[Silvester 2016/2017] Auch nach Köln: Gegen Sexismus und Rassismus!

Dossier

Rape Culture: Sexismus bekämpfen (End of Road Bremen)„„Tausend besoffene Flüchtlinge überfallen massenhaft deutsche Frauen.“ So klangen die ersten Meldungen zur Silvesternacht in Köln. Klar ist, dass viele Frauen einen Albtraum an sexistischer Gewalt erleben mussten. Doch die Geschichte wird für eine massive rassistische Kampagne missbraucht…“ Beitrag von Lilly Freytag und Andrea Lamantia vom 7. Januar 2016 bei Klasse Gegen Klasse externer Link. Siehe nun auch zu den Entwicklungen um Silvester 2016/2017:

  • Polizei korrigert Geschichte vom Kölner »Nafri«
    Beamten räumen ein: Vor allem Iraker und Syrer waren in der Silvesternacht am Hauptbahnhof unterwegs…Meldung vom 13.01.2017 beim ND online externer Link. Siehe dazu

    • Aus dem Text: „… Die Kölner Polizei hat ihre Angaben zur Nationalität der an Silvester am Hauptbahnhof kontrollierten jungen Männer korrigiert. Unmittelbar danach hatte die Polizei gesagt, es habe sich bei den 650 überprüften Personen überwiegend um Nordafrikaner gehandelt. Zwei Wochen später ergibt sich nun ein anderes Bild. Demnach stammten die überprüften Männer zu einem großen Teil aus dem Irak, aus Syrien und Afghanistan, aber nur zu einem geringen Teil aus Nordafrika. (…) Laut Polizeipräsident Mathies gibt es bislang keine Hinweise darauf, dass die kontrollierten Menschen auch beim Jahreswechsel 2015/16 in Köln gewesen waren. Nach bisherigen Auswertungen sei kein ermittelter Tatverdächtiger aus der Silvesternacht 2015 und auch keine der 75 mit einem »Bereichsbetretungsverbot« belegten Personen in der Silvesternacht 2016 angetroffen worden, erklärte der Polizeipräsident…
    • Dazu passt der Kommentar der heute-Show: „Die Kölner Polizei – immer eine Faktenlänge Abstand
  • Gemeinsam gegen Sexismus, Gewalt und Rassismus – Die Antwort auf sexuelle Belästigung darf nicht Rassismus sein!
    Wir verurteilen die sexuellen Übergriffe auf Frauen aufs Schärfste. Alle Täter müssen ihre gerechte Strafe für ihre Tat bekommen unabhängig von Herkunft oder Nationalität! Es ist aber sehr bedauerlich, welche Schlussfolgerungen die Politik, die Polizei und die Gesellschaft aus der Kölner Silvesternacht 2015 gezogen haben. Hunderte junger Männer wurden in der Silvesternacht 2016 am Kölner-Bahnhofsvorplatz von der Polizei Stundenlang eingekesselt, vom Platz verwiesen oder in Gewahrsam genommen und als Begründung wurde der polizeiliche Arbeitsbegriff für „nordafrikanische Intensivtäter“, „Nafri“ gegeben. Hierzu wurden mit der Bahn Anreisende nach Aussehen durchgewunken, wenn sie z.B. blond waren oder eingekesselt, wenn sie ins Muster passten. Diese polizeiliche Massnahme heißt „racial profiling“ und bedeutet nichts anderes außer Rassismus…Statement der DIDF vom 5. Januar 2017 externer Link
  • Schon wieder: Kein frohes neues Jahr! Zur Silvesternacht in Köln
    War es der Auftrag von nordrhein-westfälischer Polizei und Bundespolizei, das Desaster der letzten Silvesternacht in Köln in diesem Jahr „um jeden Preis“ zu verhindern – wie es in der Tagesschau vom 2.1.2017 hieß? Dann hat die Politik versagt ̶ wie gerade sichtbar wird. Wer den Erfolg nur an der Vorgabe misst und die Verhältnismäßigkeit der Mittel außer acht lässt, opfert den Rechtsstaat, der an Verfassung und Menschenrechte gebunden ist. Die Polizei hat „nur“ in dem Sinne versagt, dass sie einen solchen Auftrag angenommen hat. Im Kölner Stadt Anzeiger wird am 2. Januar 2017 berichtet: „Bei Kontrollen werden ganze Gruppen arabisch aussehender Männer aussortiert.“ Zuvor wird noch notiert: „Ein Sprecher (der Polizei, d. V.) sagt, die kontrollierten Personen ‚fallen in das Raster derer, die im Jahr zuvor Probleme gemacht haben‘.“ Eine Minderheit, zu der allerdings in NRW viele Menschen gehören, wird pauschal aufgrund ihrer Ethnie unter schweren Verdacht gestellt…Beitrag von Elke Steven beim Grundrechtekomitee vom 5. Januar 2016 externer Link
  • Zur Debatte um Köln
    Wie viele andere auch hat mich die Debatte um die Silvesternacht in Köln in den letzten Tagen sehr beschäftigt. Da ich die Debatte um die Verhältnismäßigkeit von Polizeieinsätzen im allgemeinen und um die Methode des Racial Profiling im speziellen sehr relevant, die bisherige Debatte aber unbefriedigend finde, wollte ich eigentlich selbst etwas zur Problematik schreiben. Weil ich dazu aber gerade nicht komme, folgen hier wenigstens einige Gedanken und Links zu Texten, die ich lesenswert finde. Zunächst zu den Abläufen vor Ort: Ich habe nach allem, was ich gelesen habe, keinen Zweifel daran, dass die Kölner Polizei in der Silvesternacht (auch) Racial Profiling betrieben hat, also nach dem äußeren Erscheinungsbild, letztlich der Hautfarbe von Menschen entschieden hat, wer als potenzielle_r Straftäter_in kontrolliert werden sollte und wer nicht. Diese Einschätzung speist sich vor allem aus den Schilderungen von Reporter_innen, die die Nacht über vor Ort waren. Sebastian Weiermann hat seine Beobachtungen im Neuen Deutschland beschrieben, Christoph Hewartz hat die Abläufe ganz ähnlich bei ntv geschildert. Der Sender detektor.fm hat den Sebastian Weiermann auch zur Silvesternacht interviewt, nachhören kann man das Gespräch hier. Dass man vor allem „Menschen eines bestimmten Phänotyps“ (nämlich „Nafris“) im Blick gehabt habe, hat die Polizei übrigens auch selbst eingeräumt. Bei der Bewertung dieses allemal fragwürdigen Einsatzes hat mich einigermaßen erstaunt, wie sehr in Politik und Medien versucht wurde, jegliche Kritik als abwegig zu diskreditieren…Beitrag mit vielen weiterführenden Lesevorschlägen von und bei Hanning Voigts vom 4. Januar 2017 externer Link
  • Gedanken eines Türstehers zur „Nafri“-Debatte
    Die Diskussion um „Nordafrikanische Intensivtäter“ in Köln wird bislang hauptsächlich theoretisch geführt: Es kommen vor allem Personen aus Politik und Medien zu Wort. Falko Apel kommt aus der Praxis und muss regelmäßig entscheiden, wen er über die Türschwelle lässt…Gastbeitrag bei den Ruhrbaronen vom 3. Januar 2017 externer Link. Aus dem Text:

    • … Das Konzept der Polizei wirkte rassistisch motiviert: Diesmal wollte man es anders machen. Doch irgendwie scheint man bei der Polizei Bücher und Forschung und wissenschaftliche Erkenntnisse nicht so zu mögen. Anstelle dass man an einem Konzept arbeitet, welches auf sinnvoller Prävention beruht und auch die Gesellschaft mit ins Boot holt (Ja, sowas wird wirklich auch immer wieder von Personen im Polizeidienst bzw. Ehemaligen und der Wissenschaft vorgeschlagen), nutzt man das Jahr danach für ein Machtspiel, um es den „Schwarzköpfen“ mal heimzuzahlen. Man selektiert aus, wer nicht blond oder weiß genug ist und nennt sie Intensivstraftäter, dann hat man auch einen guten Teil der Bevölkerung auf seiner Seite. Ein Szenario wie letztes Jahr blieb zwar aus und daher kann das ja nur ein Erfolg sein, aber ist es eine wirkliche Lösung? …
  • Silvester 2016: Kölnverbot für Nicht-Weiße
    Nachdem die Kölner Polizei den Straftaten in der Silvesternacht 2015 nahezu tatenlos zugesehen hatte, trat sie dieses Mal in ganzer Stärke auf. Am Hauptbahnhof und am Deutzer Bahnhof wurden hunderte Passanten kontrolliert, gefilmt, festgehalten und mit Platzverweisen für das Kölner Stadtgebiet belegt. Getroffen hat es Menschen dunkler Haar- und Hautfarbe, die sich vorher weder straf- noch sonst wie auffällig verhalten hatten. Wolfgang Wurm von der Bundespolizei sagte am Sonntag, mindestens 1.000 „fahndungsrelevante Personen“ seien nach Köln gereist. Eine verwirrende Aussage – heißt das, die Polizei konnte bei ihren Kontrollen 1000 zur Fahndung ausgeschriebene Personen feststellen? Das wäre ein riesiger Erfolg, wirft aber die Frage auf, warum es im Zuge der Maßnahmen nur sechs Festnahmen gegeben hat. Das mag polemisch formuliert sein, zeigt aber: Es handelt sich entweder um einen merkwürdigen Versprecher der Behörde, oder um eine Falschbehauptung in manipulativer Absicht. Vielleicht ist für die Bundespolizei aber auch schlicht jeder „fahndungsrelevant“, der kein offensichtlicher Deutscher ist…Beitrag von Felix Christians bei den Ruhrbaronen vom 2. Januar 2017 externer Link
  • Making feminism a threat… again! Heraus zu den Aktionen rund um den Frauen*kampftag 2016. Egal ob in Berlin, Köln oder Leipzig.
    Making feminism a threat… again! Heraus zu den Aktionen rund um den Frauen*kampftag 2016Seit Silvester gibt es eine öffentliche Debatte um die Sicherheit von Frauen vor sexuellen Übergriffen. Feministische Forderungen werden vereinnahmt um einer rassistischen Argumentation Vorschub zu leisten. Für uns ist klar: sexualisierte Gewalt ist ein wichtiges Thema und ein großes Problem, das auch unabhängig von dieser Nacht und in anderen Zusammenhängen diskutiert werden muss. Vor allem Frauen* sind Opfer häuslicher Gewalt. Sexuelle Übergriffe finden vorrangig im eigenen Umfeld statt und die Täter kommen aus dem Familien- und Bekanntenkreis. Frauen* of colour, Frauen mit Beeinträchtigungen, illegalisierte Frauen*, geflüchtete Frauen*, Trans*Personen und queere Menschen sind wesentlich häufiger von Gewalt, Unterdrückung und Ausbeutung betroffen als weiße cis-Frauen. In den Medien wird das viel zu selten thematisiert und gesellschaftlich haben die Forderungen all dieser Frauen* zu wenig Relevanz. Deshalb stehen wir für einen Feminismus, der Kämpfe verbindet…Beitrag vom 28. Februar 2016 bei …umsGanze! externer Link. Los geht es am 6. März 2016 in Berlin: 12 Uhr, Rosa-Luxemburg-Platz (Köln und Leipzig dann ein Wochenende später):

    • [12. 3.] Nürnberg: Frauen weltweit kämpfen für ihre Befreiung – Freiheit und Gleichheit jetzt! Audioausstellung und Demo
      Am 8.März, dem internationalen Frauenkampftag fanden in unzähligen Städten weltweit Aktionen, Demonstrationen und Kundgebungen statt. Auch in Nürnberg gab es eine Kundgebung in der Innenstadt. Zahlreiche Menschen beteiligten sich, darunter viele geflüchtete Frauen, die das Bild und den Ausdruck der Kundgebung maßgeblich gestalteten und gleiche Rechte sowie Bleiberecht forderten. (…) Die organisierte autonomie präsentierte im Rahmen der Kundgebung ihre Audioausstellung „Fluchtursachen benennen. Solidarität aufbauen. – Frauen weltweit kämpfen für ihre Befreiung!“. An insgesamt sieben Hörstationen konnten Interviews mit geflüchteten Frauen angehört werden, die in den letzten Wochen geführt wurden. (…) Mit der Kundgebung sind die Aktivitäten zum 8.März in diesem Jahr noch nicht beendet. Am 12. März ruft das Bündnis zu einer Demonstration unter dem Motto „Frauen weltweit kämpfen für ihre Befreiung – Freiheit und Gleichheit jetzt! Nein zum imperialistischen Krieg!“ auf. Auftakt zur Demonstration ist um 14:00 Uhr am Weißen Turm in Nürnberg…Mitteilung der organisierten autonomie vom 8. März 2016 externer Link. Siehe dazu die Interviews aus der Audioausstellung „Fluchtursachen benennen. Solidarität aufbauen. – Frauen weltweit kämpfen für ihre Befreiung!“ zum Nachhören bei SoundCloud externer Link Audio Datei12.3.2016: Bundesweite Demo in Köln gegen Sexismus und Rassismus. Demobündnis fordert eine konsequente und angemessene Änderung des Sexualstrafrechtes
    • Weltfrauen*tag 2016: Unser Feminismus ist antirassistisch – Reclaim feminism. Bundesweite Demo gegen Sexismus und Rassismus am 12. März in Köln
      Ein breites und starkes Bündnis aus autonomen migrantischen und nicht-migrantischen Frauen*organisationen[i], feministischen Initiativen sowie antifaschistischen, antikapitalistischen und antirassistischen Gruppen aus Köln und NRW hat sich in den letzten Wochen organisiert und veranstaltet anlässlich des Weltfrauen*tages am 12. März 2016 eine bundesweite Demonstration in Köln. Siehe dazu:

      • Weltfrauen*tag 2016: Unser Feminismus ist antirassistisch – Reclaim feminism
        Bündnis-Aufruf auf der Aktionsseite externer Link, dort auch in anderen Sprachen und weitere Infos
      • [12. März, Köln] In die Offensive gegen Nation, Kapital und Patriarchat!
        [12. März, Köln] In die Offensive gegen Nation, Kapital und Patriarchat!… Wie es um Frauen*rechte in einer Gesellschaft bestellt ist, ist keine Frage der Kultur, es ist eine politische Frage. Es ist eine Frage von Produktionsverhältnissen und von Kämpfen der Selbstermächtigung gegen diese. Auch die westlichen Gesellschaften, welche für sich die Aufklärung in Beschlag nehmen, produzieren patriarchale Gewalt. Die Debatte um einen Kampf der Kulturen weisen wir zurück- Wir fordern eine Debatte um Frauen*manzipation von gewalttätiger Männlichkeit. Die moderne Form des Patriarchats ist nicht zu denken ohne den Kapitalismus- ebenso wie der Kapitalismus ohne das Patriarchat nicht funktionieren kann. Denn die Care- und Reproduktionsrolle, welche zur Regeneration der Arbeitskraft zwingend benötigt wurde, fiel durch die bereits bestehende patriarchale Prägung der Gesellschaft historisch Frauen* zu- und klebt an ihnen bis heute. Diese Rolle entmächtigt Frauen*- insbesondere heute sind Frauen*, wenn sie arbeiten wollen, der doppelten Vergesellschaftung durch Kinderbetreuung und Arbeit ausgesetzt. Eine wirkliche Gleichberechtigung ist nicht ohne die Aufhebung des Kapitalverhältnisses zu haben- eine Infragestellung der kapitalistischen Verhältnisse ist wiederum nicht denkbar ohne den feministischen, antipatriarchalen Kampf. Silvia Federici bezeichnete das, was uns als Verhältnis gegenübersteht, als „Lohnpatriarchat“- dieses gilt es abzuschaffen. (…) Zusammen denken, was zusammen gehört – Zusammen bekämpfen, was Teil der Unterdrückung ist! Für einen feministischen Antikapitalismus – für einen antikapitalistischen Feminismus!Aufruf beim Antifa AK Cologne zur Demo: Samstag, 12.03.2016, 13 Uhr Dom, Köln externer Link
      • Zum 8. März – 2016: Aufruf zur Demonstration gegen Frauenfeindlichkeit und gegen Rassismus!
        Für den 12. März 2016 ruft ein Bündnis zu einer Demonstration zum internationalen Frauenkampftag 2016 in Köln auf. Wir als GewerkschafterInnen und Antifa gegen Dummheit und Reaktion unterstützen diesen Aufruf. Denn es ist nötiger denn je, den wirklichen, antirassistischen Feminismus gegen all jene zu verteidigen, die sich als „Frauenversteher“ oder gar als FeministInnen aufspielen, aber nichts als RassistInnen sind. Es ist und bleibt unsere Aufgabe, die uns niemand abnehmen kann, alle Formen der sexistischen Gewalt und des Sexismus zu thematisieren und darauf die Aufmerksamkeit zu lenken…Aufruf der gewantifa – GewerkschafterInnen und Antifa gemeinsam gegen Dummheit und Reaktion externer Link
    • [8. März, Darmstadt] Frauen*kampftag: Nachttanzdemo in Darmstadt – Die Nacht gehört allen – Gegen jeden Sexismus, Rassismus und reaktionären Fundamentalismus!
      … Sexualisierte und sexuelle Gewalt passieren zu jeder Tageszeit auf der Straße, im Park, in der Ausbildung, auf der Arbeit oder zu Hause in der Familie. Damit ist diese Gewalt eine reale Bedrohung nicht nur für die junge „hübsche“ Frau*, sondern ebenso für weniger „hübsche“ Frauen*, Alte*, Trans*, Inter*, Lesben und Queers in der Öffentlichkeit und im Privaten. (…) Gegenwärtig zeigen sich weltweit erstarkte rechtskonservative, nationalistische und fundamentalistische Bewegungen. In Europa dominieren sie den öffentlichen Diskurs um die Soziale Frage, stellen sich gegen das sogenannte Fremde und gegen erkämpfte Freiheiten des selbstbestimmten Lebens. Sie greifen das Recht auf sexuelle und körperliche Selbstbestimmung und Unversehrtheit, auf Abtreibung, auf freie Liebe, auf Vielfalt und sexuelle Entfaltung an. Die Antwort auf die aktuelle rassistische und homophobe Hetze muss eine feministische sein! Grenzenlose Solidarität gegen Rechtskonservatismus und Rassismus – #ausnahmslos gegen jeden Sexismus, Rassismus und reaktionären Fundamentalismus!Aufruf der Radikalen Linken Darmstadt bei Indymedia linksunten zur Nachttanzdemo externer Link 08.03.2016 | 18 Uhr | Nachttanzdemo | Darmstadt, Luisenplatz
    • [12. März, Leipzig] Solidarität mit allen emanzipatorischen Kämpfen weltweit! Auf zur feministischen Revolution!
      [12. März 2016, Leipzig] Solidarität mit allen emanzipatorischen Kämpfen weltweit! Auf zur feministischen Revolution!… Wir wollen einen Feminismus, der Kämpfe verbindet. Einen Feminismus, der antirassistisch ist. Einen Feminismus, der antikapitalistisch ist. Einen Feminismus, der Herrschaft ablehnt. Einen Feminismus, der für mehr ist als “Gleichheit” und “die Befreiung der Frau”. Einen Feminismus, der für die Befreiung von Geschlecht und gegen die gewaltvolle Durchsetzung der Zweigeschlechtlichkeit ist. Einen Feminismus, der queer und trans* ist. Einen Feminismus, der sich gegen jeden Sexismus stellt. Einen Feminismus, der sich selbst kritisch hinterfragt. Einen Feminismus, der mehr ist als das, was wir hier zu Papier bringen können. Wir wollen einen Feminismus, der wütend ist und weiter kämpft. Darum rufen wir für den 12.03. in Leipzig zur Demonstration zum feministischen Kampftag auf. Die Demo-Orga steht, der Lauti ist aufgetankt, der Rest liegt an euch – also kommt und seid einfallsreich, wütend und laut. Bringt Spielzeug mit…Aufruf nach Leipzig: Demonstration, 12.03.2016, Otto-Runki-Platz, 14 Uhr externer Link
  • Nach Köln – Neues Ausweisungsrecht: Drohen Abschiebungen in Folterstaaten?
    Heute (27.1.16) wurde im Kabinett eine Verschärfung des Asyl- und Ausweisungsrechts beschlossen. Gegen diese geplanten Verschärfungen gibt es gravierende völker- und verfassungsrechtliche Einwände. Mit dem geplanten Gesetz will die Bundesregierung die Kriterien für Ausweisungen und Abschiebungen neu fassen. Völkerrechtlich bedenklich ist, dass bei Vorliegen bestimmter Straftaten dann auch Flüchtlinge im Sinne der Genfer Flüchtlingskonvention in ihre Herkunftsstaaten abgeschoben werden können. Sie sollen, trotz drohender Verfolgung, von der Anerkennung als Flüchtling ausgeschlossen werden…Beitrag von und bei Pro Asyl vom 27. Januar 2016 externer Link. Siehe dazu den Gesetzentwurf der Bundesregierung: Gesetz zur Einführung beschleunigter Asylverfahren – einsehbar beim portal-sozialpolitik.de vom 1. Februar 2016 externer Link 
  • Köln: Reflexartige Gesetzesverschärfungen lenken von Behördenversagen ab
    „Nach den massiven Übergriffen in der Silvesternacht ist es wichtig, die frauenverachtenden Straftaten schnell und umfassend aufzuklären und sich auf die Strafverfolgung der Täter zu konzentrieren. Stattdessen wird an vielen Stellen reflexartig über neuerliche Gesetzesverschärfungen diskutiert. An verschiedenen Orten kam es an Silvester zu verabscheuungswürdigen Übergriffen auf Frauen, an denen offenbar auch Asylbewerber beteiligt waren. Nun muss alles getan werden, um die Geschehnisse aufzuklären und die Täter dingfest zu machen. Denn die bisher veröffentlichten Ermittlungsergebnisse offenbaren: In der Silvesternacht hat der Staat beim Schutz seiner Bürgerinnen versagt. Jetzt nach einer Verschärfung bestehender Gesetze zu rufen, stellt ein Ablenken von den Fehlern der Behörden dar…“ Beitrag von und bei Pro Asyl vom 11. Januar 2016 externer Link
  • 10.1.15: Sieben Verletzte: Unbekannte greifen in Köln Ausländer an
    In Kölns Altstadt haben am Sonntag (10. Janaur 2016) bislang Unbekannte offenbar Jagd auf Ausländer gemacht. Sechs Pakistanis und ein Mann aus dem arabischen Raum wurden von einer Übermacht angegriffen. Über die Täter ist noch nichts bekannt. Der Kölner „Express“ hatte gemeldet, dass sich über Facebook Rocker und Hooligans verabredet haben zum „Aufräumen“. Die Polizei wurde am Sonntag immer wieder alarmiert, weil Personengruppen Streit meist mit Ausländern gesucht hätten. Um 22 Uhr hieß es, die Lage habe sich beruhigt…Beitrag von Lars Wienand bei der WAZ online vom 10. Januar 2016 externer Link
  • 9.1.15: 4000 gegen Sexismus und Rassismus in Köln
    Das „Antifaschistische Aktionsbündnis Köln gegen Rechts“ sieht die gestrige Mobilisierung (also die zu Samstag, 9. Januar 2016) gegen den Pegida NRW-Aufmarsch als großen Erfolg. Trotz der nur dreitätigen Mobilisierungszeit kamen – entgegen anderslautender Pressemeldungen – 4000 Menschen auf dem Breslauer Platz zusammen. (…) In zahlreichen Reden – ausschließlich von Frauen – wurden dort die sexuellen Übergriffe und Vergewaltigungen an Silvester in Köln verurteilt. (…) Auf der anderen Seite des Breslauer Platzes versammelten sich etwa 1300 überwiegend angereiste Pegidas, die ihr Frauen-Weltbild mit Parolen wie „Antifa Hurensöhne“ auf den Punkt brachten. Die Pegida-Versammlung bestand zum größten Teil aus organisierten Neonazis und Hooligans aus dem Hogesa-Spektrum. Viele der Teilnehmer hatten sich alkoholisiert und vermummt in die Menge eingereiht, zeigten den Hitlergruß und trugen trotz Glasverbots Flaschen bei sich, ohne dass die Polizei einschritt. Ganz anders auf der Kundgebung von Köln gegen Rechts . Dort wurde penibel kontrolliert. Nach Beginn der Pegida-Demonstration „trieb eine Horde alkoholisierter Hooligans eine gepanzerte Hundertschaft durch die Kölner Innenstadt“ (KStA). Der Demonstrationszug der Nazis wurde dann doch nach etwa 300 Metern von der Polizei wegen Böllerwürfen und Vermummung gestoppt und später aufgelöst. Trotz der Auflösung war der Polizeieinsatz ähnlich katastrophal wie 2014…PM des neu formierten „Antifaschistischen Aktionsbündnis – Köln gegen Rechts“ vom 10. Januar 2016 externer Link. Siehe dazu eine Fotodokumentation bei Flickr externer Link
  • „… alles, was sich aus den Kölner Ereignissen bisher ablesen lässt ist, dass es auch unter nordafrikanisch aussehenden Männern gewalttätige Arschlöcher gibt…“
    … Es kotzt mich an, all das zu lesen, es kotzt mich an, dass die Sicherheit von uns Frauen immer und immer wieder instrumentalisiert wird. Ich hasse diese Scheinheiligkeit, mit der unser potenzielles Leid und unsere Gefährdung für die kleinen oder großen Ränkespiele irgendwelcher Idioten herhalten müssen. (…) Aber gleichzeitig können wir auch nicht darüber hinwegsehen, wenn es – wie in diesem Fall – konkrete Hinweise gibt, dass eine Gewalttat mit einem bestimmten kulturellen Hintergrund korreliert. Frauen müssen jederzeit gehört und ernst genommen werden, wenn sie angegriffen werden, und in jedem Fall müssen die Täter konsequent verfolgt werden, egal wer oder was sie sind. Allerdings mit sachlicher Ursachenforschung, nicht mit hysterischen Schnellschüssen. Und alles, was sich aus den Kölner Ereignissen bisher ablesen lässt ist, dass es auch unter nordafrikanisch aussehenden Männern gewalttätige Arschlöcher gibt…Kommentar von Antje Schrupp vom 5. Januar 2016 externer Link im Blog fisch+fleisch
  • Deshalb: Großdemo gegen Rassistenaufmarsch in Köln 09.01.16: Pegida NRW stoppen! Nein zu rassistischer Hetze! Nein zu sexueller Gewalt!
    Köln gegen Rechts: Nein zu rassistischer Hetze! Nein zu sexueller Gewalt!In der Silvesternacht wurden, wie vielfach in den Medien berichtet, am Kölner Hauptbahnhof zahlreiche Frauen Opfer sexueller Attacken und Diebstähle. Die Berichte, dass es sich bei den Tätern um „nordafrikanisch“ und „arabisch“ aussehende Männer handele, rufen nun – wie zu erwarten – Rassisten aller Coleur auf den Plan. Sie versuchen, die Verunsicherung und Empörung gegenüber den schlimmen Vorfällen nun ihrerseits für die Verbreitung ihrer menschenverachtende Ideologie zu nutzen. Wie schon zuvor Pro NRW mobilisiert nun Pegida NRW für Samstag zum Kölner Hauptbahnhof. Ausgerechnet Pegida NRW, mit ihrer Verankerung im sexistisch und frauenverachtenden Hooliganmilieu, präsentiert sich plötzlich als Verfechter von Frauenrechten. Tatsächlich geht es dabei allein um Hetze gegen Flüchtlinge und MigrantInnen. Vor dem Hintergrund der durch reißerische Berichterstattung aufgeheizten Stimmung sind viele gewaltbereiten Nazis, Rassisten und Hooligans in Köln zu erwarten. Wir verurteilen die sexistischen Vorfälle und lassen nicht zu, dass die Opfer für diese rassistische Hetze instrumentalisiert werden. Kommt alle zum Hauptbahnhof um klar zu machen, dass wir weder Sexismus noch Rassismus dulden.Aufruf vom Antifaschistisches Aktionsbündnis – Köln gegen Rechts vom 5. Januar 2016 externer Link. Koordinaten: Samstag 09. Januar 13:00 Uhr Bahnhofsvorplatz
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=91422
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