2. Mai: Internationaler Kampf- und Feiertag der Erwerbslosen 2023

Wir haben Zeit! Heraus zum 2. Mai - Internationaler Tag der Arbeitslosen (Berlin, 2016)Der 1. Mai ist wohl der bekannteste Tag, der die Rechte der Arbeiter*innen in die Öffentlichkeit rückt und jährlich international platziert. Doch schaut man genau auf das Kalenderblatt, fallen dabei weitere Daten ins Auge – der „Workers Memorial Day“ am 28. April und der „Tag der Arbeitslosen“ am 2. Mai. Drei Tage im Thema vereint. Sei es, um für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz zu kämpfen, auf die Rechte der Arbeiter*innen aufmerksam zu machen oder sich gegen den Zwang von Lohnarbeit und sinnentfremdete, unterbezahlte Arbeit auszusprechen oder gar diese zu verweigern. Geeint in Thema und Kampf, ist es wichtig, an diesen Tagen öffentlich Stellung zu beziehen und mit direkten Forderungen nach Recht auf Schutz und Sicherheit den Widerspruch aufzuzeigen, in dem sich Kapitalismus und ein selbstbestimmtes Leben tagtäglich gegenüberstehen…“ Aus dem immer noch lesenswerten Aufruf „2. Mai 2017 – 365 Tage offensiv gegen Staat und Kapital“ zur Demo in Rostock zum 2. Mai: Internationaler Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen 2017 – in den letzten Jahren ist es etwas ruhiger geworden, dennoch gibt es bereits einen Aufruf für Berlin – und nun den Bericht:

  • Berlin

    • [Berlin] Arbeit hat man besser keine. Auf den Tag der Arbeit folgt der internationale Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen New
      Schon seit fast 20 Jahren gibt es in Berlin am Tag nach dem ersten Mai quasi einen Anti-1.-Mai: den Internationalen Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen. Im Vorfeld wurde zum Beispiel unter dem Motto »Wir bleiben unserem Grundsatz treu: queer, pervers und arbeitsscheu« zur Demonstration in Prenzlauer Berg aufgerufen. Diese Selbstbeschreibung wurde in diesem Jahr besonders ernst genommen. »Es hat sich niemand um die Organisation gekümmert. War wohl zu viel Arbeit«, so lauten die ersten Worte zu den knapp 100 Versammelten am Senefelderplatz. Keine behördliche Anmeldung einer Demonstration, kein Lautsprecherwagen, kein Megafon und keine Redebeiträge – aber gute Stimmung. Kronkorken ploppen und die ersten Parolen werden angestimmt: »Wir haben Zeit!« und »Wir sind nicht alle, es fehlen die, die arbeiten!«. Das Organisationsteam der letzten Jahre hofft darauf, dass die Anwesenden im nächsten Jahr bei der Organisation mithelfen. »Damit’s nicht immer auf denselben Schultern verteilt doch nicht klappt.« (…)
      »Kein Gott, kein Staat, kein Arbeitsvertrag« wird dabei lautstark skandiert, weitere Parolen mit ähnlichem Inhalt folgen. Die aufgehaltenen Transporter- und Pkw-Fahrenden müssen jedoch nicht allzu lange hinter den Arbeitsgegner*innen ausharren. Schon an der nächsten Querstraße, keine 500 Meter vom Startpunkt entfernt, erreicht die Spontandemonstration ihr Ziel: die Schankwirtschaft »Baiz«.
      »Wir hätten auch noch einen Kilometer weiter laufen können«, sagt Robert Ulmer zu »nd«. Er setzt sich schon lange für ein bedingungsloses Grundeinkommen und für gute Arbeitslosigkeit ein. »Es sollte die Möglichkeit geben, nein zu sagen, anstatt in miesen Jobs zu arbeiten.« Ihm und seinen Mitstreiter*innen hat die Spontaneität der diesjährigen Arbeitslosendemonstration gut gefallen. »Das ist hier noch die letzte Anarchie. Man muss auch ein bisschen frech sein«, sagt Ritchie.
      Auch die Erwerbsloseninitiative Basta nimmt jedes Jahr am Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen am 2. Mai teil. Ihr gehe es um die Bekämpfung von »Unterdrückung, Ausgrenzung und Ausbeutung von Menschen mit und ohne Arbeit«, sagt Claudia Kratsch. Sie kritisiert das neue Bürgergeld als Fortschreibung von Hartz IV, weil immer noch Menschen unter Androhung von Leistungskürzungen zur Lohnarbeit gezwungen würden, vor allem zu Aushilfs- und Zeitarbeitsjobs. »Jobcenter sortieren Menschen nach Tauglichkeit für die Jobs, die nichts hermachen und nicht zum Leben ausreichen«, so Kratsch. Das betreffe besonders Migrant*innen, Frauen und »arm gemachte Ältere«.
      In und vor der »Baiz« unterhalten sich die Arbeitsgegner*innen gut gelaunt bei einigen Getränken…“ Bericht von Lola Zeller vom 02.05.2023 in ND online externer Link
    • Am 2. Mai um 13 Uhr Senefelder Platz ist die trad. #Demo zum Kampf- und Feiertag der #Arbeitslosen. Bisher gibt es einen Aufruf vom #Queer-Block: „Wir bleiben unserem Grundsatz treu: queer, pervers und arbeitsscheu“ Wir gehen hin, kommt auch! #B0205Tweet von @BastaBerlin externer Link
    • Queerblock auf der Arbeitslosendemo
      Unter dem Motto „Wir bleiben unserem Grundsatz treu: queer, pervers und arbeitsscheu“ wollen wir uns als Queerblock an der traditionellen Demo zum internationalen Kampf- und Feiertag der Arbeitslosen und gegen den Zwang zur Lohnarbeit am 2. Mai beteiligen. Haltet auf der Demo Ausschau nach unserem Banner oder werdet gerne selbst kreativ und bringt Schilder oder Transpis mit und lasst uns an der Demo bunt und lautstark dabeisein. Dienstag, 2 Mai, 2023 – 13:00Eintrag in radar.squat.net externer Link

Siehe zuletzt: 2. Mai: Internationaler Kampf- und Feiertag der Erwerbslosen 2022

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