Streik heißt die Devise! Offener Brief an die weltweit kämpfenden TextilarbeiterInnen

Fast Fashion killsDieser Soli-Brief ging die letzten Tage an verschiedene NGOs, Gewerkschaften, Arbeiter_innenorganisationen, etc. Sicherlich haben wir nicht alle internationale Adressen gefunden. Daher die Bitte, ihn in den verschiedenen Netzwerken weiterzugeben, zu veröffentlichen und zu diskutieren. Für die internationale Debatte ist eine Version in Englisch unten angehängt…“ Beitrag von „Autonome Gruppen“ vom 23. August 2015 bei indymedia linksunten externer Link

  • Darin: „Offener Brief an die weltweit kämpfenden TextilarbeiterInnen
    Liebe Arbeiterinnen und Arbeiter, liebe Angehörige, liebe Genoss_innen, wir senden Euch herzliche und solidarische Grüße aus Deutschland.
    Nicht erst seit Rana Plaza zum Symbol des Kampfes für bessere Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken dieser Welt geworden ist, verfolgen wir Eure verschiedenen Arbeitskämpfe und Auseinandersetzungen in Pakistan, Bangladesch, Indien, Kambodscha, Sri Lanka und anderen Orten: Seit Jahren kämpft Ihr in euren Ländern für Entschädigungen, höhere Löhne und menschenwürdige Arbeitsbedingungen. Hier in Deutschland sind Eure Demonstrationen und Streiks fast unbemerkt geblieben. Allein die „Unglücke“ in Pakistan und Bangladesch haben ein breites Echo in den Medien hervorgerufen, Tageszeitungen, Radios und Fernsehen berichteten über Eure toten Kollegen und Kolleginnen, die Verletzten unter Euch und über Euch, die ihr Familienmitglieder und FreundInnen verloren habt. Immer mehr deutsche Medien greifen auch die Hintergründe Eurer miserablen Arbeitsbedingungen auf und berichten von Euren Hungerlöhnen. (…) All diese Aktionen zusammen haben bisher lediglich dazu geführt, dass die deutsche Bundesregierung unter Führung des Entwicklungsministers Gerd Müller die Textilunternehmen mit einem Bündnis verpflichten will, freiwillig die Bedingungen in Euren Fabriken zu verbessern. Wir glauben aber nicht, dass die Unternehmen, die diesem Bündnis beigetreten sind, wie KiK, H&M, C&A tatsächlich an besseren Arbeitsbedingungen und höheren Löhnen für Euch interessiert sind. Für sie zählt, dass sie ihre Produkte mit einer möglichst hohen Gewinnspanne verkaufen können. Nach der Analyse vieler autonomer Gruppen in Deutschland lässt sich das auf Ausbeutung basierende kapitalistische System nicht reformieren. Wenn auch gleichzeitig die individuellen Bedingungen für einzelne von Euch erträglicher werden. (…) Wir schreiben diesen Brief, um Euch direkt von diesen Soli-Aktionen zu berichten, denn die Medien greifen Sabotage ungern auf, und auch der Rest der Öffentlichkeit – zumindest in Deutschland – ignoriert diese Direkte Aktionen, warum wissen wir auch nicht so genau. Wir wollen dieses öffentliche Schweigen durchbrechen und haben viele Aktionen aufgelistet und einige Zitate in diesen offenen Brief eingearbeitet. Leider schaffen wir es nicht, die Schreiben alle zu übersetzen (einige sind in Englisch verfasst), daher haben wir ein paar Zitate herausgehoben. Wir listen am Ende des Briefes die uns bekannten und immer noch weitergehenden Aktionen auf und haben dazu zusammengefasst, was bisher passiert ist…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=85744
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