Adidas und Habeck im Faktencheck: Von wegen Standort Deutschland

Kampagne für Saubere Kleidung: adidas, #PayYourWorkers! Wer auch immer die WM gewinnt, adidas’ Arbeiter*innen verlieren„… Neben der Farbe Pink war es einer der Aufreger der Woche, dass der Deutsche Fußball-Bund (DFB) den Ausrüster wechselt und die Nationalmannschaft somit bald nicht mehr für Adidas, sondern für Nike Reklame läuft. Das Handelsblatt hat unter Berufung auf Branchenkreise berichtet, dass sich Nike das Engagement beim DFB mehr als 100 Millionen Euro pro Jahr kosten lässt, nachdem Adidas bislang 50 Millionen Euro jährlich an den Verband gezahlt haben soll. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat daraufhin einen Mangel an „Standortpatriotismus“ beklagt. (…) Auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) gab seinen Senf dazu: „Adidas soll nicht mehr Nationaltrikot im Fußball sein? Stattdessen ein US-Unternehmen? Halte ich für eine Fehlentscheidung, wo Kommerz eine Tradition und ein Stück Heimat vernichtet“…“ Beitrag von Claudia Wangerin vom 24. März 2024 in Telepolis externer Link und mehr daraus/dazu:

  • Weiter aus dem Beitrag von Claudia Wangerin vom 24. März 2024 in Telepolis externer Link: „… Vom „Standort Deutschland“ ist allerdings oft im Zusammenhang mit Arbeitsplätzen die Rede. Vor diesem Hintergrund lohnt sich ein Blick auf die Produktionsstandorte von Adidas: Als Hauptzulieferland für Bekleidung nennt der Konzern mit Verwaltungssitz in Herzogenaurach in seinen Geschäftsberichten für 2022 und 2023 Kambodscha. (…) Als wichtigstes Zulieferland für Schuhe wurde für 2022 Indonesien genannt und 2023 Vietnam. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr nach Firmenangaben 97 Prozent der Adidas-Schuhe in Asien produziert. Die Produktion ist dort schlicht billiger, auch wenn sich der Konzern zunehmend bemüht, nicht als Ausbeuter dazustehen und sich nach eigenen Worten „für faire Arbeitspraktiken und sichere Arbeitsbedingungen“ einsetzt. Abgesehen von den Beschäftigten der Zulieferbetriebe hat Adidas selbst nach eigenen Angaben weltweit rund 59.000 Mitarbeitende, davon die meisten im Einzelhandel und insgesamt nur 24 Prozent im Wirtschaftsraum „EMEA“, was im US-Sprachgebrauch für Europa (englisch Europe), Naher Osten (aus US-Sicht Mittlerer Osten: Middle East) und Afrika steht. (…) An Standortpatriotismus fehlt es allerdings auch der US-Firma Nike: Ihre Schuhe stammten 2023 überwiegend aus Vietnam (50 Prozent), Indonesien (27 Prozent) und China (18 Prozent).“
  • LabourNet Germany hat dazu am 22.3.24 gepostet: „Wer sich (ganz abgesehen von unsäglichen Nationalismen) nicht zwischen #Adidas und #Nike entscheiden kann: Richtig, kein Unterschied bei ausbeuterischen Arbeitsbedingungen! (Wer mir nicht glaubt, mache im LabourNet für beide eine Volltextrecherche)

Siehe – nur als Beispiel – von 2022: adidas, #PayYourWorkers! Wer auch immer die WM gewinnt, adidas’ Arbeiter*innen verlieren mit einigen Hintergründen zu Adidas

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=219402
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