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Arbeitsbedingungen in Mexikos Fleischfabriken: Wie heißt Tönnies aus Spanisch?
"Fleischindustrie enteignen - Kapitalismus abschaffen!„… Die Schweinegrippe von 2009 (H1N1) hatte ihren Ursprung in Mexiko. In einem Schweinemastbetrieb von Smithfield – unter dem Namen Granja Carroll – im von den Bundesstaaten Veracruz und Puebla geteilten Perote-Tal zeigte sich, dass die industrielle Tierproduktion eine Gefahr für die Gesundheit von Mensch und Tier darstellt. Journalist*innen wie Luis Hernández Navarro und Forscher*innen dokumentierten damals die Auswirkungen. Doch Smithfield wurde nicht belangt. Nicht einmal das Regelwerk im Land wurde geändert. Den eingesperrten, zusammengepferchten, genetisch homogenen Tieren mit ihren unterdrückten Immunsystemen werden vorbeugend Antibiotika verabreicht, damit sie eine exakte Zahl von Tagen überleben, um die angestrebte Gewinnrate zu erzielen. Das schafft ein ideales Umfeld für die Krankheitserreger. Auf diese Weise sammelten wir in den vergangenen Jahrzehnten grassierende Epidemien: verschiedene Typen der Vogelgrippe, des Schweinefiebers und des schweren akuten Atemwegsyndroms (SARS). Die sogenannte Viehzucht-Revolution kam mit dem NAFTA-Freihandelsvertrag (1994) nach Mexiko. Befördert wurde dies durch die Erleichterungen, die das Land aufgrund fehlender Umweltregulierungen, niedriger Lohnkosten und Naturressourcen wie Wasser, sowie der Möglichkeiten des Land Grabbings für Investitionen bietet. Die wachsende Nachfrage nach tierischen Proteinen wurde von den multinationalen Konzernen, die die weltweite Viehproduktion kontrollieren, ausgenutzt. Die Daten über die Schweinefleischproduktion zeigen uns, wie die Zahl der Betriebe in dem Maße zurückging, in dem sich die Zahl der Schweine auf immer größere Unternehmen konzentrierte. 1991 gab es etwa zwei Millionen bäuerliche Betriebe mit Schweinehaltung, die 10,6 Millionen Schweine produzierten. Davon entfielen 1,5 Millionen Tiere auf 600.000 kleinbäuerliche Haushalte. Die überwiegende Mehrheit der Schweinebetriebe waren mit weniger als 20 Stück Vieh klein, doch sorgten sie für mehr als die Hälfte der Produktion. Am anderen Extrem befanden sich nur 700 Großbetriebe mit mehr als 1000 Stück Schweinevieh, die ein Drittel der Gesamtproduktion ausmachten. 2007 waren 99 Prozent all dieser im Jahr 1991 existierenden Schweinefarmen verschwunden. Das restliche eine Prozent produzierte 75 Prozent mehr als die damalige Gesamtmenge. Diese Konzentration geschah zugunsten der industriellen Schweinemastbetriebe in den Händen nationaler und ausländischer Konzerne. Sie haben sich in neuen Landesregionen angesiedelt, die zu ihren „Hochburgen“ geworden sind…“ – aus dem Beitrag „Tönnies‘ Verwandtschaft: Schweinefabriken in Mexiko“ von Ana de Ita am 24. Juni 2020 beim NPLA, worin auch noch die Reaktionen der Bevölkerung im Umland der Neuansiedlungen Thema sind weiterlesen »

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Arbeitsrechts-Aktivistin festgenommen, Streikende entlassen: US-Konzerne in Mexiko gehen für ihre Profite (wieder einmal) über Leichen
Plakat zur Solikampagne mit Terrazas in Mexiko„… In Mexiko haben in mehreren Bundesstaaten hunderte Menschen gegen die Festnahme der Anwältin, Menschenrechtsaktivistin und Gewerkschafterin Susana Prieto Terrazas demonstriert, die sich vor allem für bessere Arbeitsbedingungen in Manufakturfabriken, sogenannten Maquiladoras, einsetzt. Prieto Terrazas war am 8. Juni von der Polizei in Matamores im Bundestaat Tamaulipas inhaftiert worden und befindet sich seither trotz unklarer Verdachtslage in Haft. Studierende, Gewerkschaften, Arbeiterinnen und Arbeiter, Nichtregierungsorganisationen sowie Vertreter aus Wissenschaft und öffentlichem Leben fordern seither ihre bedingungslose und sofortige Freilassung. Prieto Terrazas Einsatz für bessere Arbeitsbedingungen in den Fabriken von Ciudad Juárez führte in den vergangenen Wochen zu sichtbaren Protesten gegen Großunternehmen. Die Stadt des nordwestlichen Bundesstaats Chihuahua beherbergt über 300 Fabrikanlagen und bildet nach Tijuana den zweitgrößten Standort für Manufakturfabriken der Industrie des Landes. Seit den 1960er Jahren lassen sich dort US-amerikanische, kanadische, deutsche und französische Unternehmen nieder. Die Stadt sei nicht nur aus geographischer und ökonomischer Hinsicht ein attraktiver Standort für die Niederlassung ausländischer Großunternehmen, sondern gerade auch wegen fehlender Strukturen zum effektiven Schutz von Arbeitsrechten, erklärt die Aktivistin und Mitarbeiterin der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Mexiko-Stadt, Clara Meyra gegenüber amerika21. Es sei bekannt, dass Niedriglöhne und ausbeuterische Arbeitsverhältnisse die soziale Dynamik des Fabrikalltags prägten. Anfang Mai hatte Prieto Terrazas dem US-amerikanischen Unternehmen Lear Corporation vorgeworfen, die Gesundheit seiner Angestellten fahrlässig zu gefährden. Bis dahin waren zahlreiche Mitarbeitende der Firma an der Atemwegserkrankung Covid-19 erkrankt, über 100 Menschen sollen in Folge gestorben sein. Lear Corporation reagierte auf die Notlage mit einer viertätigen Werksschließung. In den Produktionshallen werden mittlerweile wieder wie gewohnt Auto-Innenbezüge hergestellt und an Autohäuser wie Mercedes Benz geliefert. Den Einsatz seiner Angestellten unter Lebensgefahr will Lear Corporation mit einem Wochenzuschuss von 500 bis 1.000 Pesos (20 bis 40 Euro) begleichen. Prieto Terrazas betrachtete dies als unzureichend und forderte, die Produktionsstätte entweder unter voller Auszahlung der Gehälter zu schließen oder den Schutz der gesundheitlichen Unversehrtheit der Belegschaft zu gewährleisten…“ – aus dem Bericht „Mexiko: Protest gegen Lage in Manufakturbetrieben endet für Aktivistin in Haft“ von Nina Baghery am 22. Juni 2020 bei amerika21.de, worin unter anderem auch noch darüber informiert wird, dass in Mexiko 85 Prozent der bisherigen Pandemie-Opfer Fabrikarbeiterinnen und Fabrikarbeiter waren… Siehe dazu drei weitere aktuelle Beiträge – sowohl über die Inhaftierte, als auch über den Terror der Unternehmen gegen Proteste wegen Corona-Todesopfern und den Hinweis auf unseren bisher letzten Beitrag zu diesem menschenfeindlichen Kurs weiterlesen »

Plakat zur Solikampagne mit Terrazas in Mexiko

Arbeitsrechts-Aktivistin festgenommen, Streikende entlassen: US-Konzerne in Mexiko gehen für ihre Profite (wieder einmal) über Leichen
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Mexikos Regierung mobilisiert die Armee: Gegen die Epidemie? Gegen die Gewaltkultur? Oder gegen den Widerstand, auf den Großprojekte und Arbeitszwang treffen?
Demonstration gegen Gewalt in Piebla (Mexico) - ein zentrales Thema der Wahl am 1. Juli 2018„… Die Veröffentlichung dieser Kompetenzerweiterung am 11. Mai forderte unmittelbare Reaktionen heraus. Die Menschenrechtskommission der Stadt Mexiko verlangte eine Rechtfertigung für diesen Einsatz des Militärs. Die Partei der Demokratischen Revolution reichte Klage vor der „Comisión Nacional de los Derechos Humanos“ (nationale Menschenrechtskommission) ein. Beide verweisen darauf, dass durch die Militarisierung vermehrt Menschenrechtsverletzungen zu befürchten wären und die Straflosigkeit zunehmen würde. Auch das Büro der UNHCHR in Mexiko nahm neben mexikanischen Menschenrechtsorganisationen und anderen Kollektiven kritisch Stellung. Faktisch würde das Dekret die Militarisierung der öffentlichen Sicherheit normalisieren. Die Teilhabe der Streitkräfte an Funktionen der öffentlichen Sicherheit sei nicht als „außerordentlich“ zu werten, da die Intervention für das ganze Land gilt, ohne zwischen verschiedenen Verbrechen und Situationen zu differenzieren. Entgegen dem verfassungsrechtlichen Grundsatz, der die Unterordnung des Militärs gegenüber zivilen Kräften verlangt, ist im Rahmen des neuen Erlasses von Koordination die Rede. Ebenfalls problematisch sei, dass die Kontrolle über das Agieren der Soldaten nicht unabhängig und extern, sondern durch entsprechende interne Organe der Streitkräfte erfolge. Zwar ist das Militär zur strikten Einhaltung der Menschenrechte verpflichtet, jedoch fehlt es an Konkretisierungen, die sein Handeln in diesem Kontext eingrenzen…“ – aus dem Beitrag „Mexiko: Neues Dekret für den Einsatz des Militärs in der öffentlichen Sicherheit“ von Sabrina Spitznagel am 22. Mai 2020 bei amerika21.de über den militärischen Sondereinsatz durch eine als links bezeichnete Regierung. Siehe dazu jeweils einen Beitrag zum Widerstand gegen Arbeitszwang, gegen das Großprojekt Tren Maya und zum Leben in der Stadt der Drogen – worin deutlich wird, dass Militäreinsatz wohlkaum der richtige Weg sein dürfte… weiterlesen »

Demonstration gegen Gewalt in Piebla (Mexico) - ein zentrales Thema der Wahl am 1. Juli 2018

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In den Maquilas in Mexiko wird gearbeitet – und gestorben. Auf Kommando der US-Konzerne und deren Regierung
Die Streikkundgebung der Maquilabeschäftigten in Nordmexiko am 20.1.2019 in Matamoros„… Rosa, die Tochter von Don José, zeigte dem Unternehmen den IMSS-Gesundheitspass ihres Vaters, auf dem der Bluthochdruck ihres Vaters verzeichnet war. Der Firma war dies egal. Sie verlangte ein ärztliches Attest. Als er dies erhielt, war es zu spät. Das Fließband durfte nicht stillstehen. Entweder ging Don José zur Arbeit oder er stand auf der Straße. Er arbeitete weiter bis zu seinem Tod. Als die IMSS das Unternehmen über den Tod des Arbeiters benachrichtigte, schloss der Betrieb. Seine Teilfertigung lieferte keine lebenswichtigen Produkte, um der Pandemie entgegenzutreten. Weder medizinische Produkte oder Ausrüstung noch verarbeitete Lebensmittel. Nur Teilfertigungen für Autos. Und einen Toten und Covid-infizierte Arbeiter*innen. 1200 Kilometer weiter, in Ciudad Juárez, starben zwei Arbeiterinnen des Teilfertigungsbetriebes Electrolux-Kühlschränke an Covid-19, schreibt Kau Sirenio. Das Unternehmen gab dies in einer kurzen Mitteilung aus drei Absätzen bekannt. Zwei Wochen zuvor, am 7. April hatten die Arbeiterinnen wegen fehlender Schutzvorkehrungen in der Fabrik gegen die Krankheit protestiert. Der Betrieb schloss die Arbeiterinnen ein und entließ 20 von ihnen. Am 22. April gab das Unternehmen drei Fälle von Infizierten zu. Schließlich schloss es, doch versicherte, „systemrelevant“ zu sein. (…) Die Verweigerungshaltung der Betriebe hat in Dutzenden Maquiladoras die Wut der Arbeiter*innen ausgelöst. In Tijuana, Mexicali, Ciudad Juárez, Durango, Yucatán, Reynosa und Matamoros hat es spontane Proteste gegeben. Die Forderungen variieren von Unternehmen zu Unternehmen und Stadt zu Stadt. Sie umfassen: Stopp der Produktion, vollständige Lohnzahlungen, keine Entlassungen unter dem Vorwand von Covid-19, sanitäre Vorsorgemaßnahmen dort, wo weitergearbeitet werden muss; und im Krankheitsfall Unterstützung für Familienangehörige…“ – aus dem Beitrag „Mexiko: Teilfertigungsindustrie und Coronavirus“ von Luiz Hernandez Navarro am 16. Mai 2020 beim NPLA über die Arbeits- und Lebensbedingungen in den Regionen der Anhängsel der US-Konzerne. Siehe dazu einen weiteren aktuellen Beitrag – und zwei Hintergrundbeiträge zur Bedeutung der Maquilas in Mexiko sowie den Hinweis auf unseren bisher letzten Beitrag zu den Auswirkungen der Epidemie in Mexiko weiterlesen »

Die Streikkundgebung der Maquilabeschäftigten in Nordmexiko am 20.1.2019 in Matamoros

In den Maquilas in Mexiko wird gearbeitet – und gestorben. Auf Kommando der US-Konzerne und deren Regierung
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