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Basis-Gewerkschaften rufen auf zum Solidaritätsmonat mit den ArbeiterInnen der Textilfabrik Dragon Sweater in Bangladesch

Dossier

Kampagnenplakat Dragon Sweater Bangladesch„… März 2020: Die Arbeiter*innen von Dragon Sweater beginnen mit Protesten in der Fabrik in Malibag (einem Viertel in Dhaka) und vor dem National Press Club. / Juni 2020: Die Textilarbeiter*innen blockieren das Arbeitsministerium und tragen ihren Protest gemeinsam mit Arbeiter*innen weiterer Fabriken, welche ebenfalls für die Auszahlung ihrer Löhne kämpfen, zum Büro des Premierministers. / Juni 2020: Das Dragon Sweater Management bemerkt die internationale Vernetzung und nimmt Kontakt mit der Internationalen Konföderation der Arbeiter*innen (IKA) sowie der Global May Day Plattform auf, um das eigene Vorgehen zu rechtfertigen und die Gewerkschaft vor Ort zu diffamieren. Die IKA und GWTUC reagieren und verfassen Antworten. Der Schriftverkehr wurde veröffentlicht. / Juni/Juli 2020: Unter anderem die FAU (Freie Arbeiter*innen Union) in Hamburg und Freiburg sowie die IWW (Industrial Workers of the World) in Bristol und Hamburg halten Kundgebungen vor Klamottenketten ab, um den Forderungen der Arbeiter*innen von Dragon Sweater Nachdruck zu verleihen. Auch in Dhaka gehen die Lohnabhängingen der Fabrik erneut auf die Straßen. / Juli 2020: New Yorker kontaktiert die FAU Hamburg und die GWTUC, um mitzuteilen, dass sie unter diesen Umständen die Dragon Group auf eine „schwarze Liste“ setzen und ihnen somit keine weiteren Aufräge erteilen werden. Wir warten jedoch weiterhin auf ein öffentliche Erklärung von New Yorker! Solange diese nicht erfolgt, richtet sich der Protest auch weiterhin gegen New Yorker. Weder von Lidl noch von Walmart kam (bisher) eine sachgemäße Rückmeldung...“ – aus der Chronologie des bisherigen Kampfes im Flyer zum Aktionsmonat „#United Against The Dragon“ auf der Kampagnen-Webseite externer Link (den es in Englisch und Deutsch gibt) mit Materialien zu den bundesdeutschen Unternehmen, die Verantwortung für die Arbeits- und Lebensbedingungen tragen. Siehe dazu auch die Kampagnen-Webseite, mit Berichten über Solidaritäts-Aktionen der Kampagnen-Wochen 15. August – 15. September 2020 und darüber hinaus:

  • Die Belegschaft von Dragon Sweater bekommt endlich das ihnen zustehende Geld ausbezahlt New
    Fröhliche Weihnachten – auch wenn Bangladesch ganz sicher kein christlich geprägtes Land ist – aber am 23. Dezember 2020 erhielten die Arbeiterinnen und Arbeiter von Dragon Sweater endlich die ihnen zustehenden Gelder ausbezahlt. In der Meldung „#UnitedAgainstTheDragon: Workers finally get paid!“ am 23. Dezember 2020 beim Global Mayday Net externer Link wird die Auszahlung berichtet – und nochmals ausführlich die wichtige Rolle der organisierten internationalen Solidarität bei diesem Erfolg nachgezeichnet und gewürdigt. Wie wir schon bei begrüßenswert vielen Auseinandersetzungen der letzten Zeit in verschiedenen Ländern zusammen fassen konnten: Wer kämpft, kann gewinnen!
  • Internationaler Aktionstag am „Black Friday”:  Solidarität in der BRD, Nordirland und dem Baskenland und Demonstration in Dhaka 
    • Ein kleines Video zum BlackFriday am 27.11.20 in Solidarität mit den gefeuerten Arbeiter*innen bei DragonSweaters in Dhakaam 30. November 2020 im Twitter-Kanal der FAU externer Link ist der Verweis auf einen Videobericht zu einer weiteren Solidaritätsaktion eben am Black Friday mit der Belegschaft von Dragon Sweater. Das Video zeigt sowohl eine Demonstration in Dhaka, als auch kurze Eindrücke von zahlreichen Solidaritätsaktionen – oftmals vor Niederlassungen der Hauptkunden New Yorker und Lidl vor allem in zahlreichen bundesdeutschen Städten. Siehe dazu auch einen ausführlichen Bericht vom Aktionstag in mehreren Ländern:
    • „#UnitedAgainstTheDragon: International Day of Action (Reports)“ am 27. November 2020 im Global Mayday.net externer Link gibt einen Überblick über die Aktionen der Solidarität in der BRD, Nordirland und dem Baskenland
  • [27.11.2020] Internationaler Aktionstag am „Black Friday”: Solidarisch mit den ehemaligen Textilarbeiter*innen von Dragon Sweater und gegen den Konsumwahn! Aufruf zu Aktionen vor New Yorker, Lidl oder Walmart 
    Am 27.11.2020 ist der sogenannte Black Friday. Massen strömen in Geschäfte, um sich u.a. mit neuen Klamotten einzudecken. Auch mit Klamotten, die aus der Fabrik von Dragon Sweater in Dhaka (Bangladesch) stammen. Bereits im März haben Textilarbeiter*innen von Imperial Sweater und Dragon Sweater, von einem Tag auf den nächsten ihre Jobs verloren. Aber damit nicht genug, eine Abfindung die ihnen gesetzlich zusteht haben sie nie bekommen. Auch zahlreiche Überstunden aus der Zeit davor bleiben bis heute unbezahlt. Seit Monaten gehen die Betroffenen regelmäßig auf die Straße, um für ihre Rechte zu kämpfen. Eine Vereinbarung externer Link, die der Fabrikbesitzer mit den Arbeiter*innen im Oktober abgeschlossen hat, wurde gebrochen externer Link und am Ende zahlte der Besitzer keinen Cent. Die beiden Fabriken der Dragon Group haben unter anderem Walmart, Lidl und NewYorker beliefert. Trotz weltweiter Proteste externer Link haben die Unternehmen keine Verantwortung übernommen. Wir fordern, dass sie öffentlich ankündigen, keine Aufträge mehr an die Dragon Group zu vergeben, solange diese die Arbeiter*innen nicht ausbezahlt hat. Trotz zahlreicher Nachfragen der FAU, IWW oder IKA und Anfragen der Presse hat es kein solches Statement von NewYorker gegeben.
    Deshalb: Lasst uns den „Black Friday” nutzen, um den Konsumwahn zu stören und den Kampf der Textilarbeiter*innen weiter zu unterstützen. Mit dezentralen Aktionen fordern wir einmal mehr, ein solches Vorgehen von Textilfabriken zu verurteilen und als Marke entsprechende Konsequenzen zu ziehen nicht nur in Bezug auf die Dragon Group. Denn nicht nur dort haben tausende Arbeiter*innen plötzlich ihre Arbeit verloren auch in Sri Lanka, Myanmar, Indien und Kambodscha steht Union Busting auf der Tagesordnung. Um die jeweiligen Arbeitskämpfe vor Ort zu unterstützen, müssen wir sowohl als Konsument*innen als auch als Arbeitnehmer*innen solidarisch sein und zeigen, dass wir Ausbeutung weder im Einzelhandel noch in der Produktion akzeptieren. Also, tut euch vor Ort zusammen (fragt die lokale FAU, ob sie bereits etwas plant) und stellt eine Aktion vor der nächsten New Yorker, Lidl oder Walmart Filiale für den 27. November 2020 auf die Beine!..“  Aufruf bei der Anarchistischen Föderation externer Link (DE) – er wurde von der FAU und IWW in Hamburg, in Progress Braunschweig sowie der Arbeitsgruppe Asien der Internationalen Konföderation der Arbeiter*innen (IKA) initiiert. Er ist auch auf Englisch externer Link verfügbar
  • Textilunternehmen Dragon Sweater in Bangladesch missachtet Abkommen: Eigentümer bei Besuch im Arbeitsministerium von den ArbeiterInnen blockiert – Spendenkampagne beginnt 
    Nachdem wir vor einigen Wochen einen Teilerfolg externer Link in Form einer Vereinbarung zwischen Bossen und Gewerkschaft vermelden konnten, ist nun der erste Auszahlungstermin ereignislos verstrichen. Es soll mit Druck auf die Abnehmer*innen von Dragon Sweaters in Europa weitergehen. Gleichzeitig sammelt das Global May Day-Bündnis Spenden um die entlassenen Arbeiter*innen über die nächsten Monate zu bringen. Die Gewerkschaft GWTUC versucht etwa 300 Arbeiter*innen täglich mit einem warmen Essen sowie grundlegender medizinischer Versorgung zu unterstützen. Dafür benötigen sie durchschnittlich 1 Euro pro Tag und Person“ – so werden Aktion und Spenden-Sammlung in der Meldung „#UnitedAgainstTheDragon – Spendenkampagne gestartet“ am 17. November 2020 bei der FAU externer Link gemeldet. Siehe dazu auch zwei weitere aktuelle Beiträge – sowie zwei Beiträge (bzw. Links) zur Spendenkampagne:

  • Der Kampf der ArbeiterInnen von Dragon Sweater erringt wichtige Zugeständnisse 
    Der monatelange Kampf der Arbbeiterinnen und Arbeiter der Dragon Sweater Gruppe in Bangladesch und ihrer Gewerkschaft GWTUC hat zu einem ersten wichtigen Erfolg geführt: Die Unternehmensleitung war am 12. Oktober 2020 gezwungen, mit ihnen ein betriebliches Abkommen zu schließen. In diesem Abkommen werden vor allem in vier Punkten die Bezahlung der ausstehenden Löhne und Gehälter konkret, auch zeitlich, geregelt. In der Meldung „#UnitedAgainstTheDragon: Partial Victory – Workers sign agreement with Owners“ am 15. Oktober 2020 bei United Against the Dragon externer Link werden die einzelnen Punkte der Übereinkunft konkret dargelegt – die von zwei Punkten künftiger Absichten „begleitet“ sind. Und – nahe liegend – wird der ganze Vorgang als ein Sieg des langen Kampfes der ArbeiterInnen bewertet, was ohne Zweifel zutrifft. Auch wenn, dies wird ebenfalls in der Meldung unterstrichen, mit der Übereinkunft nur ungefähr die Hälfte der finanziellen Forderungen erfüllt worden sind, und es darauf ankomme, auch künftig wachsam zu bleiben, wie es mit der Umsetzung des (im Beitrag dokumentierten) Vertrages dann aussieht…
  • Der Streik der TextilarbeiterInnen von Dragon in Bangladesch geht auch nach den Aktionswochen der Solidarität mit ihnen weiter – die Solidarität auch. Aber auch der (bisher erfolglose) Unternehmensterror mit Überfällen und Justizangriffen 
    Am 04. Oktober 2020 organisierten die nach wie vor (seit März 2020) streikenden Belegschaften zweier Dragon-Werke in Dhaka  eine Menschenkette, um auf ihren andauernden Kampf erneut aufmerksam zu machen. Dabei wurden sie von einer Schlägertruppe überfallen – die nach Aussagen von Betroffenen aus den privaten Sicherheitskräften der Unternehmen bestand, die den Streikenden persönlich bekannt sind. Diese so genannten Sicherheitskräfte des Unternehmens hatten bereits bisher alle Aktivitäten der streikenden versucht, möglichst genau zu beobachten, sind nun aber erstmals „aktiv“ geworden. Insgesamt mussten 12 Streikende nach dem Überfall ärztlich behandelt werden – und es waren nur deswegen nicht mehr Gewaltopfer, weil der Überfall organisiert zurück geschlagen wurde – und als politische Reaktion darauf wurde am Abend ein Fackelzug organisiert, an dem sich Hunderte der Streikenden beteiligten. In der Meldung „Attack by goons – 12 workers hospitalised“ am 09. Oktober 2020 bei Global Mayday externer Link wird weiterhin berichtet, dass die Polizei sich weigerte, eine Anzeige der Gewerkschaft GTUC zu diesem Vorfall aufzunehmen (sie stellte „Bedingungen“ für die Annahme, die die Gewerkschaft verweigerte, zu erfüllen) – wohl aber eine Anzeige der Unternehmerbande aufnahm, in der den Streikenden ein Verbrechen nach § 326 des Strafgesetzbuches vorgeworden wird – das ist nichts weniger als „Mordversuch“ (wofür es beispielsweise keine Kaution gibt). Anlass dafür sei ein vollkommen erfundener Vorfall, so die Gewerkschaft in ihrer Mitteilung… Siehe dazu auch zwei weitere aktuelle Meldungen über eine Bilanz der Solidaritätswochen – und ihre faktische Fortzsetzung:

  • Die globale Solidaritätskampagne mit den Beschäftigten von Dragon Sweater in Bangladesch geht mit mehreren Aktionen bei Lidl-Filialen (nicht nur) in Spanien weiter – der Kampf der Belegschaft: Erst recht
    Die internationale Solidaritätskampagne mit der gegen ihre Kollektiv-Entlassung kämpfenden Belegschaft von Dragon Sweater in Bangladesch geht weiter – mit zahlreichen Protestaktionen vor Unternehmen, die zu den wichtigsten Kunden der ostbengalischen Textilfabrik gehören, wozu (wie bereits in unserem letzten Beitrag zur Kampagne deutlich gemacht) immer wieder – und zunehmend öfter – deutsche Unternehmen gehören, in allererster Linie Lidl-Filialen in diversen Ländern. In dem Tweet „CNT Iruñea se concentra frente al lidlespana de Mercairuñea“ am 08. September 2020 im Twitter-Kanal der CNT Iruna externer Link wird von einer weiteren solchen Aktion in Spanien berichtet, im darauf folgenden Thread wird auch konkret begründet, warum diese Aktionen eben gerade immer wieder und in verschiedenen Ländern bei Lidl stattfinden… Siehe dazu auch eine Meldung (samt Link zu einem Videobericht) über eine Aktion der Belegschaft von Dragon Sweater gegen den selbstherrlichen Unnternehmens-Boss:

    • Am 7.9.2020 haben hunderte von Textil-Arbeiter*innen in Dhaka versucht, im Rahmen der Aktion UnitedAgainstTheDragon die Villa von Mostafa Golam Quddus zu blockieren. Er ist der Boss und Mehrheitsaktionär der DragonGroupam 08. September 2020 im Twitter-Kanal der FAU externer Link ist die Meldung zur Aktion der Belegschaft von Dragon Sweater – inklusive eben dem Link zu einem Videobericht dazu…
  • Zahlreiche Solidaritätsaktionen mit den ArbeiterInnen von Dragon Sweater auch in der BRD – und (nicht zufällig) vor Filialen vieler BRD-Unternehmen rund um die Welt… 
    Eines der Beispiele aus einer ganzen Reihe von Berichten über Solidaritätsaktionen ist „Global Month of Solidarity: Picket at Lidl in Aranjuez“ am 04. September 2020 externer Link auf der Kampagnen-Webseite. Die CNT hat diese Aktion vor Lidl in Aranjuez organisiert, weil Lidl einer der Hauptkunden von Dragon Sweater im vergangenen Jahr war (und – natürlich, logo – aber auch schon überhaupt gar nichts mit deren Geschäftspraktiken zu tun hat). Die Aktion der anarchosyndikalistischen Gewerkschaft in Spanien war im Übrigen nicht die einzige Protestaktion, die es vor Lidl-Läden rund um die Welt gegeben hat. Diese hier wird in dem kurzen Bericht ausführlich fotografisch dokumentiert… Siehe dazu einen weiteren Aktionsbericht zur Solidaritätskampagne und eine E-Mail-Nachricht aus Bangladesch von der betrieblichen Gewerkschaft GWTUC:

    • „Global Month of Solidarity: From Loma to Dhaka“ ebenfalls am 04. September 2020 auf der Kampagnen-Webseite externer Link berichtet von einer kleinen Solidaritätsaktion am Rande der Protestdemonstration in Buenos Aires aus Anlass des Polizeimordes an Facundo Castro – mit solidarischen Grüßen über Ozeane hinweg.
    • „We continue struggling“ am 03. September 2020 von der Gewerkschaft GWTUC ist eine kurze Rundmail der Gewerkschaft von Dragon Sweater mit der Nachricht, dass eine Vollversammlung der Streikenden an diesem Tag, die über das weitere Vorgehen zu befinden hatte, die Nachrichten von weltweiten Solidaritätsaktionen mit großer Freude entgegen genommen hat. Wir dokumentieren die kurze Nachricht:
      Dear Comrades,
      Today, the protesting Dragon Sweater garment workers held a meeting to decide on the next steps for their ongoing movement for the payment of their wages and benefits. They also demonstrated their solidarity with the labor unions and organizations of the Global May Day initiative who have been tirelessly demonstrating in support in Ireland, Germany, Spain, Brazil, Myanmar, Sri Lanka and other areas. The workers in Bangladesh are immensely thankful to all their friends abroad who have played their role in holding global brands and garment owners accountable.
      Solidarity, Sadaat, International Department, GWTUC
    • Siehe auch: „Dragon Group workers in #Bangladesh vow to continue their fight. Global solidarity spreads“ am 1.9.2020 bei Enough14 externer Link
  • „#United Against The Dragon“ im Global Mayday Net externer Link ist die gemeinsame Kampagnenseite des Netzwerkes für den Solidaritätsmonat mit Dragon Sweater in Bangladesch – mit ersten Solidaritätsberichten aus Irland, Brasilien, Myanmar und der BRD – und der Ankündigung von Aktionen bei New Yorker in der BRD am 29. August 2020
  • Siehe dazu auch die Aktionsseite für online-Beschwerden bei den Profiteuren und mit Hintergrundinformationen: https://www.unitedagainstthedragon.info/ externer Link
  • und bei Twitter #UnitedAgainstTheDragon und #DragonSweater
  • Siehe zum Hintergrund im LabourNet neben der gesamten Rubrik Arbeitsbedingungen in Bangladesch u.a.: Myanmar, Bangladesch, Kambodscha… Näherinnen in asiatischen Billiglohnländern wehren sich: Sie wollen nicht „bedauert“ werden. Sondern unter menschlichen Bedingungen arbeiten – bezahlt
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=177103
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