Mieser Arbeitsschutz bei Tönnies? Lebensgefahr am Fließband
16.7.2020: Greenpeace-Protest am Fleischwerk Tönnies in RhedaIn der Fleischindustrie werde gründlich aufgeräumt, versprach Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, SPD, im Sommer 2020 nach einem massiven Coronaausbruch in Deutschlands größtem Fleischwerk. Damals wurde aller Welt vor Augen geführt, dass Leiharbeiter aus Mittel- und Osteuropa in Deutschland ausbeuterischen Zuständen und unhaltbaren Wohnverhältnissen ausgesetzt werden. Mit dem Arbeitsschutzkontrollgesetz, das im Januar 2021 in Kraft trat, wollte die Bundesregierung diese Missstände in der Fleischindustrie bekämpfen. Aber hat sich die Situation der Beschäftigten in den Schlachthöfen wirklich verbessert? „frontal“ über alte Schweinereien – und ein neues Gesetz, mit dem katastrophale Arbeitsbedingungen verhindert werden sollten.“ Video der Reportage von Tonja Pölitz in der Sendung frontal vom 1. Februar 2022 beim ZDF – siehe auch unser Dossier: Branchengrößter (doch) nicht der Branchenbeste: Corona-Fälle nun auch bei Tönnies weiterlesen »

16.7.2020: Greenpeace-Protest am Fleischwerk Tönnies in Rheda

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Tönnies fordert Schadensersatz von Aktivist*innen – Demonstration am 29.8.20 in Kellinghusen: Kriminell ist das System Tönnies – nicht der Widerstand dagegen

Dossier

16.7.2020: Greenpeace-Protest am Fleischwerk Tönnies in RhedaWeil sie den Tönnies-Schlachthof in Kellinghusen im Oktober 2019 für knapp elf Stunden blockierten, will der Tönnies-Konzern 40.000 Euro Schadensersatz von 30 Tierrechts- und Klima-Aktivist*innen der Aktionsgruppe „Tear Down Tönnies“ und droht damit, die Zahlung gerichtlich durchzusetzen. Die Aktivist*innen bereiten sich auf einen Prozess vor. Das Bündnis „Gemeinsam gegen die Tierindustrie“ kritisiert die Forderung und ruft zu einer Demonstration gegen Tönnies am 29.8.2020 in Kellinghusen auf…“ Pressemitteilung vom 10. August 2020 von und bei »Gemeinsam gegen die Tierindustrie«, siehe den Aufruf zur Demonstration am 29.8. („Kriminell ist das System Tönnies – nicht der Widerstand dagegen. Schluss mit der Ausbeutung von Mensch, Tier & Natur“ ab 14 Uhr Unterer Marktplatz, 25548 Kellinghusen). Siehe auch Hintergründe und Details, neu: [Fazit der die Aktionsgruppe „Tear Down Tönnies“] Ein klarer Fall von Klassenjustiz: Tönnies verklagt Tierbefreiungsaktivist*innen weiterlesen »

Dossier „Tönnies fordert Schadensersatz von Aktivist*innen“

16.7.2020: Greenpeace-Protest am Fleischwerk Tönnies in Rheda

[Fazit der die Aktionsgruppe „Tear Down Tönnies“] Ein klarer Fall von Klassenjustiz: Tönnies verklagt Tierbefreiungsaktivist*innen
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[Schlachthof Vion Emstek] Daniela Reim (Arbeit&Leben Oldenburg) hat gegen Subunternehmer Kadri Bytyci gewonnen!
"Fleischindustrie enteignen - Kapitalismus abschaffen!Daniela Reim wurde von Kadri Bytyci zu einer Unterlassungserklärung aufgefordert. Wegen eines facebook-Eintrages von ihr (auf rumänisch): „Heute über Fa. „Kb., Fleischzerlegung“ vom Schlachthof Vion Emstek. Missbrauch über Missbrauch, 300 Euro Miete pro Monat für ein Bett, 25 Euro für den Transport, Geldstrafen über Geldstrafen und das Schlimmste, erkranken die Arbeiter, werden die Krankenscheine einfach zerrissen und in den Mülleimer geworfen, sie können nicht bezahlt werden. Die Liste kann weitergeführt werden. Kündigt man, riskiert man den Verlust des letzten Gehaltes sowie des Urlaubsgeldes. Diejenigen die in Quarantäne bleiben mussten, warten bis jetzt noch auf die Bezahlung. Aber Herr Kadri Bytyci tut bei Vion was er will, auch Herr Cristi, welcher die Krankengelder der Arbeiter nimmt und für jede Art von Dienstleistungen Geld verlangt. Obwohl die Schlachthofleitung informiert ist, veränderte sich an der Lage nichts. Toll, dass ab 1. Januar 2021 der Schlachthof die Arbeiter direkt einstellen muss, ohne den Gebrauch von Kadri oder andere Vermittlungsfirmen!!!“. Das Landgericht Oldenburg hat am 29.11. die Klage von Kadri Bytyci als unbegründet abgewiesen!…“ Siehe weitere Informationen im Jour Fixe Info 51-2021 vom 03.12.2021 der Gewerkschaftslinke Hamburg weiterlesen »

"Fleischindustrie enteignen - Kapitalismus abschaffen!

[Schlachthof Vion Emstek] Daniela Reim (Arbeit&Leben Oldenburg) hat gegen Subunternehmer Kadri Bytyci gewonnen!
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"Fleischindustrie enteignen - Kapitalismus abschaffen!„Rund um den Schlachthof in Landshut kehrt keine Ruhe ein. Zwar wurden im Juli neue Löhne vereinbart, die Art und Weise der Auslegung und Auszahlung hat die Belegschaft jetzt aber spontan in Streik treten lassen. Rund 30 Mitarbeiter des Landshuter Schlachthofs haben bereits am vergangenen Freitag ihre Arbeit für einen Tag niedergelegt. Als Grund für den spontanen Streik nannte die Belegschaft die aktuellen Lohnabrechnungen. Nach Angaben des Schlachthofbetreibers Vion hätten sich aus den Abrechnungen Fragen ergeben, „die sich nicht schnell genug zufriedenstellend beantworten ließen“. Erst im Juli hatte der Schlachthofbetreiber Vion mit der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Tariflöhne vereinbart. (…) Der Streik sei nicht gewerkschaftlich organisiert gewesen, erklärte am Mittwoch NGG-Sprecher Wilfried Maxim im Interview mit dem BR. Gleichwohl bestehe ein enger Kontakt mit den Schlachthofarbeitern, die allesamt aus Rumänien stammen. Zwar gebe es jetzt einen Tarifvertrag, „heikel“ sei aber, dass es nach wie vor keinen Betriebsrat gebe. „Die Geschäftsführung kann also eingruppieren, wie sie will, ohne Zustimmung des Betriebsrats. Und genau das scheint jetzt passiert zu sein.“ Die Arbeitnehmer hätten beim Blick auf die Lohnabrechnung feststellen müssen, „dass Vion sehr kreativ ist, um die gleichen Arbeitsbedingungen wieder zu schaffen, die sie vorher hatten“. (…) Die Gewerkschaft kündigte an, den fehlenden Lohn nun geltend zu machen und vor dem Arbeitsgericht einklagen zu wollen…“ Beitrag von Philip Kuntschner vom 20. Oktober 2021 bei BR24 weiterlesen »

"Fleischindustrie enteignen - Kapitalismus abschaffen!

Unzufrieden mit Lohnabrechnung: Streik am Schlachthof Landshut von Vion
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[Zur Situation in der Fleischindustrie] Über die Lage der überausgebeuteten Klasse in Niedersachsen
express, Zeitung für sozialistische Betriebs- und GewerkschaftsarbeitDer sperrige Titel, der diesen Beitrag ziert, verdankt sich seinem Ursprung: Der folgende Text ist das überarbeitete Skript eines Referats von Aktiven der Arbeitslosenselbsthilfe Oldenburg (ALSO) auf dem Internationalen Friedrich Engels-Kongress Ende September 2021 in Wuppertal, der im Titel die Frage nach der aktuellen Lage der arbeitenden Klasse in Europa aufwarf. Der Bezug auf einen der bekanntesten Texte Friedrich Engels ist, wie auch Peter Birke in seinem Beitrag auf der Konferenz deutlich machte, durchaus mehr als reine Wortspielerei, bedenken wir Engels’ Beschreibung der irischen Arbeiter:innen zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Als Redaktion haben wir um diesen Beitrag gebeten, weil er eine Innenansicht aus den Betrieben der Fleischindustrie bietet, die so viel zu selten zu lesen ist. Die folgende Darstellung gewinnt nicht nur dadurch, dass hier die Arbeitenden selber ihre Situation darstellen, sondern auch dadurch, dass hier implizit eine eigene Aktivität dagegen herauszulesen ist (nicht umsonst heißt es ja bei ALSO »Selbsthilfe«). Wir danken!…“ Artikel von Ieva Lapaitiené, George Nechifor und Guido Grüner zur Situation in der Fleischindustrie erschienen in express – Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit Ausgabe 10/2021 weiterlesen »

express, Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit

[Zur Situation in der Fleischindustrie] Über die Lage der überausgebeuteten Klasse in Niedersachsen
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12. bis 17. Juli 2021 in Rechterfeld: PHW ade!: Aktionscamp und Massenaktion des zivilen Ungehorsams des Bündnisses „Gemeinsam gegen die Tierindustrie“

Dossier

12. bis 17. Juli 2021 in Rechterfeld: PHW ade!: Aktionscamp und Massenaktion des zivilen Ungehorsams des Bündnisses „Gemeinsam gegen die Tierindustrie“Der Klimawandel schreitet rasend schnell voran, der Amazonas brennt unaufhörlich, die Arbeiter*innen in den Tierställen, Schlacht- und Zerlegebetrieben müssen unter menschenunwürdigen Bedingungen schuften und Undercover-Recherchen in Tierfabriken bringen wieder und wieder entsetzliche Bedingungen zum Vorschein – nun wütet mit Corona zudem eine weltweite Pandemie, die als Zoonose ihren Ursprung auch in der Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen hat – und die dafür mitverantwortliche Tierindustrie verzeichnet Rekordumsätze und Wachstumsraten. Das ist ein Skandal! Dem wollen wir etwas entgegensetzen. Im Juli werden wir in Niedersachsen mit einem Aktionscamp für eine Landwirtschaft demonstrieren, die nicht auf der Ausbeutung von Menschen, Tieren und der Natur gründet. Wir werden zudem mit einer Massenaktion gegen die PHW-Wiesenhof-Gruppe, dem größten Konzern der deutschen Geflügelfleischindustrie, kraftvoll gegen die Tierindustrie protestieren. (…) Ziel unserer Aktion wird die PHW-Gruppe sein. PHW ist als größter deutscher Geflügelzüchter und -verarbeiter ein zentraler Player der deutschen Tierindustrie. Mit seinen Marken Wiesenhof und Bruzzzler finden sich die PHW-Produkte in vielen Ladentheken. Einigen ist Wiesenhof außerdem bekannt als Sponsor des Fußballklubs Werder Bremen…“ Aufruf beim Bündnis „Gemeinsam gegen die Tierindustrie“ – auch LabourNet Germany gehört zu den AufruferInnen. Siehe dazu neu: Ungehorsam gegen Fleischkonzerne: Das Bündnis zwischen Klimaaktivisten, Bäuerinnen und Beschäftigten in der Tierindustrie entwickelt sich nur mühsam weiterlesen »

Dossier zum Aktionscamp im Juli 2021 in Rechterfeld: PHW ade!

12. bis 17. Juli 2021 in Rechterfeld: PHW ade!: Aktionscamp und Massenaktion des zivilen Ungehorsams des Bündnisses „Gemeinsam gegen die Tierindustrie“

Ungehorsam gegen Fleischkonzerne: Das Bündnis zwischen Klimaaktivisten, Bäuerinnen und Beschäftigten in der Tierindustrie entwickelt sich nur mühsam
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Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im ShitstormDer Coronavirus-Ausbruch in einem Zerlegebetrieb in Georgsmarienhütte trifft auch Geimpfte. Viele der Betroffenen sind in Sammelunterkünften untergebracht. Die Gewerkschaft NGG stellt deshalb klare Forderungen an Unternehmen der Branche. Nach einem Coronavirus-Ausbruch mit inzwischen 127 infizierten Beschäftigten ruht der Betrieb in einem Schlachthof im niedersächsischen Georgsmarienhütte. 38 positiv getestete Beschäftigte wohnen im Landkreis Osnabrück, wie die Behörde am Donnerstag mitteilte. Die Mehrheit der Betroffenen – nämlich 89 – lebt im benachbarten Kreis Steinfurt in Nordrhein-Westfalen. Dort gibt es unter anderem in Lengerich Sammelunterkünfte für rumänische Arbeiter. Unter den positiv Getesteten sind auch bereits Geimpfte, in Lengerich laut einem Stadtsprecher mindestens 25 Prozent. Es handele sich überwiegend um Männer. (…) Der Schlachthof bleibe voraussichtlich bis Ende September geschlossen. „Für uns ist der Ausbruch eine Katastrophe. Wir geben rund 100.000 Euro pro Monat für Corona-Schutzmaßnahmen aus“, sagte der Chef des Wurstherstellers aus Steinfeld (Oldenburg), der den Schlachthof im Kreis Osnabrück erst im vergangenen Herbst übernommen hatte. Für Kritiker der Fleischindustrie ist der Ausbruch keine Überraschung. „Auch wenn wir Leiharbeit beseitigt haben, wurden vielerorts die Herrschaftsstrukturen übernommen“, sagt Sebastian Zöppel, Gewerkschaftssekretär der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Region Osnabrück. Die Bedingungen in den Sammelunterkünften seien zwar verbessert worden, teilweise müssten die überwiegend aus Rumänien stammenden Arbeiter aber immer noch überhöhte Preise für ein Bett bezahlen. Für die Personalakquise und Unterkünfte seien weiterhin Subunternehmer zuständig…“ Beitrag vom 17.09.2021 in merkur.de weiterlesen »

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm

[Zerlegebetrieb in Georgsmarienhütte/Nds] Schlachthof dicht: 127 (rumänische) Beschäftigte mit Corona infiziert
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Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im ShitstormDas Gesundheitsamt des Kreises Offenbach hat im Einvernehmen mit Wilhelm Brandenburg gegenüber allen Beschäftigten in der Produktion am Standort Dreieich eine 14-tägige Quarantäne angeordnet. Da dort vermehrt Corona-Infektionen aufgetreten sind, deren Zusammenhänge sich nicht vollständig nachvollziehen lassen. Deshalb musste im Einvernehmen mit dem Unternehmen zu dieser Maßnahme gegriffen werden, um die Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen. Bis Freitagmittag waren 61 Beschäftigte, die zum großen Teil in einem Hotel im Kreisgebiet wohnen, positiv auf das SARS-CoV-2-Virus getestet worden. Insoweit lässt sich dieser Hotspot vom übrigen diffusen Infektionsgeschehen im Kreis Offenbach klar abgrenzen.“ PM des Kreises Offenbach am 20. August 2021 bei primavera24.de weiterlesen »

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm

Corona-Ausbruch am Standort in Dreieich: Rewe-Metzgerei Wilhelm Brandenburg stoppt Produktion für 14 Tage nach 61 Infektionen – meist in einem Hotel
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NGG-Tarifrunde Fleischwirtschaft 2021

Dossier

Werkvertrag: Wenig Rechte. Wenig Lohn (NGG)Als „historischen Meilenstein“ für die Fleischwirtschaft hat Guido Zeitler, Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), den heutigen Beschluss des Bundestages bezeichnet, mit dem Arbeitsschutzkontrollgesetz Werkverträge in der Fleischwirtschaft grundsätzlich zu verbieten und Leiharbeit weitestgehend zu untersagen. „Jetzt besteht die Chance, die Branche neu zu ordnen.“ (…) Die sei aber nur der erste Schritt hin zu geregelten Verhältnissen und einem besseren Image der Branche. Der zweite könne nur sein, dass die Arbeitgeber Tarifverträge mit der NGG abschließen, um die Arbeitsbedingungen und Löhne der Menschen in der Fleischwirtschaft zu verbessern und einheitlich zu regeln. „Zu Verhandlungen für einen bundesweiten Tarifvertrag haben wir die Arbeitgeber bereits aufgefordert. Nur so werden gleiche Spielregeln für alle gelten können. Diese Chance sollten sie nicht vergeben“, sagte Zeitler. Das beste Gesetz tauge allerdings nur etwas, wenn es auch ausreichend kontrolliert und bei Verstößen sanktioniert werde, mahnte der NGG-Vorsitzende. Dazu müsse ausreichend Personal zur Verfügung stehen.” NGG-Pressemitteilung „Jetzt besteht die Chance, eine ganze Branche neu zu ordnen“ vom 16. Dezember 2020 als Ergebnis des Arbeitsschutzkontrollgesetzes – siehe die NGG-Sonderseite und hier dazu neu: Fleischwirtschaft: Neuer Mindestlohn mit Stufen Mindestens 12,30 Euro pro Stunde für Beschäftigte in deutschen Schlachthöfen und Wurstfabriken weiterlesen »

Dossier zur NGG-Tarifrunde Fleischwirtschaft 2021

Werkvertrag: Wenig Rechte. Wenig Lohn (NGG)

Fleischwirtschaft: Neuer Mindestlohn mit Stufen Mindestens 12,30 Euro pro Stunde für Beschäftigte in deutschen Schlachthöfen und Wurstfabriken
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Egetürk: Patriarchales Familienunternehmen gegen Tarifvertrag und Gewerkschaften

Dossier

Das stinkt nach Unionbusting! Egetürk geht gegen Betriebsrätin vor„Wir sind eine Familie. Wir regeln unsere Probleme ohne Gewerkschaften.“ Solche oder ähnliche Sätze hören die Mitarbeiter beim türkischen Fleischverarbeitungsunternehmen Egetürk Wurst- und Fleischwarenfabrikation GmbH & Co. KG in Köln-Feldkassel immer wieder, wenn sie Probleme im Betrieb ansprechen. (…) Der Name der Firma entspringt dabei im übrigen dem nationalistischen türkischen Spruch „Ege Türk‘tür!“ (Die Ägäis ist türkisch!) wie das Unternehmen auf seiner Homepage stolz präsentiert. Dies prägt bis heute die Stimmung im Unternehmen. Man möchte eine eingeschworene Belegschaft, welche nur für die Interessen des Unternehmens arbeitet und die eigenen hinten anstellt. So scheint es für Geschäftsführer Eden vollkommen selbstverständlich zu sein, dass eine Gewerkschaft nichts in seinem Betrieb verloren hat. Die Bezahlung seiner Angestellten nach einem Tarifvertrag oder Gespräche über die Situation am Arbeitsplatz kommen für ihn nicht in Frage. (…) Anstatt auf die Forderungen aus der Belegschaft einzugehen und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen sowie eine einheitliche Bezahlung nach einem Haustarifvertrag einzurichten, verstärkt Ahmet Eden seine gewerkschaftsfeindliche Haltung und droht Mitarbeitern mit Arbeitslosigkeit. (…) Die Belegschaft soll gespalten werden. Die Gefährdung der Firma wird nicht dem miserablen Management, sondern den demokratisch gewählten Vertretern der Belegschaft angelastet. (…) Seit Monaten versucht die Gewerkschaft NGG mit der Geschäftsführung von Egetürk ins Gespräch zu kommen und über einen Haustarifvertrag zu verhandeln. Doch alle Gesprächsangebote und vorgeschlagenen Termine wurden durch Egetürk bisher unbeantwortet verstreichen lassen. (…) Da der Firmenpatriarch Eden sich stur stellt, rief die Gewerkschaft NGG die Mitarbeiter für den 27.08. und 08.10.2019 jeweils zu einem Warnstreik auf. Beim ersten Warnstreik haben die Mitarbeiter nur einige Stunden gestreikt, Anfang Oktober legten sie den ganzen Tag die Arbeit nieder. An beiden Tagen konnte die NGG jedoch jeweils nur weniger als die Hälfte der Arbeiter zum Streik motivieren. Dies hängt sowohl mit der Hetze gegen die Gewerkschaft und den Betriebsrat im Betrieb zusammen, als auch mit einer ausgelobten Streikbrecherprämie zusammen. Jedem Arbeiter der nicht am 08.10. am Warnstreik teilnahm, versprach die Geschäftsführung eine 100 € hohe Streikbrecherprämie. Leider nahm ein Teil der Belegschaft diese Prämie dankend an. (…) Die NGG wird der Egetürk Geschäftsführung nun weitere Gesprächsangebote unterbreiten. Sollten diese weiter unbeantwortet bleiben, soll es zu weiteren Streiks kommen…“ Beitrag von Kevin Hoffmann vom 01.11.2019 bei Arbeitsunrecht und neu dazu: Güteverhandlung des ehemaligen Betriebsratsvorsitzenden gegen Amtsenthebung am 4. Mai 21 ohne Einigung (nächster Termin steht noch nicht fest) weiterlesen »

Dossier „Egetürk geht gegen Betriebsrätin vor“

Das stinkt nach Unionbusting! Egetürk geht gegen Betriebsrätin vor

Güteverhandlung des ehemaligen Betriebsratsvorsitzenden gegen Amtsenthebung am 4. Mai 21 ohne Einigung (nächster Termin steht noch nicht fest)
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"Fleischindustrie enteignen - Kapitalismus abschaffen!„Die Überausbeutung der Tiere in der kapitalistischen Fleischproduktion hat mittlerweile astronomische Ausmaße erreicht. Für die rund 42,5 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2018 des deutschen Fleischkapitals wurden laut Statistischem Bundesamt rund 771 Millionen Hühner, Schweine, Kühe und andere Tiere getötet. Daran können antispeziesistische Appelle, Vegan Outreach und die Öffnung des Massenmarktes für vegane Lebensmittel nichts ändern. Die Experten des World Economic Forum gehen sogar von einer Verdoppelung der globalen Fleischproduktion bis 2050 aus. Es wäre aber zu kurz gegriffen, die anhaltende aktive Zustimmung und die passive gesellschaftliche Akzeptanz der Tierausbeutung allein auf das individuelle Bedürfnis nach Fleischkonsum, psychologische Dispositionen, speziesistisches Denken oder mangelnde Empathie zurückzuführen. Schließlich gründet die Produktion von Tierwaren in der bürgerlichen Klassengesellschaft auf einem antagonistischen Ausbeutungsverhältnis. Das Fleischkapital beutet in den Schlachthallen – in unterschiedlicher Form, aber im selben Prozess – Lohnarbeiter, Tiere und die Natur aus. Warum aber werden diese Ausbeutungsbeziehungen nicht von großen Teilen der Gesellschaft infrage gestellt?…“ Beitrag von Christian Stache beim Bündnis Marxismus & Tierbefreiung aus der Zeitung „Das Fleischkapital“ vom März 2021 und weiter daraus weiterlesen »

"Fleischindustrie enteignen - Kapitalismus abschaffen!

Fleischhegemonie. Oder: Warum die Tierausbeutung immer noch akzeptiert wird
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Prozess um Werkverträge bei Wiesenhof-Tochter Geestland Putenspezialitäten: Bulgarische Arbeiter erhielten am Ende nur vier Euro Stundenlohn
"Fleischindustrie enteignen - Kapitalismus abschaffen!„Das System war auf Ausbeutung angelegt. Wegen Verstoßes gegen das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz hat das Oldenburger Landgericht am Mittwoch einen 49 Jahre alten Unternehmer aus Bulgarien zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt. Im Rahmen der Bewährungsauflagen muss der Angeklagte 10.000 Euro an den Staat zahlen. Der Angeklagte hatte in der Zeit von 2007 bis 2009 mit seinen verschiedenen Firmen in Bulgarien 527 bulgarische Arbeiter rekrutiert, die dann bei Wiesenhof in Lohne (Hähnchen) und bei der Wiesenhof-Tochter Geestland Putenspezialitäten mit Sitz in Wildeshausen zum Einsatz gekommen waren. Der 49-Jährige hatte die Arbeiter im Rahmen von Werkverträgen verliehen. Diese Werkverträge seien faktisch aber nie gelebt worden, sagte gestern die Vorsitzende Richterin. Den Feststellungen zufolge waren die Arbeiter in Lohne und Wildeshausen komplett eingegliedert gewesen und erhielten dort auch ihre Anweisungen. Das widerspricht einem Werkvertrag. Die Arbeiter wurden in den Betrieben als Arbeitnehmer beschäftigt, nur eben nicht als solche bezahlt. Der Angeklagte verhandelte mit den Betrieben in Lohne und Wildeshausen nicht direkt, sondern mit einer Vermittlerfirma in Lohne, deren Chef der frühere kaufmännische Leiter von Wiesenhof gewesen sein soll.“…“ Artikel von Franz-Josef Höffmann vom 21.06.2018 auf nwzonline, siehe zu Geestland eine frühere Meldung und nun eine Nachwirkung des Prozesses: Richter wollen Vermögen einziehen / Massenaktion gegen die PHW-Wiesenhof-Gruppe im Juli 2021 weiterlesen »

"Fleischindustrie enteignen - Kapitalismus abschaffen!

Prozess um Werkverträge bei Wiesenhof-Tochter Geestland Putenspezialitäten: Bulgarische Arbeiter erhielten am Ende nur vier Euro Stundenlohn / Richter wollen Vermögen einziehen / Massenaktion gegen die PHW-Wiesenhof-Gruppe im Juli 2021
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Corona-Fälle bei Schlachthof-Mitarbeitern von Vion

Dossier

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im ShitstormDer Kreis Steinburg hat eine größere Unterkunft für Schlachthof-Mitarbeiter in Kellinghusen unter Quarantäne gestellt. In den Wohnblocks einer ehemaligen Kaserne leben nach Angaben von Steinburgs Landrat Torsten Wendt (parteilos) etwa 110 Menschen. Inzwischen wurden bei 18 von ihnen das Corona-Virus nachgewiesen. Nachdem es Anfang der Woche zwei bestätigte Fälle gegeben hatte, ordnete der Kreis weitere Tests in der Unterkunft an. Am Sonnabend kamen die positiven Befunde für 16 weitere Personen. Das sind in Kellinghusen etwa so viele Neuinfektionen wie zuletzt pro Tag im ganzen Land…“ NDR-Meldung vom 02.05.2020 – siehe neu: [Vion Beef] 83 Mitarbeiter: Corona-Ausbruch im Schlachthof in Buchloe wird immer schlimmer weiterlesen »

Dossier zu Corona-Fällen in Schlachthöfen von Vion

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm

[Vion Beef] 83 Mitarbeiter: Corona-Ausbruch im Schlachthof in Buchloe wird immer schlimmer
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Corona-Infektionen: Politiker kritisieren Ausbeutung in Schlachthöfen – Verschärfung der Arbeitsschutzgesetze gefordert

Dossier

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm“… Fachpolitiker in der SPD-Bundestagsfraktion denken bereits über eine Verschärfung der Arbeitsschutzgesetze nach. „Tausende Werk- und Saisonarbeiter schuften unter zweifelhaften Bedingungen und werden in engen Sammelunterkünften untergebracht“, sagten die Fraktionsvizes Katja Mast und Matthias Miersch. „Wir haben 2017 zusätzliche gesetzliche Standards für die Fleischwirtschaft definiert – wenn das nicht reicht, müssen wir auch gesetzlich nochmal ran“, sagte Mast der Nachrichtenagentur AFP. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) forderte seine Länderkollegen in einem Schreiben dazu auf, den Arbeitsschutz für Saisonarbeiter in der Fleischindustrie streng zu kontrollieren. „Besonderes Augenmerk ist dabei auf die Situation in Sammelunterkünften und beim Personentransport zu legen“, heißt es in dem Schreiben, aus dem NDR und WDR zitieren. Neben den Politikern fordern auch Gewerkschaften schärfere Kontrollen und bessere Arbeitsbedingungen in Schlachthöfen. „In Schlachthöfen muss deutlich mehr unternommen werden, um die Risiken für Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten zu reduzieren“, sagte Anja Kiel, Vorstandsmitglied des Deutschen Gewerkschaftsbunds DGB. Gerade jetzt käme es auf verstärkten Arbeitsschutz an, der für alle Beschäftigten gelten müsse. Der Vizevorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Freddy Adjan, sagte, Mitarbeiter von Schlachthöfen würden häufig auch über Werkverträge mit dubiosen Subunternehmen rücksichtslos ausgenutzt. „Diese Krise macht deutlich, wie überfällig es ist, auf Stopp zu drücken und den ruinösen Preiskampf beim Fleisch zu beenden.“ Schlachthofbetreiber sollten das Schlachten demnach nicht an billige Fremdfirmen auslagern dürfen.“ dpa-Meldung vom 09.05.2020 in der Zeit online. Siehe mittlerweile speziell zum Thema Werkverträge unser neues Dossier Fallen Werkverträge (leider nur) in der Fleischindustrie Corona zum Opfer? und hier zu den Arbeitsbedingungen in der Schlachtindustrie in Corona-Zeiten allgemein: Corona im Schlachthof: Bislang Hunderte Fälle als Arbeitsunfall anerkannt weiterlesen »

Dossier zu Corona-Infektionen in Schlachthöfen

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm

Corona im Schlachthof: Bislang Hunderte Fälle als Arbeitsunfall anerkannt
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Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im ShitstormNachdem im Schlachtzentrum Nordfriesland bei mehreren Mitarbeitern eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt wurde, reagierte der zuständige Landkreis Nordfriesland. Das Gesundheitsamt wies den Betreiber Danish Crown am Sonntag an, den Schlacht- und Zerlegebetrieb einschließlich der Kuttelei sofort einzustellen. (…) Anlass für die Maßnahme sind bisher 14 positive Ergebnisse von Corona-PCR-Tests, die das Unternehmen selbst veranlasst hatte. Der Betrieb durfte nur noch für dringend erforderlich Reinigungs- und Wartungsarbeiten, für Verwaltungstätigkeiten und im Rahmen notwendiger Produktsicherung zur Schadensminimierung betreten werden. Dabei mussten strenge Hygienevorgaben eingehalten werden. Für das gesamte Stammpersonal – nach Angaben von Danish Crown sind das 237 Personen – wurde vom Landkreis eine PCR-Reihentestung für Mittwoch, den 10. Februar angeordnet. (…) Bereits Ende Januar 2021 seien Mitarbeiter eines Subunternehmers positiv getestet worden, teilt die Kreisverwaltung weiter mit. Nach den bisherigen Erkenntnissen geht das Gesundheitsamt davon aus, dass die erneuten Ansteckungen innerhalb des Betriebs selbst erfolgt sind…“ Artikel von Steffen Bach vom 09. Februar 2021 bei fleischwirtschaft.de. Siehe dazu neu: [mittlerweile insgesamt 103 positive Fälle] Corona: Danish Crown in Husum bleibt geschlossen weiterlesen »

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm

[Danish Crown] Corona-Ausbruch: Husumer Schlachthof muss schließen / [mittlerweile insgesamt 103 positive Fälle] Corona: Danish Crown in Husum bleibt geschlossen
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