EU-Staaten hatten 2015 fast durchweg Hilfen für syrische Flüchtlinge gekürzt
Ungarn hat wie Estland, Griechenland, Portugal oder die Slowakei keinen Cent an das Welternährungsprogramm (WFP) gezahlt. Beitrag von Florian Rötzer bei telepolis vom 25.09.2015 . Aus dem Text:
- „… Man muss daran erinnern, dass die Vereinten Nationen letztes Jahr ziemlich verzweifelt eine Spendenaktion gestartet haben, weil weltweit die Krisen und damit auch die Flüchtlingskrisen zugenommen haben, während immer weniger Geld von den Ländern gespendet wurde, um diesen zu helfen (…). Aufgerufen wurde dazu, dass die Länder der Anti-IS-Koalition bis Ende 2015 mindestens 180.000 der syrischen Flüchtlinge aufnehmen sollten, die am schlimmsten dran sind. Am 3. Dezember 2014 hatte die Welternährungsprogramm WFP, nachdem sie die Versorgung von 1,7 Millionen syrischen Flüchtlingen vor allem im Libanon mit Lebensmitteln einstellen musste, weil das Geld fehlte, dringend zu Spenden aufgerufen. Auch UNHCR gab bekannt, es sei zu wenig Geld vorhanden, um allen Flüchtlingen in der Region um Syrien helfen zu können (Humanitäre Hilfe für syrische Flüchtlinge muss massiv reduziert werden). Das WFP erhielt zunächst einmal ausreichend Spenden, um die Lebensmittelhilfe wieder aufnehmen zu können, aber die langfristige finanzielle Ausstattung war damit nicht gewährleistet (…). Spätestens letztes Jahr hätte man als reagieren müssen. Aber auch, als bereits die Flüchtlingsströme über die Balkanroute nach Europa kamen, musste das WFP 230.000 syrischen Flüchtlingen von 630.000 die Nahrungsmittelhilfen streichen. WFP-Direktorin Ertharin Cousin hatte Anfang August darauf aufmerksam gemacht, dass bislang zu wenige Spenden für die syrischen Flüchtlinge in Jordanien, im Libanon, in der Türkei, im Irak und in Ägypten eingegangen seien und dass man die Hilfen deswegen um bis zu 50 Prozent kürzen müsse. Im Irak etwa wurden die Hilfen stark gekürzt…„