Flüchtlingsprotest in Neuburg (Bayern)

Wir dokumentieren die Pressemitteilung von Refugee Protest Neuburg vom 11. Februar 2015:

Refugee Protest Neuburg

Quelle: Refugee Struggle for Freedom

Am Dienstag, 10.02.2015 gingen ca. 100 Geflüchtete gegen die deutsche Asylpolitik und die Bedingungen in der Gemeinschaftsunterkunft in Neuburg an der Donau auf die Straße. Mit selbstgebastelten Plakaten und Bannern zog die dreistündige Demonstration von der Gemeinschaftsunterkunft zum Landratsamt und dem Neuburger Rathaus. Die Geflüchteten äußerten dort lautstark ihren Unmut über die miserablen Bedingungen, forderten ein Ende der Lagerpflicht, „gleiche Rechte für alle“ und prangerten das Lagersystem als Gefängnissystem an.

Unter den Demonstrierenden befanden sich viele Frauen und Kinder. Ein besonderer Fokus des Protests lag auf der untragbaren Situation von Familien und alleinstehenden Frauen: Diese leben in der Unterkunft äußerst beengt, häufig kam es zu Unfällen mit den Kindern. Zudem gibt es keine getrennten Sanitärräume für Frauen.

Einen Tag vor dem Protest war einer der Anmelder der Demonstration und dessen Familie überraschend in eine andere Unterkunft umverteilt worden. Aufgrund von Aussagen der Lagerleitung ist klar, dass damit versucht wird politischen Aktivismus in der Unterkunft zu unterbinden. Die Geflüchteten werden sich davon nicht einschüchtern lassen! Am kommenden Montag werden Vertreter von ihnen bei der Anti-Pegida-Demonstration in München sprechen.

Das Statement der Geflüchteten zu ihrer Situation ist dokumentiert bei kalinka-m.org externer Link

 

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=75102
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