Keineswegs nur in der CDU (und schon gar nicht „nur“ in Sachsen Anhalt) hat die Uniter-Bande ihre Leute

Dossier

Uniter„… Im Uniter e.V. haben sich vor allem aktive und ehemalige Soldaten, Polizisten und private Sicherheitsleute zusammengeschlossen. Der Selbstdarstellung zufolge ist es lediglich ein karitatives Berufsnetzwerk. Bereits vor einem Jahr hat die taz aber über Aktivitäten des Vereins berichtet, die der harmlosen Selbstdarstellung widersprechen: Über ein vom Bundeswehrsoldaten André S. alias „Hannibal“ angeleitetes paramilitärisches Training, über sektenartige Strukturen und Kopfgelder auf Verräter. Es ist auch lange bekannt, dass es in Süddeutschland große Überschneidungen von Uniter und einer Prepper-Chatgruppe gab, die Hannibal als Administrator verwaltete. Der rechtsextreme Bundeswehroffizier Franco A., der sich wegen Terrorvorwürfen vor Gericht verantworten muss, war damals bei Vereinstreffen dabei, bei ihm wurde auch ein Uniter-Patch gefunden. Uniter e.V. wird zwar nicht vom Verfassungsschutz beobachtet, die Sicherheitsbehörden gehen aber „Hinweisen auf extremistische Bestrebungen“ nach…“ – aus dem Bericht „Ein obskurer Verein“ von Sebastian Erb am 18. Dezember 2019 in der taz online externer Link über die jüngsten Weiterungen in- und außerhalb der CDU. Siehe dazu weitere Berichte – über Polizeiausbilder und ihre Vereinsmitgliedschaft…

  • Wie viele Skandale ergeben ein UNITER-NETZWERK? New
    Vieles wurde in den vergangenen Jahren zu den verschiedenen Themenkomplexen im #Uniter-Netzwerk geschrieben. So viel, dass es fast nicht mehr möglich ist, den Überblick zu behalten. Deshalb haben wir uns entschlossen, einen Teil des Netzwerkes um „Hannibal“, in einem interaktiven Graph-Netzwerk abzubilden und die #Einzelfall-Komplexe zu verknüpfen. Während die Öffentlichkeit mit sog. „Einzelfällen“ abgespeist wurde, und immer wieder versucht wird die Verbindungen klein zu reden -Stichwort: #WirGegenExtremismus , sollten wir uns die Fragen stellen, wie weit Hannibals Netzwerk tatsächlich reicht(e) und wie aktiv es noch ist…“ Thread von affeu vom 24.3.2022 externer Link zur Grafik externer Link
  • Die Vernetzer: Politiker und Soldaten distanzieren sich kaum von Uniter 
    „Die einleitenden Worte, die der damalige Major Marcel B. zur Vorstellung seines Buches »Die unsichtbaren Veteranen« an der Bundeswehruniversität in Hamburg fand, wirken knapp vier Jahre später aktueller denn je: »Wenn ich so hier in das Plenum gucke: Hier mischen sich aktive Soldaten, Reservisten, zivil Interessierte, Medienvertreter, Industrievertreter… Das freut mich wirklich.« Die rund zwanzigminütige Rede, die auf Youtube zu finden ist, diente der Werbung. Marcel B. beschreibt die Vernetzungsarbeit, die er gemeinsam mit seinem Einsatzkameraden Björn S. geleistet hat. (…) In den vier Jahren danach vernetzt Marcel B., mittlerweile zum Oberstleutnant befördert, hauptberuflich und bevorzugt online. Er nutzt den Titel »Leiter Social Media im Bundesministerium der Verteidigung« (BMVg), den er sich offenbar selbst verliehen hat. Als das NDR-Recherchemagazin »Panorama« im Sommer seine Nähe zu rechten Burschenschaften aufdeckt, nimmt man eilig Abstand vom Musteroffizier. Seine Karriere in der Öffentlichkeitsarbeit gilt als beendet, heißt es aus BMVg-Kreisen. Aus Veteranengruppen jedoch erhält er weiter Rückendeckung. Seine Anhänger überziehen den NDR mit einem Proteststurm. Noch vor der Ausstrahlung des Beitrags gilt Marcel B. als Opfer eines angeblichen Kampagnenjournalismus. (…) Das Antifa-Rechercheteam »Affeu« hat in den sozialen Netzwerken die Verbindungen rund um Marcel B. untersucht. Dabei wurden Inhalte offenkundig, die mit der Vorbildfunktion eines Bundeswehroffiziers nicht vereinbar sind. Immer wieder tauchen dabei Bezüge zum Verein Uniter auf. Dieser steht unter Beobachtung des Verfassungsschutzes, nachdem sowohl gegen den Gründer André »Hannibal« S. als auch gegen den Bundeswehroffizier Franco A. wegen Terrorverdachts ermittelt wurde, der Mitglied in Uniter-Chatgruppen war. (…) Bislang scheint gegen diese Formen der Onlinevernetzung wohl aufgrund mangelnder oder schwer herzuleitender Straftatbestände nichts unternommen zu werden. Besonders irritierend ist die Uniter-Nähe aber dort, wo sie im realen Leben stattfindet. Fotos, die auf Twitter zu finden sind, zeigen den Parlamentarischen Staatssekretär Peter Tauber (CDU). Der scheidende BMVg-Beamte ist auch Reservist und verfasste offenbar einen Dankesbrief an Leif S., der damals bei Uniter Mitglied war. Ein Bild von Tauber in Uniform zeigt ihn mit einen Ärmelaufnäher eines Soldatenprojektes von Leif S. Auf nd-Anfrage teilte das Verteidigungsministerium mit, es könne »weder bestätigt noch ausgeschlossen werden, dass es sich um ein Schreiben aus der Hand des Staatssekretärs handelt«…“ Beitrag von Daniel Lücking bei neues Deutschland vom 24. Oktober 2020 externer Link
  • „Ausbilder war bei Uniter aktiv“ von Caren Stegelmann und Martin Kröger am 18. Dezember 2019 in neues deutschland online externer Link zum „nächsten Fall“ unter anderem: „… Zu dem Fall des Dozenten an der Hochschule der Polizei hatte der Präsident der Hochschule, Rainer Grieger, zunächst im «Tagesspiegel» erklärt, dass der Dozent im Sommer dieses Jahres beamtenrechtlich und strafrechtlich überprüft worden sei. Am Mittwoch schob Grieger nach: «Ich habe nach intensiven Prüfungen und persönlichen Gesprächen mit dem Dozenten bisher keine Veranlassung gesehen, ihn von seiner Aufgabe zu entbinden.» Aber: «Gleichwohl hat der Dozent selbst erkannt, dass die Diskussionen zu seiner Person in der Öffentlichkeit das Ansehen der im In- und Ausland hoch anerkannten Polizeiausbildung im Land Brandenburg beschädigen und wird seine Funktion und die Mitgliedschaft im Uniter e.V. aufgeben.» Außerdem wurde bekannt, dass der Dozent vor seinem Polizeidienst in Brandenburg vom Ministerium für Staatssicherheit der DDR zum Studium an die Sektion Kriminalistik an die Humboldt-Universität entsandt worden war. Dass ein Ausbilder der Polizei der «Ost-Chef» beim Verein Uniter ist, hatte die Linksfraktion im Brandenburger Landtag zuvor scharf kritisiert...“

Siehe unter vielen Beiträgen im LabourNet Germany:

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=159719
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