Rückkehr der Konversionsbewegung? Potenziale und Grenzen der Konversionsbestrebungen sozial-ökologischer Bündnisse rund um Autozuliefererwerke
PROKLA 210 vom März 2023: Sozial-ökologische Transformationskonflikte und linke Strategien Nur in der ökomarxistischen Theorie schien die Debatte rund um eine demokratische Konversion von Industriebetrieben hin zu ökologischer Produktion als Teil einer ökosozialistischen Strategie noch lebendig. Das änderte sich 2021, als zwei sehr unterschiedliche Konversionsbündnisse von Klimaaktivist*innen und von der Entlassung bedrohten Arbeiter*innen entstanden. Der Artikel beleuchtet, wie die Arbeiter*innen von Bosch in München Berg am Laim auf den Vorschlag linker Klimaaktivist*innen reagierten, für eine Konversion ihrer Fabrik zu kämpfen. Und er stellt dar, wie das Collettivo di Fabbrica GKN aus ihrem Kampf gegen die Schließung ihres Werkes eine italienweite Bewegung für eine ökologische Produktionsalternative in Campi Bisenzio machte…“ Artikel von Julia Kaiser in der PROKLA 210 vom März 2023 auch mit aktuellem Bezug zur Schließung des GKN-Werkes in Mosel (Zwickau) – wir danken Autorin und Verlag! weiterlesen »

PROKLA 210 vom März 2023: Sozial-ökologische Transformationskonflikte und linke Strategien

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Union Busting in Thailands Autosektor: Y-Tec Thai u.a. Honda-Zulieferer entlassen Gewerkschafter:innen, nicht zum ersten Mal
Das Logo der Thailändischen Industriearbeiter:innenföderation CILTIn der thailändischen Automobilindustrie häufen sich seit Jahren Vorfälle von Union Busting. Der neuste Fall ereignete sich bei dem Zulieferer von Honda, Y-Tec Thai, der Gewerkschafter:innen unter vorgetäuschten Gründen entließ, die gerade an Tarifforderungen arbeiteten. Doch das ist nicht der einzige Zulieferer: Auch Siam Yachiyo, ein weiteres Unternehmen, das in der Lieferkette für Honda in Thailand operiert, entließ vor ein paar Jahren Kolleg:innen, die an Verhandlungen mit der Unternehmensleitung beteiligt waren. Der Gewerkschaftsdachverband der Industriearbeit Thailands (CILT) und die Industriegewerkschaft TAM (Thailand Autoparts and Metal Workers Union) prangern dieses Vorgehen an und appelieren an internationale Gewerkschaften, sie zu unterstützen. Hierzu die Stellungnahme der CILT und weitere Informationen weiterlesen »

Das Logo der Thailändischen Industriearbeiter:innenföderation CILT

Union Busting in Thailands Autosektor: Y-Tec Thai u.a. Honda-Zulieferer entlassen Gewerkschafter:innen, nicht zum ersten Mal
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Harte Zeiten erfordern starke BetriebsräteDas kann er gut, schamlos sein: Verzicht bei Arbeitern predigen – und selbst in Saus und Braus leben. Für den Boss des Kapitalverbands Gesamtmetall, Stefan Wolf, scheint das kein Widerspruch zu sein. Und er zündelt gerne, verbal jedenfalls. Nun steht Wolf selbst unter Druck, sieht sich schweren Vorwürfen ausgesetzt: Schwarzarbeit, Lohndumping, Tarifvertragsbruch. (…) Lohndrückerei bei Elring-Klinger. Den Autoren zufolge soll die Chefetage im fränkischen Standort in Langenzenn (Landkreis Fürth) »gering bezahlte Teilzeitkräfte in niedrigere Tariflohngruppen eingestuft haben, als es den Beschäftigten zustand«. Und: Die Firma von Wolf habe 2020 die dreiwöchige Ankündigungsfrist zur Kurzarbeit im Langenzenner Werk nicht eingehalten, ferner die regionale IG Metall (IGM) in Westmittelfranken nicht informiert. Ein Bruch des Tarifvertrags, hieß es seitens der Metaller, was ein Unternehmenssprecher am Freitag gegenüber jW bestritt…“ Artikel von Oliver Rast in der jungen Welt vom 15.10.2022 – siehe mehr daraus und dazu weiterlesen »

Harte Zeiten erfordern starke Betriebsräte

Lohndumping, Tarifvertragsbruch und Werkschließung bei ElringKlinger, dem fränkischen Autozulieferer vom Gesamtmetall-Boss, Stefan Wolf
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Anhänger-Hersteller Humbaur versucht mit allen Mitteln eine Betriebsratsgründung zu verhindern
Gewerkschaftsfeinde und Betriebsratsfresser störenLaut der IG Metall ist es ein Konflikt, der schon länger schwelt und mit dem Versuch einen Betriebsrat zu gründen eskaliert ist. Teile der Belegschaft wollen seit längerem eine Mitarbeitervertretung gründen. Nach einem gescheiterten Versuch im Jahr 2009 wollen die Mitarbeiter*innen nun im Frühjahr 2022 endlich einen Betriebsrat wählen. Die Vorbereitungen dafür laufen seit Monaten. Genauso wie die Gegenmaßnahmen durch Humbaur. Bereits seit dem ersten Bekanntwerden der Pläne für die Betriebsratswahl versucht Humbaur alles in seiner Macht stehende um die Wahl zu verhindern. So mussten sich Vertreter*innen der IG Metall erst per Gerichtsurteil Zutritt zum Betriebsgelände erstreiten (…) Die Geschäftsführung von Humbaur versucht scheinbar auch mit weiteren Mitteln die Mitglieder des Wahlvorstandes einzuschüchtern oder aus dem Betrieb rauszukaufen. (…) Die IG Metall hat mittlerweile Strafanzeige gegen Humbaur wegen der Behinderung der Betriebsratswahl gestellt. Gewerkschafter Björn Kannler geht davon aus, dass die Gewerkschaft mit der Belegschaft noch einige Prozesse gegen Humbaur führen muss, bis sie erfolgreich einen Betriebsrat gründen können…“ Aus Frontberichte 03/2022 von Kevin Hoffmann vom 23. März 2022 bei Arbeitsunrecht weiterlesen »

Gewerkschaftsfeinde und Betriebsratsfresser stören

Anhänger-Hersteller Humbaur versucht mit allen Mitteln eine Betriebsratsgründung zu verhindern
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»Wir hatten diese Ungerechtigkeiten satt«. Am 16. Juli 1973 begann ein »wilder Streik« beim Autozulieferer Hella in Lippstadt
[Fernseh-Doku] Wilde Streiks – Der heiße Herbst 1969„Beim »wilden Streik« bei Hella in 1973 waren Sie nicht nur dabei, sondern waren als sogenannte Gastarbeiterin eine der aktiven Initiatorinnen. Wie war Ihr Leben vor der Zeit bei Hella?“ fragt Sidar Carman im Interview in der jungen Welt vom 23. November 2021 die damalige Mitinitiatorin Irina Vavitsa: „… Wir wohnten in Lippstadt in den Wohnheimen der Hella-Werke. Sobald der Arbeitsvertrag unbefristet wurde, mussten wir dort ausziehen. Ich erinnere mich, wie ich bei der unbefristeten Übernahme zusätzlich ein Papier unterschreiben musste, worin ich versicherte, nicht schwanger zu sein. Heute machen das die Arbeitgeber raffinierter. (…) Etwa 60 bis 70 Prozent der Gastarbeiter waren Frauen. Wir kamen aus unterschiedlichen Ländern, arbeiteten zusammen, aber kannten die Sprache nicht. (…) In der Pause saßen wir zusammen, Spanier, Jugoslawen, Italiener, Griechen. Frauen und Männer. Wir haben mit Händen und Füßen versucht, uns zu verständigen, und es hat geklappt. Weil jeder von uns wichtig war. Wenn was war, galt eine für alle, alle für einen. (…) Irgendwann saßen wir zusammen in der Pause und hielten unsere Lohnabrechnungen in den Händen: Wir verstanden nicht, was netto und was brutto ist. Wir konnten die Abrechnung nicht lesen, verstanden nicht, was Lohngruppe, was Lohnsteuer bedeutet. Wir wussten nur, was ganz unten als Summe stand und haben die Unterschiede gesehen. (…) Als wir erfuhren, dass die deutschen Facharbeiter eine freiwillige Zulage erhalten, hat uns das auf die Palme gebracht. (…)  Wir forderten 50 Pfennig mehr, gleichen Lohn bei gleicher Arbeit und die Abschaffung der sogenannten Leichtlohngruppe. Wir hatten diese Ungerechtigkeiten satt. Wir wollten Anerkennung…“ weiterlesen »

[Fernseh-Doku] Wilde Streiks – Der heiße Herbst 1969

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[Broschüre] „Wir müssen zusammenhalten“. Die Geschichte des Streiks bei Booster Precision Components in Beluša/Slowakei
[Broschüre] „Wir müssen zusammenhalten“. Die Geschichte des Streiks bei Booster Precision Components in Beluša/SlowakeiIm Juni 2021 kam es zu einem fünftägigen Streik im Werk Beluša (Region Považie, West-Slowakei) des deutschen Unternehmens Booster Precision Components, das Bauteile für Autoturbolader herstellt. Die Beschäftigten wehrten sich gegen Lohnkürzungen und andere Maßnahmen, die das Unternehmen im Jahr 2020 unter Berufung auf die schwierige Situation infolge der Pandemie eingeführt hatte. Der Streik wurde in der Fabrik praktisch von allen unterstützt und das Unternehmen war während des Streiks lahm gelegt. Dank der Blockade durch die Streikenden war die Geschäftsführung nicht in der Lage, die hergestellten Waren abzutransportieren bzw. die für die Montage benötigten Komponenten einzulagern. Die Arbeitsniederlegung führte schließlich dazu, dass alle Forderungen der Streikenden entweder vollständig oder zumindest in einem Umfang erfüllt wurden, der weit über die ursprünglichen Angebote der Geschäftsführung hinausging. Der Streik in Beluša hatte noch weitere wichtige Aspekte: bis zu zwei Drittel der Betriebsbelegschaft sind Frauen; das Werk ist ein Tier-2-Zulieferer für die Automobilindustrie und Teil der globalen Wertschöpfungsketten in diesem Schlüsselsektor der exportorientierten slowakischen Wirtschaft; neben einigen Dutzend Leiharbeiter*Innen beschäftigt die Fabrik etwa 220 Personen, die zumeist aus der gleichen Region stammen und ein relativ stabiles Kollektiv bilden. (…) Wir gehen in unserer Broschüre Wir müssen zusammenhalten: Die Geschichte des Streiks bei Booster Precision Components näher auf den Streik in Beluša ein…“ Inhalt und Download der Broschüre von und beim Blog Karmína in nun deutscher Übersetzung am 13. Oktober 2021 – die Broschüre wird demnächst an die ArbeiterInnen des deutschen Werkes von Booster Precision Components in Schwanewede verteilt werden… weiterlesen »

[Broschüre] „Wir müssen zusammenhalten“. Die Geschichte des Streiks bei Booster Precision Components in Beluša/Slowakei

[Broschüre] „Wir müssen zusammenhalten“. Die Geschichte des Streiks bei Booster Precision Components in Beluša/Slowakei
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Syncreon in Speyer versucht Belegschaft und Betriebsrat mit Psychoterror ruhigzustellen
Gewerkschaftsfeinde und Betriebsratsfresser störenBeim Standort der Syncreon Deutschland GmbH unter der Geschäftsführung von Michael Schütrumpf im Rheinland-pfälzischen Speyer herrschen laut dem DGB Stadtverband Speyer „frühkapitalistische Zustände“. Mitarbeiter berichten von einem Klima der Angst und regelrechtem Psychoterror, der von Team- und Werksleitung mit Hilfe von Union Busting Methoden gegen die Belegschaft und den Betriebsrat ausgeführt wird. Der Standort in Speyer ist nicht der erste an dem Mitarbeiter und Gewerkschafter auf solche Methoden hinweisen. Im Syncreon Logistigstandort Speyer, der als Zulieferbetrieb für die Mercedes-Benz AG dient, soll die dortige Geschäftsleitung systematisch Informations- und Beteiligungsrechte des Betriebsrats ignorieren. Zudem seien Verstöße gegen die gesetzlichen Corona-Hygienevorschriften und Arbeitsschutzverordnungen an der Tagesordnung. (…) Vorgesetze sollen zudem Menschen mit Mitgrationshintergrund rassistisch beleidigen und diskriminieren, sowie Leiharbeiter nach dem Prinzip „Hire and Fire“ regelmäßig austauschen. Die dadurch entstehende starke Fluktuation in der Belegschaft, erzeuge ein Klima der Angst und Furcht bei allen Angestellten. Auch den Betriebsrat am Standort Speyer soll Sycnreon besonders im Visier haben…“ Aus Frontberichte 06/2021 von Kevin Hoffmann vom 14. April 2021 bei Arbeitsunrecht – siehe auch den DGB Speyer dazu weiterlesen »

Gewerkschaftsfeinde und Betriebsratsfresser stören

Syncreon in Speyer versucht Belegschaft und Betriebsrat mit Psychoterror ruhigzustellen
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Massiver Stellenabbau bei VW-Tochter SITECH Sitztechnik GmbH in Hannover geplant

Dossier

Massiver Stellenabbau bei VW-Tochter SITECH Sitztechnik GmbH in Hannover geplant - Protest der IG Metall“Die Geschäftsleitung der SITECH Sitztechnik GmbH plant einen massiven Arbeitsplatzabbau am Standort Hannover. Nach Unternehmensplanungen sollen in den kommenden Jahren von den 470 Arbeitsplätzen mehr als 200 Arbeitsplätze abgebaut werden. Dies hat der Arbeitgeber dem Gesamtbetriebsrat mitgeteilt und zu Verhandlungen bezüglich Interessensausgleich und Sozialplan aufgefordert. Hintergrund des geplanten Stellenabbaus ist, dass die Sitzfertigung für den neuen ID Buzz durch den Volkswagen-Konzern fremdvergeben wurde und diese Sitze nicht im Hannoveraner Werk durch die Volkswagentochter SITECH gefertigt werden sollen. Im Rahmen dieser Fremdvergabe stellt die Geschäftsleitung die langfristige Zukunft des Hannoveraner Standortes der SITECH Sitztechnik GmbH in Frage. (…) „Es kann nicht sein, dass die Volkswagen-Mutter die Sitzproduktion aufgrund niedriger Preise in das osteuropäische Ausland fremdvergibt und die SITECH-Beschäftigten um ihre Arbeitsplätze fürchten. Auch unter Aspekten des Klimaschutzes ist eine Verlagerung der Sitzherstellung nach Osteuropa nicht zukunftsweisend. (…) so Thadeus Mainka, zuständiger Gewerkschaftssekretär der IG Metall Hannover…“ Meldung vom 11.12.2019 bei der IG Metall Hannover und dazu neu: [Hannover] Skandalöse „Güte“-Verhandlung – VW/Sitech macht Opfer zu Tätern! Kammertermin am 18. August 2021 weiterlesen »

Dossier zum Stellenabbau bei VW-Tochter SITECH Sitztechnik GmbH in Hannover

Massiver Stellenabbau bei VW-Tochter SITECH Sitztechnik GmbH in Hannover geplant - Protest der IG Metall

[Hannover] Skandalöse „Güte“-Verhandlung – VW/Sitech macht Opfer zu Tätern! Kammertermin am 18. August 2021
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Unruhe bei Bosch in Feuerbach: Betriebsrat fristlos gefeuert

Dossier

Harte Zeiten erfordern starke BetriebsräteBosch will einen Querdenker am Standort Feuerbach loswerden. Unter anderem soll er eine Personalleiterin bedroht haben. Der freigestellte Betriebsrat bestreitet die Vorwürfe. Dennoch hat ihn das Arbeitnehmergremium fallen lassen. (…) Dem gelernten Maschinenbau-Ingenieur werde eine „schwerwiegende Pflichtverletzung“ zur Last gelegt, die sich nicht mit den Prinzipien und Werten des Unternehmens vertrage, wie ein Bosch-Sprecher unserer Zeitung sagt. Tatsächlich geht es um eine Eskalation mehrerer Vorgänge (…) Vier Tage später erhielt der vierfache Familienvater, der seit gut 20 Jahren bei Bosch beschäftigt ist, seine Kündigung. (…) Besonders interessant ist, dass der Betriebsrat von Bosch Feuerbach der fristlosen Kündigung zugestimmt hat – ein absolut ungewöhnlicher Vorgang. Nun ist der Mann IG-Metall-Mitglied und hat im Prinzip Anrecht auf Rechtsschutz. Möglicherweise um dem Feuerbacher Arbeitnehmergremium nicht demonstrativ in den Rücken zu fallen, versagte ihm die Gewerkschaft den Rechtsschutz mit einem eigenen Anwalt. Stattdessen bezahlt die Gewerkschaft das Honorar des Hannoveraner Juristen Rolf Schaefer. Es lässt sich mutmaßen, warum dem Gekündigten der sonst übliche Rückhalt versagt wird: Der Mann ist ein Querdenker und hat zum Beispiel im Bosch-Intranet eine Community gegründet, die kritisch und frei auch über Vorgänge wie den Dieselskandal nachdenkt, der Bosch schwer erschüttert hat. Vor allem aber führt er seit Langem eine Auseinandersetzung mit der Betriebsratsleitung über eine Standortvereinbarung zur Arbeitszeit in der Werkverpflegung...“ Artikel von Matthias Schiermeyer vom 23. März 2018 bei der Stuttgarter Zeitung online zur gescheiterten Güteverhandlung vor dem Arbeitsgericht, siehe zum Fortgang des Konfliktes neu: [Doku] #Dieselgate​ – Die Machenschaften der deutschen Autoindustrie weiterlesen »

Dossier: Bosch in Feuerbach feuert Betriebsrat fristlos

Harte Zeiten erfordern starke Betriebsräte

[Doku] #Dieselgate​ – Die Machenschaften der deutschen Autoindustrie
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Magna: Bossing nach militärischem Vorbild

Dossier

Gewerkschaftsfeinde und Betriebsratsfresser stören„Magna ist ein Konzern, der Autos und Autoteile in aller Welt produziert. (…) Neun Unternehmensgruppen zählt der Konzern auf, unter ihnen die „Magna-Seating“, die Autositze produziert. (…) Zu den fünf deutschen Standorten zählt auch einer in Köln. Ein vergleichsweise kleiner Betrieb mit 400 Mitarbeitern, die hauptsächlich für Ford in Köln arbeiten. Leider findet sich die globale Großartigkeit, mit der Magna glänzen möchte, dort nicht wieder: bei Magna-Seating Köln läuft Vieles schief. (…) Der Betriebsrat versucht, die zahlreichen Rechtsverletzungen abzustellen und seine Mitbestimmungsrechte bei Arbeitszeit, Neueinstellungen, Festverträgen usw. durchzusetzen. Aber die Firmenleitung verweigert sich in vielen Fällen – mit dem Ergebnis, dass der Betriebsrat den Rechtsweg einschlagen muss. So viele Prozesse in nur einem einzigen Unternehmen seien ihm noch nie untergekommen, ist vom Anwalt des Betriebsrates zu hören. Beim Arbeitsgericht in Köln ist der Betriebsrat Stammkunde. (…) Magna benimmt sich allerdings nicht nur in Köln daneben. In seinem schwäbischen Betrieb in Bobfingen (Achsenherstellung) hatte die Firmenleitung Überwachungskameras einbauen lassen. Ausgerechnet im Betriebsratsbüro. (…) Um zu verstehen, dass der Alltag bei Magna von ganz anderen Werten geprägt wird, lohnt ein Blick in den USA, wo die Konzernzentrale beheimatet ist. Dort werden jährlich Veteranenfeiern abgehalten, auf denen der weltweiten „Betriebsfamilie“ Vorbilder präsentiert werden. (…) „Meiner Erfahrung nach sind Menschen, die beim Militär waren, reifer und nehmen ihre Aufgabe ernst“, sagt er. „Oft sind sie viel eher dazu bereit, als Mitarbeiter gute Arbeit zu leisten.“ (…) Und was sagt uns Vorzeige-Mitarbeiter Don Ingram, ehemals Army Sergeant First Class und heute Global Director Quality bei Magna Exteriors? „Als Don Ingram Soldat der Einheit Psychologische Kriegsführung (PSYOP) im Irak und in Afghanistan war, bestand seine Aufgabe darin, die einheimische Bevölkerung „positiv gegenüber den USA zu stimmen. (…) Don Ingram ist überzeugt, dass ihn das gut auf seine derzeitige Rolle bei Magna vorbereitet hat. (…) Könnte es sein, dass Magnas Begeisterung für alles Militärische das Betriebsklima des Unternehmens etwas zu nachhaltig prägt?“ Beitrag von und bei work watch vom 2. September 2020 und neu dazu: Magna bekämpft Betriebsräte – von Serbien bis Mexiko weiterlesen »

Dossier „Magna: Bossing nach militärischem Vorbild“

Gewerkschaftsfeinde und Betriebsratsfresser stören

Magna bekämpft Betriebsräte – von Serbien bis Mexiko
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Dossier

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm… Heinz Hermann Thiele ist einer der zehn reichsten Deutschen. Ende März stieg er bei Lufthansa ein und ist nun der größte Einzelaktionär der Fluglinie. Spekuliert er auf staatliche Hilfen? (…) An anderer Stelle profitiert Thiele bereits jetzt vom Sozialstaat. In seinem Vorzeige-Unternehmen Knorr-Bremse, Weltmarktführer in Bremssystemen für Schienen- und Nutzfahrzeuge, sind seit Anfang April 4.000 der 5.500 MitarbeiterInnen in Deutschland in Kurzarbeit. (…) Eigentlich gilt in der körperlich anspruchsvollen Metall- und Elektroindustrie eine 35-Stunden-Woche. Knorr-Bremse aber ist als einziges Unternehmen dieser Branche im Aktienindex M-DAX nicht mehr tarifgebunden. (…) Hakan Civelek von der IG-Metall spricht von „Steinzeitkapitalismus“ und einem ganzen Arbeitstag ohne Lohnausgleich. (…) Gewerkschafter beklagen, regelmäßig seien Unternehmen aufgekauft und wenige Jahre später geschlossen worden, um dann die meisten Arbeitsplätze in Billiglohn-Länder zu verlagern. Aktuelles Beispiel sei der Standort Wülfrath: Von Knorr-Bremse 2016 übernommen, ist er heute von einer weitgehenden Schließung bedroht. Dabei habe Knorr-Bremse bei der Übernahme ein Zukunftskonzept versprochen. Im Gegenzug verzichtete die Belegschaft auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld. (…) im aktuellen Geschäftsbericht von Knorr-Bremse werden aufgrund der Corona-Krise „deutlich rückläufige“ Mitarbeiterzahlen angekündigt. Im selben Bericht wird die bevorstehende Dividenden-Auszahlung angekündigt, mit der Heinz-Hermann Thiele über 200 Millionen Euro einnehmen dürfte. Während sein Vorzeige-Unternehmen Kurzarbeit in Anspruch nimmt und er wohl auf Steuergelder für die Lufthansa hofft.“ Bericht von Johannes Edelhoff und Armin Ghassim vom 14. Mai 2020 in der ARD-Sendung Panorama (Videolänge: 7:21 Min.) und dazu auch: Triumph gegen Thiele: IG Metaller im Rechtsstreit mit Unternehmerpatriarchen von Knorr-Bremse erfolgreich weiterlesen »

Dossier zu Heinz Herrmann Thiele und Knorr-Bremse

Coronavirus, die Hetze und der Ausnahmezustand: China im Shitstorm

Triumph gegen Thiele: IG Metaller im Rechtsstreit mit Unternehmerpatriarchen von Knorr-Bremse erfolgreich
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Amtsenthebungsverfahren wegen Betriebsratsarbeit bei Adient Zwickau GmbH
Gewerkschaftsfeinde und Betriebsratsfresser stören“Beim VW-Zulieferer Adient schlagen in den vergangenen Wochen die Auseinandersetzungen zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat hohe Wellen. Wegen unterschiedlichen Meinungen und Forderungen über die Höhe des Kurzarbeitergeldes will Adient den Vorsitzenden des Betriebsrates seines Amtes entheben lassen. Grundlage der Auseinandersetzung war die Forderung des Betriebsrats, dass das während der Corona-Krise staatlich garantierte Kurzarbeitergeld von 60 bzw. 67 Prozent des Lohns von Adient auf bis zu 80 Prozent aufgestockt werden sollte. Nachdem Adient die Forderung des Betriebsrates ablehnte, rief dieser durch seinen Betriebsratsvorsitzenden die Einigungsstelle an. Dies soll ihm, wenn es nach Adient geht, nun zum Verhängnis werden. Adient sieht die Forderung nach Aufstockung des Kurzarbeitergeldes als rechtswidrig an und will den Betriebsratsvorsitzenden daher seines Amtes entheben lassen. Betriebsrat und Gewerkschaft sehen dies als absurd an, da der Betriebsrat bei Kurzarbeit Mitbestimmungsrechte hat. (…) Ein Gütetermin vor dem Arbeitsgericht Zwickau hat bereits ohne Ergebnis stattgefunden. Im November soll dann der erste Kammertermin folgen. Bis dahin bleibt der Betriebsratsvorsitzende weiter im Amt…“ Aus Frontbericht 09/2020 vom 04.09.2020 bei Arbeitsunrecht weiterlesen »

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Amtsenthebungsverfahren wegen Betriebsratsarbeit bei Adient Zwickau GmbH
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Arbeitsgericht Iserlohn: Auflösung des Betriebsrates beim Automobilzulieferer DURA wegen Verstoß gegen DSGVO
Gewerkschaftsfeinde und Betriebsratsfresser stören„Auch mit Hilfe der Datenschutzgrundverordnung DSGVO kann eine Geschäftsführung einen Betriebsrat loswerden. Dieser Art des Union Bustings hat sich der Automobilzulieferer DURA im sauerländischen Plettenberg bedient. Es war einmal der größte Arbeitgeber in der Region: Seit April 2019 ist das Werk geschlossen. Mehrere hundert Kündigungsschutzverfahren liefen vor dem Arbeitsgericht Iserlohn und dem LAG Hamm. Der Betriebsrat befindet sich im Restmandat: DURA hat den Sozialplan vor dem LAG Hamm angefochten. Um den zahlreichen Prozessbevollmächtigen der Kläger die notwendigen Dokumente zugänglich zu machen, hatte der Betriebsrat sie in eine Cloud gestellt und den Zugangslink an die Anwälte und ihre Kanzleien verschickt. Nachdem der Arbeitgeber davon erfuhr, beantragte er die Auflösung des Betriebsrates wegen Verstoß gegen die Datenschutzgrundverordnung: Knapp 1000 Seiten waren in der Cloud gespeichert, darunter E-Mails, Rechnungen, Kalendereinträge, Urlaubsanträge, Vertragstexte – also Material, das die Anwälte in Kündigungsschutzverfahren benötigten. Das Arbeitsgericht in Iserlohn stimmte der Auflösung des Betriebsrates zu: Der Grundsatz der vertrauensvollen Zusammenarbeit sei durch das systematische Vorgehen beim Sammeln der Daten verletzt worden, es liege keine Rechtsgrundlage für die Datenübermittlung vor. (…) Der Weg in die nächste Instanz ist unausweichlich. Sollte das Urteil Schule machen, kann künftig kaum noch ein Betriebsrat ohne eigene IT-Experten und Datenschutzbeauftragte seinen Pflichten nachkommen…“ Beitrag von und bei work watch vom 3. September 2020 – und ein Kommentar weiterlesen »

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Best Owner Consulting GmbH (BOG): Beteiligungsgesellschaft für kleine Autozulieferer gegründet – mit “ein paar hunderttausend Euro aus der Gewerkschaftskasse” von IG Metall und IG BCE!
Mitbestimmung oder Co-Management?Nicht alle Kapitalisten sind böse. Das wissen auch die Gewerkschaften. Es wird viel Kapital von Investoren gebraucht, damit die Wirtschaft die Corona-Folgen bewältigt. IG Metall und IG BCE haben deshalb Geld in die Hand genommen, um privates Kapital für den Mittelstand zu mobilisieren. Der Name ist Programm: Die Best Owner Consulting GmbH (BOG) wird als eine Beteiligungsgesellschaft für den Mittelstand eingerichtet. Vor allem die vielen tausend kleinen Autozulieferer hat die IG Metall im Blick. Die sind schon länger unter Druck im Transformationsprozess der Branche, und nun kündigt sich in der Corona-Rezession für den kommenden Herbst eine Pleitewelle mit Massenkündigungen an. (…) Parallel zu den Bemühungen der Politik hat der IG Metall-Vorsitzende Jörg Hofmann mit ein paar hunderttausend Euro aus der Gewerkschaftskasse und einem etwas kleineren Zuschuss von der IG BCE die BOG auf die Beine gestellt. „Wir sind Geburtshelfer“, sagte Hofmann dem Tagesspiegel. Um das eigentliche Geschäft kümmern sich zwei Prominente: Frank-Jürgen Weise, ehemals Chef der Bundesagentur für Arbeit und des Bundesamtes für Migration, leitet die BOG mit Bernd Bohr, der einst die Kraftfahrzeugsparte von Bosch führte und sich im Zuliefergeschäft auskennt. Die erste Aufgabe des Duos: Geld auftreiben. Und zwar nicht nur bei Vermögenverwaltern und Fonds, die mit ihrem Investment die Industrie stützen wollen, sondern auch in der Industrie selbst. Weise und Bohr besuchen auf ihrer Roadshow Autohersteller und große Zulieferer. Das Kalkül: Die Konzerne brauchen stabile Lieferketten und zahlen deshalb Geld in den BOG-Topf, den die Initiatoren mit mindestens 500 Millionen Euro füllen möchten. Bereits im vergangenen Jahr hatte die IG Metall Arbeitsgruppen auch mit Investmentbankern initiiert, um Hilfsinstrumente für die vielen tausend kleinen und mittelgroßen Betriebe zu entwickeln, die im Strukturwandel der Autoindustrie Liquiditätsprobleme haben, weil Kreditinstitute der Branche zunehmend misstrauen. Doch es geht Jörg Hofmann und dem IG BCE-Vorsitzenden Michael Vassiliadis nicht allein um Geld. Viele KMU wissen nicht so recht, wie sie sich auf Digitalisierung und Dekarbonisierung einstellen sollen. Ein Know-how-Transfer und Managementunterstützung im Transformationsprozess wären hilfreich…”  Artikel von Alfons Frese vom 13.7.2020 im Tagesspiegel online: “Frank-Jürgen Weise leitet neuen Beteiligungsfonds. Hilfe für kleine Autozulieferer in der Coronakrise. Die Gewerkschaften gehen voran: Mit Startkapital von IG Metall und IG BCE wird ein Fonds für Eigenkapitalhilfen aufgebaut” – was sagen die Beitrag zahlenden Gewerkschaftsmitglieder dazu???? Siehe ersten Kommentar: Best Owner Consulting (BOG): Hilfsfonds für mittelständische Unternehmen, mit einer Anschubfinanzierung durch hunderttausende Euro aus den Kassen der IG Metall und der IG BCE – aus Mitgliedsbeiträgen weiterlesen »

Mitbestimmung oder Co-Management?

Best Owner Consulting GmbH (BOG): Beteiligungsgesellschaft für kleine Autozulieferer gegründet – mit “ein paar hunderttausend Euro aus der Gewerkschaftskasse” von IG Metall und IG BCE! / Hilfsfonds für mittelständische Unternehmen, mit einer Anschubfinanzierung durch hunderttausende Euro aus den Kassen der IG Metall und der IG BCE – aus Mitgliedsbeiträgen
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‚VW versus Prevent‘: Klarstellungen zum Outsourcing-Geschäftsmodell der Automobilbranche

Dossier

Just-in-Time-Produktion: Stramme Ketten können brechen... Fotomontage: LabourNet Germany„Im August eskaliert ein Streit des Volkswagen-Konzerns mit Zulieferbetrieben, die der bosnischen Prevent-Gruppe angehören. Nach und nach ermittelt die Öffentlichkeit die Hintergründe: Weil VW einen projektierten Großauftrag, für den der Zulieferer Car Trim bereits Investitionen getätigt hat, einseitig kündigt, fordert der Betrieb Schadenersatz. Nachdruck bekommt die Forderung, als neben Car Trim noch ein weiterer Zulieferer – ES Automobilguss – die Lieferungen an VW bis auf weiteres einstellt. Bis die Parteien sich wieder handelseinig werden, fallen für ein paar Tage Lieferungen von Sitzbezügen und Getriebeteilen aus, weshalb die Autoproduktion bei VW an mehreren Produktionsstandorten ins Stocken gerät. 22 000 Autos können nicht planmäßig vom Band gehen, und Experten schätzen den finanziellen Schaden, der VW aus dem Produktionsausfall entstanden ist, auf über 100 Millionen Euro. Angesichts dieses „bizarren Streits“ (fr-online.de, 19.8.16) zwischen dem Weltkonzern und der „350-Mitarbeiter-Bude aus Sachsen“ (manager-magazin.de, 23.8.) rechtet die Öffentlichkeit ausgiebig über die Frage, wer hier der eigentliche Täter und wer das Opfer der Erpressung ist …“ Chronik von und bei GegenStandpunkt 4-16 vom 16.12.2016 und neu dazu: Audiomitschnitte eines Maulwurfs offenbaren, wie Volkswagen den renitenten Zulieferer Prevent abservieren wollte. Mithelfen sollte auch Exkanzler Schröder weiterlesen »

Dossier „VW versus Prevent“

Just-in-Time-Produktion: Stramme Ketten können brechen... Fotomontage: LabourNet Germany

Audiomitschnitte eines Maulwurfs offenbaren, wie Volkswagen den renitenten Zulieferer Prevent abservieren wollte. Mithelfen sollte auch Exkanzler Schröder
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