Pegida und Bachelor: Warum das Fascho-Gerede nur dem System nutzt. Teil 13 der Kolumne von Albrecht Goeschel: „Geht gar nicht“

Teil 13 der Kolumne von Albrecht Goeschel: „Geht gar nicht“ vom 19.12.2014Kolumne "Geht gar nicht" von Albrecht Goeschel

Zuerst ein Blick ins Herz der Finsternis: Keine Drohung des Politischen Systems erzeugt so viel Ängste in den Familien und bei den Kindern und Jugendlichen wie die „Bildungsrepublik Deutschland“ – wer sich nicht anpasst wird ausgebürgert. Ab ins Hartz IV-Ghetto. Kein Wunder, dass Depersonalisatiossymptome bei Jugendlichen häufig sind (www.idw-online.de/de/newss615922 externer Link). Das verkommenste Symptom dieser Zurichtung des Nachwuchses zu lauter kleinen Selbstoptimierer(inne)n ist der sogenannte Bachelor („Mein Bachelor“).

Die Kerntruppe dieser „Bildungsrepublik Deutschland“ sind heute diejenigen, die es dank der verlogenen Bildungs- und sonstigen Reformen des Cognac-Kenners Willy Brandt („Wein-Brandt“) und seines Bad Godesberger Anhanges „zu etwas gebracht haben“ (Oberstudienrat i.R., vielleicht sogar Sozialpädagogik-Professor(in) oder noch toller „Minister“ für SPD, Grün oder Links). Diese Leute tragen den unverschämten Angriff der unproduktiven Beschäftigung (bevorzugt: UmFairteilen von Bildungschancen, Sozialtransfers; Altkleidern, Tafelfood etc.) auf die produktive Arbeit (Bauarbeiten, Bandarbeiten, Lkw-Fahren, Maschinen-Reparieren etc.).

Es sind nicht die Porsche- und Rolex-Playboys von der Ex-F.D.P. oder die Goldjugend des deutschen Rest-Adels, die sich jetzt zur gesellschaftlich-politischen „Aristokratie“ vordrängeln ( Unvergessen: Lügenbaron von und zu Guttenberg) und die ganze Milieus ausgrenzen: Scheidungsschlampen, Migrationshintergrund, „Alt und doof“, National, Hausmeister Krause, Proll, Kevin und Chantal etc.).

Nein: Die neue „Wissensgesellschaft“ ist die Volksgemeinschaft aus ekelhaftem Bildungs- und Sozialstaats-Spießertum einerseits und stupidem Betriebsegoistentum (gerne: IG-Metall, IGBC und Konsorten) andererseits. Diese Leute fühlen sich als die „Winner“ des Geschäftsmodell Deutschland mit seinem Exportimperialismus gegen Rest-Europa und die Welt. Diese Leute sehen gerne zu, wenn ihre GroKo sie mit „Mütter-Maut“ und „Männer-Rente 63“ besticht und die auch nicht bessere Oppo diesem Mist durch Enthaltung zustimmt und ansonsten die Nichtbürger, die Niedriglöhner, die Langzeitarbeitslosen – aber auch die Altmodischen, die Schrebergartensitzer etc. ausgegrenzt bleiben und am Wahltag daheim bleiben.

Weil natürlich auch das linksakademische „Diskurs-Milieu“ keinen Bock hat und vor allem auch gar keine Qualifikation hat, den Ausgegrenzten bei der Suche nach den wirklich „Schuldigen“ zu helfen, bleiben die dann, vom deutschen Qualitäts-Journalismus angeleitet, bei Leuten im Nachthemd und mit Gesichtsmatte hängen. Klassischer Fall von „Falsche Adresse“. Wer jetzt mit Fascho-Gerede daher kommt und auf der Pediga statt dem Bachelor herum trampelt, besorgt das Geschäft des Sytems.

Als ob Bildungsbeutezüge des (West-)Kapitalismus seit 1945 etwas neues wären: Westzonen-Aufschwung mit Zonen-Flüchtlingen, später DDR-Übersiedlern; Westdeutschland-Sonderkonjunktur nach DDR-Heim ins Reich dank Massenumzüglern in die Altbundesländer. Und jetzt: Qualifikationsbeutezüge bei den EU-Nachbarn dank Niedersparen der dortigen Ökonomien und ganz aktuell: Akademikerschnäppchen dank Syrien-Irak-Ägypten-Palästina- Lybien Balkanisierung durch den Herrn Friedensnobelpreisträger.

Also wenn überhaupt „Fascho“ dann bitte Washington D.C. und natürlich Berlin Kanzleramt.

Siehe vorige Teile in unserer Rubrik “Kolumnen

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