Gegen die Einschränkung der Forschung von Prof. Dr. Ralf Roth und die Vertuschung der Beteiligung der Frankfurter Sparkasse an NS-Verbrechen!
Benjamin Ortmeyer: Hart, aber notwendig: Zur Auseinandersetzung über die judenfeindlichen Aktivitäten (Raub und Enteignung) der Frankfurter Sparkasse in der NS-Zeit„Der AStA beobachtet mit Sorge, wie Prof. Dr. Ralf Roth, Professor für Neuere Geschichte am Historischen Seminar der Goethe-Universität, bei seiner Forschung zur Judenfeindschaft der Frankfurter Sparkasse während der NS-Zeit eingeschränkt wird. Im Rahmen der Verfassung einer Festschrift zum 200-jährigen Jubiläum wurde Prof. Dr. Ralf Roth vom Institut für Banken- und Finanzgeschichte e.V. (IBF) mit der Dokumentation der Geschichte der Frankfurter Sparkasse zwischen 1822 und 1970 beauftragt. Seine Forschungsergebnisse haben ergeben, dass die Frankfurter Sparkasse weitaus umfangreicher an den NS-Verbrechen beteiligt war als bisher angenommen. (…) In der Folge sah sich der Vorstand des IBF dazu gezwungen, „interessewahrend“ zu handeln und den Werkvertrag mit Prof. Dr. Ralf Roth aufzukündigen, um das öffentliche Prestige des IBF sowie das seiner Auftraggeberin, der Frankfurter Sparkasse, nicht zu beschädigen…“ Meldung des AStA der Uni Frankfurt a.M. vom 26. Oktober 2022 und eine Broschüre dazu, NEU: Der lange Weg zur Aufarbeitung: Forschungen zur Rolle der Frankfurter Sparkasse in der NS-Zeit sorgen für Konflikte weiterlesen »

Benjamin Ortmeyer: Hart, aber notwendig: Zur Auseinandersetzung über die judenfeindlichen Aktivitäten (Raub und Enteignung) der Frankfurter Sparkasse in der NS-Zeit

Gegen die Einschränkung der Forschung von Prof. Dr. Ralf Roth und die Vertuschung der Beteiligung der Frankfurter Sparkasse an NS-Verbrechen! / NEU: Der lange Weg zur Aufarbeitung: Forschungen zur Rolle der Frankfurter Sparkasse in der NS-Zeit sorgen für Konflikte
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Nazis raus„… Der Streik stand im Kontext der Wirtschaftskrise, die ab 1930 in Deutschland ankam. Die Regierung reagierte mit einer Austeritätspolitik, die die Krise letztlich verschärfte. Eine der Folgen dieser Politik war, dass die Leute sich das Bus- und Bahnfahren nicht mehr leisten konnten und die Berliner Verkehrsbetriebe massive Einnahmeverluste hatten. Die Direktoren dieses damals schon kommunalen Betriebes hatten die Idee, dem Problem mit Lohnabbau zu begegnen. Das wurde fünfmal gemacht, aber bei der sechsten Lohnsenkung kam es zum Streik – die Beschäftigten wollten die Kosten der Krise nicht alleine tragen. (…) es war eine bittere Niederlage, die Beschäftigten der BVG mussten die Lohnsenkung hinnehmen. Außerdem gab es danach auch noch viele Entlassungen, weil die preußische Regierung den Streik für illegal erklärte. (…) In diesem Streikkomitee wurden Nazis zugelassen, so sie denn gewählt wurden. Die haben dementsprechend auch Streikposten gestanden. Ein Parteibündnis, das die RGO mit der Nationalsozialistischen Pseudogewerkschaft NSBO gebildet hätte, gab es nie. Aber die Kommunisten haben diese Leute im Streikkomitee geduldet, und das war falsch…“ Interview von Tanja Röckemann am 04.11.2022 im ND online mit Ralf Hoffrogge („Kein Streik mit Nazis!“) weiterlesen »

Nazis raus

Streik der Berliner Verkehrsbetriebe 1932: „Die Nazis wurden toleriert, weil man sie unterschätzt hat – den Fehler sollten Linke nie wieder machen“
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[Buch] Skizzen – Arbeiterwiderstand in Südbayern
Buch von Max Brym: Skizzen – Arbeiterwiderstand in SüdbayernArbeiterwiderstand in Südbayern – im Umland der „Hauptstadt der Bewegung“ und der „Reichsparteitage“ der Nazis? Ja, den gab es und er verdient eine eingehende Betrachtung. Dies jedenfalls kann man den Dokumenten entnehmen, die Max Brym eingesehen hat. (…) Der große Vorzug der Abhandlung Bryms besteht darin, ein Bild erstellt zu haben, das den ganzen Raum der Region erfasst. Zutage kommen Ansätze politischer Klugheit örtlicher Gruppen, die sich über die Fehleinschätzungen iher Führungen hinwegsetzen und Eigenes ausprobieren. Es wird klar, warum welche Arbeiterschichten welche Parteibindung gesucht haben und warum sich das auch ändern konnte. Zuletzt ist Bryms kleine Geschichtsexkursion auch ein anerkennendes Gedenken an Mut und Standfestigkeit jener Aktivisten der sozialistischen Arbeiterbewegung, die gestützt auf große Teile ihrer Klasse den erbittertsten Widerstand gegen die Machtübertragung an den deutschen Faschismus geleistet haben. Und sie legt nahe, sich erneut zu vergegenwärtigen, dass der Faschismus eine Gefahr bleibt, den erfolgreich zu bekämpfen das Bewusstsein über die Irrwege des antifaschistischen Kampfes voraussetzt.“ Info des Verlags Die Buchmacherei zum Buch von Max Brym – siehe mehr dazu und die Rezension von Jutta Schulz – wir danken! weiterlesen »

Buch von Max Brym: Skizzen – Arbeiterwiderstand in Südbayern

[Buch] Skizzen – Arbeiterwiderstand in Südbayern
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[Buch] Arbeit, Dienst und Führung. Der Nationalsozialismus und sein Erbe
[Buch von Nikolas Lelle beim Verbrecher Verlag] Arbeit, Dienst und Führung. Der Nationalsozialismus und sein ErbeDie Deutschen und ihre Arbeit. Eine lange Geschichte eines überhöhenden Selbstbildes. Eine lange Geschichte des Antisemitismus, die der Nationalsozialismus noch einmal radikalisierte. Deutsch soll eine Arbeit sein, die der Volksgemeinschaft dient. Unter Verweis auf »deutsche Arbeit« begründete der Nationalsozialismus nicht nur sein antisemitisches Selbstbild, sondern auch Praktiken der Verfolgung und Vernichtung. »Arbeit, Dienst und Führung« rekonstruiert diese Geschichte und analysiert dieses Selbstbild. Dabei wird der Blick auch ins »Innere« der deutschen Volksgemeinschaft geworfen. Denn hier hat der Nationalsozialismus Formen von Menschenführung entwickelt, die in Managementkonzepten der deutschen Nachkriegsgeschichte fortlebten.“ Klappentext des am 17.06.2022 erscheinenden Buches von Nikolas Lelle beim Verbrecher Verlag. Siehe mehr Informationen zum Buch und als Leseprobe das Kap. 7. „Arbeit macht nicht frei. Vernichtung, Zwang, Erziehung“ –  wir danken Autor und Verlag! Neu: 2 Rezensionen zur „Kontinuität einer verheerenden Ideologie“: „Arbeit, Dienst und Führung“ – wie viel Nationalsozialismus steckt noch in unserer Arbeitswelt? weiterlesen »

[Buch von Nikolas Lelle beim Verbrecher Verlag] Arbeit, Dienst und Führung. Der Nationalsozialismus und sein Erbe

[Buch] Arbeit, Dienst und Führung. Der Nationalsozialismus und sein Erbe / Neu: 2 Rezensionen zur „Kontinuität einer verheerenden Ideologie“: „Arbeit, Dienst und Führung“ – wie viel Nationalsozialismus steckt noch in unserer Arbeitswelt?
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[Buch und Debatte zur GEW] Die ideologische Ausrichtung der Lehrkräfte 1933–1945. Die Bildungsgewerkschaft GEW ringt mit ihrer Vergangenheit im Nationalsozialismus

Dossier

Vom NS-Lehrerbund an die Spitze der GEW: Max Traeger - Kein Vorbild! Der Nationalsozialistische Lehrerbund hatte 97 % der Pädagoginnen und Pädagogen organisiert. Anhand seines Zentralorgans wird gezeigt, inwiefern der NSLB seit 1933 fester Bestandteil des Nazi-Systems war. Der Nationalsozialistische Lehrerbund hatte 97 % der Pädagoginnen und Pädagogen organisiert. Ein Drittel davon waren NSDAP-Mitglieder. Dennoch hält sich die Verharmlosung des NSLB auch in der Erziehungswissenschaft immer noch hartnäckig. Die vorliegende Studie weist anhand der Analyse des Zentralorgans des NSLB nach, dass und inwiefern der NSLB eben nicht eine harmlose Berufsorganisation war, sondern dass er seit 1933 fester Bestandteil des verbrecherischen NS-Systems war. Der Verband war Teil des Nazi-Regimes, das die Hetze, Rassismus und Judenfeindschaft des NSLB zur Vorbereitung und als Begleitung der realen Mordprogramme durchaus benötigte.“ Verlagsinfo zum Buch von Saskia Müller / Benjamin Ortmeyer. Siehe dazu Info und Bestellung beim Beltz-Verlag, Inhaltsverzeichnis und Vorwort als exklusive Leseprobe im LabourNet Germany sowie „Max Traeger – kein Vorbild! Offener Brief des Bundesausschusses der Studentinnen und Studenten der GEW (BASS) an den Hauptvorstand und die Mitglieder der GEW“ und eine breite Debatte um die GEW. Neu dazu: Gründungsvorsitzender entthront: Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) benennt ihre „Max-Traeger-Stiftung“ um. Der Namensgeber war Mitglied im NS-Lehrerbund weiterlesen »

Dossier: GEW ringt mit ihrer Vergangenheit im Nationalsozialismus

Vom NS-Lehrerbund an die Spitze der GEW: Max Traeger - Kein Vorbild!

Gründungsvorsitzender entthront: Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) benennt ihre „Max-Traeger-Stiftung“ um. Der Namensgeber war Mitglied im NS-Lehrerbund
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"Gewerkschafterinnen im NS-Staat" herausgegeben von Siegfried MielkeNach der Zerschlagung der Gewerkschaften durch das NS-Regime am 2. Mai 1933 organisierten Gewerkschafter zahlreiche Widerstandsgruppen. Nur Gewerkschafter? Ein jüngst erschienenes historisches Handbuch beleuchtet Biografien und den Widerstand von Gewerkschaftsfrauen im Nationalsozialismus. (…) In der Erinnerungskultur der Gewerkschaften ist von Frauen im gewerkschaftlichen Widerstand kaum die Rede. Verdienstvoll ist daher die Publikation von Historikerinnen und Historikern unter dem Titel „Gewerkschafterinnen im NS-Staat“, herausgegeben von Siegfried Mielke. Kurzbiografien über Frauen aus der christlichen, liberalen, sozialdemokratischen und kommunistischen Gewerkschaftsbewegung der Weimarer Republik beleuchten deren Lebenswege, ihre politische Teilhabe und ihr Schicksal. Ein überfälliger und prägnanter Beitrag zur Korrektur des Rollenbildes von der „unpolitischen Frau“…“ Rezension von Gunter Lange vom 2. Mai 2022 bei der DGB-Gegenblende und mehr daraus weiterlesen »

"Gewerkschafterinnen im NS-Staat" herausgegeben von Siegfried Mielke

[Rezension] Widerstand im NS-Staat: Unbekannte Frauenleben
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Generalstreik 1937 in Deutschland? Ein Jahr nach den olympischen Sommerspielen in Berlin, ein Jahr vor den von den Nazis inszenierten Novemberpogromen, um die Enteignung (Arisierung) zu Gunsten der Aufrüstungsfinanzierung zu forcieren, zwei Jahre vor Entfesselung des Krieges, mit dem das in Deutschland ansässige Kapital eine Vormachtsstellung auf dem europäischen Kontinent erringen und den »jüdischen Bolschewismus« vernichten wollte? Gab es also wirklich einen Generalstreik, und wenn ja, warum hat man niemals zuvor davon erfahren? Lag es daran, dass die entsprechenden Akten der Gestapo in einem Moskauer Archiv schlummerten, das erst in diesem Jahrhundert der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde? War dieser Streik womöglich sogar aus dem Ausland, namentlich von der Komintern iniziiert? War nicht auch der Generalstreiksversuch 1933 im Schwäbischen über lange Jahre verschwiegen worden? Und was folgte danach? Ein Blick in die archivierten Akten der Nazis sorgt einstweilen für einen gewissen Einblick in diese in diese Angelegenheit…“ Artikel vom Juni 2021 auf der Seite sinistra.net weiterlesen »

1937: Ein »Generalstreik« in Deutschland – und was folgte
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Große Sorge um den Fortbestand der Forschungsstelle NS-Pädagogik an der der Goethe-Universität

Dossier

Forschungsstelle NS-Pädagogik an der der Goethe-Universität Frankfurt/M.Mit großer Bestürzung nimmt der AStA der Goethe-Universität die aktuellen Entwicklungen an der 2012 von Prof. Dr. Micha Brumlik und Prof. Dr. Benjamin Ortmeyer gegründeten Forschungsstelle NS-Pädagogik zur Kenntnis. Die Stellen der im April 2018 nachfolgenden Leitung der Forschungsstelle von Dr. Katharina Rhein und Dr. Z. Ece Kaya wurden zum 31. März 2021 nicht in Dauerstellen verwandelt, obwohl dazu drei Jahre Zeit gewesen wäre. Stattdessen wurden ihre Zeit-Verträge am Fachbereich Erziehungswissenschaften einfach nicht verlängert. „Die Goethe-Universität verliert dadurch nicht nur zwei hervorragende Wissenschaftlerinnen im Bereich der Historischen Bildungsforschung. Darüber hinaus verlieren die Studierenden zwei allseitig anerkannte und beliebte Lehrende, die in ihren Seminaren über NS-Pädagogik aufklärten. Die Nachwirkungen dieser Pädagogik in Lehre und Forschung bis in die heutige Zeit hinein wurden auf hohem wissenschaftlichem Niveau, praxisnah und anknüpfend an die Rassismuserfahrungen vieler Studierender thematisiert. Hier entsteht nun eine bedauernswerte Lücke“, sagt AStA-Vorsitzende Kyra Beninga…“ Pressemitteilung des AStA der Goethe-Universität Frankfurt/M. vom 12.4.2021 – siehe dazu neu: „Nun ist die Uni-Leitung am Zug“ – Breite Unterstützung für die Forschungsstelle NS-Pädagogik weiterlesen »

Dossier für den Fortbestand der Forschungsstelle NS-Pädagogik an der der Goethe-Universität

Forschungsstelle NS-Pädagogik an der der Goethe-Universität Frankfurt/M.

„Nun ist die Uni-Leitung am Zug“ – Breite Unterstützung für die Forschungsstelle NS-Pädagogik
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Profiteur der NS-Barbarei: Ein digitales Ausstellungsprojekt thematisiert Zwangsarbeit bei Siemens in Berlin
Ausstellung zum Thema Zwangsarbeit: "Die Deutschen, die Zwangsarbeiter und der Krieg" im Hamburger Museum für Arbeit 2016„Sie mussten schwerste körperliche Arbeit für die Kriegswirtschaft des NS-Staates leisten: Über eine halbe Million Menschen aus dem von der Wehrmacht besetzten Europa wurden während des Zweiten Weltkriegs in Berlin als Zwangsarbeiter*innen ausgebeutet und erniedrigt. Eines der Großunternehmen, die massiv vom Einsatz von Zwangsarbeiter*innen in der Hauptstadt des »Dritten Reiches« profitierten, war der Siemens-Konzern. Rund 100.000 Männer und Frauen mussten Recherchen von Historiker*innen zufolge an verschiedenen Standorten für den damaligen Branchenführer der deutschen Maschinen- und Elektroindustrie arbeiten – darunter Jüd*innen aus dem gesamten Reichsgebiet, aus dem besetzten Europa verschleppte Zivilist*innen, Kriegsgefangene, Strafhäftlinge und KZ-Gefangene. Es ist das Schicksal dieser Gruppe von Zwangsarbeiter*innen, dem sich das Ausstellungsprojekt »Der Mensch als Ware – Zwangsarbeit bei Siemens in Berlin« widmet. Zwei Semester lang hatten sich Studierende des Master-Studiengangs Holocaust Communication and Tolerance des Touro College Berlin und der Freien Universität Berlin in Kooperation mit dem Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit intensiv mit dem Thema Zwangsarbeit bei Siemens in Berlin beschäftigt. Herausgekommen ist unter den Bedingungen der Corona-Pandemie eine Website, die als digitale Schau Einblicke in das Leben und den Alltag der Zwangsarbeiter*innen gibt…“ Artikel von Maximilian Breitensträter vom 29. April 2021 in neues Deutschland online weiterlesen »

Ausstellung zum Thema Zwangsarbeit: "Die Deutschen, die Zwangsarbeiter und der Krieg" im Hamburger Museum für Arbeit 2016

Profiteur der NS-Barbarei: Ein digitales Ausstellungsprojekt thematisiert Zwangsarbeit bei Siemens in Berlin
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Ideengeschichte von „Führung“ und „Effizienz“: Die Geburt des Managements aus dem NS-Geist
Effizienz macht hässlich„… „Leistungsbereitschaft“, „Flexibilität“, „Effizienz“ – das sind Begriffe, die uns auch heute leicht über die Lippen gehen. Der französische Historiker Johann Chapoutot rät nun dazu, über diese Begriffe im Management nochmal neu nachzudenken – aufgrund ihrer Geschichte im NS-Staat. Der Sorbonne-Professor hat sein Buch über die Kontinuität der Begriffe und der Eliten „Gehorsam macht frei. Eine kurze Geschichte des Managements – von Hitler bis heute“ genannt. (…) Darin hebt der französische Historiker eine Person besonders hervor, auf die er bei einer früheren Forschung auf das Thema gestoßen sei: „Da habe ich viele Juristen gelesen und unter denen einen gewissen Prof. Dr. Reinhard Höhn, der Mitglied der SS war und auch des SD und sehr jung zum Professor in Berlin befördert worden ist, mit der Aufgabe, ein Institut zu leiten, das Institut für Staatsforschung in Berlin-Dahlem. Er sollte mit anderen darüber nachdenken, wie man den Staat beziehungsweise die Verwaltung reformieren sollte, um sie an die neue Zeit anzupassen – das heißt, an eine Zeit, wo man viel leisten sollte und wo man auch ganz Europa erobern sollte. (…) Nach dem Krieg, in den 1950er-Jahren wird Reinhard Höhn Kopf der „Akademie für Führungskräfte der Wirtschaft“ in Bad Harzburg. Erst in den 1970er-Jahren wird seine SS-Biographie ruchbar, es kommt zu einem großen Skandal, und Höhn muss von seinem Posten zurücktreten. (…) Diese Akademie haben aber Hunderttausende von deutschen Managern durchlaufen. Höhn hatte ein Management-System, das Harzburger Modell, vorgestellt, das in den 1960er-Jahren die Unternehmensführung in Deutschland bestimmen sollte. (…) Chapoutot weist auf ein grundsätzliches Problem in den Arbeitsbeziehungen hin, das im Widerspruch zum Gedankenmodell der Demokratie stehe: „Es gibt ein Problem im Arbeitsverhältnis an sich – und das ist die Unterordnung…“ Johann Chapoutot im Gespräch mit Joachim Scholl beim Deutschlandfunk Kultur am 7. April 2021 (Audiolänge: 11:25 Min.) weiterlesen »

Effizienz macht hässlich

Ideengeschichte von „Führung“ und „Effizienz“: Die Geburt des Managements aus dem NS-Geist
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Richard Kaselowsky (Oetker) und Hermann Göring 1937; Foto: Walter Chales de Beaulieu; Logo Gemeinfrei; Montage LCM„… Kaselowskys Stiefsohn Rudolf-August Oetker, der 1944 die Konzernleitung übernommen hatte, verhinderte zeitlebens jede Aufklärung. Deswegen stand Oetker lange nur für reaktionär-heimelige Nachkriegs-Pudding-Werbung, Kuchenrezepte oder die Ristorante-Fertigpizza und nicht für die gegenseitige Unterstützung von NS und deutschem Kapital. (…) So war Oetker ab 1933 mehrfach Nutznießer von sogenannten Arisierungen, am Beginn des Einstiegs ins Brauereibusiness etwa – bis heute ein Oetker-Geschäftsbereich – stand der Erwerb der Brauerei Groterjan, deren jüdische Besitzer brutal enteignet worden waren. (…) Eine besondere „Chance“ ergab sich überdies für das Kerngeschäft der Oetkers – die Lebensmittelproduktion – durch die Aufrüstung und den 1939 begonnenen Krieg (…) Wegen der vielen da schon nachgewiesenen Beteiligungen an Firmen, die Zwangsarbeiter*innen und KZ-Häftlinge ausgebeutet hatten, zahlte auch Oetker im Jahr 2000 in den seinerzeit von Bundesregierung und einer Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft aufgesetzten gemeinschaftlichen Entschädigungsfonds ein (…) In verschiedenen Rankings der reichsten Deutschen landet die Oetker-Familie mit einem Vermögen von geschätzten sieben Milliarden Euro stets auf einem der vorderen Plätze. Die Oetker-Gruppe erzielt Unternehmensangaben zufolge zudem einen Jahresumsatz von 7,4 Milliarden Euro, 34.000 Menschen arbeiten für den Konzern. Dass dieser wirtschaftliche Erfolg nicht zuletzt auf der engen Zusammenarbeit mit dem NS aufbaut, gerät vor lauter Pudding und Verklärung zum Traditionsunternehmen allzu oft in Vergessenheit…“ Artikel von Nelli Tügel vom 9. März 2021 beim Lower Class Magazine in deren Reihe „Deutschlands brutalste Familienclans“ weiterlesen »

Richard Kaselowsky (Oetker) und Hermann Göring 1937; Foto: Walter Chales de Beaulieu; Logo Gemeinfrei; Montage LCM

Oetker: Backpulver, Pudding, Waffen-SS und Zwangsarbeit
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[Approbationsordnung] Ärzte sollen mehr über Missbrauch der Medizin im Nationalsozialismus wissen
Theodor W. Adorno: Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung„Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, will angehenden Ärzten in ihrer Ausbildung mehr Wissen über den Missbrauch der Medizin während des Nationalsozialismus vermitteln lassen. Dazu solle die Approbationsordnung geändert werden – derzeit gebe es eine Lücke in der medizinischen Ausbildung, sagte Klein. Zu viele Mediziner hätten unzureichende Kenntnisse über die Rolle der Medizin im Dritten Reich. Das betreffe gerade ethische Fragen. So fehle es zum Beispiel an Kenntnissen über die menschenverachtenden Versuche des KZ-Arztes Josef Mengele und anderer Mediziner. „Das waren glatte Verstöße gegen den hippokratischen Eid“, betonte Klein. Es sei wichtig, Mediziner von heute stärker auf diese ethischen Fragen zu bringen. Die ethischen Grundlagen des Medizinerberufs müssten prüfungsrelevant werden…“ Beitrag vom 14. Februar 2021 im Ärzteblatt online – siehe dazu eine kleine Aufarbeitung anhand des Deutschen Ärztetags weiterlesen »

Theodor W. Adorno: Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung

[Approbationsordnung] Ärzte sollen mehr über Missbrauch der Medizin im Nationalsozialismus wissen
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[NS-Geschichte von Ford] 90 Jahre Ford Werk Köln: Lügen für die Supermacht
NS-Geschichte von Ford: Panzerbau“Zum 90-jährigen Jubiläum von Ford Köln verleugnet der Kölner Stadt-Anzeiger die Produktion zehntausender LkW für die Wehrmacht. Die herrschenden Kreise in der Bundesrepublik Deutschland rühmen sich, bei der Aufarbeitung der NS-Herrschaft besonders vorbildlich zu sein. Doch bei der Täterschaft von Konzernen, und insbesondere von US-Konzernen, herrschen seit Gründung der Bundesrepublik Verdrängung und Lügen, mit Folgen bis heute. (…) Ford Köln produzierte für die Hitler-Wehrmacht, und zwar kriegstaugliche LkW und andere Militärfahrzeuge. Im Jahre 1938 waren es schon 12.074, dann stieg der Bedarf für den Polen-Feldzug, für den Westfeldzug gegen Frankreich, dann für den Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion. Übrigens: Der Ford-Fan Hitler, seit 1924 vom Antisemiten Henry Ford regelmäßig jährlich zum Geburtstag hoch bespendet, zuletzt zur Führers 50. Geburtstag 1939, zeichnete seinen größten US-Förderer 1938 mit dem Großkreuz des Deutschen Adlerordens aus. So wurde die LkW-Produktion im beiderseitigen Einverständnis und mit steigendem Gewinn ständig ausgeweitet (…) Auch an die deutsche Polizei und die SS wurde geliefert. (…) Mit keinem Wort erwähnen die Lügen-Jubilierer, dass die Produktion im Krieg nur mithilfe von Zwangsarbeitern möglich war: 1943 bestand die Belegschaft etwa zur Hälfte aus russischen Kriegsgefangenen männlichen und weiblichen Geschlechts, aus italienischen Militärinternierten sowie aus Häftlingen verschiedener osteuropäischen Nationalitäten aus dem KZ Buchenwald: Das KZ hatte in Köln für Ford eine eigene Außenstelle, kranke Häftlinge wurden nach Buchenwald zurückgeschickt, auffällige Häftlinge lieferte der Ford-Werkschutz an die Gestapo aus. Ford unterhielt eigene Barackenlager für die Zwangsarbeiter. Auch besser behandelte Zwangsarbeiter aus Belgien und Frankreich wurden eingesetzt…“ Artikel von Werner Rügemer vom 08.10.2020 bei den Nachdenkseiten – siehe weitere zur NS-Geschichte von Ford weiterlesen »

NS-Geschichte von Ford: Panzerbau

[NS-Geschichte von Ford] 90 Jahre Ford Werk Köln: Lügen für die Supermacht
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Der 8. Mai: Feiern, bis der Arzt kommt – und weiter kämpfen
So sieht es aus...Die Kapitulation der Wehrmacht (der Wehrmacht, wohlgemerkt und nicht nur der NSDAP) – nach einer letzten Mordorgie in den Wochen der absehbaren historischen Niederlage – brachte es ans Tageslicht: Kaugummi kauende amerikanische „Dekadenzlinge“ und jüdisch-bolschewistische „Untermenschen“ hatten der deutschen „Herrenrasse“ dermaßen in die Fresse gehauen, dass sie sich jahrzehntelang fast nur noch in der nicht-öffentlichen Meinung zu Wort meldeten (und ansonsten ihre Netzwerke bauten und behielten – samt deren Außenstellen in Bundeswehr, Behörden, Unternehmen und Politik).  Selbstverständlich ein Grund zum Feiern, ein Grund zum Gedenken an ihre Opfer, ein Grund, diesen Tag zum Feiertag zu erklären, zu machen. Aber, da war doch was in Hanau, oder? Und in Halle, und in Neukölln und, und, und… in Waldkraiburg. Jeden Tag ist „etwas“ – von rassistischen Mordanschlägen über Polizeischutz für antisemtische Hetzparolen, bis hin zur Verfolgung jeder Kritik an Repressionsorganen, die sich nicht auf die Addition der endlosen Einzelfälle beschränkt. Nicht nur „Wer vom Kapitalismus nicht reden will, soll vom Faschismus schweigen“ (das sowieso), sondern auch „Die Mitte war noch nie nazifrei“ sind die Leitlinien, die diesen 8. Mai zu einem aktuellen Kampftag machen, weit über den Gedenktag hinaus. Auch gegen die Versuche, die mörderischen Praktiken wieder „salonfähig“ zu machen. Die kommen ja nicht immer so ungelenk daher, wie es ein gewisser Herr Gauleiter (oder so ähnlich) unternommen hat, der meinte, die Niederlage hätte ja „Gestaltungsmöglichkeiten“ zerstört. Ja: Wer nicht feiert hat verloren! (Herrn Himmlers Bestellung von Blümchentapeten für Dachau ist auch nicht mehr bedient worden). Siehe dazu unsere aktuelle Materialsammlung „8. Mai – Feiertag, Gedenktag, Kampftag“ vom 08. Mai 2020 weiterlesen »

So sieht es aus...

Der 8. Mai: Feiern, bis der Arzt kommt – und weiter kämpfen
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[13.-15.2.20] Dresdner Antifaschisten mobilisieren gegen die alljährliche parteiübergreifende Opfer-Propaganda

Dossier

Mobilisierungsplakat für Dresdener Aktionstage im Februar 2020„…Es ist wieder Februar und die Stadt Dresden und einige Bürger*innen inszenieren ein Gedenken an die „Opfer“ der Bombardierung Dresdens von 1945. Neonazis knüpfen wie die Jahre zuvor daran an und wollen aufmarschieren und kleinere Aktionen durchführen, um die Luftangriffe zu entkontextualisieren. Die Stadt plant wieder einen „antiextremistischen Schutzwall“ in Form einer Menschenkette. Das diesjährige Layout der Stadt erinnert an die Layouts der Nazis um Maik Müller und so kommt zusammen was zusammen gehört. Antifaschistisches Engagement ließ den einst größten Naziaufmarsch auf marginale Größe schrumpfen, trotz massiver Repressionen. Allerdings haben die letzten Jahre wieder gezeigt, dass der zentrale Naziaufmarsch nicht an Bedeutung verloren hat und die Teilnehmerzahl wieder stetig steigt. 2019 haben circa 800 – 1000 Personen an dem revisionistischen Aufmarsch teilgenommen. Auch die AfD wird dieses Jahr wieder zum Altmarkt mobilisieren und andere rechte Akteure werden in der Stadt ihren menschenverachtenden Mist ablassen. Doch auch im Jahr 2020 muss es heißen, den Nazis und den Opfermythos der Bürger*innen keine Ruhe zu lassen und sich diesen entgegenzustellen….“ – so der einleitende Text  zum „Übersichtsartikel zu den Aktionen rund um den 13.Februar 2020 in Dresden. Naziaufmärsche verhindern!“ bei der Undogmatischen radikalen Antifa Dresden, der am 02. Februar 2020 zuletzt neu bestückt wurde und die bisherigen Planungen, Vorbereitungen und Termine dokumentiert – mit besonderem Schwergewicht auf dem 13. und 15. Februar (an diesem Tag soll eine Nazi-Demonstration stattfinden). Siehe dazu u.a. auch den Aktionsaufruf von Dresden Nazifrei. Neu: Mehrere tausend Menschen schicken Nazis in Dresden ins Abseits – #DD1702: Let’s do it again! weiterlesen »

Dossier zu 13.-15.2.20 in Dresden

Mobilisierungsplakat für Dresdener Aktionstage im Februar 2020

Mehrere tausend Menschen schicken Nazis in Dresden ins Abseits – #DD1702: Let’s do it again!
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