Zu wenig sichere Stellen in der Wissenschaft – Tenure Track Programm von Bund und Ländern

Gewerkschaft unter_bau: "Outsourcing prekarisieren"Mit dem Programm „Tenure track“ wollen Bund und Länder die prekäre Stellensituation in der Wissenschaft abfedern. 1000 angehenden Wissenschaftler*innen werden auf diesem Wege sichere Stellen verhießen. Leider ist das völlig unzureichend: Es bedarf wesenstlich mehr zusätzlicher Wissenschaftler*innen, um eine solide Lehre an den Hochschulen zu gewährleisten. Zudem weigern sich die Länder weitere Professuren zu schaffen. Das bedeutet ironischerweise, dass zwar zusätzliche prekäre Nachwuchsstellen geschaffen wurden (die entgegen des Etiketts noch lange keine Professur sicher haben), aber keine zusätzlichen Dauerstellen. Die 1000 Jung-Wissenschaftler*innen sollen dereinst Professor*innen werden. Dazu werden sie (wenn sie sich in einer aufwendigen 6 bis 12-jährigen Prüfungsphase bewährt haben) auf Positionen gesetzt, die es jetzt schon gibt. Genau diese Positionen hätten ebenso gut andere Wissenschaftler*innen besetzt. Nun haben 1000 Leute ein klein wenig mehr Sicherheit auf ihrem Karriereweg. Im Umkehrschluss verringert sich für die „bisherigen“ Stellen der Pool von Professuren, um die buhlen, um exakt 1000. (Aber verratet das niemandem. Am Ende senkt das noch die Arbeitsmoral im Wissenschaftsprekariat.) „Mehr Stellen sind immer gut.“ Mit einem solchen Argument kann jede noch so herabwürdigende Lohnarbeit schön geredet werden. Schafft endlich mehr entfristete und gut bezahlte Stellen! Am besten ihr schafft mehr Professuren und senkt die albernen Zugangsvoraussetzungen…“ Beitrag vom 16.08.2018 auf Lernfabriken meutern! externer Link

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