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Gesundheitsschutz gegen „Kids First“: Der Kampf um die Öffnung der Schulen in den USA

Seit dem 17.10.2019 im Streik für eine soziale Stadt: Die LehrerInnen von Chicago„… In den USA, Brasilien, Südafrika, Großbritannien, Frankreich, Australien, Deutschland und vielen anderen Ländern fordern kapitalistische Politiker die Wiederaufnahme des Schulbetriebs, damit Eltern zur Rückkehr an unsichere Arbeitsplätze gezwungen werden und Profite für die Unternehmen erarbeiten können. Am mörderischsten ist der Kurs auf die Wiederöffnung der Schulen in den USA, dem Epizentrum der globalen Pandemie mit über 5,3 Millionen Fällen und fast 170.000 Todesopfern. Das Weiße Haus erklärte am Mittwoch vor der Presse: „Die Bildung der Kinder ist mehr als nur eine wichtige Angelegenheit. Sie hat oberste nationale Priorität, weil sie sicherstellt, dass Amerika weiterhin aggressiv in Konkurrenz mit dem Rest der Welt treten kann.“ Kurz nach dieser Stellungnahme fand eine Forumsdiskussion mit Trump, Vizepräsident Mike Pence, Bildungsministerin Betsy DeVos und einer Gruppe von Lehrern und Akademikern statt. Unter den Gästen war auch der Bildungskommissar von Florida Richard Corcoran, der sich für die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts in einem der Epizentren der Pandemie in den USA stark macht. Das Ziel dieser Veranstaltung mit dem Titel „Kids First: Getting America’s Children Safely Back to School“ („Kinder an erster Stelle: Amerikas Kinder sicher zurück in die Schulen“) war es, Pseudowissenschaft zu propagieren und die Gefahren einer Wiederaufnahme des Schulbetriebs herunterzuspielen. Trump heuchelte zynisch Sorge um die Schüler, drohte aber gleichzeitig damit, die Pandemie für Etatkürzungen im öffentlichen Bildungswesen auszunutzen: „Ich möchte sehen, dass das Geld dem Schüler folgt“, d. h. in kirchliche oder anderweitig private Schulen. Er fügte hinzu: „Wenn eine Schule geschlossen ist, warum bezahlen wir sie dann?“ Trump und seine Republikanischen Verbündeten auf bundesstaatlicher Ebene bringen zwar am offensten die Forderungen der herrschenden Klasse zum Ausdruck, aber auch die Demokraten unterstützen die Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts. Letzte Woche kündigte der demokratische Gouverneur von New York Andrew Cuomo an, die Schulen im gesamten Bundesstaat könnten wieder geöffnet werden, einschließlich derjenigen in New York City, dem größten Schulbezirk des Landes mit 1,1 Millionen Schülern und 135.000 Lehrkräften und Schulbeschäftigten…“ – aus dem Beitrag „Wachsende Proteste gegen Öffnung der Schulen in den USA“ von Evan Blake am 14. August 2020 bei wsws externer Link – worin auch noch über zahlreiche örtliche Widerstandsaktionen berichtet wird… Siehe dazu auch eine Resolution der LehrerInnen-Gewerkschaft AFT zur „Sicheren Wiedereröffnung der Schulen“ und einen Beitrag, der eine Vorstellung davon gibt, was so alles als „sichere Wiedereröffnung“ verkauft werden kann – und soll…

  • „SAFELY REOPENING SCHOOLS“ im Juli 2020 von der Föderation der LehrerInnen-Gewerkschaften AFT externer Link verabschiedet, ist eine Resolution, die unterstreicht, dass die Föderation jeden Streik unterstützt und unterstützen wird, der sich gegen unsichere Bedingungen der Wiedereröffnung von Schulen richte. Was natürlich schon auch eine Bandbreite an Reaktionsmöglichkeiten offen lässt – etwa, um die bekannten parteipolitischen Präferenzen der AFT weiter zu verfolgen, aber eben auch Ausdruck ist des „Drucks im Kessel“, auf den reagiert werden muss…
  • „New Yorker Gouverneur gibt grünes Licht für Unterricht ab Herbst“ vom 07. August 2020 ist eine dpa-Meldung externer Link (hier im Greenpeace-Magazin) zur Haltung des New Yorker Gouverneurs der Demokratischen Partei: „… Wegen der stark gesunkenen Corona-Fallzahlen dürfen Schulen im US-Bundesstaat New York nach den Ferien wieder öffnen. Persönlicher Unterricht sei ab Herbst erlaubt, so lange Sicherheitsvorschriften eingehalten werden und der Anteil positiver Testergebnisse an allen Corona-Tests eines Tages nicht über fünf Prozent liegt, erklärte Gouverneur Andrew Cuomo am Freitag. Nun müssen die lokalen Behörden in dem Staat mit rund 19,5 Millionen Einwohnern entscheiden, ob der Unterricht tatsächlich wieder aufgenommen wird. Der Bürgermeister der Millionenmetropole New York, Bill de Blasio, kündigte eine Schulöffnung an, solange die Grenze positiver Tests dort bei unter drei Prozent liege. New York City ist damit einer der wenigen Großräume in den USA, in denen ein regulärer Unterricht geplant ist, viele andere Schulbehörden haben bereits angekündigt, weiter virtuell zu lehren. Im gesamten Bundesstaat New York gab es seit Beginn der Coronakrise knapp 420 000 bestätigte Infizierte und nachweislich 25 200 Corona-Tote. Aktuell liegen laut Angaben Cuomos 579 Menschen im Krankenhaus und 132 Erkrankte zur Behandlung auf der Intensivstation – der niedrigste Wert seit 16. März. Die Stadt New York war im März und April eines der weltweiten Epizentren der Pandemie, mit inzwischen rund 225 000 bestätigten Infizierten. Rund 19 000 Menschen zählen als bestätigte Corona-Tote, die Stadt weist 4 600 mögliche zusätzliche Opfer aus. Nach oft über 6000 täglichen Infizierten in der Hochphase wurden inzwischen seit Anfang Juni an keinem Tag mehr als 500 Neuinfektionen bestätigt…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=176788
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