Rassistische Realitäten: Wie setzt sich Deutschland mit Rassismus auseinander?

Pro Asyl: Rassismus führt zum Verlust Ihres MitgefühlsWie nehmen die Menschen in Deutschland Rassismus wahr – im Alltag, aber zum Beispiel auch in Behörden? Wie bewerten sie rassistische Vorfälle? Sind sie bereit, dagegen vorzugehen? Und wie viele glauben, dass menschliche „Rassen“ existieren? Unsere repräsentative Studie „Rassistische Realitäten“ externer Link des DeZIM-Instituts beleuchtet erstmals umfangreich, wie sich unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen mit Rassismus auseinandersetzen. Siehe auch ihre Zusammenfassung externer Link und weitere Informationen:

  • Viele Menschen in Deutschland sind bereit zu Engagement gegen Rassismus
    Bundesfamilienministerin Paus stellt erste Ergebnisse des Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitors vor. Rassistische Vorstellungen sind in Deutschland zwar noch immer weit verbreitet. Es gibt aber auch ein breites Bewusstsein, dass Rassismus existiert und viele Menschen sind bereit, sich aktiv gegen Rassismus zu engagieren. Das zeigt die Auftaktstudie zum Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitor (NaDiRa) „Rassistische Realitäten – wie setzt sich Deutschland mit Rassismus auseinander?“ des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM). (…) Die Direktorin des DeZIM-Instituts, Prof. Dr. Naika Foroutan: „Rassismus ist Alltag in Deutschland. Er betrifft nicht nur Minderheiten, sondern die gesamte Gesellschaft, direkt oder indirekt. Das Thema beschäftigt die Menschen emotional, wühlt sie auf und lässt sie über lange Zeit nicht mehr los, wie unsere Studie zeigt. So sagen etwa 70 Prozent aller Menschen, die schon einmal rassistische Vorfälle beobachtet haben, dieses Erlebnis habe sie emotional aufgewühlt, und 80 Prozent denken immer wieder über solche Erlebnisse nach. Auch struktureller und institutioneller Rassismus wird von vielen Menschen als Problem gesehen. Rassistische Benachteiligungen werden besonders häufig in den Lebensbereichen Schule, Arbeit und Wohnen erkannt. Das Thema sollte daher von der Politik offensiv und langfristig angegangen werden. Unsere Studie zeigt, dass ein großer Teil der deutschen Bevölkerung das unterstützen würde.“
    Der Direktor des DeZIM-Instituts, Prof. Dr. Frank Kalter: „Die Menschen in Deutschland gehen mit dem Thema sehr unterschiedlich um. Ein Teil wehrt eine kritische Auseinandersetzung mit verschieden Argumentationen und Mechanismen ab. Knapp die Hälfte der Bevölkerung findet, dass Rassismusvorwürfe und ‚politische Korrektheit‘ die Meinungsfreiheit einschränken würden. Unsere Daten zeigen, dass diese Abwehr vor allem aus der alters- und bildungsmäßigen Mitte der Gesellschaft kommt. Erstaunlich viele Menschen in Deutschland – fast die Hälfte – glauben auch noch immer an die Existenz menschlicher ‚Rassen‘, obwohl die Wissenschaft schon lange das Gegenteil belegt hat. Das zeigt, dass hier noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten ist. Hier müssen insbesondere auch die älteren Jahrgänge erreicht werden.“
    Für die Auftaktstudie haben die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des DeZIM-Instituts untersucht, wie sich Deutschland mit Rassismus auseinandersetzt. Von April bis August 2021 haben sie dazu eine umfangreiche, repräsentative Befragung der deutschen Bevölkerung durchgeführt, für die rund 5000 Personen telefonisch interviewt wurden…“ Pressemitteilung vom 5.Mai 2022 beim DeZIM-Institut externer Link dort auch zentrale Ergebnisse der Studie
  • Siehe auch die Zusammenfassung im Thread von Tareq Alaows vom 6. Mai 2022 externer Link: „Noch nie wurde Alltagsrassismus in Deutschland so umfassend untersucht und dokumentiert wie in der Studie des @DezimInstitut. In diesem Thread fasse ich euch die wichtigsten, teilweise sehr erschreckenden Ergebnisse zusammen…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=200643
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