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Mexiko plant bis 2030 die schrittweise Arbeitszeitkürzung auf 40 Stunden Woche – aber „Pflege ist nicht schrittweise, das Leben ist nicht schrittweise…“

Mexiko: Frente Nacional Por Las 40 Horas - Nationale Front für die 40-Stunden-Woche„Nach jahrelangen Protesten hat das mexikanische Arbeitsministerium dem Parlament eine Gesetzesinitiative zur schrittweisen Verkürzung der Arbeitszeit von heute achtundvierzig auf vierzig Stunden pro Woche vorgelegt. Die Initiative, die gemäß der Präsidentin Claudia Sheinbaum am 1. Mai 2026 in Kraft treten soll, sieht vor, dass in den Jahren 2027 bis 2030 die Wochenarbeitszeit sukzessive um jeweils zwei Stunden reduziert wird. Darüber hinaus sind maximal zwölf „freiwillige“ Überstunden erlaubt, die an höchstens drei Tagen pro Woche erfolgen können. Das Arbeitsministerium kündigte auch eine Erhöhung des Mindestlohns um 13 Prozent an. Neu verdienen die Mexikaner:innen mindestens 315,04 Pesos, was einem Tageslohn von 14,80 Euro entspricht. Der Arbeitsminister Marath Baruch Bolaños López erklärte in Anwesenheit der Vertreter von Arbeitgeberverbänden, man habe sich „im Dialog zwischen Gewerkschaften, Vertreter:innen nicht gewerkschaftlich organisierter Arbeitnehmer:innen und der Wirtschaft“ auf diese schrittweise Verkürzung geeinigt…“ Beitrag von Philipp Gerber vom 6. Dezember 2025 bei amerika21 externer Link und mehr daraus:

  • Weiter aus dem Beitrag von Philipp Gerber vom 6. Dezember 2025 bei amerika21 externer Link („Mexiko plant die 40 Stunden Woche bis 2030“): „… Unter der Vorgängerregierung von López Obrador wurde eine sofortige Reduktion der Wochenarbeitszeit von Unternehmer:innen und gelben Gewerkschaften abgelehnt. Eduardo Alanís, der Sprecher der „Nationalen Front für die 40-Stunden-Woche“, die seit 2023 regelmäßig Proteste organisiert, kritisierte die von der Regierung vorgeschlagene schrittweise Umsetzung. „Pflege ist nicht schrittweise, das Leben ist nicht schrittweise, Gesundheit ist nicht schrittweise; daher glauben wir, dass die Reduzierung sofort geschehen muss“, erklärte Alanís. Die Bewegung, die von jungen, aktivistischen Arbeiter:innen getragen wird, kritisiert zudem, dass die neue Initiative zur Verkürzung der Arbeitszeit keine zwei Ruhetage festschreibt, „was die Tür offen lässt, dass alles beim Alten bleibt“. Ihr Kampf sei ein Klassenkampf, für die Unternehmer:innen sei es sehr schwer, dies zu akzeptieren, so Alanís. Die Bewegung will weiter Druck ausüben und hofft, so den Gesetzesvorschlag noch verbessern zu können. (…) Zudem ist in Mexiko die Informalität auf dem Arbeitsmarkt immer noch sehr hoch und betrifft gemäß aktuellen Daten des Statistikinstituts INEGI mehr als 33 Millionen Arbeitnehmer:innen, was etwa 55 Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung entspricht. Mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer:innen im Land haben somit weder Sozialversicherungen noch geregelte Arbeitszeiten.“
  • Siehe die Homepage von Frente Nacional Por Las 40 Horas externer Link und #YoPorLas40Horas
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=232612
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