„Made in Germany“ – Wer von der Arbeit in Gefängnissen profitiert

gute arbeit fuer uns alle - auch im knastDeutsche Gefängnisse lassen ihre Insassen für private Firmen arbeiten – zu einem Bruchteil des Mindestlohns. Die Justiz will geheim halten, wer davon profitiert. Kritiker sprechen von „purer Ausbeutung“. Auch in Spanien lassen deutsche Konzerne Gefangene für sich arbeiten. Die spanischen Gewerkschaften vergleichen die Arbeitsbedingungen mit Sklaverei. Glaubt man einigen Justizbehörden, gefährdet diese Recherche die Sicherheit in deutschen Gefängnissen. Wir wollten wissen: Für welche Firmen arbeiten Strafgefangene für wenige Euro pro Stunde? Doch die Behörden mauern. (…) Obwohl sich fast alle Ministerien geweigert haben, auch nur ansatzweise Informationen über die Auftraggeber und Konditionen der Gefangenenarbeit preiszugeben, haben wir zwei Verträge erhalten, die zeigen, wie Gefängnisse die Arbeitskraft ihrer Insassen an private Firmen verkaufen…“ Umfangreiche Recherche von Timo Stukenberg und Olaya Argüeso am 21. Juli 2021 bei correctiv.org externer Link mit einer Liste der deutschen Unternehmen die aus Gefängnisinsassen-Arbeit profitieren, siehe eine neue Recherche und neue Liste:

  • Für diese Firmen arbeiten Strafgefangene – für Ein bis drei Euro Stundenlohn New
    Mithilfe einer Klage und weiteren Recherchen veröffentlichen wir eine aktuelle Liste an Unternehmen, die in den vergangenen Jahren von der günstigen Produktion in Gefängnissen profitiert haben. Darunter: BMW AG, Würth und Villeroy & Boch Fliesen.
    Dass sich dran bleiben lohnt, zeigt diese Recherche. Sie begann bereits im August 2020 mit der Frage: Welche Unternehmen profitieren von unterbezahlten Gefangenen und ihrer Arbeitskraft? Doch fast alle Behörden mauerten – mit gewagten Argumentationen und hohen Gebühren. Drei Jahre Recherche, über 60 Anfragen nach dem Informationsfreiheitsgesetz bei Ministerien und Justizvollzugsanstalten und mehrere Klagen später können wir heute eine Liste mit Namen von 100 Unternehmen externer Link veröffentlichen, die für geringere Kosten in Haftanstalten produzieren lassen. Mit dabei: BMW AG, Würth und Villeroy & Boch Fliesen…“ Recherche von Timo Stukenberg und René Wolff am 22. Juni 2023 bei FragDenStaat externer Link

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=191967
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