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Angola: Streik der Taxifahrer und eskalierende Proteste gegen soziale Folgen der Regierungspolitik 2022 und 2025 erneut

angolanische Taxifahrervereinigung Associação Nova Aliança dos Taxistas de Angola (ANATA)Angolanische Taxifahrer sind ab Montag, 3.1.22 im Streik gegen die „Verletzung ihrer wirtschaftlichen und sozialen Rechte“ aufgrund der Covid-19-Beschränkungen und der gleichzeitig steigenden Preise. In einer Erklärung erklärte die Neue Allianz der angolanischen Taxifahrervereinigung (ANATA), dass die Maßnahmen des Präsidialdekrets die „wirtschaftlichen und sozialen Rechte“ dieser Berufsgruppen verletzen und eine „Diskriminierung“ zwischen Taxis und Bussen darstellen. Die wichtigsten Taxiverbände des Landes – ANATA, der angolanische Taxifahrerverband (ATA) und der Verband der Taxifahrer von Luanda (ATL) – fordern außerdem die Einführung eines Berufsausweises und bessere Straßen. In der folgenden Woche wurde der Streik bereits auf sieben Provinzen – Luanda, Benguela, Huila, Cuanza Sul, Uige, Bengo und Lunda Norte – ausgeweitet. Nach Straßensperrungen und Ausschreitungen wurden mindestens 33 Taxifahrer wegen Vandalismus verhaftet, wovon 11 sich wieder auf freiem Fuß befinden sollen – die Taxifahrerverbände ANATA, ATA und ATL haben sich von den Gewalttaten auch gegen die Streichbrecher während des Streiks – der weiterhin anhält – distanziert… Siehe die Quellen und Reaktionen:

  • Wut über horrende Lebens­haltungs­kosten treibt erst Taxifahrer, dann v.a. Jugendliche in Angola erneut auf die Barrikaden – über 20 Getötete, 200 Verletzte und mehr als 1.000 Festnahmen New
    • Luanda: Wut und Verzweiflung über horrende Lebens­haltungs­kosten
      Während eines Streiks der Taxifahrer in Luanda gegen die gestiegenen Kraft­stoff­preise kommt es zu schweren Krawallen perspektivloser Jugendlicher
      In Luanda herrscht Aufruhr. Gewaltsame Proteste in Angolas Hauptstadt haben nach Medienberichten mehrere Todesopfer und zahlreiche Verletzte gefordert sowie zu hohen Sachschäden geführt. Offizielle Zahlen dazu stehen aus. Es kam zu Zusammenstößen mit der Polizei, die nach Angaben der Zeitung »O País« mehr als 100 Personen festnahm. Auslöser waren für Dienstag und Mittwoch angesetzte Demonstrationen gegen die gestiegenen Lebenshaltungskosten. Gleichzeitig streiken seit Montag die Taxifahrer gegen hohe Spritpreise.
      Im Internet verbreitete Videos und Fotos zeigen Straßenblockaden, angezündete Reifen, demolierte Fahrzeuge und Busse sowie Plünderungen von Supermärkten, an denen sich eine große Menschenzahl beteiligte. Bei den stundenlang andauernden Krawallen im Stadtzentrum und in Elendsvierteln an der Peripherie waren vor allem Jugendliche die Akteure. Nach Augenzeugenberichten versuchten Polizisten, die Menge mit dem Einsatz von Tränengas und Schüssen in die Luft zu zerstreuen.
      Einige Teilnehmer an den Ausschreitungen verbrannten Plakate mit dem Konterfei von Präsident João Lourenço, der am Dienstag von einem dreitägigen Staatsbesuch in Portugal zurückgekehrt war. Ein Marsch zum Parlament wurde von der Polizei gewaltsam unterbunden, am Präsidentenpalast bezog ein großes Sicherheitsaufgebot Stellung. (…) Bereits vor zwei Jahren war es wegen neuer Preise für Benzin zu gewaltsamen Protesten gekommen. Diese Marktkosten für den Kraftstoff geben die privaten Taxi-Unternehmer an die Fahrgäste weiter. In der Hauptstadt Luanda sind viele Einwohner auf die Tausenden hier auf festen Routen verkehrenden blau-weißen Candongueiros angewiesen, neunsitzige Minibusse. (…) João Lourenço, 2022 wiedergewählter Staatschef der Präsidialrepublik, stellt die Bekämpfung der Hydra der Korruption in öffentlichen Ämtern heraus und kooperiert mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF). Von den Reichtümern des Landes – neben Öl und Gas auch Diamanten und Erze – profitiert die große Mehrheit der Bevölkerung weiterhin nicht
      .“ Artikel von Peter Steiniger vom 31.07.2025 in ND online externer Link
    • Angola rebelliert: Erhöhung der Kraftstoffpreise in Erdölförderland löst Protestwelle aus. Im Hintergrund steht die Schuldenkrise
      Brennende Autoreifen qualmen über den Asphalt von Luanda, Demonstranten verschanzen sich hinter Barrikaden, Sprechchöre hallen durch die Straßen der angolanischen Hauptstadt. Was am Montag als dreitägiger Streik der Taxifahrer begann, hat sich binnen weniger Tage zu einer der blutigsten Protestwellen entwickelt, die das zentralafrikanische Land seit Jahren gesehen hat. In den Armenvierteln Viana, Cazenga und Kilamba gehen Menschen auf die Straße, die von einem System erschöpft sind, das ihnen trotz der Milliarden aus den Ölvorkommen des Landes keine Perspektive bietet. Mindestens 22 Menschen sind ums Leben gekommen, 197 weitere wurden verletzt. Die Regierung entsandte schließlich Armeeeinheiten in die Hauptstadt.
      Was zunächst nach einem Protest der Taxifahrer gegen gestiegene Kraftstoffpreise aussah, entpuppte sich schnell als Aufstand gegen eine wirtschaftspolitische Realität, in der höhere Transportkosten alle Lebensbereiche verteuern – unter Druck internationaler Institutionen. Der Auslöser: Anfang Juli erhöhte die Regierung den Dieselpreis um mehr als ein Drittel. Für die Mehrheit der Angolaner mit einem monatlichen Durchschnittslohn von umgerechnet 75 US-Dollar bedeutete das einen harten Schlag. Die Taxifahrervereinigung ANATA reagierte mit einem Streik. Sie verlangte auch eine Regulierung der Haltestellen und die Einführung professioneller Lizenzen. Doch was als Protest eines einzelnen Berufsstands begann, wurde binnen Tagen zur Massenbewegung. Aus den Stadtteilen Viana, Cazenga, Benfica und Kilamba strömten Menschen auf die Straßen, berichtete Radio Angola. »Wir protestieren nicht nur gegen den Kraftstoffanstieg – wir protestieren gegen Hunger, Arbeitslosigkeit und Vernachlässigung«, zitierte das Medium eine Demonstrantin. Tausende Demonstranten blockierten Straßen, plünderten Geschäfte und zerstörten Fahrzeuge. Die Proteste griffen auch auf die Provinzen Ícolo e Bengo und Huambo über
      …“ Artikel von Sven Kurz in der jungen Welt vom 01.08.2025 externer Link
    • Proteste in Angola: UN fordert Zurückhaltung und Untersuchung der Todesfälle
      Was als Proteste gegen Benzinpreiserhöhungen in Angola begann, hat sich zu tödlichen Unruhen im ganzen Land ausgeweitet. Mindestens 22 Menschen wurden getötet und mehr als 1.000 festgenommen. Die UNO forderte Zurückhaltung und dringende Untersuchungen möglicher Menschenrechtsverletzungen durch die Sicherheitskräfte.
      Das Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte (OHCHR) forderte die angolanischen Behörden am Donnerstag auf, unverzügliche, gründliche und unabhängige Untersuchungen zu den Todesfällen sowie zum gemeldeten Einsatz übermäßiger Gewalt während der Demonstrationen durchzuführen.
      „Unbestätigte Aufnahmen deuten darauf hin, dass Sicherheitskräfte scharfe Munition und Tränengas eingesetzt haben, um Demonstranten zu zerstreuen, was auf eine unnötige und unverhältnismäßige Anwendung von Gewalt hindeutet“, sagte OHCHR-Sprecher Thameen Al-Kheetan.
      Er fügte hinzu, dass zwar einige Demonstranten zu Gewalt und Plünderungen gegriffen hätten, die Anwendung von Gewalt durch die Behörden jedoch im Einklang mit den internationalen Menschenrechtsstandards stehen müsse.
      „Alle Personen, die willkürlich festgenommen wurden, müssen unverzüglich freigelassen werden
      .“…“ engl. Artikel von Vibhu Mishra vom 31.7.2025 in news.un.org externer Link (maschinenübersetzt)
    • #FuelProtests #Luanda
  • Angola: Die MPLA-Diktatur startet neue Angriffe auf junge AktivistInnen nach dem Streik der Taxifahrer – für die sofortige Freilassung!
    Nach dem Streik der Taxifahrer am 10. Januar, der in einer großen Volksdemonstration gipfelte, bei der das MPLA-Komitee im Stadtteil Benfica/Luanda und ein Bus in Viana angezündet wurden, verhaftete die Polizei 104 BürgerInnen mit der Begründung, sie seien an den Taten beteiligt. Die BürgerInnen wurden erst zwei Tage nach ihrer willkürlichen Verhaftung in Schnellverfahren freigelassen.
    Daraufhin beschloss die Regierung, AktivistInnen zu verhaften, die für ihren Widerstand gegen die MPLA-Diktatur bekannt sind. Am 13. Januar wurde der Aktivist Luther Campos in seiner Wohnung verhaftet, nachdem die regierungsnahen Fernsehzeitungen versucht hatten, ihn zu belasten, und ihn beschuldigt hatten, den Volksaufstand anzustiften. Am 14. ging der Aktivist Tanaice Francisco „Neutro“ zum Polizeipräsidenten, um Informationen über Luther einzuholen, und wurde ebenfalls verhaftet, weil er angeblich in denselben Prozess verwickelt werden sollte. Am 15. trat der Innenminister Eugênio Sérgio Laborio in Begleitung des Kommandanten der Nationalen Polizei und des Leiters der Kriminalpolizei (SIC) vor die Medien und kündigte neue Festnahmen in den Gemeinden Luanda, Cacuaco, Cazenga und Viana an.
    In diesem Jahr finden Wahlen statt – die in der Regel ein von der MPLA inszenierter Betrug sind – und die Regierung beabsichtigt, die Proteste und Demonstrationen mit Repressionen und Inhaftierungen zum Schweigen zu bringen, wie es alle Diktaturen tun. Die Gewalt erklärt sich auch durch das Fortschreiten der Wirtschaftskrise, die Zunahme von Korruptionsskandalen und die Verschlechterung der Lebensbedingungen der Bevölkerung, die durch die neue COVID-19-Welle beschleunigt wird, die zum Zusammenbruch des angolanischen Gesundheitssystems führt.
    Das Internationale Gewerkschaftsnetzwerk lehnt alle Repressionen, Drohungen und Verhaftungen gegen AktivistInnen in Angola ab und fordert die sofortige Freiheit für Luther und Tanaice und macht die MPLA-Regierung für den Gesundheitszustand dieser sozialen KämpferInnen verantwortlich. Es ruft auch alle Gewerkschafts- und SozialführerInnen auf, die sofortige Freilassung dieser AktivistInnen und das Ende der blutigen Diktatur der MPLA zu fordern.“ Maschinenübersetzung der (portugiesischen) Protestmitteilung vom 18.1.2022 des alternativen gewerkschaftlichen Netzwerks für Solidarität und Kampf externer Link

Siehe auch:

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=196899
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