Hauptversammlung 2022 der Siemens AG am 10.02.: Siemens finanziert neue fossile Energieprojekte

Hauptversammlung 2022 der Siemens AG am 10.02.: Siemens finanziert neue fossile Energieprojekte„… Bei den vorgelagerten Emissionen z.B. aus den Lieferketten von Siemens stiegen die Emissionen im Geschäftsjahr 2021 auf rund 10,4 Mio. t CO2e. (…) Um den Umfang der negativen Einflüsse von Siemens auf die Erderwärmung vollständig zu erfassen, müssen auch jene Emissionen erfasst werden, die durch die Nutzung von Siemens-Produkten entstehen. Erstmals weist Siemens – wie vom Greenhouse Gas Protocol gefordert – aus, wie viele Tonnen durch die im Geschäftsjahr 2021 von Siemens verkauften Produkte während ihrer voraussichtlichen Einsatzdauer emittiert werden: 453,4 Mio. Tonnen CO2e. Das ist mehr als 1 Prozent der jährlichen Treibhausgasemissionen weltweit und mehr als Industrieländer wie Großbritannien oder Frankreich pro Jahr emittieren. Diese Emissionen möchte der Vorstand nur um 15 Prozent bis 2030 gegenüber 2019 senken. (…) So beteiligt sich Siemens Financial Services beispielsweise an den Gaskraftwerkprojekten des „Superhafens Porto de Açu“ bei Campos dos Goytacazes im Norden des brasilianischen Bundesstaates Rio de Janeiro. Siemens trägt damit aktiv dazu bei, dass fossile Energieinfrastruktur statt erneuerbarer Energien ausgebaut werden. Die Finanzierung wirft auch Fragen zur Umsetzung der menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten bei Siemens auf…“ Gegenantrag und weitere Infos beim Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre externer Link und nun Berichte von den Protesten:

  • Siemens wird gesprengt. Dax-Konzern verkündet satte Gewinne und Dividenden. Tausende Arbeiter zittern um ihre Jobs. Belegschaft protestiert New
    Auf der digitalen Hauptversammlung des Siemens-Konzerns verkündete Vorstandsboss Roland Busch am Donnerstag satte Gewinne, zeitgleich wurde er am Dynamowerk in Berlin-Siemensstadt als Sprengmeister in Szene gesetzt. Was die Karnevalspuppe des Konzernchefs bei der Demo von rund 200 Beschäftigten in die Luft jagte, war die Großmotorensparte LDA (Large Drive Applications). Sie soll ausgelagert werden. Damit wird erfahrungsgemäß der Verkauf vorbereitet. Rund 2.200 Jobs stehen in LDA-Werken auf dem Spiel. Neben Berlin auch in Erlangen und Nürnberg, wo einige hundert Arbeiter am Donnerstag zeitweise die Siemensbrücke blockierten. In wessen Interesse die »Fokussierung« des Konzerns erfolgt, wurde in Buschs Rede auf der Hauptversammlung deutlich. »Davon profitieren Sie, die Aktionärinnen und Aktionäre«, war das Mantra. (…) Rund 1.200 Beschäftigten werden ihre Erfahrungen mit Zusammenlegung und Flexibilisierung machen, viele dürften dabei unter die Räder kommen. Die Proteste gegen die Konzernspitze sollten in nächster Zeit noch Fahrt aufnehmen.“ Artikel von Alexander Reich in der jungen Welt vom 11.02.2022 externer Link, siehe auch:
  • Berlin: Protestaktion gegen Abspaltung des Siemens-Dynamowerks
    Heute organisierte die IG Metall eine Protestaktion mit ca. 200 Leuten, vor allem aus dem Arbeiterbereich gegen die Ausgliederung des Dynamowerks aus dem Siemens-Konzern. Es geht um ca. 450 Beschäftigte in Berlin. Anlass war die Hauptversammlung von Siemens mit der Ankündigung von Rekordgewinnen und gleichzeitigem „Abstoßen“ einiger Konzernsparten. Abstoßend ist dieses Profitdiktat! Die Kolleginnen und Kollegen stehen jetzt vor der Frage, ob und wie der Kampf geführt wird. Kampfbereitschaft ist da: „Das ist heute erst der Anfang“. Aber es wirkt noch eine Abwartehaltung im Vertrauen auf Verhandlungskünste und Ratlosigkeit…“ Korrespondenz aus Berlin Mitte-Spandauvom 10.02.2022 bei Rote-Fahne-News externer Link und ein umfangreicher Bericht der IG Metall Berlin externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=197704
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