[Zeit online] Onliner als Partycrasher: Protestaktion für gleiche Löhne bei Zeit-Geburtstagsfeier

Die Zeit feiert gerade ihren 70. Geburtstag und es könnte alles so harmonisch sein, wenn nicht die Onliner zeitgleich um einen neuen Tarifvertrag kämpfen würden. Sie wollen soviel verdienen, wie ihre Print-Kollegen. Deshalb stattete eine Gruppe von rund zehn Web-Redakteuren der Auftaktveranstaltung der Langen Nacht der Zeit in Hamburg einen Besuch ab. Mit Sekt und Forderungskärtchen. Nach Angaben des Betriebsrats verdienen die Berliner Onliner durchschnittlich 10.000 Euro weniger pro Jahr, als ihre Hamburger Print-Kollegen. Nach Meinung von Ver.di sollte „in der großen Zeit-Familie die Arbeit aller aber gleich viel wert sein“…“ Artikel von Alexander Becker vom 22.02.2016 bei MEEDIA externer Link. Siehe dazu:

  • Zeit-Online: Onliner erkämpfen Tariferfolg
    Als „überzeugenden Erfolg gewerkschaftlichen Engagements und tarifpolitischer Gestaltungsmacht“ wertet der stellvertretende Vorsitzende der ver.di, Frank Werneke, das Verhandlungsergebnis für die rund 120 Beschäftigten von Zeit-Online. Nach einer monatelangen betrieblichen Tarifauseinandersetzung, in der sich die Beschäftigten, über zwei Drittel bei ver.di, gewerkschaftlich organisiert haben, konnte die Forderung nach einer tariflichen Absicherung durchgesetzt werden: Am 11. April 2016 hat es eine Einigung gegeben, die an das Niveau der Flächentarifverträge für die Zeitschriftenverlage und -redaktionen heranführt, aber auch die spezifischen Bedingungen der Online-Redaktion des Zeit-Verlages berücksichtigt. Für die Beschäftigten bei Zeit-Online sind damit zahlreiche Verbesserungen ihrer Beschäftigungsbedingungen erreicht worden. (…) Das Tarifergebnis wird nun in der betrieblichen Tarifkommission beraten und kommende Woche ausführlich in der Online-Tochter des Zeit-Verlages vorgestellt.“ ver.di-Meldung vom 12. April 2016 externer Link

  • Streik bei Zeit-Online?
    Die Beschäftigten bei Zeit Online hätten für eine Aussetzung der Verhandlungen gestimmt, weil der Verlag ihnen nicht ausreichend entgegenkommt. Die Gewerkschaften Verdi, der Deutsche Journalisten-Verband und der Berliner JVBB fordern, das Gehalt der Onliner an das Niveau der Print-Kollegen der Zeit anzugleichen. Laut einem taz-Bericht  verdienen die Onliner bei der Zeit im Schnitt rund 10.000 Euro weniger als die Print-Kollegen“ – aus der Meldung „Angleichung der Gehälter: Zeit Online Redakteure wollen nach Ostern streiken“ am 24. März 2016 bei Meedia externer Link, worin noch darauf verwiesen wird, dass der Organisationsgrad der Onliner bei 75% liegt
  • Siehe dazu auch einen Beitrag zur gemeinsamen Arbeit der Redaktionen: „Guter Journalismus kostet Geld“ von Anne Fromm am 29. März 2016 bei der taz externer Link, worin kommentiert wird: „Das Verlagshaus der Zeit rühmt sich damit, wie gut Print und Online mittlerweile zusammen arbeiten. Zeit Online-Redakteure schreiben zunehmend für das Blatt und anders herum. Erst vor knapp zwei Monaten bekamen beide Redaktionen viel Aufmerksamkeit für eine gemeinsame Recherche zu Brandanschlägen auf Flüchtlingsheime. Und schon bald sollen sich das Hauptstadtredaktion der Zeit und die Redaktion von Zeit Online ein Büro teilen. Sie sitzen dann Tür an Tür, verdienen aber unterschiedlich
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=93825
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