jahr der fertige Amazon-Turm, offiziell »Edge East Side Tower« genannt. Am Montagmorgen hat sich dennoch Protest vor dem Gebäude versammelt. Der Anlass: Amazon hat eingeladen. Zwar nicht offiziell, aber die Organisator*innen des Protests haben es dennoch mitbekommen. Der Tech-Gigant bezieht nun tatsächlich die Büroräume im Turm, Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hat sein Kommen angekündigt. Schon bevor die Kundgebung losgeht, gab es eine Intervention: Die S-Bahn-Station Warschauer Straße in »Amazonstraße« umbenannt. »Die Umbenennung kommentiert ironisch den wachsenden Einfluss Amazons«, schreiben die Aktionskünstler*innen in einer Pressemitteilung. Auf dem Vorplatz vor dem mit 142 Metern dritthöchsten Gebäude Berlins hat die Polizei Vorkehrungen für die angemeldete Kundgebung getroffen. Die Protestierenden sollen sich in einen quadratischen Käfig aus Absperrgittern, gut 20 Meter lang und breit, quetschen. Ein paar Demonstrant*innen wollen die Einschränkungen zum eigenen Vorteil wenden und an den Gittern ein Banner anbringen, auf dem »No Border, No Nation, Stop Gentrification« steht. Aber die Polizei untersagt das. Stattdessen spannen die Aktivist*innen eine Schnur, an der sie das Banner anbringen. Das wiederum scheint für die Polizei in Ordnung zu sein. Zu der Kundgebung eingeladen hat das Bündnis Berlin vs. Amazon unter dem Motto »Kein Grund zum Feiern: Amazon ist kein guter Nachbar«. Während kurz nach 10.30 Uhr der erste Redebeitrag gehalten wird, werden am Turm die Schotten dichtgemacht. Mit lautem Surren fahren die Jalousien runter. Lediglich in einem Teil des ersten Obergeschosses bleiben sie offen. Dort sind Polizeibeamte, die die knapp 100 Demonstrant*innen beobachten. »Wir haben es leider nicht geschafft, den Turm zu verhindern«, sagt Barbara von »Wir bleiben alle Friedrichshain«, die für das Demobündnis spricht. So ein Konzern habe hier nichts zu suchen. Sie schließt mit dem Ausruf: »Auf schlechte Nachbarschaft!« (…) Die Eröffnung des Turms sei der Abschluss der Mediaspree-Entwicklung, sagt Mads Rasmussen, Sprecher von Berlin vs. Amazon. Die Ergebnisse könne man ganz klar sehen: »Wir haben hier ein komplett durchkommerzialisiertes, durchprivatisiertes, totes Viertel und die Mieten sind explodiert.« Der Turm an sich sei schon problematisch, denn jeder Konzern, der dort eingezogen wäre, hätte dem Viertel ähnliche Probleme bereitet, so Rasmussen. Aber Amazon sei darüber hinaus ein besonders schlimmer Konzern. Deswegen ist auch eine Rednerin von Verdi auf der Kundgebung. (…) »Dass Amazon seine Beschäftigten systematisch bis an ihre physischen und psychischen Grenzen treibt, ist bekannt«, sagt auch Rasmussen. Darüber hinaus basiere das Geschäftsmodell auf der »Zumüllung unseres Planeten« und verursache einen gigantischen CO2-Ausstoß. Und: »Amazon vermeidet sehr erfolgreich, Steuern zu zahlen, und ist über seinen Clouddienst tief verstrickt in die Überwachung, Vertreibung und Auslöschung der Palästinenser durch die israelische Armee.« Alles Gründe, um Amazon in Friedrichshain nicht den roten Teppich auszurollen. Viele Redner*innen am Montag betonen, man werde weiter gegen die neue Konzernzentrale protestieren…“ Bericht von David Rojas Kienzle vom 16. Juni 2025 in Neues Deutschland online
- Eröffnung des Amazon-Towers: Glänzende Fassaden in Berlin, miese Arbeitsbedingungen in den Verteilzentren – ver.di fordert Tarifvertrag
- Kein Grund zum Feiern: “Berlin vs Amazon” demonstriert am 16.06.25 gegen den Einzug des Tech-Riesens in den Büroturm an der Warschauer Brücke
„… Am kommenden Montag, den 16.06.25 wird im Beisein von Bürgermeister Kai Wegner die neue Amazon-Konzernzentrale an der Warschauer Brücke in Berlin-Friedrichshain eröffnet. Dabei gibt es an diesem Tag für Berliner:innen herzlich wenig zu feiern. Entgegen der vollmundigen Versprechen über die angeblichen positiven Auswirkungen “regionaler wirtschaftlicher Entwicklung” wird sich die Ansiedelung des Tech-Konzerns in dem bereits stark von Gentrifizierung betroffenen Stadtviertel unweigerlich vor allem durch explodierende Mieten und weitere soziale Verdrängung bemerkbar machen. Mit dem Bezug des fertiggestellten Büroturms schließt sich vorerst ein weiteres Kapitel verfehlter Berliner Baupolitik: “Mediaspree” stand von Anfang an für die bornierte Umsetzung von Investorenträumen über alle berechtigten Einwände und demokratisch legitimierten lokalen Widerstände hinweg. Die Leidtragenden dieser Turbo-Kommerzialisierung des Stadtraums sind in erster Linie all diejenigen, die sich die Miete nicht mehr leisten können, wegziehen müssen oder auf der Straße landen.
Statt Amazon den roten Teppich auszurollen, sollte sich Berlin lieber ein Beispiel an Städten wie Seattle oder Barcelona nehmen, die den Tech-Konzern steuerlich zur Kasse bitten und damit u. a. bezahlbaren Wohnraum finanzieren…“ Aus der Pressemitteilung von Berlin vs Amazonzur Kundgebung unter dem Motto “Kein Grund zum Feiern: Amazon ist kein guter Nachbar” findet am 16.06.25 ab 10:30 Uhr vor dem Eingang des Ege East Side Towers an der Warschauer Brücke in Berlin-Friedrichshain
- Siehe die Berichterstattung von Berlin vs Amazon auf bsky
- Siehe die Berichterstattung von Berlin vs Amazon auf bsky
- Samstag, 26.10.2024 in Berlin: Kein Amazon in Friedrichshain! Demo gegen die Eröffnung des Amazon-Towers
„Der Amazon-Konzern bereitet seinen Einzug als Hauptmieter des neuen Büroturms an der Warschauer Brücke vor. Die als „Mediaspree“ bekannte Kommerzialisierung und Verschandelung des Friedrichshainer Ufers soll so ihren krönenden Abschluss finden. Steigende Mieten und Verdrängung werden die Folgen sein. (…)Es liegt an uns, zu verhindern, dass weitere Unternehmen sich zur Ansiedelung ermutigt fühlen. Nur wir können dafür sorgen, dass Berlin wieder zum Investitionsrisiko wird! Unser Bündnis aus klima-, stadt-, mietenpolitischen und kapitalismuskritischen Initiativen fordert: Bezahlbare Wohnungen statt Luxus-Büros! Gute Arbeit statt Ausbeutung! Amazon zerschlagen statt (Tech-)Monopol! Umwelt- und Klimaschutz statt Überproduktion! Lasst uns dafür gemeinsam auf die Straße gehen und zeigen, dass Amazon und andere Ausbeuter-Konzerne in Berlin nicht willkommen sind!“ Aufruf bei Berlin vs Amazonauch von weiteren Inis zur Demo am Samstag, 26.10.24 um 16:30 Uhr – Schleidenplatz beim S+U Frankfurter Allee, siehe auch Infos zur Demo im untergrund-blättle.ch
- Demonstration gegen „Amazon-Tower“ am 24.11.: gegen Gentrifizierung durch Amazon, schlechte Arbeitsbedingungen und Überwachung bei Amazon zugleich
- Demonstration gegen „Amazon-Tower“: Turmbau zu Amazon
„Amazon plant den Einzug in die neue Konzernzentrale in Friedrichshain. Dagegen demonstrieren Gegner*innen am Black Friday. (…) Auch in Berlin-Friedrichshain gingen am Freitagnachmittag hunderte Menschen auf die Straße, um unter dem Motto „Amazon ist kein guter Nachbar“ gegen den „fiesen Tech-Konzern“ zu demonstrieren. Vor dem leblos wirkenden Klotz an der Warschauer Brücke protestierten sie gegen die hier geplante Eröffnung Amazons Konzernzentrale im nächsten Jahr. „Ein Konzern, der Mitarbeiter*innen drangsaliert, Milliarden verdient, aber keine Steuern zahlt und für digitale Überwachung steht, hat hier nichts zu suchen“, empört sich ein Mitglied der Initiative „Berlin vs Amazon“, die zu der Kundgebung aufgerufen hat.
Durch den Einzug Amazons in „Jeff’s Tower der Schande“ drohe dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg weitere Aufwertung und Verdrängung, befürchtet Berlin vs Amazon. Sie fordern daher den Stopp des „Ausverkaufs der Stadt“ und der Gentrifizierung. Als „Gipfel des Raubtierkapitalismus“ habe Amazon in ihrem Kiez nichts zu suchen. (…)
Um der Ausbeutung der Arbeiter*innen, des Planeten und der Kommunen ein Ende zu setzen, hat Berlin vs Amazon Grundsätze formuliert, nach denen Amazon handeln muss, wenn es Verantwortung übernehmen will. Unter anderem fordern sie die Stärkung der Arbeiter*innenrechte, höhere Umweltstandards, den Schutz des Kiezes und ein Ende der Überwachung. Sie fordern zudem eine Konzern-Besteuerung, die kartellrechtliche Zerschlagung Amazons Monopolmacht sowie die Einleitung der Vergesellschaftung. „Ansonsten kann Amazon nicht erwarten in Berlin willkommen geheißen zu werden“, so die Aktivist*innen. Diese Erwartung sollte sich Amazon jedoch in jedem Fall abschreiben. Eine Demonstrantin drückt ihren Wunsch aus, „dass der Tower aussieht, wie das Axel Springer Gebäude nach dem RAF-Anschlag ’72.“ Ein anderer versichert ihr, dass Gott das richten werde.“ Artikel von Lilly Schröder vom 25.11.2023 in der taz online - „Trotz des schlechten Wetters versammelten sich am frühen Abend zahlreich Menschen, um gegen Gentrifizierung durch Amazon & schlechte Arbeitsbedingungen, Ausbeutung & Überwachung bei Amazon zu demonstrieren. Aufgerufen hatten Stadtteil- & Mieter_innen-Inis bis hin zu Gewerkschaften. Make Amazon pay!“ Post von @dermagle.bsky.social vom 24.11.23
mit Foto
- „für niesel bei 3° gut besuchte musikalische kundgebung von @berlinvsamazon.bsky.social in friedrichahain gegen den amazontower DER TOWER MUß WEG! amazon hat im unbezogegen klotz alle lichter angemacht, damit der nicht wieder bestrahlt wird, sie scheinen dieses bild nicht zu mögen, wir erinnern uns…“ Post von @ernstd.bsky.social vom 24.11.
mit Foto
- Und ein Video von Freundeskreis Videoclips auf youtube
: #NoAmazonTower | Amazon raus aus Berlin! Stoppt den Ausverkauf der Stadt und die Gentrifizierung!
- Demonstration gegen „Amazon-Tower“: Turmbau zu Amazon
- „Amazon ist kein guter Nachbar“ – Black Friday-Kundgebung am 24.11.23 vor dem Amazon-Tower in Berlin
„24.11. Demo von „Berlin vs Amazon“ gegen die geplante Amazon-Konzernzentrale am EdgeTower in Friedrichshain +++ In Solidarität mit den weltweit streikenden Amazon-Beschäftigten und gegen Gentrifizierung in Berlin +++ Forderung: Kein Einzug von Amazon in den Turm und Zerschlagung des Tech-Riesen +++ Rechtsgutachten von „LobbyControl“ zeigt: Zerschlagung von Amazon wegen erdrückender Monopolmacht ist machbar und nötig +++
In Solidarität mit den weltweit streikenden Amazon-Beschäftigten: „Berlin vs Amazon“ demonstriert gegen die geplante Konzernzentrale in Friedrichshain und fordert gemeinsam mit einem breiten Bündnis die Zerschlagung des Tech-Riesen
Als Teil der globalen „Make Amazon Pay“-Kampagne organisiert „Berlin vs Amazon“ zum diesjährigen Black Friday (24. November) eine Kundgebung gegen die geplante Konzernzentrale in Berlin-Friedrichshain. An diesem Tag organisieren Amazon-Beschäftigte und Aktivist:innen in über 30 Ländern Streiks und Proteste – darunter auch viele in Berlin-Brandenburg. „Berlin vs Amazon“ unterstützt den globalen Arbeitskampf und fordert eine kartellrechtliche Zerschlagung des Tech-Riesen…“ Pressemitteilung von „Berlin vs Amazon“zur Kundgebung am 24.11.23 ab 17:30 Uhr vor dem Eingang der U-Bahnstation Warschauer Straße in Berlin-Friedrichshain
- Siehe für aktuelle Infos die Homepage
oder @berlinvsamazon.bsky.social und #NoAmazonTower
- sowie das Ankündigungsvideo
auf youtube
- Siehe zum Black Friday am 24.11.23 das Dossier: Black Friday am 24.11.23 kann zum weltweit größten Streik aller Zeiten gegen Amazon werden
- Siehe für aktuelle Infos die Homepage
- Der Turm stürzt ein! Musikalische Protest-Performance am AmazonTower am 8.10.23 – nächste Aktion am 24.11. zum Black Friday
- DER TURM STÜRZT EIN! Für eine Zukunft ohne Verdrängung, Überwachung, Ausbeutung und Tech Kapitalismus Türme
Berlin-Friedrichshain, Warschauer Brücke, vor Amazon Tower, 8.10.23 – siehe Infos auf der Aktionsseite http://derturmstuerztein.net/, Fotos im Tweet von Freundeskreis Videoclips vom 8. Okt. 2023
, bei Berlin vs Amazon auf Twitter
sowie einige Videos unter #noAmazonTower
- Protest gegen Gentrifizierung: Singen gegen Amazon
„Eine Protest-Oper arbeitet sich am Amazon-Tower ab und zeigt, dass das widerständige Berlin noch nicht Geschichte ist. „Unser Kiez könnte schöner sein – aber ist er nicht“, singen zwei Jugendliche auf dem namenlosen Platz unterhalb der Warschauer Brücke. Am frühen Sonntagabend hat sich diese „Lücke zwischen nichts und gar nichts“ verwandelt in eine improvisierte Bühne: Aufgeführt wird das Straßentheater-Spektakel „Der Turm stürzt ein“. Hunderte Schaulustige säumen die umliegenden Fußgängerbrücken und verfolgen die zweistündige Protest-Performance von über 40 Akteur*innen der Lauratibor-Protestoper. Diese hatte sich 2019 gegründet, um gegen die Gentrifizierung zwischen Lausitzer und Ratiborstraße in Kreuzberg künstlerisch zu intervenieren. Zuletzt war sie im Sommer des vergangenen Jahres auf den Straßen zu sehen. Dieses Mal geht es „gegen Big Tech, Verdrängung, Überwachung, Ausbeutung und vor allem gegen den bevorstehenden Einzug des Megakonzerns Amazon“, wie das Kollektiv in der Ankündigung schreibt. Der Edge East Side Tower nebenan ist fast fertig gestellt und soll noch in diesem Jahr eingeweiht werden. Das Bürogebäude gehört mit 142 Metern zu den höchsten Berlins. Für die Protestgruppe ist der Amazon-Tower die Zuspitzung vieler Krisen: „explodierende Mieten und Wohnungslosigkeit, Verdrängung von Freiräumen und Kiezkultur, Greenwashing beim Bau des Turms, die Weiterentwicklung der digitalen Überwachung, Ausbeutung von Arbeitskräften in den Lagerhallen und im Versand, Monopolisierung, Steuervermeidung und die massive Zerstörung der Natur.“ (…) Und so wettert auch der Moderator zu Beginn des Stückes: „Dieser Turm ist kein Turm, dieser Turm ist eine Maschine zur Umverteilung des Reichtums von unten nach oben, dieser Turm organisiert deine Überwachung.“ Schließlich sagt er gar: „Dieser Turm ist eine Kriegserklärung!“ Der Inhalt des Protestmusicals ist simpel: Drei Außerirdische kommen auf die Erde, weil sie verhindern wollen, dass die Menschen nicht nur die Erde, sondern auch das Weltall erobern und ausbeuten. Um dieses etwas platte Stilmittel entspannt sich ein Spektakel, das es in sich hat. (…) „Konsum ist eine der effizientesten Waffen gegen die Intelligenz des Menschen“, lernen die Außerirdischen, während das Profit-Orchester eine Konsumpolka spielt (…) Weiter geht es mit einer vorgetragenen Klage: „Kapital vertreibt das Leben aus der Stadt, um als Investment immerzu zu wachsen in den Himmel. (…) Die Stadt der Reichen, der Konzerne und der Spekulation: Beschissen. Lächerlich. Brutal. Danke für nichts, auch dir, Senat (…) Sie sagen Wachstum, Wirtschaftsstandort, wir sagen Verdrängung und Enteignung unsrer Stadt! Wir sagen Mietenwahnsinn! Wir sagen Amazon, fuck off!“ Schließlich stellen die Protagonist*innen fest: „Shit, diese Stadt ist ja vorbei. Oh no!“ (…) „Der Turm steht, das ist klar“, sagt eine der Organisatorinnen zur taz. „Aber einfach aufhören ist für mich keine Option.“ Sie befürchtet, dass sich die 3.400 Amazon-Angestellten, die hier einmal arbeiten werden, hauptsächlich damit beschäftigen werden, „wie man KIs weiterentwickelt und wie demokratische Grundstrukturen noch weiter abgebaut werden und in unser aller Leben immer noch mehr eingegriffen wird, indem wir auch immer weiter individualisiert werden und nachverfolgbar werden“. Es sei wichtig, dagegen ein Zeichen zu setzen…“ Artikel von Darius Ossami vom 9. Oktober 2023 in der taz online
- DER TURM STÜRZT EIN! Für eine Zukunft ohne Verdrängung, Überwachung, Ausbeutung und Tech Kapitalismus Türme
- Amazon Tower in Berlin: Kiez gegen Konzern. In Friedrichshain haben Aktivisten den Kampf gegen den Amazon Tower noch nicht aufgegeben
„Der große Tower gegenüber dem S-Bahnhof Warschauer Straße in Friedrichshain ragt über die S-Bahnbrücke. Dort sollen Beschäftigte des Amazon-Konzerns einziehen. »Der genaue Termin ist uns noch nicht endgültig bekannt«, sagt Max vom Bündnis Berlin versus Amazon, das seine Arbeit am Montagabend in einer Neuköllner Kneipe vorstellte. Etwa 30 Menschen, vornehmlich aus der akademischen Linken, sind gekommen. »Wir sind schon die zweite Generation der Amazon-Kritiker*innen in Berlin«, sagt Max.
Schon vor Baubeginn des Towers hatte sich ein Anti-Amazon-Bündnis mit ambitionierten Plänen gegründet. Doch dann bremste die Corona-Pandemie die Aktivist*innen aus, und der Turm wuchs in die Höhe. Das neue Bündnis ist mit unterschiedlichen politischen Methoden aktiv. Zu diesen gehört auch ein kurzes Video, in dem Amazon-Boss Jeff Bezos vermeintlich auf die Forderungen von Berlin versus Amazon eingeht, die Löhne der Beschäftigten erhöht und auch endlich kräftig Steuern nachzahlt. Doch schnell merkt man, dass es sich bei dem Video um eine Satire handelt. Berlin versus Amazon hat 14 Forderungen aufgestellt, die der Konzern erfüllen soll, bevor er in den Tower einzieht. Mit Lohnerhöhungen, verkürzten Arbeitszeiten und dem Stopp der Überwachungsmaßnahmen der Beschäftigten in den Lagerhallen finden sich viele gewerkschaftliche Forderungen in dem Katalog. Tatsächlich kooperiert das neue Bündnis mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und ruft zu Solidaritätsaktionen auf, wenn die Amazon-Beschäftigten für einen Tarifvertrag in den Streik treten. (…) Das Bündnis Berlin versus Amazon will die nächsten Monate zur Mobilisierung nutzen und gönnt sich keine Sommerpause. Am 31. Juli lädt es zu einem offenen Treffen in einen Stadtteilladen in der Warschauer Straße…“ Artikel von Peter Nowak vom 18.07.2023 in ND online - [Protest in Berlin am Black Friday, 25. November 22] Amazon – kein guter Boss und Nachbar
„Ein trüber Novembertag in Berlin: Am Umsteigebahnhof Warschauer Straße in Berlin-Friedrichshain hetzen die Menschen zu Bahnen und Bussen. Doch manche bleiben stehen und hören den Reden zu. Am 25. November hat am Warschauer Bahnhof im Stadtteil Friedrichshain ein außerparlamentarisches Bündnis zu einer Solidaritätskundgebung mit den Beschäftigten des Amazon-Konzerns aufgerufen. Warum an diesen Tag und an diesen Ort, darüber erklärten die Redner*innen interessierte Leute gerne auf. Denn in diesem Jahr fiel der Black Friday auf den 25. November.
Der letzte Freitag im November läutet in den USA seit den 1950er Jahren das Weihnachtsgeschäft ein. Mittlerweile nutzen Lieferkonzerne wie Amazon und Co. diesen Tag, um mit großen Schnäppchenwerbungen ihren Profit anzukurbeln. Der besondere Kund*innenandrang ist mit besonderen Belastungen Amazon-Beschäftigten verbunden. Aber sie haben natürlich erkannt, dass der Konzern an diesen Tag Streiks besonders schmerzen, weil dadurch die Lieferkette unterbrochen ist. Daher traten auch 2022 wie schon in den letzten Jahren rund um den Schwarzen die Beschäftigten in den Amazon-Filialen verschiedener Länder in den Streik. Wie in den vergangenen Jahren wurden sie von außerbetrieblichen Solidaritätsinitiativen unterstützt.
In Berlin organisierten verschiedene Gruppen der außerparlamentarischen Linken die Kundgebung an der Warschauer Brücke, weil sich dort die Baustelle des sogenannten Amazon-Tower befindet, der mit 140 Metern das höchste Bauwerk Berlins werden soll. Die Baustelle ist seit Jahren ein Ort von Protesten verschiedener Stadtteilinitiativen, die Amazon als Treiber von Verdrängung armer Menschen im Stadtteil kritisieren. Bereits vor drei Jahren hatte sich unter dem Motto „Amazon ist kein guter Nachbar“ ein Bündnis mit dem erklärten Ziel gegründet, den Amazon-Tower zu verhindern. Doch die Corona-Pandemie bremste deren Aktivitäten aus. Erst in diesem Jahr gab es wieder kleinere Proteste vor dem in die Höhe wachsenden Turm.
Make Amazon pay
Dabei ging es den Kritiker*innen immer auch um die Solidarität mit den Amazon-Beschäftigten, was sie in Reden und Parolen betonten. Dafür hatte die Initiative „Make Amazon-Pay“ (https://makeamazonpay.com), die seit 2016 auch in Berlin außerbetriebliche Solidarität mit den Amazon-Beschäftigten durch Veranstaltungen und Straßenprotesten organisierte, gute Vorarbeit geleistet.
Am 25. November waren auf der Berliner Kundgebung allerdings keine streikenden Beschäftigten anwesend, was ein großes Manko war. Nur ein Passant erklärte, er habe vor einigen Jahren mal für Amazon gearbeitet und könne die Kritiker*innen daher völlig unterstützen. Zu den Redner*innen auf der Kundgebung gehörten zwei Berliner Verdi-Gewerkschaftler*innen, die die Bedeutung außerbetriebliche Solidarität betonten. Danach kamen Aktivist*innen von Stadtteilinitiativen zu Wort, die in ihrer Kritik betonten, dass Amazon weder ein guter Nachbar noch ein guter Boss sei. Während der Konzern im Jahr 2022 Rekordgewinne zu verzeichnen hat, gehen die gewerkschaftsfeindlichen Taktiken im Betrieb weiter. Zudem trägt der Konzern nicht nur zur Verdrängung von einkommensarmen Menschen bei. Er betreibt zudem eine aktive Politik der Steuervermeidung, indem er in Europa keine Einkommenssteuer zahlt. Klimaaktivist*innen von Ende Gelände und Sand im Getriebe, die am Protestbündnis beteiligt waren, verwiesen darauf, dass Amazon zur Vermehrung der CO2-Emissionen beitragt. In einer Rede wurde betont, dass Amazon nur einer von vielen Großkonzernen ist, die im Kapitalismus ihren Profit machen. Langfristiges Ziel müsse es sein, dass die Beschäftigten dort wie in allen Betrieben ohne Bosse selber über die Produktion entscheiden.
Proteste zur Amazon-Eröffnung?
Die Kundgebung sorgte für Aufmerksamkeit, immer wieder blieben Menschen stehen, um die Reden zu hören. Es gab überwiegend positive Reaktionen der Passant*innen. Besonders gut an kam die eingeblendete Leuchtschrift mit den Parolen „Make Amazon Pay“ und „Amazon ist kein guter Nachbar“, die auf die Baustelle des Tower projiziert wurden. Es gab von einigen Passant*innen die berechtigte Frage, ob es angesichts der Fortschritte an der Baustelle nicht zu spät für Proteste sei. Dem wurde entgegengehalten, dass vielleicht der Amazon-Tower nicht mehr verhindert werden kann, aber es liegt auch an uns, dass der Amazon-Tower ein Ort des Protestes und der Solidarität mit den Beschäftigten wird. Damit könnte bereits bei der im Laufe des nächsten Jahres geplanten Eröffnung ein Zeichen gesetzt werden. Aber dann sollten auch Amazon-Beschäftigte aus verschiedenen Standorten dabei sein. Dafür gibt es in Berlin ein Vorbild. Die Preisverleihung des Springer-Konzerns an Amazon-Boss Bezos war am 24. April 2018 von lautstarken Protesten begleitet, an denen sich Amazon-Beschäftigte aus verschiedenen Standorten in Deutschland aber auch aus dem westpolnischen Poznan beteiligt hatten..“ Artikel von Peter Nowak vom 28.11.2022 – wir danken! Siehe auch:- So wurde der Berliner Amazon Tower zur Projektionsfläche für Proteste
„Rund um den Black Friday wurden auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Amazon Standorte weltweit durch Mitarbeitende wie auch Gewerkschaften bestreikt. Doch neben den Arbeitsniederlegungen gibt es auch zusätzliche Protestformen. So wurde der derzeit im Bau stehende Berliner Turm an der Warschauer Straße einfach als Projektionsfläche für die Botschaft der Protestierenden genutzt. Laut dem linksliberalen Nachrichtenportal Neues Deutschland, zeichnete sich der internationale Gewerkschaftsbund Uni Global Union für die neuartige Beleuchtung des Gebäudes verantwortlich. Dabei wurden Protestrufe wie „Der Tower muss weg“ oder „The wrong Amazon is burning“ (zu Deutsch: „Der falsche Amazon(as) brennt“) abwechselnd auf das Gebäude projiziert. Für den Gewerkschaftsbund gibt es dabei gar keinen Black Friday. Für die Aktivistinnen und Aktivisten heißt der Tag „Make Amazon Pay-Day“. Bereits seit zwei Jahren organisieren sich zu diesem nicht nur Gewerkschaftler, sondern auch Umweltorganisationen wie Oxfam und Greenpeace sowie der Verband Progessive Internationale. Immerhin zeigen die Bestrebungen zunehmend Erfolge. Mehr und mehr Amazon Mitarbeitende schließen sich Gewerkschaften wie der deutschen Verdi an. So wird auch am Standort Berlin-Mariendorf derzeit ein Betriebsrat gewählt. Wenn es nach Verdi-Bezirksleiter Boris Bojilov geht, sollen „nächstes Jahr bei der Black-Friday-Kundgebung in Berlin auch Streikende mit dabei sein“. (…) Doch nicht nur in Berlin wurde ein Gebäude des Online-Händlers genutzt, um eine aktivistische Botschaft zu verbreiten. In München brachten Protestierende von Greenpeace großflächige Banner an das hiesige Amazon Headquarter an und wiesen dabei auf die umweltschädlichen Auswirkungen des Massenkonsums hin…“ Beitrag von Ricarda Eichler vom 29. November 2022 im Amazon-Watchblog
- Siehe für aktuelle Hintergründe unser Dossier: #MakeAmazonPay am Blackfriday, 25. November 2022, mit weltweiten Aktionen und Streiks bei Amazon
- Siehe auch #NoAmazonTower #NoTowerForBezos
- Make Amazon Pay
„Am 25. November 2022 gab es eine Solidaritätskundgebung mit den Beschäftigten des Amazon-Konzerns und gegen den Amazon Tower in Berlin Friedrichshain. Die Kampagne MakeAmazonPay existiert seit 2019 und bringt verschiedenen Gruppen und Aktivist*innen zusammen, die gegen Amazon kämpfen. Im Stadtteil und im Betrieb. 2022 war das drtte Jahr in Folge, in dem die Kampagne einen globalen Aktionstag organisiert hat. „Amazon nimmt Arbeiter*innen aus. Amazon nimmt Gemeinden aus. Amazon nimmt unseren Planeten aus.“, heißt es auf der Kampagnenwebseite von #MakeAmazonPay“ Video von labournet.tv(engl. mit dt. UT | 3 min | 2022)
- So wurde der Berliner Amazon Tower zur Projektionsfläche für Proteste
- [Neues Video] Stop the 140m Amazon Tower & HQ in Berlin
„Neues Video! Der geplante #Amazon-Tower hat in #Friedrichshain-Kreuzberg nichts zu suchen. Gegen #Ausbeutung, #Verdrängung & #Überwachung bei #Amazon und in #Berlin! Solidarität mit den streikenden Arbeiter*innen! #MakeAmazonPay“ Meldet BerlinVsAmazon auf Twitterzum Video auf vimeo
- Amazon Subvertisement — Berlin
„In Berlin sind eine Reihe von Plakaten auf Werbeflächen aufgetaucht, die die schädlichen Geschäftpraktiken von Amazon aufzeigen. Laut der Ad-Hack-Gruppe namens “Stay Cyborg” lenken die Plakate die Aufmerksamkeit auf vier spezifische Praktiken des Riesenkonzerns: Die Ausbeutung von Arbeiter:innen, Massenüberwachung durch Datenverfolgung, Steuerhinterziehung und Gentrifizierung…“ Meldung vom 7.9.2020 und die Plakate bei BerlinVsAmazon - Widerspruch eingereicht – Baugenehmigung für Amazon-Hochhaus muss zurückgenommen werden: Protest-Aktion am Fr. 4. September 11:00, Warschauer Brücke
„Bei der Protest-Aktion werden die NaturFreunde Berlin mit Unterstützung von Aktivist*innen von Berlin Vs Amazon ihren Widerspruch gegen die Erteilung der Baugenehmigung zum Bauvorhaben „Edge East Side Berlin“ vorstellen, der beim Stadtentwicklungsamt eingereicht wurde. In dem Widerspruch fordern die NaturFreunde Berlin die Aufhebung der Baugenehmigung des 140 Meter hohen EGDE Towers, auch bekannt als Amazon Tower. 2023 soll das höchste Haus Berlins die Warschauer Brücke überragen. Der berüchtigte und ausbeuterische Amazon-Konzern will in den Turm mit rund 3400 Entwickler*innen einziehen. Es drohen Aufwertung und Verdrängung und es wird eine Umschichtung der Nachbarschaft zugunsten einer Tech-Elite angestoßen. Kommt zur Pressekonferenz und Protest-Aktion am Freitag, 4. September um 11.00 Uhr an der Warschauer Brücke, vor der Baustelle des EDGE East Side Berlin…“ Meldung vom 2.9.2020 bei BerlinVsAmazon - „Der Amazon-Turm wackelt“ von Georg Sturm am 26. Oktober 2019 in neues deutschland online
zum aktuellen Stand der Dinge: „… Das Stadtentwicklungsamt des Bezirks schlägt nun vor, dass die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen und der Bezirk die Erfüllung des Vertrags durch den Eigentümer verlangen und diese in Abstimmung mit dem Senat »bis hin zu einer Klage« durchsetzen solle. Weder die zuständige Senatsverwaltung noch der Bauherr, der niederländische Projektentwickler OVG Real Estate, haben bisher zu dieser Forderung Stellung genommen. Drastische Kritik kam vonseiten der Opposition. Der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Fraktion Berlin, Christian Gräff, sprach von einem »Kulturkampf gegen jeden Investor von Weltruf«. Grünen-Stadtrat Schmidt verhindere mit seinem Vorstoß »großartige Zukunftschancen« für Bezirk und Stadt. Schmidt hingegen stellt klar, dass die Entscheidung des Bezirks nichts mit Amazon zu tun habe und bereits getroffen worden sei, bevor überhaupt bekannt wurde, dass der Online-Konzern Mieter werde. (…) Vorbild für die junge Initiative, die Amazon-Angestellte beim Arbeitskampf unterstützt, sind die Anwohner*innen-Proteste gegen die Eröffnung einer neuen Zentrale von Amazon in New York. Dort wurde Anfang des Jahres die von der Stadt subventionierte Ansiedlung des Internet-Giganten verhindert...“
- Siehe No Amazon Tower Berlin – BerlinVsAmazon – Homepage
und auf Twitter