Dossier

"Selbständige" SchuleDie Exzellenzstrategie von Bund und Ländern ist das Nachfolgeprogramm der bisherigen Exzellenzinitiative. In zwei Förderlinien werden mit insgesamt rund 535 Millionen Euro Jahr für Jahr Exzellenzcluster an ausgewählten Universitäten und Wissenschaftsverbünden sowie bis zu elf Exzellenzuniversitäten gefördert. Welche Universitäten den Status einer Exzellenzuniversität bekommen, wird am 19.7.2019 eine internationale Expertenkommission gemeinsam mit den für Wissenschaft zuständigen Ministerinnen und Ministern, Senatorinnen und Senatoren des Bundes und der Länder entscheiden. Detaillierte Informationen sind beim Wissenschaftsrat sowie der Deutschen Forschungsgemeinschaft verfügbar. Siehe zuvor unser Dossier: [Exzellenzinitiative] Autoritäre Wissenschaft ist keine Wissenschaft – Studierende weisen Ansinnen der Imboden-Kommission zurück und hier erste Stellungnahmen der GEW und der Studierenden. Neu: Exzellenzinitiativen und Exzellenzstrategien. Zur Produktion ganzdeutscher Eliteuniversitäten weiterlesen »

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"Selbständige" SchuleDie Exzellenzstrategie von Bund und Ländern ist das Nachfolgeprogramm der bisherigen Exzellenzinitiative. In zwei Förderlinien werden mit insgesamt rund 535 Millionen Euro Jahr für Jahr Exzellenzcluster an ausgewählten Universitäten und Wissenschaftsverbünden sowie bis zu elf Exzellenzuniversitäten gefördert. Welche Universitäten den weiterlesen »

Protest gegen die Bologna-Reform„Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat die Länder gemahnt, Fehler bei der Umsetzung der vor 20 Jahren gestarteten Bologna-Reform zu korrigieren. „Die 1999 in Bologna initiierte europäische Studienreform steht für viele gute Ziele: die Förderung der Mobilität im europäischen Hochschulraum, vergleichbare Studienstrukturen und -abschlüsse oder die Verbesserung der Chancengleichheit im Studium. Bei der Umsetzung der Reform haben die Länder und die Hochschulen jedoch gravierende Fehler gemacht: vollgestopfte Curricula, eine zu hohe Prüfungsdichte oder eine zu hohe Arbeitsbelastung für Studierende und Lehrende. Nicht Bologna ist das Problem, sondern Bonn“, sagte der stellvertretende GEW-Vorsitzende und Hochschulexperte, Andreas Keller, mit Blick auf den Sitz der Kultusministerkonferenz (KMK), der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) in der früheren Bundeshauptstadt. (…) „Solange an Universitäten auf eine Professur über 60 Studierende kommen und wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach dem Hire and Fire-Prinzip eingestellt und wieder auf die Straße gesetzt werden, kann keine optimale Betreuung der Studierenden gewährleistet werden. Wir brauchen bessere Betreuungsrelationen und mehr Kontinuität in der Lehre durch mehr Personal und Dauerstellen für Daueraufgaben“, betonte der GEW-Hochschulexperte. „Dozentinnen und Dozenten sollten darüber hinaus das Recht auf regelmäßige hochschuldidaktische Fort- und Weiterbildung im Rahmen ihrer Arbeitszeit bekommen. Auf europäischer Ebene wird sich die GEW gemeinsam mit den anderen Bildungsgewerkschaften dafür stark machen, dass die aktive Unterstützung der Lehrenden ganz nach oben auf die Agenda des Bologna-Prozesses kommt“, unterstrich Keller…“ GEW-Stellungnahme vom 24. Juni 2019 weiterlesen »
Protest gegen die Bologna-Reform"Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat die Länder gemahnt, Fehler bei der Umsetzung der vor 20 Jahren gestarteten Bologna-Reform zu korrigieren. „Die 1999 in Bologna initiierte europäische Studienreform steht für viele gute Ziele: die Förderung der Mobilität im europäischen weiterlesen »

Braunes Geld, weiße Westen. Adolf Messer und die Uni Frankfurt
2. Mai 1933 - Zerschlagung der GewerkschaftenDie Goethe-Universität Frankfurt will ihre Geldgeber nicht verprellen. Sie benennt sogar einen Raum nach einem ehemaligen NSDAP-Mitglied. (…) Der „schönste Campus Europas“, wie die Universität ihn bezeichnet, wirkt marode. Errichtet wurde das Gebäude als Hauptsitz der I.G. Farben AG, eine der wichtigsten NS-Rüstungsfirmen und Betreiberin eines eigenen Lagers in Auschwitz. Auch in der Uni gibt es Risse. 2015 wurde ein Gruppenraum nach dem früheren NSDAP-Mitglied Adolf Messer benannt. Adolf Messer war Gründer und Chef der Messer-Werke, in denen unter den Nazis kriegswichtige Chemieverfahren und Waffenteile entwickelt wurden, etwa für die V2-Raketen. Zwangsarbeiter mussten sie unter mörderischen Bedingungen in unterirdischen Stollen im KZ Mittelbau-Dora fertigen. Auch die Firma Messer selbst, die 1936 von der „Deutschen Arbeitsfront“ als Vorzeigebetrieb ausgezeichnet wurde, beschäftigte bis zu 350 Zwangsarbeiter. Adolf Messer gründete 1978 eine Stiftung, die seit 1993 eine der größten Spenderinnen der Goethe-Universität ist. Auch für die „Adolf-Messer-Stiftung-Lounge“ gab sie Geld – stolze 100.000 Euro. „Der Adolf-Messer-Stiftung nach der Förderzusage dann anzubieten, den studentischen Arbeitsraum nach ihr zu benennen, lag wohl insofern nahe, weil es seit vielen Jahren eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen der Stiftung und der Goethe-Universität gibt“, antwortet der Pressesprecher der Universität, Olaf Kaltenborn, der taz schriftlich. Die NSDAP-Mitgliedschaft Messers sei „übersehen“ worden. (…) Drittmittel einwerben, lautet das Gebot in Zeiten nach der Bologna-Reform. Drittmittel – also auch Stiftungsmittel. (…) „Besser wäre wohl der Name ‚Opa-war-kein-Nazi-Stiftung‘!“… “ Artikel von Adrian Schulz vom 27.7.2018 bei der taz online. Siehe neu zum Thema: Präsidium droht AStA der Goethe Universität aus dem Senat auszuschließen weiterlesen »
2. Mai 1933 - Zerschlagung der Gewerkschaften"Die Goethe-Universität Frankfurt will ihre Geldgeber nicht verprellen. Sie benennt sogar einen Raum nach einem ehemaligen NSDAP-Mitglied. (...) Der „schönste Campus Europas“, wie die Universität ihn bezeichnet, wirkt marode. Errichtet wurde das Gebäude als Hauptsitz der I.G. weiterlesen »

Die Grenzen der Forschungsfreiheit: Wie Politik und Wirtschaft die freie Forschung gefährden
March for Science„Die Industrie finanziert Studien, Universitäten handeln wie Unternehmen und der wissenschaftliche Nachwuchs wird in Zeitverträgen aufgerieben. Die im Grundgesetz garantierte Forschungsfreiheit ist zunehmend bedroht. (…) Seit drei Jahren finden weltweit Demonstrationen für die Wissenschaft statt. Ausgelöst wurde die Bewegung durch Donald Trumps Attacken gegen die Klimawissenschaft. Der Physiker Sascha Vogel hat die Demonstration in Frankfurt mit organisiert. „Die Wissenschaft ist definitiv bedroht. Brasilien ist ein schönes Beispiel, da werden jetzt teilweise Studienfächer abgeschafft. Ungarn ist ein schönes Beispiel, Türkei auf jeden Fall. Und deswegen gehen wir mit dem ´March for Science` auf die Straße.“ Der Physiker vom Frankfurt Institute for Advanced Studies glaubt, dass die Unabhängigkeit von Forschung und Lehre auch in Deutschland in Gefahr geraten kann. „Also ich sag mal so: Die USA, zack! eine Wahl, und es war passiert! Auf einmal sind irgendwelche Populisten an der Macht und, na ja, schrumpfen irgendwelche Forschungsprogramme ein. Wie gesagt, wehret den Anfängen! Ich glaube, wenn an einigen Stellen die falschen Menschen an die Macht kommen, dann ist das auch schnell passiert.“ (…) Doch die Freiheit der Forschung ist nicht nur von außen bedroht, durch Populisten und Wissenschaftsskeptiker. Gefährdet ist sie auch durch Fehlentwicklungen innerhalb des Wissenschaftsbetriebs selbst. Eine dieser Entwicklung: Kommerzielle Interessen bestimmen zunehmend, welche wissenschaftlichen Ansätze verfolgt und wie Forschungsergebnisse präsentiert werden – wie ein aktueller Fall in Heidelberg zeigt. (…) Forschung und Lehre sind frei. Freiheit! Ein hohes Gut. Aber auch ein vager Begriff. Fragwürdige Qualitätsstandards, der Einfluss von Kapitalinteressen, prekäre Arbeitsverhältnisse – Probleme in der Forschung gibt es reichlich. Sie zu lösen wäre das einfachste und wirksamste Mittel gegen die grassierende Wissenschaftsskepsis.“ Feature von Matthias Becker vom 23. Mai 2019 beim Deutschlandfunk Kultur (Audiolänge: ca. 30 Min., aufrufbar bis zum 19. Januar 2038) weiterlesen »
March for Science"Die Industrie finanziert Studien, Universitäten handeln wie Unternehmen und der wissenschaftliche Nachwuchs wird in Zeitverträgen aufgerieben. Die im Grundgesetz garantierte Forschungsfreiheit ist zunehmend bedroht. (...) Seit drei Jahren finden weltweit Demonstrationen für die Wissenschaft statt. Ausgelöst wurde die Bewegung durch Donald weiterlesen »

Tagung „Ohne Arbeitsvertrag und doch unersetzlich für die Lehre. Lehrbeauftragte im Spannungsfeld aktueller Hochschulentwicklungen“
[Kampagne] „Hochschulpakt muss Entfristungspakt werden!“ Frist ist Frust - Entfristungspakt 2019„Über Lehrbeauftragte weiß man nicht viel. In offiziellen Statistiken lässt sich allenfalls ihre Anzahl, nicht aber ihre Lehrleistung verfolgen. Je nach Hochschultyp erfüllen sie ganz verschiedene Funktionen, in den Selbstverwaltungsgremien sind sie fast nirgends vertreten, mit anderen wissenschaftlich Beschäftigten haben sie nur vereinzelt Kontakt, und ihre ‚besonderen Beschäftigungsverhältnisse‘ sind noch nicht einmal sozialversichert. Ein bestimmtes Grundwissen über sie ist dennoch verbreitet: Lehrbeauftragte kosten die Hochschulen sehr wenig Geld und tragen einen nicht unwesentlichen Teil der Lehre. Die von SIEGLINDE MACHOCKI, NURSEMIN SÖNMEZ und BETTINA VÖLTER organisierte Tagung an der Alice Salomon Hochschule (ASH) [am 17. Mai in Berlin] sollte nicht nur den Kenntnisstand über die vernachlässigte Gruppe aufbessern, sondern auch Anstöße für ihre Selbstorganisation geben. Beides stieß auf die umrissenen systemischen Grenzen. (…) Wie auf der gesamten Tagung waren auch hier Aufbruchsgeist und Solidarität greifbar. Zahlreiche hochschul- und arbeitspolitische Gruppen – von den besonders aktiven Lehrbeauftragten an Musikhochschulen bis hin zum Netzwerk für Gute Arbeit in der Wissenschaft – waren präsent und brachten Ideen ein. Solche Anstöße sind bitter nötig, denn Ina Czyborra dürfte Recht haben: Das deutsche Hochschulsystem kann nur deshalb mit vergleichsweise wenig Geld dramatisch gewachsene Mengen von Studierenden versorgen und im internationalen Forschungsgeschehen mithalten, weil es vom sogenannten wissenschaftlichen Nachwuchs bis zu den privilegierten, aber überlasteten Professor*innen sein Personal ausbeutet. Daran kann nur die Solidarität aller Betroffenen etwas ändern – und ihre Glaubwürdigkeit und Schlagkraft bemisst sich wie immer daran, wie es der am schlechtesten gestellten Gruppe ergeht.“ Bericht von Tilman Reitz vom 21. Mai 2019 bei Soziopolis, siehe auch die [Kampagne] „Hochschulpakt muss Entfristungspakt werden!“ Frist ist Frust – Entfristungspakt 2019 weiterlesen »
[Kampagne] „Hochschulpakt muss Entfristungspakt werden!“ Frist ist Frust - Entfristungspakt 2019"Über Lehrbeauftragte weiß man nicht viel. In offiziellen Statistiken lässt sich allenfalls ihre Anzahl, nicht aber ihre Lehrleistung verfolgen. Je nach Hochschultyp erfüllen sie ganz verschiedene Funktionen, in den Selbstverwaltungsgremien sind sie fast weiterlesen »

Studis gut bezahlt!? Wissenschaftliche Hilfskräfte organisieren sich gegen illegale Beschäftigungspraxis und Tarifflucht an der Universität Potsdam
Studis gut bezahlt!? Wissenschaftliche Hilfskräfte organisieren sich gegen illegale Beschäftigungspraxis und Tarifflucht an der Universität Potsdamam 17. April haben sich die wissenschaftlichen Hilfskräfte in Technik und Verwaltung der Universität Potsdam versammelt, um sich gemeinsam gegen das Auslaufenlassen von etwa 300 Stellen und gegen die Ausbeutung von Studierenden als billige und flexible Arbeitskräfte zu wehren. Eingeladen zur Versammlung hatte die Initiative „Studis gut bezahlt!?“, die von den GEW Studis und der FAU Sektion Potsdam getragen wird. Hintergrund ist die jahrelange rechtswidrige Praxis an der Universität Potsdam, Studierende im technischen bzw. Verwaltungsbereich als so genannte „Wissenschaftliche Hilfskräfte“ zu beschäftigen, um diese schlechter bezahlen und leichter befristen zu können. Die Illegalität dieser Beschäftigung wurde bereits im Sommer 2018 vom Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg festgestellt. Damit eröffnete das Gericht auch für die Betroffenen an der Universität Potsdam eine aussichtsreiche Klagemöglichkeit. Laut einer kleinen Anfrage der Fraktion DIE LINKE waren für das Wintersemester 2018/19 insgesamt 292 wissenschaftliche Hilfskräfte in verwaltungstechnischen und sonstigen Bereichen an der Universität Potsdam angestellt. Bereits im Oktober 2018 war die Universität vom zuständigen Landesinnenministerium angewiesen worden, ihre rechtswidrige Beschäftigungspraxis zu beenden. Eine große Zahl von Arbeitsverträgen läuft am 30. Juni aus und soll nach der aktuellen Position der Universität Potsdam nicht verlängert werden…“ Aus der Pressemitteilung vom 18.4.2019 (per e-mail). In einem offenen Brief wurde der Hochschulleitung und dem Wissenschaftsministerium eine Frist bis zum 25. April gesetzt, um auf die Forderungen zu reagieren. Siehe auch die Aktionsseite „Studis gut bezahlt“ weiterlesen »
Studis gut bezahlt!? Wissenschaftliche Hilfskräfte organisieren sich gegen illegale Beschäftigungspraxis und Tarifflucht an der Universität Potsdam"am 17. April haben sich die wissenschaftlichen Hilfskräfte in Technik und Verwaltung der Universität Potsdam versammelt, um sich gemeinsam gegen das Auslaufenlassen von etwa 300 Stellen und weiterlesen »

Never Again! Studentische Aktionstage gegen autoritäre und faschistische Tendenzen 14.-27. Januar 2019Im Zeitraum vom 14.-27. Januar finden bundesweit die dezentral organisierten Aktionstage „never again! – Gegen autoritäre und faschistische Tendenzen“ erstmalig statt. In mehr als 15 Städten werden von Studierendenvertretungen und politischen Gruppen einzelne Veranstaltungen und Veranstaltungsreihen durchgeführt. Darunter sind beispielsweise München, Freiburg, Kiel, Lüneburg und Berlin. Als Auftakt findet am Wochenende vom 11.-13. Januar in der Jugendherberge in Halle / Saale der studentische Winterkongress statt, welcher sich mit dem Thema Antisemitismus in der Hochschule beschäftigen wird. Den Endpunkt der Kampagne bildet der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. „„Never again!“, diese Forderung impliziert bereits, dass das was einmal geschehen ist auch wieder geschehen kann. Damit wollen wir keineswegs bestehende Verhältnisse mit dem Nationalsozialismus oder der Weimarer Republik gleichsetzen. Was wir damit sagen wollen ist, dass so etwas wie Auschwitz nicht aus dem Nichts kam, sonder Resultat gesellschaftlicher Verhältnisse war. Die Forderung „Nie wieder Auschwitz“ verlangt folglich, alle gesellschaftlichen Verhältnisse entlang dieser Maxime einzurichten. (…) Als Teil der Gesellschaft stehen auch wir Student*innen in der Verantwortung gegen autoritäre Denkmuster innerhalb der Gesellschaft vorzugehen, dies ist das Ziel der Kampagne „Never again!“. Student*innen waren bis weit ins 20. Jahrhundert hinein nationalistisch eingestellt, halfen dem Nationalsozialismus auf seinem Werg zu Macht und auch nach den 60er Jahren bestehen solche Einstellungen an der Universität fort. Deshalb st es unerlässlich, autoritäre und faschistische Tendenzen auch in der Student*innenschaft aufzudecken und zu kritisieren. Wir wollen uns orgainisieren um zum Aktionszeitraum (14.-27. Januar 2019) in vielen Städten Veranstaltungen auszurichten und gemeinsam aktiv zu werten!“ Aus dem Aufruf auf der Aktionsseite weiterlesen »
Never Again! Studentische Aktionstage gegen autoritäre und faschistische Tendenzen 14.-27. Januar 2019Im Zeitraum vom 14.-27. Januar finden bundesweit die dezentral organisierten Aktionstage "never again! - Gegen autoritäre und faschistische Tendenzen" erstmalig statt. In mehr als 15 Städten werden von Studierendenvertretungen und politischen weiterlesen »

[Kampagne 15.10 – 14.11.2018] Lernen am Limit. Keine Wohnung – keine Kohle – kein Seminarplatz – Schluss damit!
Studis gegen WohnungsnotAm 15.10. startet die bundesweite Kampagne ‚Lernen am Limit‘, die akute und besonders sichtbare Notlagen im Bildungssystem adressiert: Die Wohnraumproblematik, das heißt zu wenig und zu teurer Wohnraum; die mangelnde Unterstützung in der Studienfinanzierung, also z.B. zu geringes BAföG für viel zu wenige Lernende; und die Unterfinanzierung der Lehre und des Studiums, was sich z.B. an überfüllten Seminaren bemerkbar macht. In Frankfurt wird es Protestcamps auf dem Campus geben; in weiteren Städten wie z.B. Stuttgart, Bamberg oder Trier werden von den ASten Bettenbörsen organisiert, um die Wohnungslosigkeit von Studienanfänger*innen zu Beginn des Semesters aufzufangen. Ebenso wird an einigen Orten kreativ auf Leerstand von Wohngebäuden aufmerksam gemacht, oder auf völlig überfüllte Hörsäle und Seminarräume. Darauf folgen in mindestens 14 Städten weitere Aktionen und Informationsveranstaltungen, was schließlich in Protestplena oder Vollversammlungen am 14.11. in den Bildungseinrichtungen der beteiligten Gruppen und weiteren Veranstaltungen gipfelt. Beteiligt sind zahlreiche ASten sowie über die Bündnisse ‚Studis gegen Wohnungnot‘ und ‚Lernfabriken …meutern!‘ der freie zusammenschluss von student*innenschaften (fzs), die Juso-Hochschulgruppen, der SDS, Campusgrün, der Bundesausschuss der Studentinnen und Studenten (BASS) der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft, der Bundesverband ausländischer Studierender (BAS), ver.di BAG Studierende, die Konferenz Thüringer Studierendenschaften und das Aktionsbündnis gegen Bildungs- und Studiengebühren (ABS). Keine Wohnung – keine Kohle – kein Seminarplatz – Schluss damit! Gute Lern- und Lebensbedingungen schaffen!“ Meldung vom 5. Oktober 2018 bei freier zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) e.V. – siehe auch den Aufruf. Vom 23. – 25.11.2018 findet der Kongress ‚Lernen am Limit‘ in Hannover statt. weiterlesen »
Studis gegen Wohnungsnot"Am 15.10. startet die bundesweite Kampagne 'Lernen am Limit', die akute und besonders sichtbare Notlagen im Bildungssystem adressiert: Die Wohnraumproblematik, das heißt zu wenig und zu teurer Wohnraum; die mangelnde Unterstützung in der Studienfinanzierung, also z.B. zu geringes BAföG für weiterlesen »

Zu wenig sichere Stellen in der Wissenschaft – Tenure Track Programm von Bund und Ländern
Gewerkschaft unter_bau: "Outsourcing prekarisieren"Mit dem Programm „Tenure track“ wollen Bund und Länder die prekäre Stellensituation in der Wissenschaft abfedern. 1000 angehenden Wissenschaftler*innen werden auf diesem Wege sichere Stellen verhießen. Leider ist das völlig unzureichend: Es bedarf wesenstlich mehr zusätzlicher Wissenschaftler*innen, um eine solide Lehre an den Hochschulen zu gewährleisten. Zudem weigern sich die Länder weitere Professuren zu schaffen. Das bedeutet ironischerweise, dass zwar zusätzliche prekäre Nachwuchsstellen geschaffen wurden (die entgegen des Etiketts noch lange keine Professur sicher haben), aber keine zusätzlichen Dauerstellen. Die 1000 Jung-Wissenschaftler*innen sollen dereinst Professor*innen werden. Dazu werden sie (wenn sie sich in einer aufwendigen 6 bis 12-jährigen Prüfungsphase bewährt haben) auf Positionen gesetzt, die es jetzt schon gibt. Genau diese Positionen hätten ebenso gut andere Wissenschaftler*innen besetzt. Nun haben 1000 Leute ein klein wenig mehr Sicherheit auf ihrem Karriereweg. Im Umkehrschluss verringert sich für die „bisherigen“ Stellen der Pool von Professuren, um die buhlen, um exakt 1000. (Aber verratet das niemandem. Am Ende senkt das noch die Arbeitsmoral im Wissenschaftsprekariat.) „Mehr Stellen sind immer gut.“ Mit einem solchen Argument kann jede noch so herabwürdigende Lohnarbeit schön geredet werden. Schafft endlich mehr entfristete und gut bezahlte Stellen! Am besten ihr schafft mehr Professuren und senkt die albernen Zugangsvoraussetzungen…“ Beitrag vom 16.08.2018 auf Lernfabriken meutern! weiterlesen »
Gewerkschaft unter_bau: "Outsourcing prekarisieren""Mit dem Programm „Tenure track“ wollen Bund und Länder die prekäre Stellensituation in der Wissenschaft abfedern. 1000 angehenden Wissenschaftler*innen werden auf diesem Wege sichere Stellen verhießen. Leider ist das völlig unzureichend: Es bedarf wesenstlich mehr zusätzlicher Wissenschaftler*innen, um eine solide weiterlesen »

Machtmissbrauch in der Wissenschaft
„La ola feminista“ (Die feministische Welle)In den letzten Wochen und Monaten häufen sich die Vorwürfe gegen Vorgesetzte in der Wissenschaft, die ihre Mitarbeiter*innen oder Studierenden belästigen, mobben oder gängeln. Wir prognostizieren: Es wird leider noch weitere Skandale dieser Form geben. Denn das Wissenschaftssystem ist zutiefst patriarchal strukturiert. Despotismus und Missbrauch sind in diesem System angelegt – also keine Einzelschicksale, so traurig das auch ist. Professor*innen haben eine Machtstellung, die ihnen weit mehr Einfluss als normalen Arbeitgeber*innen zugesteht. Neben der Funktion als Chef*innen, sind sie Betreuer*innen und Prüfer*innen. Sie entscheiden nicht nur über Verträge und Arbeitszeiten, sondern auch über die Vergabe von akademischen Graden, geben Empfehlungen an Stiftungen oder Kolleg*innen aus, unterstützen bei Akquise von Geldern oder entscheiden über Publikationen. Sie sind unumgängliche Türsteher*innen auf dem Weg in die Wissenschaft. Wer das Wohlwollen der betrauten Professur verliert, steht ohne Gelder, ohne Referenz und meist ohne abgeschlossene Prüfung dar. Eine zweite Chance gibt es nur für die Wenigsten, weil Wissenschaft vielfach als lebensfüllende Beschäftigung daherkommt. Das heißt: Professor*innen verlangen nicht selten vollkommene Aufopferung und ständige Bereitschaft. Das wird schon im Studium als studentische Hilfskraft eintrainiert. Wer allerdings komplett von der aktuellen Betreuung vereinnahmt wird, hat kaum Möglichkeiten, sich so etwas wie ein zweites Standbein aufzubauen. (…) Genau wegen derartiger Verhältnisse sind chilenische Wissenschaftler*innen und Student*innen massenhaft auf die Straße gegangen und haben mehrere Institute besetzt. Viele der Aktionen, die als „La ola feminista“ (Die feministische Welle) bekannt geworden sind, wurden ausschließlich von Frauen* organisiert. Auch in Deutschland besteht die objektive Notwendigkeit einer solcher Bewegung.“ Beitrag vom 16.08.2018 auf Lernfabriken meutern! weiterlesen »
„La ola feminista“ (Die feministische Welle)In den letzten Wochen und Monaten häufen sich die Vorwürfe gegen Vorgesetzte in der Wissenschaft, die ihre Mitarbeiter*innen oder Studierenden belästigen, mobben oder gängeln. Wir prognostizieren: Es wird leider noch weitere Skandale dieser Form geben. Denn das weiterlesen »

Soziale Kämpfe – Die Illusion der linken Forschung
CHE-Ranking unter Beschuss„Im Zuge des neu aufkommenden Interesses an der Organisation linker Theorie und Praxis, rücken Themen möglicher Selbstorganisierungsprozesse, Stadtteilarbeit und Interventionsstrategien wieder in den Fokus linker Debattenbeiträge. In diesem Kontext erschienen auch hier im LCM einige Artikel zur Situation und zu Perspektiven linker Akademiker*innen. Sowohl Zeitpunkt, Ort als auch den Gegenstand der Analysen halten wir für angebracht und wichtig. Es scheint tatsächlich der Fall zu sein, dass sich ein Großteil der Menschen, die sich in Nordwest-Europa als links, linksradikal (oder irgendein anderes Label) verstehen, in einem akademischen Milieu befinden oder es zu irgendeinem Zeitpunkt durchlaufen haben. Wie diese Personen aber mit ihrem Dasein in der Universität/Hochschule umgehen und welche Perspektiven sie jenseits ihres Studiums haben ist Bestandteil der vorhergehenden Debattenbeiträge und soll auch den Kern dieses Artikels bilden. (…) Die Nutzbarmachung des eigenen Wissens sollte das Hauptaugenmerk linker Akademiker sein. Entweder dadurch, dass man es anderen gut erklärt oder durch die Anwendung in hoch spezialisierten Kleingruppen. Diese Beschäftigung findet üblicherweise und zu großen Teilen außerhalb der bezahlten Arbeitszeit statt und ist unabhängig vom „Arbeitgeber“. Sie erfordert deshalb auch keine falsche Identifikation mit ihm (…). Lasst uns unseren Handlungsspielraum erweitern und widerständige Aktionen auf die Höhe der Produktionsbedingungen bringen. Fangen wir an wie Hacker, nicht wie Ingenieure zu denken!…“ Beitrag von Alessandra Fusacchia und Miloš Matić vom 6. August 2018 aus dem Lower Class Magazine weiterlesen »
CHE-Ranking unter Beschuss"Im Zuge des neu aufkommenden Interesses an der Organisation linker Theorie und Praxis, rücken Themen möglicher Selbstorganisierungsprozesse, Stadtteilarbeit und Interventionsstrategien wieder in den Fokus linker Debattenbeiträge. In diesem Kontext erschienen auch hier im LCM einige Artikel zur Situation und zu Perspektiven weiterlesen »

fzs: BAföG erneuern und ausbauen!Das Statistische Bundesamt hat am 2.8.2018 die BAföG-Statistik 2017 veröffentlicht. Im vergangenen Jahr wurden je Monat im Durchschnitt 364.000 Studierende gefördert. Bei insgesamt 2,849 Millionen Studierenden entspricht dies einer Gefördertenquote von 12,7 Prozent. Laut BAföG-Bericht der Bundesregierung lag die Gefördertenquote 2016 noch bei 13,9 Prozent, 2012 noch 18,7 Prozent. Im Durchschnitt beziehen die geförderten Studierenden 499 Euro. Siehe dazu die Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 02.08.2018: „BAföG-Statistik 2017: 782 000 Geförderte in Deutschland“. Siehe dazu die Kommentare der GEW und des fzs weiterlesen »
fzs: BAföG erneuern und ausbauen!Das Statistische Bundesamt hat am 2.8.2018 die BAföG-Statistik 2017 veröffentlicht. Im vergangenen Jahr wurden je Monat im Durchschnitt 364.000 Studierende gefördert. Bei insgesamt 2,849 Millionen Studierenden entspricht dies einer Gefördertenquote von 12,7 Prozent. Laut BAföG-Bericht der Bundesregierung lag die weiterlesen »

Strafanzeigen gegen Verantwortliche & Beteiligte “Europäischer Polizeikongress 2014” in BerlinEngagierte Studierende haben nicht nur mit der Verschulung des Studiums Probleme. Immer häufiger sehen sie sich auch mit Polizeieinsätzen und behördlichen Sanktionen konfrontiert. Die Zeiten, in denen in nahezu regelmäßigen Abständen Studierende ihren Seminaren aus politischen Gründen fernblieben und stattdessen für mehr Geld, für Bildung und autonome Seminare demonstrierten und Hochschulgebäude besetzten, sind schon lange vorbei. Vorbei sind auch die Zeiten, als sich die universitäre Linke darüber stritt, ob ein Vorlesungsboykott Streik genannt werden sollte. Die Studierenden führten schließlich keinen Arbeitskampf. Doch an den Berliner Hochschulen hat im vergangenen Semester vor ­allem der mittlerweile beendete Streik der studentischen Hilfskräfte zur ­Politisierung auf dem Campus beigetragen. (…) Die wenigen linken Studierenden sind nicht nur in Berlin schnell mit Sanktionen konfrontiert. Staatliche ­Repression gegen kritische Studierende ist nach Einschätzung von Nathalia Schäfer vom FZS-Vorstand in allen Bundesländern unabhängig von der poli­tischen Zusammensetzung der Landesregierung häufiger geworden…“ Artikel von Peter Nowak in der Jungle World vom 26.07.2018 weiterlesen »
Strafanzeigen gegen Verantwortliche & Beteiligte “Europäischer Polizeikongress 2014” in Berlin"Engagierte Studierende haben nicht nur mit der Verschulung des Studiums Probleme. Immer häufiger sehen sie sich auch mit Polizeieinsätzen und behördlichen Sanktionen konfrontiert. Die Zeiten, in denen in nahezu regelmäßigen Abständen Studierende ihren weiterlesen »

'Keine Studiengebühren in NRW!„Die FDP will neue Studiengebühren in NRW einführen. Damit würde sie die Tore der Universitäten in NRW für viele junge Menschen aus Arbeiter- und Geringverdiener-Familien verschließen. Die CDU könnte das stoppen – wenn wir sie jetzt überzeugen, dass Studiengebühren ihnen richtig Ärger einbringen. Schon nächste Woche könnte über die unsoziale Uni-Maut entschieden werden. Unterzeichnen Sie den Appell an CDU-Chef Laschet!…“ Campact-Protestaktion vom Juni 2017 mit 5-Minuten-Info zu den NRW-Studiengebühren – mittlerweile abgeschlossen. Siehe dazu neue Petition und weitere Proteste, neu: Bildung darf nicht von der Herkunft abhängen – gegen rassistische Studiengebühren in NRW! weiterlesen »
'Keine Studiengebühren in NRW!"Die FDP will neue Studiengebühren in NRW einführen. Damit würde sie die Tore der Universitäten in NRW für viele junge Menschen aus Arbeiter- und Geringverdiener-Familien verschließen. Die CDU könnte das stoppen – wenn wir sie jetzt überzeugen, dass Studiengebühren ihnen weiterlesen »

„»Zu Hause in Göttingen zu bleiben, wäre für mich keine Wahl gewesen«, sagt Roman Garczynski im Foyer der Rost- und Silberlaube, einem Gebäude der Freien Universität Berlin. Dort studiert der 24-Jährige Geschichte und Deutsche Philologie, um Gymnasiallehrer zu werden. Auf die Frage, warum er zum Studieren nach Berlin gezogen ist, wo er doch aus einer Universitätsstadt stammt, antwortet der Masterstudent: »In Niedersachsen gab es 2013 noch Studiengebühren.« Diese Gebühren beliefen sich damals auf rund 500 Euro pro Halbjahr. Zuzüglich der Semestergebühren, die an jeder deutschen Universität für die Lehre, die Studentenräte oder die Fahrkarten der Immatrikulierten anfallen, hätte ihn ein Semester in Göttingen rund 700 Euro gekostet. »Rechne ich dazu noch die Wohnungskosten und das Kostgeld, ist das für mich unbezahlbar«, sagt der Student. (…) Auf die Frage, ob er seinen Universitätswechsel bereut, sagt er: »In Berlin ist das Studieren weitaus stressiger. Die Anfahrtszeit ist länger, die Organisation des Studiums ist viel komplexer und die Lebenskosten sind hier viel höher. Anders als in Erfurt wähle ich meine Kurse nach Zeit, die ich für mein Studium freiräumen kann, und nicht wegen der Inhalte oder wegen guter Dozenten. Und ich bin noch nicht mal einer derjenigen, die es am härtesten trifft.«“ Reportage von Felix von Rautenberg bei neues Deutschland vom 2. Mai 2018 weiterlesen »
"»Zu Hause in Göttingen zu bleiben, wäre für mich keine Wahl gewesen«, sagt Roman Garczynski im Foyer der Rost- und Silberlaube, einem Gebäude der Freien Universität Berlin. Dort studiert der 24-Jährige Geschichte und Deutsche Philologie, um Gymnasiallehrer zu werden. Auf die Frage, warum er zum Studieren nach Berlin gezogen ist, weiterlesen »

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